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My only Wish
Rainbow Fresh



Aufrufe: 385
Favorisiert: 1x
Bewertung: - - -/5.00
Erstellt: 20.09.2016, 04:32
Update: 03.02.2017, 21:19
My little Pony - FIM
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My only Wish – an emotional short by Rainbow Fresh

Sonnenaufgang. Die aller ersten, winzigen Sonnenstrahlen, die sich ihren Weg über den Horizont bahnen und das dunkle Land, das sich unter ihr bis in weite Ferne erstreckt, in einen leichten Lichtschimmer hüllen. Ein lauwarmer Wind weht, hier oben stark genug um ihr ihre Frisur komplett zu ruinieren und ihr immer wieder einzelne Haarsträhnen ins Gesicht zu wehen. Sie atmet einmal tief durch und lässt den frischen Duft der Natur auf sie wirken um sie zu beruhigen. Ihr ganzes Leben lang hat sie auf diesen Augenblick hingearbeitet. Ihr ganzes Leben lang hatte sie nur einen einzigen Wunsch. Langsam breitet sie ihre Flügel aus. Ein metallisches Klicken ertönt als sie vollständig ausgebreitet einrasten. Die Federn zittern im Wind, von welchen ihre wenigen Eigenen ihr ein schönes Kribbeln durch den Körper jagen und sie spürt den Druck, den der Wind auf die großen Tragflächen ausübt. Sie öffnet die Augen, die sie zum Entspannen geschlossen hatte und schaut entschlossener denn je nach vorne, zum Horizont. Langsam geht sie ein paar Schritte näher auf den Abgrund zu, bis sie unter leichtem Bröckeln kleinerer Steine, die in die schier endlosen Tiefen fallen, zum Stehen kommt. Dann geht sie in die Hocke, neigt ihre Flügel leicht nach vorne, damit sie ihr Schub nach vorne geben, und stößt sich mit aller Kraft mit den Hinterbeinen und einem kräftigen Flügelschlag vom Boden ab, auf den Horizont zu.

Fliegen. Für ein Pegasus das Leichteste auf der Welt, oder nicht? Man schlägt mit den Flügeln und schießt durch den Himmel. Sei es langsam und gemütlich die Natur bewundernd oder mit dem peitschenden Wind im Gesicht im Adrenalinrausch auf dem Weg die Schallmauer zu durchbrechen. Doch wirklich verstehen tut man es erst wenn man es nicht kann – es aber unbedingt können möchte. Und dafür muss man kein Erdpony oder Einhorn sein, welche keine Flügel besitzen. Es reicht auch aus es einfach nicht zu können.

„Es tut mir Leid, Sir, aber wie es scheint leidet ihre Tochter an einer Genkrankheit, welche die Entwicklung der Flügel unterbindet – sie wird wahrscheinlich niemals fliegen können.“

„Wenn ich groß bin möchte ich ein Wonderbolt werden!“

„Und es gibt keine Möglichkeit das irgendwie zu heilen…?“
„Ich fürchte nicht, zumindest nicht mit der heutigen Medizin – oder Technik.“

„Dad? Glaubst du ich werde irgendwann fliegen können…?“
„…“

Cloudy Flair ist so ein Pony. Geboren mit einer Krankheit, die dafür sorgt, dass ihre Flügel nicht wachsen. Vom Schicksal dazu verdammt niemals fliegen zu können, da die kleinen Flügel niemals genug Auftrieb erzeugen können um ihr Gewicht zu stemmen. In der Schule gehänselt, da sie als einziges Pegasus von ganz Fillydelphia nicht fliegen konnte, nie an den coolen Sachen teilnehmen konnte, immer zu Fuß gehen musste.

