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My little Pony - Die Grey Clues Fälle
Hardeen



Aufrufe: 247
Favorisiert: 3x
Bewertung: - - -/5.00
Erstellt: 02.02.2020, 23:45
Update: - - -
My little Pony - FIM
A+
18
A-

Urlaub.
Das war das Letzte, nach dem ihm der Sinn stand, doch er konnte nichts dagegen einwenden als ihm der Doktor ein paar Tage Landluft verordnet hatte.
Die vergangenen Wochen hatte er so intensiv gearbeitet, dass er in letzter Zeit sehr kraftlos war.
Als Violett Ink, seine hochgeschätzte Sekretärin und Assistentin ihn zum Arzt schickte hatte er sich schon gedacht, dass es so kommen würde.

„Jemand wie Sie, der den lieben langen Tag nur Verbrechern und dergleichen hinterherjagt und sich andauernd den Kopf zerbricht, wird irgendwann nicht mehr viel Vitalität besitzen, um dem weiter nachzugehen“, hatte der Doktor ihm gesagt. „Das was Sie jetzt dringend brauchen, ist ein Erholungsurlaub, so weit von Manehattan entfernt wie möglich und versuchen Sie erst gar nicht sich wieder herauszureden.“

Und so war der größte Privatdetektiv von Manehattan zu Ruhe und Erholung verdonnert worden.
Also stand besagter Detektiv, Grey Clues, nun am Bahnsteig in Canterlot und wartet auf seinen Anschlusszug in Richtung Ponyville.
Das Wetter war ausnehmend gut und der Bahnhof hatte guten Zulauf von allen Arten von Ponys.
Hier warteten einige auf den eintreffenden Zug, andere gingen ihren Geschäften nach und das Bahnhofspersonal verrichtete seine Arbeit.
Vor sich ließ Grey Clues mithilfe seiner Einhorn Magie eine Zeitung, den Canterlot Courier, schweben und las sich die Artikel durch.
Die Zeitung leuchtete leicht grau, so wie die Farbe seines Fells, während er die Seiten umblätterte.
Es fand sich sogar ein Artikel, der sich mit seinem letzten Fall auseinandersetzte:

Meisterdetektiv fängt Meisterdieb
Der Polizei von Manehattan gelang es, mit der Unterstützung des
bekannten Detektivs Grey Clues, die Festnahme des seit Monaten
gesuchten Diebes Grining Gryphon.
Grining Gryphon hatte über Monate hinweg mehrere wertvolle
Edelsteine aus dem Besitz reicher Ponys entwendet.
Lange Zeit hinkte die Polizei dem Dieb, der bekannt für
schwere Rätsel ist nur hinterher, doch durch einige
entscheidende Hinweise von Grey Clues gelang es
der Polizei schließlich den Dieb festzunehmen.
Der leitende Polizeiinspektor in diesem Fall, Polished Badge sagte außerdem das...

Das genügte ihm.
Die Lobesrede des Inspektors auf die solide Polizeiarbeit in Manehattan kannte er schon zu genüge. Natürlich würde er nicht darin vorkommen.
Auch wenn die Polizei ihn um Hilfe bat, so wurde er nie in den Erklärungen erwähnt, die an die Presse herausgegeben wurden.
Das ging gegen die Polizeipolitik.
Die Presse hingegen erwähnte ihn trotzdem in den Zusammenhängen, da einige eifrige Reporter ihn an den Tatorten sahen und selbst dahinter kamen wer der Polizei zuarbeitete.
Nicht das er Werbung nötig hatte, aber beschweren würde er sich nicht.
Das tat schon die Polizei, die darauf beharrt sich nur gelegentlich beraten zu lassen, aber nicht direkt von Grey Clues unterstützt zu werden.
Er faltete die Zeitung und lies sie in seiner Satteltasche verschwinden.
Canterlot sah recht gut aus, in Anbetracht der letzten Ereignisse, von denen man gehört hatte.
Ein Angriff von merkwürdigen Aggressoren während der großen königlichen Hochzeit.
Zu dieser Zeit hatte er sich grade mit dem Grining Gryphon befasst und deshalb hatte er das alles nur am Rande mitbekommen.
Die Geschichten der High Society von Canterlot gehörten ohnehin nicht unbedingt zu dem was die meisten Ponys in Manehattan interessierte.
Grey Clues jedoch wusste das auch Klatsch und die Ausschmückungen der Presse durchaus von Interesse sein konnten.
Hinter all dem steckte manchmal mehr als auf den ersten Blick klar war.

“Mom, schau mal. „Der Hengst dort hat zwei unterschiedliche Augen”, sagte ein kleines Fohlen aufgeregt zu seiner Mutter, die in der Nähe stand.

Grey nickte der Stute nur leicht zu, der sichtlich unangenehm war das ihre Tochter seine Augen zur Sprache brachte.
Allerdings war nichts was ihm unangenehm war, jedenfalls nicht mehr.
Seine Augen waren beide blau, wobei das rechte sehr hell und das linke sehr dunkel war.
Seit er klein war hatte er dazu alle möglichen Dinge gehört, allerdings hatte ihn nie etwas daran verletzt.
In dieser Beziehung war er recht gleichmütig.
Er ging zu dem Fohlen hinüber das ihn immer noch interessiert musterte und verbeugte sich leicht.

“Kein Grund überrascht zu sein, junge Dame”, sagte er und deutete dabei auf sein rechtes Auge. “Dieses Auge ist etwas Besonderes.”


“Etwas Besonderes”, fragte das Fohlen und sie hörte sich so gespannt an als würde er ihr eine Geschichte erzählen.

“Es kann die Wahrheit sehen”, sagte Grey und zwinkerte dem Fohlen verschwörerisch zu. “Sag es aber nicht weiter das ist geheim.”

“Ganz bestimmt nicht”, flüsterte das Fohlen mit bedachtem Blick zu ihrer Mutter.

Grey Clues schenkte der Stute ein freundliches Lächeln, die ihm sichtlich erleichtert mit einem Nicken antwortete.
Das Ganze war keine große Sache für ihn und Fohlen waren eben Fohlen.
Da gab es keinen Grund aus seinem Fell zu fahren.
Ein lautes Pfeifen kündigte den ankommenden Zug an und der Schaffner wies den wartenden Reisenden an vom Bahnsteig zurück zu treten.
Schnaufend und dampfend fuhr die Lok langsam an den Bahnsteig heran.
Es war eine einfache Lok mit vier Personenabteils.
Offensichtlich ein älteres Modell als die Züge, die in Manehatten fuhren, aber wahrscheinlich war es auch nicht notwendig irgendwelche großartigen neuen Modelle in dieser eher ländlichen Gegend zu nutzen.
Übermäßigen Tourismus gab es hier wohl nicht und Grey Clues kannte auch niemand der jemals nach Ponyville gereist war.
Sei es nun aus Gründen der Freizeit oder der Arbeit.
Letzteres konnte man jedoch ausschließen.
In Ponyville gab es wohl kaum etwas, das für Stadtponys interessant wäre.
Nicht dass er irgendwelche Vorurteile gegen die Ponys hatte, die in den ländlicheren Gegenden wohnten, aber es kam wohl eher vor das Landponys in die Stadt zogen als andersherum.
Er reihte sich in die Reihe der Ponys ein, die in den Zug stiegen und zwinkerte dem Fohlen noch einmal zu das ihm verschwörerisch zulächelte.
Die Zugabteile folgten dem üblichen Schema, jeweils eine Sitzbank für zwei Ponys stand einer andern gegenüber.
Die Abteile waren gut besetzt, aber das überraschte Grey nicht.
In der Zeitung hatte etwas von einer großen Modemesse gestanden, die seit letzter Woche in Canterlot stattfand.
Das dürfte hier zumindest ein großes Ereignis sein und es würde sicher auch viele Ponys aus den umliegenden Gegenden anziehen.
Hoity Toity hatte sie ausgerichtet und einige der begabtesten Modeschöpfer aus ganz Equestria würden dort ihre Mode vorführen.
Hoity Toity war für Grey Clues niemand fremdes.
Zwar war Mode nicht unbedingt etwas das zu seinen Interessen zählte, aber er hatte dem Modezaren einmal geholfen als er eine teure Diamantene Anstecknadel verloren hatte.
Alles deutete zunächst auf Diebstahl hin, doch Grey fand heraus, dass die Anstecknadel aus Versehen von einer Assistentin in eines der Nadelkissen gesteckt wurde, als Hoity Toity einen Rundgang bei den Modedesignern machte.
Es war kein schwerer Fall gewesen, aber Grey Clues gab solchen Fällen gerne den Vorzug vor den eher morbiden Fällen, mit denen er ab und an in Manehatten konfrontiert wurde.
Ganz vorne im ersten Abteil fand er noch eine Bank die unbesetzt war.
Mit seiner Magie legte er seine Satteltasche unter den Sitz.
Seinen rot/grau gestreiften Schal ließ er jedoch um.
Eigentlich nahm er ihn auch nur zu Schlafen ab.
Darüber hinaus war es auch sein Markenzeichen, von seinem Cutiemark, einer Lupe einmal abgesehen.
Der Zug setzte sich langsam in Bewegung und die Ponys die auf dem Bahnsteig standen glitten an den Fenstern vorbei.

“Entschuldigen Sie bitte vielmals, sind diese Plätze hier schon belegt?”

Grey sah dorthin wo die Stimme herkam und erkannte ein Einhorn Pony das man mit recht als wahre Lady bezeichnen konnte.

“Bitte nehmen Sie Platz”, sagt er und wies mit seinem Huf auf die freie Bank.

“Oh, haben Sie vielen Dank”, sagte das Pony mit absoluter Höflichkeit und setzte sich an das Fenster.

“Uhm.....”

Ein zweites Pony, ein Pegasus, setzte sich neben sie.
Grey Clues war sich sicher, dass sie etwas gesagt hatte, aber als er zu ihr hinübersah, schlug sie die Augen nieder.
Wahrscheinlich war ihr nicht wohl in der Gesellschaft eines Fremden zu sein.

“Bitte sehen Sie es meiner Freundin nach, aber sie ist schüchtern bei Fremden.”

“Ich bitte Sie, das muss Ihnen nicht leidtun”, nickte Grey. “Sie Zwei fahren also zurück nach Hause, also nach Ponyville.”

“Woher wissen Sie, dass wir ihn Ponyville wohnen”, fragte das Einhorn überrascht.

Sie hatte ein weißes Fell, große blaue Augen und eine sehr aufwendig gestylte indigofarbene Mähne.
Tatsächlich wirkte sie eher wie ein Pony, das aus einer großen Stadt kam und in den oberen Kreisen verkehrte.
Selbst ihre Ausdrucksweise konnte einen dahingehend täuschen.
Grey Clues wusste es natürlich besser.

“Nun”, räusperte er sich. “Ich hoffe sie nehmen es mir nicht übel, wenn ich das sage. Sie sehen zweifellos aus wie ein Pony aus den oberen Kreisen in Canterlot aber sie beide haben etwas an sich das mich sie eher in einem ruhigen Fleckchen wie Ponyville einordnen lässt. Sagen wir einmal das Ihnen beiden eine gewisse Art von stätischer Attitüde fehlt.”

“Sie haben vollkommen recht”, kicherte das Einhorn. „Wir leben tatsächlich in Ponyville. Aber das man uns das so ansehen kann?“

Ihre Begleiterin, sie hatte gelbes Fell und langer blassrosa Mähne, zeigte jedoch keine Reaktion.
Grey konnte ein deutliches Unwohlsein spühren das von ihr ausging.
Das Einhorn hatte recht.
Hier handelte es sich offensichtlich um eine Art extreme Schüchternheit.

“Mein Name ist übrigens Rarity und das ist Fluttershy“, fuhr das Einhorn fort. “Nun komm schon meine Liebe, sei nicht so schüchtern.”

“Uhm, ha... hallo.”

“Angenehm die Damen, mein Name ist Grey Clues.”

“Sie wohnen aber nicht in Ponyville, oder? Zumindest habe ich Sie dort noch nie gesehen“, fragte Rarity nachdem sie kurz überlegt hatte.

“Das stimmt, ich will dort nur Urlaub machen. Ein paar Tage auf dem Land, vielleicht auch ein paar Wochen.”

“Oh mein Lieber sein sie versichert, so ländlich ist Ponyville nicht”, lachte Rarity milde.

“Verglichen mit Manehatten hat selbst Canterlot so etwas wie ländlichen Charme”, sagte Grey. “Das soll jedoch keineswegs abwertend sein. Verglichen mit Manehattan wirken selbst die meisten Städte klein.”