„… solange du daran glaubst können Träume wahr werden – auch wenn sie unmöglich erscheinen.“
„Das heißt also, dass ich doch mal ein Wonderbolt werden kann???“
„Natürlich meine Kleine. Und jetzt schlaf gut…“

Ein weises Pony sagte mal, dass alle Träume wahr werden können, solange man daran glaubt, solange man sein Ziel nicht aus den Augen verliert. Und ihr größter Traum war es zu fliegen, wie alle anderen auch. Selber das Gefühl vom Flugwind, der durch Mähne, Fell und Flügel weht, zu spüren. Das Adrenalin halsbrecherischer Sturzflüge, den Geschwindigkeitsrausch. Es war ihr einziger Traum. Und den hat sie niemals aus den Augen verloren.
Niemand hatte ihr geglaubt oder wollte ihr helfen. Echtes Fliegen ohne echte Flügel? Das ist verrückt! Klar könnten man einfach in einen Ballon steigen um zu ‚fliegen‘, aber das wäre kein echtes ‚Fliegen‘. Also hat sie sich selbstständig gemacht. Jahrelang hat sie überlegt, gelesen, gearbeitet, versucht und versagt. Gelesen um zu verstehen wie Flügel wirklich funktionieren, wie ‚Fliegen‘ wirklich funktioniert. Dinge, über die sich das normale Pegasus keinerlei Gedanken macht, denn es kann es einfach intuitiv. Getestet wie weit sie ihre Entwicklungen brachten und oft genug das Gesicht im Boden vergraben als es nicht funktioniert hat. Seien es die Tragflächen, die zu wenig Auftrieb erzeugten oder zu wenig aushielten oder einfach die Starrheit ihrer Konstruktionen, sodass sie hilflos durch die Gegend taumelte bis ihr Kurs sie irgendwann zwangsläufig wieder zu Boden führte.

Und durch all diese Versuche, alle diese Fehlschläge, kam sie zu einem Entschluss: Fliegen geht nur mit Flügeln. Flügeln wie ein Pegasus sie normalerweise besitzt. Also startete sie nach zahlreichen weiteren Nachforschungen über den anatomischen Aufbau von Flügeln einen letzten Versuch: Sie wollte sich ihr eigenen Flügel bauen. Sie suchte nach Möglichkeiten, Materialien.
25 Jahre hat es gedauert. 25 Jahre, die sie quer durch die Welt reiste, um die benötigten Handwerkskünste zu erlernen. Um die benötigten Materialien zusammen zu bekommen. Und natürlich um genug Geld zu verdienen um über die Runden zu kommen. Und jetzt, 25 Jahre nachdem sich die kleine Cloudy entschieden hat ihr Schicksal in den Wind zu schießen und das Unmögliche möglich zu machen ist es soweit. Natürlich kann sie keine kompletten Flügel bauen, dafür sind sie einfach zu komplex. Braucht sie ja auch nicht, sie besitzt ja welche. Alles was sie braucht ist größere Flügel. Also hat sie sich eine Verlängerung gebastelt. Passgenau an ihre weißen Flügel mit den hellblauen Federspitzen angepasst, mechanisch frei beweglich, damit sie mit allen Bewegungen ihrer Flügel mithalten kann und mit einer großen, gürtelartigen Metallkonstruktion um ihren Bauch stabilisiert. Und jetzt gibt es kein Zurück mehr. Zu lange hat sie hierfür gebraucht um jetzt noch umzudrehen und viel zu viel Hoffnung steckt in dieser letzten Möglichkeit um an ein Scheitern zu glauben. Getestet hat sie sie deswegen nie.