“Keine Sorge, das habe ich auch nicht so aufgefasst”, erwiderte Rariy. “Nun, aber wie kommt jemand aus Manehattan dazu Urlaub in Ponyville zu machen?”

“Erholung hat es mein Arzt genannt“, erklärte Grey. „Das wäre allerdings nicht meine Diagnose gewesen. Am Ende muss ich mich dem allerdings fügen.”

“Ich habe nur gehört, das Ponys aus Ponyville, manchmal nach Manehatten reisen aber umgekehrt? Wirklich einmalig.”

“Uhm”, meldete sich Fluttershy zu Wort und versuchte Grey nicht direkt anzusehen. “Sagen Sie, in Manehatten... da gibt es doch einen großen Zoo, oder? Also wenn Sie ihn nicht kennen ist das nicht schlimm.”

“Natürlich kenne ich den Celstial Park Zoo, allerdings muss ich gestehen das ich das letzte Mal dort gewesen bin als ich noch ein Fohlen war.”

“Oh, wie schade”, sagte Fluttershy und es klang wirklich traurig.

“Nun, Sie könnten ja nach Manehatten fahren und sich den Zoo ansehen“, erwiderte Grey freundlich. „Mit dem Zug dauert es nicht sehr lang und er ist sicherlich einen Besuch wert.“

“Ich... ich... uhm ich weiß nicht.”

“Ihre Freundin ist aber sehr schüchtern”, sagte Grey Clues zu Rarity.

“Nun ja, aber Sie sollten sehen wie sie mit Tieren umgeht”, lächelte Rarity mit einem freundlichen Blick auf ihre Begleiterin. “Dafür hat sie wirklich einen Huf.”

“Ach, das ist doch nichts großartiges”, sagte Fluttershy die plötzlich nicht mehr ganz so angespannt wirkte.

“Bitte, stellen Sie ihr Licht nicht unter den Scheffel”, entgegnete Grey. “Dinge herunterzuspielen, in denen man gut ist, wäre genauso unangebracht wie seine Fähigkeiten zu überbewerten.”
“Uhm, meinen sie wirklich“, fragte Fluttershy und schien darüber nachzudenken.

“Ja das tue ich in der Tat”, nickte Grey. “Aber erzählen Sie beide mir doch etwas über Ponyville.”

Die Fahrt dauerte nicht übermäßig lange und in kürzester Zeit hatte er, wenn auch mehr durch Rarity, eine ziemlich gute Übersicht über Ponyville erhalten.
Es schien ein nettes und ruhiges Örtchen zu sein.
Allerdings gab es dort kein Hotel, nur eine Art Pension, die einige freie Zimmer bot.
Das sollte ihm genügen.

“Wandern sie vor allem ein wenig in der Natur umher. Kommen Sie unter andere Ponys als Polizisten und Verbrecher”, hatte der Doktor geraten. “Sie werden sehen, das wirkt wahre Wunder.”

Verbrecher.
In Ponyville würde er wahrscheinlich so etwas nicht finden.
Solche Orte waren für Ponys, die der Gesellschaft und dem Gesetz den Rücken gekehrt hatten von keinerlei Interesse.
Das schlimmste was dort wohl passieren konnte waren Streitigkeiten wie sie unter Nachbarn öfter vorkamen.
Vielleicht auch kleiner Vergehen, so etwas in der Art das nicht der Rede wert war
Manehatten allerdings….
Dort hatte er viel gesehen.
Dinge von denen man hier wahrscheinlich nicht mal etwas wusste.
Das war wohl auch besser so.
Ein altes Ponysprichwort sagte: “Was in Manehattan passiert, bleibt in Manehattan.”
In letzter Zeit hatte er sich diesen Satz oft in Gedanken gerufen, vor allem als er sich auch geistig auf seinen Urlaub eingelassen hatte.
Es war schon merkwürdig was einem immer einfiel, wenn man nicht damit rechnete sich ausgerechnet daran zu erinnern.

“Oh und Sie müssen unbedingt in meine Boutique kommen”, beendete Rarity ihre Aufzählung. “Wo ich ihren Schal sehe kann ich nicht umhin für sie einen neuen zu machen. Dieser hier wirkt schon recht abgetragen.”

“Vielen Dank”, erwiderte Grey, “aber das kann ich unmöglich annehmen. Wissen Sie ich glaube das sie bestimmt gute Arbeit leisten, aber dieser Schal ist etwas ganz Besonderes für mich. Er war eine Art Geschenk und seit ich ihn habe hat er mich schon bei vielen Anlässen begleitet.”

“Oh, wie reizend eine Art Andenken. Nun, dann lassen Sie mich aber zumindest ihre Satteltaschen ausbessern. Die scheinen es im höchsten Masse nötig zu haben.”

“Das hört sich gut an. Damit würden Sie mir in der Tat einen Gefallen tun. Ich hatte mich schon länger mit dem Gedanken befasst sie ausbessern zu lassen, aber ich bin nicht dazu gekommen.”

“Aber das versteht sich doch von selbst. Schließlich soll man in Manehatten ja einen guten Eindruck von uns Ponys aus Ponyville haben.”

Was der allgemeine Eindruck mit ihrer Arbeit an seinen Satteltaschen zu tun hatte, lies Grey im Raum stehen.
Rarity schien wirklich erpicht darauf zu sein die Satteltaschen auszubessern und es sprach nichts dagegen, wenn es ihr eine Freude bereitete.
Ein leises Bimmeln kündigte, an das sie in den Bahnhof einfuhren.
Zusammen mit den beiden Stuten verließ Grey den Zug und fand sich auf einem einfachen Bahnsteig wieder.
Der Bahnhof bestand eigentlich nur aus dem einen Bahnsteig, einem Unterstand und dem Fahrkartenschalter, vor dem schon einige Ponys warteten.
Anders als in Manehatten oder auch Canterlot war dieser Bahnhof nicht aus Stein, sondern aus Holz gearbeitet und wirkte daher etwas schlichter, allerdings nicht unansehnlich.
Die Grand Central Station in Manehatten hätte diesen Bahnhof hier mehr als zehn Mal abdecken können.
Natürlich war es aber auch nicht nötig hier einen so großen Bahnhof zu haben
Aufgrund von Manehattans Lage war die Grand Central der Knotenbahnhof von Ganz Equestria.
Von hier fuhren Züge überall hin.
Während ein Großteil der Fahrgäste ausstieg stiegen auch einige Ponys wieder in den Zug ein.
Grey Clues und die beiden Stuten bahnten sich ihren Weg zum Ausgang des Bahnhofs.

“Nun dann Mr. Clues”, sagte Rarity mit einer fast dramatischen Geste. “Sein Sie willkommen in Ponyville.”

Grey Clues hatte es schon am Bahnhof deutlich erkannt.
Ponyville war nicht nur wesentlich kleiner als Manehatten, es war auch überschaubarer.
Vom Bahnsteig aus konnte er schon das andere Ende des Ortes erkennen.
Zumindest gab es hier keine Wolkenkratzer.
Das höchste Gebäude war die Stadthalle, die im Zentrum lag.
Auch liefen hier nicht so viele Ponys umher wie er es aus Manehatten gewohnt war.
Selbst wenn es ganz Ponyville gewesen wäre, das war nichts im Vergleich zum Pony aufkommen am Wochenende in Manehattan.
Kutschenverkehr schien es hier faktisch eben sowenig zu geben, wie ein wirklich festes Straßennetz.
Allerdings war auch das nicht außergewöhnlich.
Es war eben nur eine kleine Ortschaft, in der er sich hier befand.
Tatsächlich gefiel es ihm sogar.
Der fehlende Trubel war jetzt deutlich erholsam.


Nach der Ankunft am Bahnhof hatte er sich von Rarity und der immer noch etwas reservierten Fluttershy verabschiedet, nachdem sie ihm den Weg zur besagten Pension beschrieben hatten.
Sie lag gegenüber der Stadthalle an dem kleinen Fluss, der durch Ponyville floss und wie die meisten Gebäude war es ein zweistöckiger Bau mit einem kunstvollen Strohdach.
Im Flur des Hauses, das er durch die offene Tür betrat, stand ein Schreibtisch mit einem aufgeschlagenen Buch und einem Tintenfass mit Schreibfeder darin.
Hinter dem Tisch stand ein Erdpony.
Sie hatte sehr helles, olivfarbenes Fell und eine orange Mähne.
Ihr Cutiemark zeigte drei Karotten.

“Guten Tag Miss”, sagte Grey höfflich. “Mein Name ist Grey Clues. Man sagte mir, dass dies hier eine Pension sei. Ich hätte gerne ein Zimmer, wenn es möglich wäre?”

“Hallo”, sagte das Pony freundlich. “Ich hätte noch ein Zimmer frei, allerdings ist es nicht sehr groß.”

“Das stört mich nicht.”

“Gut, dann unterschreiben Sie bitte in dem Buch dort.”

Grey Clues hob die Feder mit seiner Einhorn Magie an und schrieb dann seinen Namen in das Buch.
Darin fanden sich schon diverse Einträge, was darauf schließen ließ das diese Pension dem Anschein nach doch einen recht guten Zulauf hatte.
Es war wohl so wie Rarity gesagt hatte, Ponyville war nicht so ländlich wie man vermuten wollte.

“Das Zimmer ist die Treppe hinauf, ganz am Ende des Flures. Mahlzeiten gibt es um 9:00 Uhr und um 18:00 Uhr. Für ein Mittagessen kann ich ihnen gerne mehrere Orte empfehlen. Wenn Sie noch Fragen haben können Sie sich gerne an mich wenden. Mein Name ist Carrot Top“, erwiderte sie und schob einen Schlüssel über den Schreibtisch

“Haben Sie vielen Dank”, erwiderte Grey, hob den Schlüssel mittels Magie an und stieg die Treppe hinauf.

Das Zimmer war unerwartet geräumig.
Ein Bett, ein Schrank ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen und eine Kommode fanden dort Platz und man konnte trotzdem noch ungehindert umherlaufen.
Grey fragte sich wie wohl die größeren Zimmer geschnitten waren, wenn dies hier das kleine Zimmer war.
Er verstaute seine Mitbringsel in der Kommode und holte dann eine Mappe mit Schreibpapier, ein Tintenfass und eine Feder aus der Satteltasche und begann einen Brief aufzusetzen.


Liebe Violett Ink,
ich bin ohne größere Probleme in Ponyville eingetroffen
und werde jetzt mit dem vom Doktor verordneten
Urlaub beginnen.
Ponyville scheint ein recht ruhiger Ort zu sein,
so dass meiner Entspannung nichts im Wege steht.
Ich werde dann in etwa zwei Wochen wieder zurück sein.
Bis dahin überlasse ich dir die Terminabsprache mit möglichen
Klienten.

P.S: Falls die Polizei mich in irgendwelchen Angelegenheiten zu
sprechen wünscht, sag ihnen nicht wo ich bin. Der gute
Inspektor Polished Badge bringt es fertig den ganzen weg hier
her zu kommen, um meinen Rat einzuholen.
Ich werde mich dann in ein paar Tagen noch einmal melden.

Mit freundlichem Gruß
Grey Clues

Er kannte Violett Ink, seine Sekretärin und Assistentin, gut genug, um zu wissen, dass sie es ihm sehr übelnehmen würde, wenn er ihr zumindest nicht einen Brief schrieb, um sie auf dem Laufenden zu halten.
Grey Clues war nicht nur ihr Arbeitgeber, sondern sie war auch das was einer Familie am nächsten kam und so ziemlich das einzige Pony das ihn und seine Eigenheiten akzeptierte.
Jemandem der damit seine Bits verdiente im Leben anderer Ponys herum zu schnüffeln fiel es nicht einfach vorbehaltlos anderen gegenüber zu sein.
Greys Mentorin hatte ihn damals davor gewarnt, dass die Arbeit als Detektiv ihn sehr vom Rest der Ponygesellschaft distanzieren könne.
Jetzt, Jahre später musste er zugeben das es nicht einfach war sich mit einem Pony zu unterhalten, ohne zu versuchen herauszufinden ob ihm auch die Wahrheit gesagt wurde.
Man konnte es schon eine Angewohnheit oder besser einen Reflex nennen.
In dieser Hinsicht hatte er auch ein weiteres Handicap.
Sein Auge.
Es war keine Lüge als er dem Fohlen am Bahnhof sagte er könnte damit die Wahrheit sehen.
Sein rechtes Auge war in der Lage die Mimik und Gestik anderer Ponys genau wahrzunehmen.
Dadurch konnte er erkennen ob ein Pony log oder die Wahrheit sprach.
Natürlich gab es auch Ausnahmen, wie etwa sehr geübte Lügner oder eben sollche Ponys die unwissentlich logen.
Es war keine Magie, kein Trick, einfache genaue Beobachtung.
Auch wenn manches Pony davon ausging.
Seine Fähigkeit der genauen Beobachtung, lag in seinem Auge und die Fähigkeit zu kombinieren und Schlüsse zu ziehen war auf seinen Verstand zurückzuführen.
Aber genug davon.
Immerhin war er hier sich zu erholen und nicht auf einem Selbstfindungstrip.
Nachdem die Tinte getrocknet war, schob den Brief in einem Umschlag und beschriftete ihn.
Jetzt musste er ihn nur noch zur Post bringen.

“Könnten Sie mir sagen wo hier in Ponyville die Post ist Miss Top”, fragte er Carrot Top als er wenig später die Treppe wieder hinunterkam.

“Der Ponyexpress Postdienst ist auf dem Weg zum Bahnhof, allerdings müssen Sie auf der Straße zur Stadthalle die erste Abzweigung links gehen. Sie können aber ruhig Carrot Top sagen. In Ponyville sind wir nicht so förmlich.”

„Wenn Sie es möchten, gerne und vielen Dank für die Auskunft.”

Grey Clues schlenderte den Weg zurück zum Bahnhof und nahm dann die linke Abzweigung die ihn zuerst durch eine kleine Gasse und dann auf einen kleineren freien Platz führte an dem auch das Postgebäude stand, aus dessen Dachluke ein paar Pegasusponys aufstiegen und mit Posttaschen beladen davonflogen.
Anders als in Manehattan waren hier wohl ausschließlich Pegasusponys für den Briefdienst verantwortlich.
Dort war es üblich das auch Erd- und Einhornponys diese Arbeit übernehmen konnten.
Er betrat das Postamt und fand einen leeren Schalter vor.

“Hallo! Ist irgendein Pony hier”, rief er nachdem nach einigen Minuten immer noch niemand aufgetaucht war.

Es gab ein lautes Poltern als hätte jemand etwas umgeworfen und einige Sekunden später erschien ein graues Pegasus Pony mit blonder Mähne.
Überraschenderweise hätte sie einige Briefmarken im Haar und drei Stück klebten ihr im Gesicht. Eines ihrer goldenen Augen schielte leicht nach oben.

“Entschuldigung”, sagte das Pegasus Pony und schüttelte den Kopf, so dass einige der Marken abfielen. “Ich habe grade etwas im Lager gesucht.”

“Kein Problem. Ich hätte gerne diesen Brief verschickt. Wäre das möglich?”

Der Brief glitt grauleuchtend aus der Satteltasche direkt vor das Pegasus Pony.
Sie warf kurz einen Blick auf die Adressen und wirkte kurz erstaunt.

“Oh, Manehattan”, sagte sie. “Ich war noch nie in Manehattan. Dafür haben wir ein Expresspony. Das wird aber, uhm... ich denke drei Bits kosten.”

“Drei Bits, bitte sehr”, sagte Grey und lies die Münzen auf den Tresen fallen.

“Danke”, sagte das Pegasus Pony und sah noch einmal auf den Brief.

So wirkte es jedenfalls.
Es war schwer zu sagen wo sie grade hinsah.

“Oh Derby du Wirrkopf”, sagte sie zu sich selbst. “Sie sind Grey Clues, ja es steht ja hier.”

“Das ist korrekt, mein Name ist Grey Clues.”

“Warten sie kurz.”

Das Pony verschwand wieder im Lagerraum und es polterte einig Male heftig bis sie zurückkam. Sie legte ein kleines Paket auf dem Schalter ab.

“Der Postmeister hat gesagt, dass ich Ihnen das hier unbedingt geben soll, wenn Sie hierherkommen.”

Auf dem Absender stand Violetts Name.
Sie war also sicher gewesen, dass er zum Postamt kommen würde, wenn er angekommen war.
Natürlich.
Sie kannte ihn immerhin schon lange genug.

“Vielen Dank”, sagte Grey und lies das Paket in die Satteltasche wandern nachdem er einen Blick auf den Absender geworfen hatte.

“Bitte sehr, ich bin froh, dass ich daran gedacht habe.”

“Auf Wiedersehen”, sagte Grey und wandte sich dann noch einmal um. “Übrigens haben Sie da noch ein paar Briefmarken im Gesicht Miss...”

“Hooves, Derpy Hooves und vielen Dank das hatte ich noch gar nicht bemerkt.”

“Also dann auf Wiedersehen Miss Hooves.”

Was mochte Violett ihm wohl geschickt haben?
In Anbetracht der Größe und des Gewichts schien es sich um ein Buch zu handeln.
Das war nicht schwer zu erraten.
Aber glaubte sie, dass er ein Buch brauchen würde?
Sicherlich konnte er hier so einiges machen das man in Manehattan nicht tun konnte.
Ein Buch lesen gehörte nicht dazu.

„Hallo Mr. Clues.”

Es war Rarity, das Einhorn aus dem Zug.
Sie stand vor einem Haus, das sich ziemlich von den anderen Gebäuden hier in Ponyville abhob.
Das Dach erinnerte mehr an ein Zelt als ein Dach und irgendwie ähnelte das Design entfernt einer Jahrmarktsattraktion.

„Miss Rarity”, nickte Grey ihr zu.

„Da sie schon mal hier sind, wie steht es mit ihren Satteltaschen?”

„Sie haben recht”, sagte Grey und ging zu ihr hinüber. „Ich kann sie hierlassen und wenn sie Zeit haben...”

„Ach so ein Unsinn, Sie können sie morgenfrüh abholen. Das ist keine große Sache und nicht mal das Wort Arbeit wert.”

Er folgte ihr in das Haus, Karussell Boutique hatte sie es genannt.
Sie standen in einem großen Raum, in dem einige Kleider auf Schaufensterponies aufgezogen waren. Es war wohl der Verkaufsraum.

„Dann wollen wir mal sehen mein Lieber”, sagte Rarity und nahm ihm die Satteltaschen ab. „Du liebe Güte, die sehen ja wirklich mitgenommen aus.”

„Na ja Sie wissen ja wie das mit Satteltaschen ist.”

„Nicht wenn man sie ein wenig pfleglicher behandelt” sagte Rarity und sah ihn vorwurfsvoll an.

„Ich denke ich mache mir darüber wohl zu wenig Gedanken”, sagte er langsam.

„Kleidung Mr. Clues hinterlässt bei anderen Ponys immer einen nachhaltigen Eindruck. Ob zum Guten oder zum Schlechten. Diese Satteltaschen sehen aus als wären sie darauf einen Berg hinuntergerutscht.”

„So in etwa.”

Sie wusste nicht, dass sie gar nicht mal so falsch lag.
Bei der Verfolgung des Räubers Spring Whooved Jack war er auf den Taschen mehrere Dächer hinuntergerutscht.
Es war eine gefährliche Sache gewesen und mehr als einmal wäre er fast vom Dach gefallen.
Dieser Fall war sein dritter als eigenständiger Detektiv gewesen und mit ihm hatte er sich endgültig einen Namen gemacht.
Das seine Taschen so darunter gelitten hatten, hatte er allerdings weniger in Erinnerung und auch wenn er sie jetzt ansah, so stimmte es zwar das sie nicht sehr gut aussahen, aber er war niemand der darauf einen übersteigerten Wert legte.

„Was machen Sie den Beruflich, dass Ihre Sachen dermaßen beansprucht werden? Sie scheinen mir jedenfalls kein Bergarbeiter zu sein”, lachte Rarity.

„Ich bin Detektiv”, entgegnete Grey lächelnd.

Rarity sah ihn sprachlos und mit großen Augen an.
„Oh aber natürlich jetzt wo Sie es sagen”, fing sie sich schließlich. „Da war doch etwas in der Zeitung über einem Detektiv aus Manehattan. Deshalb kam mir Ihr Name so bekannt vor, ich wusste es doch. Sie haben diesen Kunstdieb gefasst.”

„Zu viel der Ehre. Ich habe der Polizei nur geholfen. Nicht mehr.”

„Dann sind Sie ja eine wirkliche Berühmtheit”, schwärmte Rarity.”Hach und so jemand ist ein meiner Boutique.”

„Bitte, bitte übertreiben Sie nicht Miss Rarity. Ich bin nur ein ganz normales Pony.”

„Hach, wenn ich das den anderen erzähle, sie werden aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommen“ sagte Rarity verzückt. „Meine Freundinnen, Sie müssen unbedingt meine Freundinnen kennenlernen. Es ist doch in Ordnung, wenn ich von Ihnen erzähle, oder?”

„Darin sehe ich kein Problem.”

„Idee”, rief Rarity plötzlich begeistert. “Wenn die Satteltasche morgen fertig ist, können Sie herkommen und meinen Freundinnen etwas über Manehattan und Ihre Arbeit dort erzählen. Das wird sicherlich aufregend.”

„Vielleicht stellen Sie sich zu viel darunter vor“, warf Grey ein. „Doch wenn es Ihnen eine Freude bereitet dann gerne.“

„Aber gewiss.“

Eigentlich war ihm gar nicht wohl dabei fremden Ponys aus einem so ruhigen Ort etwas über seine Arbeit erzählen.
Sicher es gab viele Fälle, die sich mit trivialen Dingen befassten, so wie etwa die Sache mit Hoity Toitys Diamantennadel.
Es gab auch die Fälle, die man niemanden erzählen sollte, weil sie einfach nicht hier her passten und selbst den schönsten Tag in Ponyville in eine grausige Atmosphäre tauchen würden.
Trotzdem versprach er Rarity ihr am nächsten Morgen einen Besuch abzustatten und ihr und ihren Freundinnen etwas über das Detektiv Handwerk zu erzählen.
Ein paar harmlose Geschichten würden schon nicht schaden, davon hatte er ja auch so einige erlebt.
Nachdem er sein Paket aus der Satteltasche genommen hatte, verabschiedete er sich von Rarity und ging zurück zur Pension.
Carrot Top befand sich nicht am Schreibtisch also ging er auf sein Zimmer.
Dort legte er das Paket auf den Tisch und entfernte mit Magie das Band, das den braunen Umschlag zusammenhielt.
Er zog den Inhalt heraus und legte ihn vor sich auf den Tisch.

“Schon wieder ein Neues”, sagte er zu sich selbst und hob eine Braue.

Das Buch auf dem Tisch, damit hatte er absolut recht gehabt, war ziemlich dick und mit großen Lettern war auf dem Einband zu lesen:
DARING DOO UND DER SCHATZ VON MERA AREM
Damit hätte er wirklich rechnen können.
Natürlich hatte Violett ihm das Buch nachgeschickt, auch wenn sie wusste das er grade diese Geschichten nur bedingt las.

Er klappte den Einband auf und auf der Innenseite stand wie immer eine Widmung.

-Für meinen Lieblings Detektiv
Bin dir jetzt acht Schätze voraus!
Daring-

Sie war anscheinend immer noch der Meinung, dass sie die größere Spürnase hatte.
Wenn es um Schätze ging mochte das stimmen aber sonst?
Zweifelsohn konnte man die Arbeit eines Detektivs nicht mit der einer Autorin/Abenteurerin/Archäologin gleichsetzen.
Immerhin zog sie los mit dem Ziel etwas zu finden und er wurde meist engagiert, wenn jemand seine Dienste benötigte.
Abgesehen davon hatte er, bis auf dieses eine Mal, nie mit Schätzen zu tun.
Grey lies den Einband zufallen und das Buch auf dem Tisch zurück.
Jetzt hatte er noch weniger Lust zu lesen als vorher.
Nicht das Daring eine schlechte Autorin war, sie schmückte ihre Geschichten nicht einmal großartig aus.
Allerdings stand ihm nicht der Sinn über gefährliche Fallen, noch gefährlicher Tiere oder Darings heroischen Mut zu lesen.
Von irgendwo her in Ponyville hörte er eine Glocke die verkündete, dass es sechs Uhr war.
Zeit für das Abendbrot.
Das Essen war für eine Pension angemessen.
Man konnte keine drei Gänge- Menüs erwarten und darüber war Grey Clues auch sehr froh.
Einfaches Essen reichte ihm vollkommen aus.
Haferflocken mit Honig und ein Stück Apfelkuchen von einer nahen gelegenen Farm.
Das hörte sich für ihn schon absolut zufriedenstellend an, zumal er seit dem Morgen nichts mehr gegessen hatte.
Die anderen Gäste schienen den ganzen Tag ihren eigenen Dingen nachzugehen und so saß er allein an einem kleinen runden Tisch vor der Pension.
Die Haferflocken hatte er schon gegessen und jetzt blieb nur noch der Apfelkuchen übrig.