Sie geht in die Hocke, im Kopf die Bewegungsabläufe des Flügelschlags durchgehend, und ein letztes Mal die Beweglichkeit ihrer Konstruktion begutachtend. Dann ist es soweit. Mit aller Kraft stößt sie sich mit ihren Hinterbeinen vom obersten Rand des Canterlotmassivs ab. Kaum spürt sie keinen Boden mehr unter den Hufen beginnt sie mit ihren Flügeln zu schlagen. Erst so kräftig wie möglich nach hinten um Geschwindigkeit aufzunehmen, dann nach unten um Höhe zu gewinnen. Und als sie ihre Augen wieder öffnet – fliegt sie. Ihre Flügel so weit ausgebreitet wie möglich und gerade gehalten lässt sie sich vom Wind tragen. Das Metallgerüst, welches durch die Luft schneidet und die dichte Schicht aus Federn, welche mit kleineren weiteren Metallgelenken zusammengehalten werden, die als Tragfläche dienen.
Der Boden weit unter ihr, die Bäume, Wege und Flüsse, die als kleine Erscheinungen in weiter Ferne unter ihr vorbeiziehen, der Flugwind, der durch Mähne, Fell und Flügel streift, das Gefühl einfach frei zu sein. Gefühle so überwältigend, dass sie vor lauter Staunen und Unglauben darüber, dass sie es wirklich geschafft hat, fast vergisst mit den Flügeln zu schlagen. Nun die nächste Prüfung. Vorsichtig verlagert sie ihr Gewicht auf die rechte Seite, dreht ihre Flügel in eine schräge Position und zieht die Vorderseite ein wenig nach oben. Langsam zieht sie eine weite Kurve. Kleinere Kondensstreifen ziehen sich hinter ihren metallenen Flügelspitzen her und sie spürt den Druck, den der Kurvenflug auf ihre Flügel ausübt. Doch die Flügel halten Stand. Ihr ganzes Leben lang hat sie auf diesen Moment hingearbeitet. Ihr ganzes Leben lang hatte sie nur einen Wunsch: zu fliegen.

Freudig lebt sie ihren Traum aus. Genießt jede Minute des Fliegens. Bewundert die kleine Welt unter ihr, an welche sie nicht mehr länger gebunden ist. Fliegt immer anspruchsvollere Manöver und kostet das Fliegen voll aus. Bis sie an jenem Punkt ankommt, an dem sie übertreibt. Ein ziemlich enger Looping aus einem beschleunigenden Sinkflug heraus, dessen Belastung die Flügelverlängerung nicht standhält – und abbricht. Zurück bleiben ihre kleinen Flügel, zusammen mit kleineren Überresten ihrer einst großartigen Konstruktion. Wenige Sekunden hat sie um zu realisieren was vor sich geht, bevor ihr strikter Sinkflug beginnt. Die erste Wolkenschicht rast an ihr vorbei, bevor sie die Augen schließt. Sie hat sich ihren Traum erfüllt. Sie ist geflogen, hatte das Erlebnis, das ihr ihr Leben lang verwehrt blieb, nach dem sie sich so sehr sehnte. Sie hat alles erreicht was sie wollte. Doch scheinbar ist es Ponys nicht erlaubt zu fliegen, wenn es ihre Flügel nicht erlauben.
Während sie weiter fällt nähert sich ihre Geschwindigkeit der Schallmauer. Ein kaum sichtbarer Trichter bildet sich um sie herum, der deutlicher und dichter wird je näher sie dem Grenzpunkt kommt. Doch nicht nur das, da ist noch etwas anderes. Ein Leuchten. Ein Leuchten, dass von ihrem Cutie Mark ausgeht, welches ironischerweise zwei ausgebreitete Flügel sind. Während der inzwischen deutliche Trichter ihren Vorderkörper komplett umhüllt, so umhüllt das Licht ihren restlichen Körper. Dann gibt es einen lauten Knall.