“Darin sind die besten Äpfel von ganz Equestria”, hatte Carrot Top ihm erklärt als sie das Essen nach draußen gebracht hatte. “Es gib niemand, der bessere Äpfel anpflanzt als die Applefamilie.”

Wahrscheinlich war das übertrieben.
Wer kannte schon alle Äpfel in Equestria und vor allem wer hatte schon alle gegessen und konnte sie dazu noch unterscheiden.
Er würde es auf einen Versuch ankommen lassen.
Der Sitzplatz vor der Pension gab ihm eine gute Übersicht über den Platz rund um die Stadthalle.
Es waren noch erstaunlich viele Ponys auf den Hufen.
Einige gingen wahrscheinlich noch ihren persönlichen Geschäften nach.
Ein Wortspiel, wenn man das pinke Pony betrachtet, das den Platz entlang hüpfte.
Grey hatte noch nie ein Pony so lange herumhüpfen sehen.
Anscheinend war es ihre übliche Art der Fortbewegung.
Da war sie auch schon zwischen ein paar Ponys verschwunden die großen beladenen Wägen zogen.

“HI!”

Grey Clues gehörte nicht zu der schreckhaften Sorte von Ponys, aber er sah verwundert von seinem Apfelkuchenstück auf in das er grade beißen wollte.
Neben ihm stand das hüpfende, pinke Pony und grinste breit.

“Guten Abend”, sagte er schließlich als ihm bewusst wurde das sie wohl auf eine Reaktion von ihm wartete.

“BistduneuhierDumusstneuseinichkennenähmlichjedesPonyinPonyvilleunddichhabeichhiernochniegesehenBistdugradeersthergezogenDukennstbestimmtnochniemandenund...”

Ein wahrer Worthagel brach auf ihn ein
So musste sich ein Pony fühlen, das von der Polizei verhört wurde.

“Warten Sie, warten Sie bitte einen Augenblick”, unterbrach er das aufgedrehte Pony. “Wie wäre es immer mit einer Frage zurzeit? So dass ich auch antworten kann. Zuerst aber, wer sind Sie?”

“Mein Name ist Pinkie Pie”, flötete das Pony begeistert.

“Gut, also Miss Pie warum sind sie so interessiert daran ob ich hierhergezogen bin?”
“Alle Ponys in Ponyville sind meine Freunde und wenn du neu hier bist werden wir auch Freunde. Dann bist du nicht ganz so allein.”

“Wenn ich das richtig verstehe, wollen Sie also mit mir Freundschaft schließen obwohl Sie mich nicht einmal kennen?”

“Abslomundoluti.”

War das überhaupt ein richtiges Wort?
So ein ``merkwürdiges´´ Pony hatte er noch nie getroffen.
Wie es allerdings aussah meinte sie es aber ernst mit dem was sie sagte.
Alle Ponys in Ponyville waren also ihre Freunde?
Was würde sie nur in einer großen Stadt machen?
Diese Überlegung ließ ihn kurz schmunzeln.

“Es tut mir leid Sie zu enttäuschen, aber ich bin nur hier, um Urlaub zu machen.”

“Ohhhhhhhhhhhhhhhh”, sagte sie und sah plötzlich wahnsinnig niedergeschlagen aus. “Dabei hatte
ich mich schon so auf die Torte, den Punsch und die Spiele gefreut.”

“Torte? Punsch? Spiele?”

“Na auf deiner Willkommensparty natürlich”, erklärte Pinkie Pie. “Aber das wird jetzt leider nichts.”

Eine Willkommensparty?
Ob jeder der nach Ponyville zog so eine Party bekam?
Irgendwie war das auch nett.
So lernte man jedenfalls schnell seine Nachbarn kennen.
Zumindest schien Pinkie Pie es wirklich ernst zu meinen, den er konnte keinerlei Widerspruch in dem erkennen das sie sagte.

“Das tut mir leid”, sagte er schließlich.

“Dann machen wir eben eine: ``Willkommen zum Urlaub´´ Party. Ja das ist eine super Idee.”

“Eine Urlaubs Party?”

“Nein Dummchen, eine: ``Willkommen zum Urlaub´´ Party”, sagte Pinkie und eilte so schnell davon wie sie aufgetaucht war.

Pinkie Pie.
Sie war eindeutig das seltsamste Pony das Grey Clues in seinem Leben bisher getroffen hatte und er hatte schon eine Menge Ponys getroffen.
Er nahm einen Bissen von dem Stück Apfelkuchen.
Wirklich köstlich.
Das musste er einräumen.



“Du musst einfach morgen dabei sein meine Liebe”, sagte Rarity.

Sie stand gemeinsam mit Fluttershy in der Mitte der Bibliothek von Ponyville und sah zu wie Twilight Sparkle, die Bibliothekarin, die letzten Bücher, die auf dem Boden standen mithilfe ihrer Einhorn Magie in die Regale einordnete.
Als sie das letzte Buch platziert hatte schenkte sie Rarity einen nachdenklichen Blick.

“Ich weiß nicht Rarity. Spike kommt morgen früh erst aus Canterlot zurück und dann müssen wir die neue Arbeitsliste für diese Woche erstellen.”

“Twilight wirklich, wann hat man hier schon die Gelegenheit einen echten Detektiv kennenzulernen? Außerdem ist er auch noch aus Manehattan, die große Stadt aller großen Städte.”
“Also gut”, seufzt Twilight als sie das letzte Buch mit etwas Mühe in das Regal schob wobei
es wesentlich breiter und so lang war, dass es ein Stück über das Regalende hinüber stand.

“Wunderbar”, sagte Rarity begeistert. “Du wirst sehen, dass es interessant wird und er ist so ein nettes Pony, nicht wahr Fluttershy?”

Das gelbe Pegasus Pony stand neben Rarity.
Sie war hergekommen, um Twilight ein ausgeliehenes Buch zurückzubringen.

“Er ist sehr höflich”, sagte Fluttershy.

“Siehst du meine Liebe?”

Auch wenn es Twilight Sparkle überhaupt nicht passte, sie wollte ihre Freundin nicht vor den Kopf stoßen. Vielleicht würde es tatsächlich interessant werden, auch wenn sie sich nicht sehr viel darunter vorstellen konnte.
Detektiv Geschichten gab es schließlich zu Hauf in den Büchern in der Bibliothek und sie hatte selbst schon einige davon gelesen.
Trotzdem verabschiedete sie Rarity und Fluttershy mit dem nochmaligen Versprechen morgen früh zur Karussell Boutique zu kommen.
Wenig später löschte sie die Lichter in der Bibliothek und ging zu Bett.
Morgen würde der Tag wohl etwas länger für sie werden, wenn sie trotz dieser Unterbrechung noch mit allem fertig werden wollte.
Allerdings war dann auch Spike wieder da und würde ihr erheblich bei der Arbeit helfen.
Sie wusste nicht was genau sie aufgeweckt hatte, aber draußen war es noch immer Nacht.
Durch ihr Fenster konnte sie den klaren Sternenhimmel und den Mond erkennen.
Da war ein merkwürdiges Geräusch, das aus der Bibliothek kam.
Twilight schüttelte kurz den Kopf um wach zu werden und stand dann auf.
Mithilfe ihres Einhorns erzeugte sie ein schwaches Leuchten, um den Weg zu finden.
Vorsichtig stieg sie die Stufen hinunter, die von ihrem Schlafbereich in den unteren Teil ihres Zimmers führten.
Wieder ein Geräusch!
Es war ein Knarren gefolgt von einem leisen dumpfen Bumm.
Langsam öffnete sie die Tür zu Bibliothek uns linste hinein.
Anscheinend war niemand da.
Hatte sie sich das alles nur eingebildet?
Nein, bestimmt nicht die Geräusche eben hatte sie deutlich genug gehört.
Aber sie sollte wohl lieber noch einmal genau nachsehen.
Der große Raum, mit den hohen Regalen voller Bücher war verlassen.
Twilight ging hinein und sah sich um.
Alles schien auf den ersten Blick so zu sein wie vorher.
Die Bücher waren noch an Ort und Stelle und auch sonst deutete nichts darauf hin das irgendetwas oder irgendein Pony hier gewesen waren.
War da etwas vor dem Fenster?
Ein Schatten und dann eine Bewegung?
Sie ging hinüber, als sie plötzlich einen schweren Schlag auf den Hinterkopf spürte, der sie zu Boden schickte.
Mit hoffnungsloser Verzweiflung kämpfte sie gegen die Ohnmacht an und es schien als wären da plötzlich Buchstaben, die vor ihren Augen tanzten.
Aber alles war so verschwommen und sie war nicht sicher mit dem was sie da sah.
Dann wurde es dunkel.
Twilight Sparkle verlor das Bewusstsein.


Der Morgen kam für Grey Clues früher als erwartet.
Irgendwo schien ein Hahn seine Arbeit sehr genau zu nehmen und krähte solange bis er endlich wach wurde.
Allerdings bliebe er noch einen Moment liegen.
Normalerweise hatte er einen guten Schlaf, aber irgendetwas hatte ihn die Nacht über geweckt.
Kein Pony oder sonst jemand, nur so ein merkwürdiges Gefühl.
Es kam und ging dann wieder und war in etwa so wie ein intensiver Gedanke, den er einfach nicht richtig erfassen konnte.
Sei es drum, jetzt war er wach.
Er schwang sich aus dem Bett schlang seinen Schal um und verließ das Zimmer.
Es war kurz nach acht, also würde es noch etwas dauern bis es Essen gab.
In der Zeit konnte er einen kleinen Rundgang durch Ponyville machen und sich einen Überblick verschaffen.
Für den weiteren Verlauf seines Urlaubs war eine umfassende Ortskenntnis unerlässlich.

“Guten Morgen”, sagte Carrot Top die unten an der Treppe stand und mit einem Staubtuch das Geländer abwischte.

“Den wünsche ich Ihnen ebenfalls.”

“Sie sind ja schon früh auf den Hufen.”

“Ja, ich bin es nicht gewohnt von einem Hahn geweckt zu werden.”

“Oh, das tut mir leid”, sagte Carrot Top. “Es ist wohl Gewöhnungssache.”

“Ich werde dann noch einen kleinen Rundgang machen. Das Essen wird um neun Uhr serviert sagten Sie gestern?”

“Wenn Sie möchten können Sie jetzt frühstücken. Es ist schon alles vorbereitet.”

“Nun, in Ordnung. Warum nicht. Gestärkt macht so ein Rundgang wohl mehr Sinn.”

Das Frühstück bestand aus einem Gänseblümchen Sandwich und Haferflocken.
Dieses Mal jedoch ohne Honig.
Dazu ein Glas Milch.
Die Milch hatte einen anderen Geschmack als er es gewohnt war.
Vielleicht weil sie frisch von einer Farm kam und nicht aus einem Laden.
Auf jeden Fall war sie wesentlich besser als die Milch in Manehattan.
Er aß nicht viel, ließ sich aber ausgiebig Zeit und lass dabei in der aktuellen Zeitung, dem Ponyville Kurier.
Die Nachrichten waren so wie er vermutet hatte, allesamt recht einfache Dinge aus dem Tagesgeschehen.
Der große Aufmacher war selbstverständlich die große Modenschau in Canterlot.
Er faltet die Zeitung grade zusammen als jemand in den Raum gestürmt kam.

“Mr. Clues! Gut, dass Sie hier sind!”

Es war Rarity und sie sah sehr aufgelöst aus als sie auf ihn zukam.
Tief in seinem Inneren wusste er allerdings schon das etwas passiert sein musste und das sie ihn bewusst aufgesucht hatte.
Diese Situation war ihm wahrlich nicht unbekannt.

“Guten Morgen Miss Rarity. Ist etwas passiert? Sie sehen so schockiert aus.”

“Es ist schrecklich, einfach schrecklich. Von allen Dingen, die passieren konnten ist das die absolut SCHLIMMSTE SACHE!”

“Beruhigen sie sich doch erst einmal und sagen Sie mir was passiert ist.”

“Meine Freundin Twilight”, sagte Rarity und ihre großen, blauen Augen bebten. “Sie ist verschwunden.”

“Verschwunden?”

“Ja sie ist entführt worden. Die Polizei sagt, dass es letzte Nacht passiert sein muss. Ich habe doch noch mit ihr gesprochen.”

“Haben Sie das der Polizei erzählt? Das macht sie zu einer Zeugin.”

“Eine Zeugin? Aber ich habe doch nichts gesehen.”

“Sie könnten aber bezeugen zu welcher Uhrzeit sie ihre Freundin zuletzt gesehen haben“, erklärte Grey. „Damit kann die Polizei die Tatzeit eingrenzen.“

“Ich... die Uhrzeit“, fragte Rarity und machte ein nachdenkliches Gesicht. „Es war kurz nach acht Uhr abends denke ich, aber ich bin mir nicht sicher.”

“Denken Sie nach, wenn Sie sagen, dass es kurz nach acht Uhr war, wie kommen Sie darauf?

“Als ich zuhause ankam habe ich auf eine Uhr geschaut, die in meiner Boutique hängt. Da war es kurz nach acht.”

“Gut und wo haben Sie mit ihr gesprochen?”

“Bei ihr zuhause.”

“Sind sie gleich nach Hause gegangen?“

“Ja, Fluttershy hat mich noch zu mir begleitet.”

“Sind Sie sofort in ihre Boutique gegangen?”

“Ja ich bin mit Fluttershy hineingegangen und wir haben noch eine Weile geredet”, sagte Rarity nach kurzem Nachdenken.

“Dann kann man mit Sicherheit sagen, dass sie ihre Freundin um etwa acht Uhr gesehen haben”, nickte Grey.

“Sie machen das ja wirklich unglaublich gut. Richtig professionell.”

“Das ist mein Job, Miss Rarity.”

“Bitte, Sie müssen der Polizei bei der Suche helfen. Sie sind doch ein berühmter Detektiv, sie können Twilight bestimmt finden.”

“Warten Sie bitte einen Moment”, sagte Grey beruhigend. “Die Polizei arbeitet nicht sehr gerne mit Detektiven zusammen. Das habe ich schon ziemlich oft erlebt. Deshalb werden Detektive auch meist von externen Klienten beauftragt.”

“Das heißt wenn ich Sie beauftragen würde, dann würden sie Twilight suchen?”

“So meinte ich das nicht ich......”

So gerne er auch erklärt hätte das alles nicht so einfach war, das er im Urlaub war um sich von der Detektivarbeit zu erholen, das die Polizei mit absoluter Sicherheit etwas dagegen hatte wenn sich ein Privater Ermittler hier einmischte… .
Doch dann sah er in ihre großen traurigen Augen und brachte es nicht über sich ihr zu sagen, dass es nicht ginge.
Wenn er eine Schwäche hatte dann diese eine.
Die Dame in Nöten.
Das hatte ihn schon oft einige Fälle beschert.

“Also gut, ich werde mir diese Sache einmal näher ansehen”, sagte er und stand auf.

“Wirklich? Oh, Sie sind ein Schatz!”
“Zeigen Sie mir wo ihre Freundin wohnt, dann werde ich sehen was ich tun kann.”

Zusammen mit Rarity verließ er die Pension.
Sie überquerten den großen Platz an der Stadthalle vorüber und gingen in Richtung der Karussell Boutique weiter.
Von der Boutique waren es nur wenige Minuten bis sie zu einem Gebäude kamen, das eigentlich ein großer Baum war.
Rarity erklärte ihm, dass es sich hierbei um die Bibliothek von Ponyville handelte und der Bibliothekarin Twilight Sparkle gleichzeitig als Haus diente.
An der Eingangstür standen zwei Ponys mit blauen Schärpen und dazugehörigen Mützen die grimmig darauf achteten das keines der neugierigen Ponys die sich vor dem Haus versammelt hatten hineinging.
Bei ihnen standen eine graumähnige Stute, die eine Brille trug und ein Hengst, der einen braunen Mantel anhatte und dessen schwarze Mähne matt herunterhing.

“Machen Sie sich keine Sorge Bürgermeisterin Mare”, sagte er. “Wir haben schon ein paar Hinweise bekommen und gehen ihnen nach. Diese Entführung wird schnell gelöste sein.”

“Ich hoffe Sie haben Recht Inspektor. So etwas ist hier in Ponyville noch nie vorgekommen.”

“Es bleibt nicht aus das solche Dinge geschehen”, erklärte der Inspektor. “Wenn man bedenkt was in den Großstädten passiert.”

Ein wahres Wort.
Eine Entführung hätte Grey Clues hier am wenigsten erwartet.
Vor allem nicht von einer Bibliothekarin.
Aber vielleicht steckte mehr dahinter als es auf den ersten Blick schien.
Das war oft so.
Ein Fall begann mit einem Ansatz und endete dann ganz wo anders.
Die Bürgermeisterin hatte sich mittlerweile entfernt und der Inspektor war in das Haus gegangen.

“Würden Sie mir helfen in das Haus zu kommen”, fragte Grey Rarity

“Natürlich mein Lieber aber wie?”

“Ich bin sicher sie werden sich etwas einfallen lassen”, lächelte er und verschwand in der Menge.

Er hatte sich grade zur anderen Seite der Schaulustigen begeben als er Zeuge von Raritys einmaliger Darbietung wurde.
Sie taumelte benommen, täuschte einen Ohnmachtsanfall vor und lies sich geschickt von einem der Polizeiponys auffangen.
Sein Partner kam hinzu und Beide versuchten der bedauernswerten Rarity wieder auf die Beine zu helfen.
Diesen Moment nutzte Grey aus, um sich in die Bibliothek zu schleichen.
Zu seiner Überraschung wurde er drinnen gar nicht beachtet.
Einige Polizei Ponys suchten den Bereich ab und versuchten Spuren zu finden.
Neben einem niedrigen Tisch auf dem zwei Bücher lagen, stand eine seltsame kleine Figur, die kein Pony war.
Es handelte sich um einen kleinen Drachen, der nervös von einem auf den anderen Fuß tapste.
Grey Clues sah sich noch einmal kurz um.
Hier gab es nichts das irgendwie merkwürdig war.
Es war ein normaler Raum mit hohen Regalen, die mit Büchern vollgestopft waren. Wenn es hier Spuren gab, hatte die Polizei sie mit Sicherheit schon gesichert.
Fragte sich was der kleine Drache hier zu suchen hatte, aber das ließ sich ja herausfinden.

“Hey Sie da”, sagte plötzlich jemand hinter Grey. “Ich habe mich doch wohl klar ausgedrückt! Keine Presse bevor ich es sage!”

Grey drehte sich um und erkannte den Inspektor, der mit der Bürgermeisterin gesprochen hatte und der auf ihn zukam.
Man konnte deutlich erkennen das er wenig begeistert schien.
Diesen Blick kannte Grey Clues schon zu genüge.
Zwar gab es Polizisten, wie Inspektor Polished Badge in Manehattan, die Greys Hilfe gerne in Anspruch nahmen und ihn dafür auch schätzten, allerdings gab es auch diejenigen die ihn als störung und Behinderung ansahen.
Im laufe der Zeit hat er gelernt damit zu leben.
Fragte sich nur was der Inspektor dazu sagen würde, wenn Grey erklärte das er kein Reporter war?
Das würde sich letztendlich nicht vermeiden lassen.

“Ihr Reporter seid wirklich eine Plage. Ich werde euch schon sagen, wenn es etwas zu berichten gibt.”

“Verzeihen Sie Inspektor, aber ich bin kein Reporter.”

“Und wer sind Sie dann und viel wichtiger was machen Sie an einem gesperrten Tatort”, brummte der Inspektor ärgerlich.

“Mein Name ist Grey Clues, ich bin Detektiv.”

“Ein Detektiv? Warten Sie, sagten Sie Grey Clues?”

“Das ist richtig.”

“Ich habe schon von Ihnen gehört” sagte der Inspektor mit einem unfreundlichen lächeln. “Sie mischen sich gerne in die Arbeit der Polizei ein und dann stelle sie sich ins Rampenlicht.”

“Nun ganz so ist es nicht.”

“Warum sind Sie überhaupt hier? Sie leben doch in Manehattan, oder? Haben Sie etwas hiermit zu tun?”

“Ich mache Urlaub in Ponyville. Eine Bekannte, die mit der Verschwundenen befreundet ist, hat mich gebeten Ihnen dabei zu helfen….”

“Helfen? Hören Sie Mr. Clues wir brauchen hier keine Hilfe von einem Detektiv der nur auf
Schlagzeilen aus ist und uns hier unsere Arbeit erschwert.”

“Einen Moment bitte Inspektor...?”

“Stableton, Inspektor Stableton.”

“Inspektor Stableton, ich möchte ihnen auf keinen Fall in ihre Kompetenzen fuschen und der Presse gegenüber müssen sie meinen Namen auch nicht erwähnen, aber ich denke, dass ich ihnen bestimmt eine Hilfe sein kann.”

“Und das ist der Punkt. Wir wünschen ihre Hilfe nicht.”

“Nun gut, aber ich habe nichts destotrotz einen Auftrag angenommen und das berechtigt mich zumindest dazu Nachforschungen anzustellen.”

“Gut, sie können meinetwegen ihre Nachforschungen betreiben, aber Sie bleiben mir vom Tatort fern, das heißt sie entfernen sich von hier. Sofort.”

Damit drehte der Inspektor sich um und ging seiner Wege.
Nun das ganze war so gut verlaufen wie es zu erwarten war.
Immerhin wurde ihm nicht mit einer Inhaftierung gedroht.
Auch das war schon einige Male vorgekommen.

“Wie Sie möchten Inspektor Stableton”, erwiderte Grey höfflich und drehte sich dann um. “Entschuldigung Drachenjunge, hättest du einen Moment?”

Der Drache sah ihn etwas überrascht an und folgte ihm dann nach draußen.

“Wissen Sie schon etwas neues von Twilight”, fragte der Drache aufgeregt als sie draußen vor der Bibliothek standen.

“Nein, ich gehöre auch nicht zur Polizei. Ich bin Detektiv.”

“Oh.”

Es klang sehr niedergeschlagen, das ließ allerdings darauf schließen, dass dieser Drache die Vermisste gut kannte.

“Ich bin von einer Freundin der verschwundenen Twilight Sparkle beauftragt. Rarity, du kennst sie bestimmt.”

“Ja natürlich, aber die Polizei sucht doch schon nach Twilight.”

“Manchmal übersieht die Polizei wichtige Details”, erklärte Grey, “deshalb ist es vielleicht gut, wenn du mir ein paar Dinge erzählst.”

“Wenn es hilft Twilight zu finden geht das in Ordnung, denke ich.”

“Gut, also wie heißt du und wie bekannt bist du mit Twilight Sparkle?”

“Mein Name ist Spike und ich bin Twilights Assistent. Ich helfe ihr bei der Arbeit in der Bibliothek.”

“Wo warst du gestern Abend?”

“Ich war in Canterlot und habe einige Bücher, die dort abzuholen waren, aufgelistet und hierher senden lassen.”

“Daraus schließe ich, dass du erst heute Morgen wieder in Ponyville zurück warst.”

“Das Stimmt. Ich bin gleich nach der Ankunft nach Hause gegangen, aber es war nicht abgeschlossen und Twilight war nicht da.”

“Du wohnst also auch hier?”

“Ja.”

“Und die Tür war nicht verschlossen”, wiederholte Grey nachdenklich. “Ist dir etwas Ungewöhnliches im Haus aufgefallen? Ist etwas entwendet wurden?”

“Normalerweise schließe ich abends immer ab“, erklärte Spike. „Hm, es war aufgeräumt, das ist ungewöhnlich. Twilight lässt die Bücher oft einfach rumliegen. Entwendet wurde nichts soweit ich es sehen konnte.”

“Weißt du noch wann du hier angekommen bist? In der Bibliothek meine ich.”

“Der Zug kam um sieben Uhr am Bahnhof an. Hierher habe ich bestimmt fünfzehn Minuten gebraucht. Ist das wichtig?”

“Oh ja, das grenzt die Zeit ein”, erklärte Grey und lies mit seiner Magie ein Notizheft mit Stift aus einer kleinen Tasche seines Schals hervorkommen.

Er notierte was er erfahren hatte.
Sein Gedächtnis war hervorragend, aber es half manchmal alle Dinge die man erfahren hatte niederzuschreiben um sie sich einfacher in Erinnerung zu rufen und zu vergleichen.
So beugte man vor nichts zu vergessen.