„Solange du an deine Träume glaubst können sie wahr werden – auch wenn sie unmöglich erscheinen.“

Ein scheinbar flammender Ring aus allen Farben breitet sich um den Ursprung des Knalles aus, während eine schimmernde Linie aus den drei feurigen Rottönen ihrer Mähnen- und Schweiffarbe hinter ihr herzieht. Als sie, durch den Knall des Durchbrechens der Schallmauer angeregt, die Augen öffnet um sich dieses Spektakel anzuschauen entdeckt sie noch etwas anderes: Ihre Flügel. Es sind nicht mehr ihre kleinen Flügel. Es sind majestätische, engelsgleiche Schwingen, größer als die eines Pegasus, eher wie die der Prinzessinnen. Zuerst überrascht und vollkommen verwirrt packt sie daraufhin der Fliegergeist. Entschlossen richtet sie ihren Blick nach vorne und richtet sich erneut gerade aus, immer noch fast senkrecht gen Boden zeigend. Dem Boden, der inzwischen bedrohlich nahe kommt. Mit ausgebreiteten und angespannten Flügeln, welche wieder kleine Kondensstreifen an den Spitzen erzeugen, steuert sie auf den Boden zu. Der Zugwind peitscht ihr ins Gesicht und zieht durch jede einzelne ihrer Federn, was wieder das schöne Kribbeln vom Anfang erzeugt. Dann schmeißt sie sich mit aller Kraft nach hinten, zieht die Vorderseite ihrer Flügel so weit nach oben wie möglich und reißt ihre Flugkurve drastisch nach oben, sodass sie haarscharf über dem Boden in eine waagerechte Flugrichtung gelangt. Einzelne Bäume und Büsche rasen an ihr vorbei, während sie majestätisch durch die Landschaft navigiert. Sie folgt einem Flusslauf, immer noch in einem ziemlich gefährlichen Tiefflug, sodass das Wasser hinter aufgewirbelt und mitgerissen wird. Vorsichtig legt sie sich schräg und schneidet mit ihrer linken Flügelspitze durch das Wasser, bevor sie sich wieder gerade ausrichtet und etwas Höhe gewinnt.
Dann schlägt sie ihre Flügel mit aller Kraft nach vorne um abzubremsen und rutscht nach dem Aufsetzen mit ihren Hufen, die Erde sichtlich aufreißend, noch einige Meter, bevor es sie von den Beinen reißt und sie sich überschlägt. Immer wieder vom Boden abprallend fliegt sie orientierungslos und sich mehrfach überschlagend ein Stück weiter, bis sie auf dem Rücken landend zum Stehen kommt. Vor Erschöpfung schwer keuchend und von der Landung noch mitgenommen bleibt sie erst einmal liegen, während sich ihre sichtlich mitgenommen aussehenden, immer noch in voller Pracht auf dem Boden ausgebreitet liegenden Flügel langsam in das Licht auflösen, dass sie erschaffen hat.
Nach einiger Zeit rappelt sie sich auf, rollt sich über die Seite bis sie wieder auf allen vier Hufen steht. Etwas enttäuscht und doch mehr als zufrieden betrachtet sie ihre alten, kleinen Flügel. Träume können also wirklich wahr werden, solange man nur daran glaubt. Ihr Traum hat sich auf jeden Fall erfüllt: Sie ist geflogen. Alleine, wirklich und es war so atemberaubend wie sie es sich erhofft hat. Es war genau das was sie wollte. Und das ist alles was zählt.
 
 


 


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Kommentare:
Rainbow Fresh sagt:03.02.2017, 21:20
"Vielen Dank an "Buttercake pie" für das Coverbild!"
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Nova Star Sparkle sagt:27.11.2016, 17:13
"Diese Geschichte war sooo süß. Das Pegasi tut mir ziemlich leid. Kompliment an den Schreiber echt gute Idee."
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Scootaloogamerbrony sagt:11.10.2016, 22:48
"Sehr tolle Geschichte"
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Gast: Flaming Star sagt:21.09.2016, 17:53
"Wahnsinnig gut geschrieben und eine wunderschöne Idee, Respekt!"
Antworten

DiNaboo sagt:20.09.2016, 20:21
"Eine echt schöne Kurzgeschichte mit schöner Moral. Solange du daran glaubst wird es irgendwann wahr, auch wenn die Magie Equestrias ein wenig mithelfen muss ^^"
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