“Hatte Twilight Sparkle irgendwelche Feinde? Irgendjemand der sie nicht mochte?”

“Nein, alle Ponys in Ponyville mögen Twilight gerne.”
“Und in Canterlot?”

“Auch in Canterlot nicht. Wie kommen Sie überhaupt auf Canterlot?”

“Nun, eine Bibliothekarin würde keinen so jungen Drachen nach Canterlot schicken, wenn er sich dort nicht auskennt und da es eigentlich ungewöhnlich ist das ein Drache mit einem Pony zusammenwohnt schließe ich daraus, dass ihr euch schon eine Weile kennt. Nebenbei bemerkt würde ein Drache in Canterlot eher argwöhnisch betrachtet werden, es sei den man kennt ihn dort.
Zählt man das zusammen kann ich davon ausgehen das ihr ursprünglich aus Canterlot kommt.”

“Das stimmt”, sagte Spike beeindruckt.

“Gut, das wäre dann erst einmal alles. Wenn ich später noch Fragen habe komme ich zurück.”

“In Ordnung. Bitte geben Sie ihr bestes und finden Sie Twilight.”

“Das werde ich”, versprach Grey.

Soviel also zur Mitarbeit der Polizei.
Immerhin konnte Grey erst einmal ein Paar Informationen sammeln.
Er warf einen Blick auf seine Notizen.

Fall: Twilight Sparkle
-zuletzt gesehen von Rarity gegen 20:00 Uhr.
-verschwinden entdeckt vom Assistenten Spike um 07:15 Uhr.
-Bibliothek war nicht verschlossen
-Assistent war zur Tatzeit nicht in Ponyville
-Twilight Sparkle hatte Bibliothek aufgeräumt
-Twilight Sparkle hatte keine bekannten Feinde
-Twilight Sparkle lebte in Canterlot

Gut, er durfte nicht an den Tatort, aber es gab ja auch andere Möglichkeiten.
Unauffällig ging er um die Bibliothek herum bis er ein Fenster fand, durch das er hineinsehen konnte.
Im Inneren waren die Polizei Ponys noch immer mit dem Tatort beschäftigt.
Inspektor Stableton unterhielt sich mit einem jungen Polizisten der ziemlich eingeschüchtert wirkte.
Ansonsten gab es nichts das ungewöhnlich erschien.
Es war eine normale Bibliothek, jetzt aufgeräumt, wenn er an Spikes Worte zurückdachte.
Spike war wieder an seinen Standort bei dem Tisch zurückgekehrt und schien nervös darauf zu warten das die Polizei Ponys etwas fanden das sie weiterbrachte.
Viel mehr ließ sich nicht ausmachen.
Er musste wohl später sein Glück versuchen, wenn die Polizisten ihre Untersuchung beendet hatten.

“HI.”

Grey Clues zuckte unwillkürlich zusammen und drehte sich um.
Es war Pinkie Pie, die ihn gut gelaunt angrinste.
Wo war sie auf einmal hergekommen?
Vor allem so lautlos?

“Sie sind es“, sagte er.

“Was machst du da? Suchst du Twilight? Sie ist nicht da, keiner weiß wo sie ist.”

“Ich weiß, Moment Sie kennen Twilight Sparkle?”

“Na klar, wir sind die besten Freundinnen!”

“Nun sehen Sie, ich untersuche Twilight Sparkles verschwinden und ich frage mich ob Sie vielleicht etwas gesehen haben?”

“Uhhh dann bist du der Detektiv von dem Rarity erzählt hat”, sagte Pinkie begeistert. “Ich war auch mal ein Detektiv.”

“In der Tat?”

Anscheinend war Pinkie Pie ebenfalls mit Rarity befreundet.
Es fiel ihm schwer sich vorzustellen, dass jemand wie Rarity mit jemanden wie Fluttershy oder Pinkie Pie befreundet war, aber was verstand er schon von Freundschaften?
Mal abgesehen von der Theorie.

“Ja, einmal als wir nach Canterlot gefahren sind, zu der Süßigkeiten Ausstellung haben Twilight und ich ermittelt wer von der Marzipan Mascarpone Meringe Wahnsinns Torte genascht hat.”

“Marzipan wie bitte Torte?”

“Marzipan Mascarpone Meringe Wahnsinns Torte.”

“Aha“, sagte Grey und hob eine Braue bevor er wieder versuchte auf das eigentliche Thema zu kommen. „Also was können sie mir über Twilight Sparkles verschwinden sagen?“

“Nichts.”

“Nichts?”

“Ja nichts, ich habe Twilight gestern gar nicht gesehen.”

Anscheinend hatte Pinkie Pie nichts mit dieser Sache zu tun.
Jedenfalls konnte er nichts erkennen das auf einen Wiederspruch hinauslief.
Dafür entdeckte er etwas anderes.
In dem kleinen Busch vor dem Fenster hing etwas.
Ein rosa Stofffetzen mit etwas darauf das aussah wie ein halber, silberner Stern.
So wie es aussah war die Polizei noch nicht dazugekommen den äußeren Bereich abzusuchen.
Grey Clues holte eine Lupe aus der kleinen Tasche in seinem Schal hervor in der auch der Block und der Stift untergebracht waren und betrachtete den Fetzen genauer.
Das war zweifelsohne teurer Stoff und kein Abfall.
Und da war noch etwas.
Hufspuren unter dem Busch und zwei ziemliche deutliche Abdrücke unterhalb des Fensterbretts. Daraus ergab sich, dass ein Pony durch das Fenster geschaut haben musste, so wie er es getan hatte, allerdings hatte das Pony sich mit den Hufen am Baum abgestützt.

“Uh, das kommt mir bekannt vor”, sagte Pinkie als Grey den Stofffetzen hochhob und zusammen mit der Lupe in die Schalltasche steckte.

“Können Sie sich daran erinnern woher es Ihnen bekannt vorkommt?”

“Hm, neinikeini.”

Gut, aber das war nicht schlimm, schließlich kannte er ein Pony das auf jeden Fall Ahnung von Stoffen hatte und mit etwas Glück wusste, wer der Besitzer der Kleidung war, an der nun ein Stück fehlte.
Er wollte sich grade auf den Weg machen als Pinkie Pie sich vor ihn stellte.

“Wo gehen wir jetzt hin”, wollte sie wissen.

“Wir?”

Nun wo er darüber nachdachte war es vielleicht gar nicht schlecht, wenn er ein Pony bei sich hatte das sich hier in Ponyville auskannte.
Erst recht, wenn dieses Pony sagte alle Ponys in Ponyville währen ihre Freunde.
Das würde die Ermittlung bestimmt erleichtern.

“Nun Miss Pie”, sagte er schließlich. “Es wäre mir eine Ehre, wenn Sie mir assistieren würden.”

“Juhu”, sagte Pinkie. “Assentieren kann ich supidupi gut.”

Zusammen mit Pinkie Pie, die enthusiastisch neben ihm her hüpfte ging er wieder zur Eingangstür an der Rarity wartete.
Sie hatte sich anscheinend von ihrer schauspielerischen Ohnmacht erholt.

“Hallo Rarity”, flötet Pinkie gut gelaunt.

“Pinkie Pie? Was machst du denn hier?”

“Ich assistiere!”

“Ich dachte es könnte nicht schaden ein Pony bei mir zu haben das sich hier auskennt und Miss Pie scheint in diesen Fall nicht involviert zu sein.”

“Wenn Sie das denken”, erwiderte Rarity sah aber eher skeptisch aus. “Ich könnte Ihnen auch nicht großartig helfen. Der Inspektor will gleich mit mir sprechen, ich habe den Polizisten gesagt, dass ich Twilight gestern Abend noch gesehen habe.”

“Gut, aber sagen Sie mir bitte noch vorher ob Ihnen das bekannt vorkommt“, sagte Grey, holte den Stofffetzen hervor und lies ihn vor Raritys Gesicht schweben.

“Oh ja das kommt mir bekannt vor”, sagte Rarity mit einem leichten Unterton in der Stimme.

“Haben Sie das für einen Kunden gefertigt?”

“Nein, aber ich kenne das Pony dem das Gehört.”

“Also haben Sie das nicht gemacht?”

“Bitte, so eine billige Qualität trauen Sie mir doch wohl nicht ernsthaft zu!”

“Nun ich bin kein Stoffexperte, aber das scheint kein billiger Stoff zu sein.”

“Der Stoff ist auch nicht billig, aber die Verarbeitung. Einfach eine Katastrophe. Zu so etwas würde ich mich niemals herablassen.”

“Aber Sie kennen das Pony zu dessen Kleidung es gehört, sagten Sie?”

“Eine absolut furchtbare Person. Sie heißt Trixie und ist so etwas wie eine Schaustellerin.”

“Schaustellerin?”

“Sie führt Zaubertricks vor und gibt dabei unglaublich an.”

“Ja, daran kann ich mich erinnern”, fügte Pinkie hinzu.

“Sie wohnt also nicht hier in Ponyville?”

“Du liebe Güte nein, nachdem was damals passiert ist würde sie auch nicht mehr hier wohnen wollen.”

“Das interessiert mich, was ist damals passiert?”

“Um es kurz zu machen, Trixie hat ziemlichen Mist gebaut und Twilight hat es wieder ausgebügelt.”

“Hm, also könnte man sagen, dass diese Trixie nicht gut auf Twilight Sparkle zu sprechen ist.”

“Wahrscheinlich eher nicht.”
Jetzt wurde es interessant.
Anscheinend war da doch ein Pony das Twilight Sparkle nicht leiden konnte und so wie es aussah war sie auch noch am Tatort gewesen, wenn dieses Stück Stoff wirklich von ihrer Kleidung war.

“Wo könnte ich diese Trixie wohl finden?”

“Das weiß ich leider nicht. Sie ist damals Hals über Kopf aus Ponyville geflüchtet.”

“Uh, uh, uh aber ich weiß es”, sagte Pinkie. “Deshalb kam mir der Stofffetzen auch so bekannt vor. Ich habe vorhin jemanden mit solchen Kleidern gesehen.”

“Und wo war das Miss Pie?”

“Nenn mich doch einfach Pinkie”, lachte das pinke Pony. “Miss Pie hört sich so komisch an.”

“Gut, also Pinkie wo hast du das Pony gesehen, das diese Kleider trug?”

“Kurz vor Ponyville in Richtung des Everfree Forest.”

“Gut, dann werden wir dort jetzt hingen und diese Trixie befragen”, sagte Grey und steckte den Stofffetzen wieder ein. “Viel Glück mit dem Inspektor Rarity. Sie werden es brauchen.”

Der Vorteil Pinkie Pie dabei zu haben war, dass Grey Clues nicht lange suchen musste, um den Weg zum Everfree Forest zu finden.
Der Nachteil war jedoch das Pinkie unaufhörlich plapperte.
In Anbetracht der Geschwindigkeit und der Menge der Wörter, die das Pony von sich gab, hätte man meinen müssen, dass ihr irgendwann die Themen ausgingen.
Dem war aber nicht so.
Im Handumdrehen erfuhr Grey alles über jedes Haus, jedes Pony und fast jeden Baum in Ponyville. Gelegentlich unterbrach Pinkie ihren Redeschwall nur, um anderen Ponys einen guten Tag zu wünschen.
Grey war es eigentlich gewohnt das bei einer solchen Menge an Information zumindest etwas brauchbares für seine Ermittlungen hervor stach.
In diesem Fall jedoch war dem nicht so.
Eine willkommene Abwechslung bot sich als sie Ponyville verließen und auf bekanntes gelbes Pegasus Pony trafen, das grade dabei war, einige Enten zu füttern die in einem Fluss schwammen, den eine Brücke überspannte.

“Hallo Fluttershy”, rief Pinkie voll guter Laune.

Fluttershy zuckte unwillkürlich zusammen.
Sie war eindeutig zu schreckhaft.
In Anbetracht das sie ein Pegasus war, die eigentlich im Ruf standen eher mutig zu sein war das bemerkenswert.

“Hallo Pinkie und uhm, Herr Detektiv. Mister Clues war doch Ihr Name?”

“Ja das stimmt, guten Tag Miss Fluttershy. Es tut mir leid Sie das Fragen zu müssen, aber wissen Sie schon darüber Bescheid, dass Twilight Sparkle verschwunden ist?”

“Uhm, ja das habe ich schon gehört und ich mache mir große Sorgen. Twilight ist eine Freundin von mir wissen Sie.”

“Ich hatte es vermutet, da Sie ja auch mit Rarity befreundet sind und anscheinend auch mit Pinkie hier.”

“Das stimmt“, flötete Pinkie.

“Nun, Rarity hat mich gebeten bei der Suche nach ihrer Freundin zu helfen daher hätte ich ein paar Fragen. Rarity sagte, dass Sie gestern Abend bei ihr waren als Sie die Bibliothek verließen, ist das korrekt?”
Er holte den Notizblock hervor und lies ihn vor sich in der Luft schweben.

“Ja das stimmt.”

“Sie sind dann mit zu Rarity gegangen.”

“Uhm ja ich brachte sie zu ihrer Boutique wir redeten noch ein wenig und ich flog dann nach Hause.”

“Wie spät war es ungefähr als Sie die Boutique verließen?”

“Es war kurz vor 22:00 Uhr”

„Wo genau wohnen Sie in Ponyville, wenn ich das fragen darf?“

„Den weg hier entlang. Etwas außerhalb des Dorfes.“

“Haben Sie irgendetwas gesehen als sie nach Hause gingen. Ihr Weg führt immerhin wieder nahe an der Bibliothek vorbei.”

“Ich uhm…, ich weiß nicht.”

“Bitte, denken Sie gut nach. Alles könnte wichtig sein.”

“Also gut uhm…, ich habe mich von Rarity verabschiedet und bin dann losgeflogen. Nach Hause. ”

“Haben Sie irgendein Pony gesehen oder sonst jemanden?”

“Uhm ich.... ich. Nein, ich fliege immer sehr niedrig zwischen den Häusern”, druckste Fluttershy
herum.

Scheinbar hatte sie tatsächlich etwas gesehen das sie aber nicht sagen wollte.
Dazu brauchte Grey nicht einmal seine Beobachtungsgabe.
Fluttershy war nicht besonders schwer zu durchschauen.

“Du kannst Greylibaily ruhig alles sagen Fluttershy”, sagte Pinkie fröhlich. “Er wird Twilight bestimmt finden, wenn du ihm hilfst.”

Greylibaily?
Woher nahm sie nur immer diese Ausdrücke?
Wenn er recht darüber nachdachte wollte er es lieber gar nicht wissen.

“Es ist aber... ich kann nicht.”

“Hören Sie Miss Fluttershy. Ihre Freundin ist vielleicht in großer Gefahr, Twilight Sparkle ist doch ihre Freundin, oder?”

“J... ja aber... .”

Es stellte sich die Frage was Fluttershy nicht sagen wollte.
Sie schien von Natur aus ein sehr ruhiges, aber freundliches Pony zu sein.
Tierlieb, wenn er sich an die Zugfahrt zurückerinnerte und auch das sie sich hier um die Enten kümmerte.
Vermutlich Flugangst, etwas ungewöhnlich für ein Pegasus Pony.
Sie war sehr schüchtern zu fremden Ponys aber mit ihren Freundinnen hatte sie dieses Problem bestimmt nicht.
Rückschluss: Ihre Freunde waren ihr wichtig.
Also gab es wohl nur einen Grund etwas zu verschweigen, wenn eine ihrer Freundinnen in so einer ernsten Lage war.
Bei einem Pony wie Fluttershy musste er es einmal anders probieren.

“Ich mache Ihnen einen Vorschlag”, sagte Grey freundlich. “Ich werde ihnen sagen was in etwa geschehen ist und sie hören einfach zu.”

“Ich uhm, ich denke das ist in Ordnung.”

“Sie verabschiedeten sich von Rarity und flogen nach Hause. Zwischen den Häusern, also nicht sehr hoch. Das heißt wenn ich mich richtig entsinne konnten Sie so niemanden sehen der aus der Bibliothek kam, weil die Häuser keinen freien Blick zuließen.”

“J... ja das stimmt.”

“Aber sie haben trotzdem jemanden gesehen, nicht wahr?”

Fluttershy versuchte seinem Blick auszuweichen.
Er war nah dran, das konnte er sehen.
Sie sah sehr nervös aus.
Also nervöser als vorher zumindest.

“Ich bin mit Pinkie Pie vorhin denselben Weg gekommen und mir ist aufgefallen, dass man zwar den Bereich der unteren Bibliothek nicht sieht, aber die Baumkrone und viel wichtiger der Balkon ist zu sehen.”

“Uhm”, machte Fluttershy und zuckte zusammen.

“Sie haben ein Pony gesehen, aber es kam nicht durch die Tür der Bibliothek, es kam über den Balkon.”

“Ich uhm, das ist nicht so ich uhm.....”

“Warten Sie bitte ich bin noch nicht fertig. Wenn das Pony über den Balkon kam, dann gibt es nur eine Möglichkeit, es war ein Pegasus Pony, ein Pegasus Pony das Sie kannten.”

“Uhm, aber nein. Wie sollte ich sie den in der Dunkelheit erkannt haben. Es war doch schon so spät.”

“Sie? Das bestätigt meine Vermutung, dass Sie das Pegasus Pony kennen.”

Fluttershy hob die Hufe vor ihren Mund und wurde sich klar, dass sie sich grade verplappert hatte.
Mit einem leicht panischen Blick sah sie zu Pinkie Pie, die jedoch nur immer wieder zwischen Grey und ihr hin und her blickte.

“Weiter“, fuhr Grey fort. „Wie sie schon sagten war es Nacht und dunkel. Daher werden sie das Pony das sie gesehen haben nicht in dieser Entfernung genau erkannt haben. Also muss sie grade aus der Bibliothek gekommen sein und flog dann über sie hinweg. Da haben Sie erkannt wer es war, richtig.”

“Stimmt das Fluttershy”, fragte Pinkie, die dem ganzen staunend und schweigend gefolgt war.

“J... ja es stimmt aber woher wussten Sie das alles?”

“Ich wusste es nicht. Das alles habe ich aus den Informationen, die ich bereits hatte, konstruiert. Es war die wahrscheinlichste Möglichkeit.”

“Wem hast du denn jetzt gesehen”, wollte Pinkie unbedingt wissen.

“Uhm, es war Rainbow Dash”, sagte Fluttershy fast unhörbar leise. “Es tut mir leid.”

“Ist diese Rainbow Dash auch mit ihnen allen befreundet?”

“Ja natürlich. Dashy ist das schnellste Pegasus Pony in Ponyville.”

“Dann sollten wir uns auf jeden Fall mit ihr unterhalten”, sagte Grey. “Wenn sie am Tatort war hat sie vielleicht etwas gesehen.”
“Rainbow hat bestimmt nichts damit zu tun”, sagte Fluttershy. “Sie ist doch auch eine Freundin von Twilight und ich habe doch nur nichts gesagt weil uhm.....”

“Ich verstehe das schon. Sie machten sich Sorgen um ihre Freundin. Das ehrt Sie, aber die Wahrheit geht vor. Rainbow Dash hat nichts zu befürchten, wenn sie nichts getan hat. Ich werde das alles aufklären das verspreche ich Ihnen.”

“D... danke”, sagte Fluttershy und sah schon etwas beruhigter aus. “Rarity hat gesagt das Sie ein guter
Detektiv sind und ich denke das stimmt.”

Wahrscheinlich meinte sie mit gut weniger seine Fähigkeiten als viel mehr seine Gesinnung.
Aber es war trotzdem nett so etwas zu hören.
Im Gegensatz zu dem was man ich, sonst an den Kopf warf.

“Also Pinkie, dann wollen wir weiter”, sagte Grey und nickte dem gelben Pegasus Pony zum Abschied zu. “Miss Fluttershy.”

“Mach dir keine Sorgen”, sagte Pinkie im vorbei gehen. “Greylibaily macht das schon.”

“Pinkie Pie würdest du mich bitte nicht so nenne. Das untergräbt meine Autorität.”

“Ach so? Hm, wie wäre es dann mit Cluelyfooly?”

“Das ist nicht besser, eher schlimmer.”

“GreyliCluely? SchlauliCluely? Greylitektiv?”

“Grey ist völlig ausreichend.”

“Aber ein großer Detektiv braucht doch auch einen coolen Spitznamen.”

Was war an diesen Namen bitte cool?
Sie waren eher peinlich.
Aber es stand zu bezweifeln das Pinkie Pie darin einen Unterschied sah.
Nachdem sie eine ganze Weile einem kleinen Pfad gefolgt waren, kamen sie an eine Kurve die den Weg in Richtung des Everfree Forest weiterführte, an der ein großer Holzwohnwagen stand.

“Hier habe ich sie gesehen”, sagte Pinkie und deutete auf den Wohnwagen.

Grey ging zu der Eingangstür am Ende und klopfte an.
Nichts rührte sich.
Vielleicht war auch einfach niemand da.

“Uh, uh Vorsicht”, rief Pinkie. “Meine Ohren flattern, meine Augen zwinkern und meine Knie zittern!”

“Und was hat das zu....”

Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen und ein azurblaues Pony mit silberner Mähne und einem großen Zauberer Hut musterte Grey mit einem leicht abschätzigen Blick.

“Was wollt ihr? Die Große und Mächtige Trixie ist beschäftigt.”

“Guten Tag, Sie sind Trixie nehme ich an.”

“Die GROßE und MÄCHTIGE Trixie. Das hat Trixie doch gesagt, oder?”

Das sollte wohl ja heißen.
Eine ungewöhnliche Art von sich zu reden.
Sich mit dieser Trixie zu unterhalten würde wohl nicht leicht werden.
Komischerweise erkannte man bei manchen Ponys sofort das sie ärger bedeuteten.

“Die Große und Mächtige Trixie gibt keine Autogramme außerhalb der Auftritte. Kommt zur Show wenn ihr eines haben wollt.”

“Das ist nett gemeint, aber ich bin eigentlich nur hier, um Ihnen ein paar Fragen zu stellen.”

“Die Große und Mächtige Trixie gibt auch keine Interviews”, sagte Trixie und schlug die Tür zu.

“Uhhhhh”, die ist aber schlecht gelaunt”, sagte Pinkie.

Damit hatte Pinkie Pie vollkommen Recht.
Grey Clues kannte einen Haufen von hartgesottenen Verbrechern, die neben der Großen und Mächtigen Trixie wie höffliche Fohlen wirkten.
Und dann gab es Ponys, die behaupteten sein Ego wäre groß.

“Miss Trixie, es steht Ihnen natürlich frei sich später mit der Polizei zu unterhalten anstatt mit meiner Wenigkeit. Nur werden Sie es mit denen schwerer haben als mit mir.”

Die Tür wurde wieder geöffnet und Trixie musterte ihn noch einmal.
Ihr Blick war abschätzig und Grey konnte ihr ansehen wie ihr verstand hinter ihrer Stirn arbeitete.

“Wer sagtest du bist du?”

“Mein Name ist Grey Clues, ich bin Detektiv und ich bin wegen Twilight Sparkle hier.”

“Trixie weiß nichts über Twilight Sparkles Verschwinden. Trixie interessiert sich nicht für ein so unbedeutendes Bibliothekspony.”

“Hey, nicht so unhöflich”, sagte Pinkie wurde aber von Greys erhobenem Huf unterbrochen.

“Nun immerhin wissen Sie ja schon das Twilight Sparkle verschwunden ist.”

“Äh, die Große und Mächtige Trixie hat es heute Morgen gehört als sie Plakate aufgehängt hat.”

“Also macht es Ihnen hoffentlich keine Umstände, wenn ich Ihnen ein paar Fragen stelle.”

“Trixie weiß nicht was das nutzen soll. Hast du nicht zugehört? Trixie sagte das sie nichts über Twilight Sparkles verschwinden weiß. Außerdem hat Trixie nur wenig Zeit”

“Dann sollte es ja nicht allzu viel davon in Anspruch nehmen”, beharrte Grey Clues und lies seinen Block hervor schweben.

“Wo waren Sie gestern Abend?”

“Die Große und Mächtige Trixie weigert sich eine Frage zu beantworten die in ihr Privatleben eingreift.”

“Wie ich schon sagte, dann werden Sie sich mit der Polizei auseinandersetzten müssen. Da ich verpflichtet bin alle Beweise an sie weiterzugeben, werden sie wahrscheinlich weniger freundlich mit Ihnen umspringen.”

“B... Beweise. Trixie hat keine Ahnung wovon du da redest.”

“Zum Beispiel hiervon”, sagte Grey und ließ den Stofffetzen aus seiner Tasche direkt vor Trixies Gesicht fliegen.”

“Die Große und Mächtige Trixie hat keine Ahnung was das sein soll”, sagte Trixie und versuchte ihr Pokerface zu wahren.

“Sie wissen also nichts darüber?”
“Das hat Trixie doch gesagt!”

“Es interessant, dass dieses Stoffstück dieselbe Farbe und Musterung aufweist wie Ihr Hut.”

“Ahhhh”, rief Trixie und fasste an ihren Kopf, um festzustellen, dass sie ihren Hut tatsächlich aufhatte.

“Kommt er Ihnen immer noch unbekannt vor”, fragte Grey höfflich.

“Nun..... auch wenn er so ähnlich aussieht, was soll das schon heißen? Trixies Hut ist nicht kaputt und es fehlt auch kein Stück.”

“Vielleicht gehört er hierzu”, sagte Pinkie, die plötzlich hinter Trixie im Wohnwagen auftauchte und einen Umhang in die Höhe hielt.

“Was machst du in Trixies Wagen, raus hier aber sofort!”

Sie scheuchte Pinkie Pie hinaus und lies den Umhang irgendwo im hinteren Teil des Wohnwagens verschwinden.
Der Umhang hatte dieselbe Farbe wie Trixies Hut und auch auf ihm waren die Sternenmuster. Was aber viel wichtiger war: Am linken Ende des Saumes hatte ein Stück gefehlt.

“Ich bin mir sicher, dass dieses Stück zu Ihrem Umhang passt”, sagte Grey.

Worüber er sich allerdings nicht sicher war oder was er besser gesagt gerne gewusst hätte war wie Pinkie Pie unbemerkt in den Wohnwagen gekommen war.
Offensichtlich gab es nur eine Tür und wäre sie durch das Fenster gekommen hätte er sie von der Tür aus gesehen.
Wie zum Tartarus hatte sie es also angestellt?

“Gut, das ist ein Stück von Trixies Umhang aber was soll das schon Beweisen?”

“Ich habe dieses Stück Stoff vor einem Fenster der Bibliothek von Ponyville gefunden. Sie wissen nicht zufällig wer dort arbeitet, oder?”

“Trixie hat keine Ahnung.”

“Twilight Sparkle, die als verschwunden gilt, aber das wussten Sie natürlich trotzdem.”

“Hörst du eigentlich zu du Schnüffler? Trixie sagte das sie keine Ahnung hatte das Twilight Sparkle in der Bibliothek wohnt.”

“Zwei Mal”, sagte Grey ruhig.

“Was zwei Mal?”

“Sie haben Sich schon zwei Mal selbst der Lüge überführt.”

“Die große und mächtige Trixie hat es nicht nötig zu lügen!”

Grey Clues seufzte.
Warum konnte nicht einfach mal ein Pony direkt alles erzählen das er wissen wollte, ohne dass er ihnen alles aus den Rippen leiern musste.
Vor allem wenn es so maßlos arrogante Ponys waren wie die Große und Mächtige Trixie.

“Sie haben Twilight Sparkle vorhin als unbedeutendes Bibliothekspony bezeichnet.”

“Das ist sie ja auch!”

“Wie konnten Sie das wissen”, fragte Grey bevor Pinkie die Trixie mit einem ungewohnt finsteren Blick ansah etwas sagen konnte. “Immerhin wussten sie das Twilight Sparkle etwas mit der Bibliothek zu tun hatte obwohl Sie grade sagten, dass Sie nicht wüssten wer dort arbeitet.”

“Ihh”, quiekte Trixie.

“Außerdem hatte ich gefragt wer dort arbeitet. Sie sagten jedoch das Sie nicht wussten das Twilight
Sparkle in der Bibliothek wohnt. Interessant, nicht wahr.”

Trixie sah ihn an als wüsste sie nicht ob sie weinen oder ihn anschreien sollte.
Doch sie fing sich schnell wieder, auch wenn er förmlich sehen konnte wie sie sich etwas Neues ausdachte.

“Uhhhh, das war gut”, flüsterte Pinkie ihm zu.

“Ich fürchte, das war nur der Anfang”, flüsterte Grey zurück.

Die Große und Mächtige Trixie mochte vielleicht arrogant sein, aber sie war offensichtlich auch schlau genug sich aus solchen Hürden zu befreien.
Zumindest würde sie es versuche und Grey würde im Gegenzug wieder versuchen ihr neue Hürden zu stellen.

“Gut, Trixie gibt zu das sie wusste wo Twilight Sparkle lebt und arbeitet.”

“Dann dürfte ich Sie noch mal bitten mir zu sagen wo sie gestern Abend gewesen sind.”

“Trixie ist den ganzen Abend hier gewesen und hat für ihre Show geübt.”

“Ha, das ist wieder gelogen”, sagte Pinkie. “Das Stoffstück beweist es!”

“Das beweist gar nichts du lahmes Pony”, schnappte Trixie.

”Sie hat recht”, sagte Grey.

“Aber es ist doch aus ihrem Umhang.”

“Das Stimmt, aber sie kann es dort zu jeder Zeit verloren haben. Wir können nur sagen das wir wissen das sie dort gewesen ist und dass sie wusste das Twilight Sparkle dort anzutreffen war. Alles andere ist bloße Spekulation.”

“Aber wenn sie dort war…”, wollte Pinkie einwerfen.

“Wann soll Trixie denn dort gewesen sein”, unterbrach Trixie sie mit einem triumphierenden Lächeln.

“Na, gestern Abend als Twilight verschwunden ist.”

“Pinkie, das führt zu nichts”, unterbrach Grey Clues die Debatte. “Theoretisch kann der Fetzen dort schon seit Tagen gehangen haben.”

“Aber... .”

“Hör auf den Detektiv du Zuckerwattekopf”, lachte Trixie. “Niemand kann Trixie mit Twilight
Sparkles verschwinden in Verbindung bringen.”

“Das würde ich so nicht sagen”, erwiderte Grey trocken.

“WAS?”

“Sie hatten ein Motiv, sie haben einen Beweis am Tatort zurückgelassen und Ihr Alibi ist nicht Wasserdicht.”

“Was meinst du damit?”
“Wie ich gehört habe soll Twilight Sparkle sich einmal mit Ihnen angelegt haben, deswegen hegen Sie einen Groll gegen sie. Ein Stück ihres Umhanges wurde unter einem Fenster gefunden an dem Spuren waren die darauf schließen lassen das jemand dort aus nächster Nähe hineingesehen hat. Was Ihr Alibi betrifft, so kann es sein das Sie hier gewesen sind, aber das kann niemand bezeugen, oder?”

“Grrr“, knurrte Trixie.

“Ich bin mir sicher, dass wir uns noch einmal sprechen werden. Einen schönen Tag noch Miss Trixie.”

Damit drehte sich Grey Clues um und lies die Große und Mächtige Trixie einfach stehen, die ihm zornig hinterher sah.
Pinkie eilte ihm hinter her und streckte Trixie zum Abschied die Zunge heraus.

“Das ist ja nicht so toll gelaufen”, sagte sie als sie neben ihm lief.

“Manchmal sind auch keine Informationen, Informationen”, sagte Grey. “Wir wissen, dass sie etwas verbirgt, sonst wäre sie nicht so verschlossen.”

Er warf einen Blick auf die Liste bevor er sie in den Schal steckte.
Fall: Twilight Sparkle
-zuletzt gesehen von Rarity gegen 20:00 Uhr. (Und Fluttershy)
-verschwinden entdeckt vom Assistenten Spike um 07:15 Uhr.
-Bibliothek war nicht verschlossen
-Assistent war zur Tatzeit nicht in Ponyville
-Twilight Sparkle hatte Bibliothek aufgeräumt
-Twilight Sparkle hatte keine bekanntenFeinde (Trixie)
-Twilight Sparkle lebte in Canterlot
- Flutteshy war bis kurz vor 22:00 Uhr mit Rarity in der Boutique
- Fluttershy sah um etwa 22:00 Uhr Rainbow Dash die Bibliothek verlassen
- Trixie wusste wo Twilight Sparkle lebte
- Gefundener Stofffetzen gehörte zu Trixies Umhang

“Nun gut Pinkie ich würde gerne mit Rainbow Dash sprechen. Weißt du wo wir sie finden?”

“Klar, ich weiß wo sie wohnt, aber so einfach kommen wir da nicht hin”, grinste sie.

Grey Clues verzichtete darauf Pinkie Pie zu fragen woher sie den Heißluftballon hatte.
In den letzten paaren Stunden hatte er gelernt das Pinkie für jede Art von Überraschung gut war.
Er verstand nun auch was Rarity meinte als sie fragte ob er sicher war das Pinkie ihm assistierte.
Nicht dass es ihn gestört hätte das Pinkie etwas sonderbar sein konnte, aber es war wirklich etwas anderes mit so jemanden zusammen zu arbeiten.

“Wir sind da, wir sind da”, rief Pinkie und stoppte den Ballon.

Grey Clues was noch nie in einer der Wolkenstädte gewesen und hatte sich daher nur vorstellen können wie die Häuser dort aussahen.
Der Ballon schwebte wenige Zentimeter über einer Wolke, so dass man versucht war einfach hinauszuspringen um auf der einladend flauschigen Watte zu landen.
War man jedoch kein Pegasus würde das zu einem eher unfreundlichen Erlebnis mit einem Tiefen fall führen.
Auf der Wolke stand ein Turm mit mehreren Fenstern und einer großen Tür.
Ein Regenbogen floss die Wolke hinunter und tropfte dann über den Rand, um sich in nichts aufzulösen.
Ein beeindruckendes Haus.
Grey lehnte sich hinaus und klopfte mit dem Huf gegen die Tür.
Nichts passierte.
Er drehte sich zu Pinkie um, aber dieses Mal blieben ihre Anzeichen aus.

“Hey, hallo Sie da oben!”

Grey und Pinkie sahen beide über den Rand des Ballonkorbes nach unten.
Dort stand ein dunkelblaues Pony mit grauer Mähne und winkte ihnen zu.

“Können wir etwas tiefer gehen”, fragte Grey Pinkie. “Wäre das wohl möglich?”

“Klarifahri”, sagte Pinkie und lies den Ballon durch die Wolke hinab.

Als die Wolke sich an ihm vorbei schob spürte Grey eine erfrischende kühle und stellte fest, das dort wo die Wolke ihn berührt hatte ein feiner Wasserfilm auf seinem Fell zurück geblieben war.
Er hatte in der Theorie schon einmal darüber nachgedacht wie sich das Verhältnis von Wasser und Wolke bei Berührung auswirkte und fand sich jetzt bestätigt.
Mit einem leichten Ruck setzte der Korb auf der Erde auf.
Jetzt erkannte man klar, dass der Rufer, ein Erdpony Hengst von der Polizei war.
Grey erkannte in ihm jenen Polizisten, der mit Inspektor Stableton in der Bibliothek geredet hatte als er durch das Fenster gesehen hatte.

“Sie sind doch der Detektive aus Manehattan, oder”, fragte der Hengst aufgeregt.

“Das ist korrekt.”

“Der Inspektor hat mir gesagt, dass ich Ihnen ausrichten soll dass dieses Haus wegen Ermittlungen für sie tabu ist.”

“Also war Inspektor Stableton schon hier und hat Rainbow Dash mit auf das Revier genommen.”

“Ja genau. Au nein, das sollte ich Ihnen ja gar nicht verraten.”

“Keine Sorge das bleibt unter uns... ähm, wie war Ihr Name noch gleich?”

“Cobalt, Constable Cobalt.”

“Hi Cobi”, rief Pinkie und winkte gut gelaunt.

“Oh, hallo Pinkie Pie”, erwiderte Constable Cobalt.

“Sagen Sie Constable Cobalt, wieso hat der Inspektor Rainbow Dash mit auf das Revier genommen? Das scheint mir etwas übertrieben für eine Zeugenaussage.”

“Zeugenaussage? Rainbow Dash gilt als dringend tatverdächtig.”

“Wie bitte?”

“Ach hör auf Cobi, du weißt doch das Rainbow nichts mit Twilights verschwinden zu tun hat.”

“Ich kann es ja auch nicht glauben, aber sie war am Tatort, das hat sie selbst zugegeben. Außerdem gibt es noch eine Augenzeugin, die Rainbow Dash beim Verlassen der Bibliothek gesehen hat.”

“Eine Augenzeugin?”

“Ja, das hat der Inspektor gesagt.”

“Und wie heißt die Augenzeugin Constable?”

“Das darf ich ihnen nicht sagen, oder der Inspektor dreht mir den Hals um.”

“Och komm schon Cobi. Sags mir, sags mir, sags mir, sags mir, sags mir…”

“In Ordnung”, gab Constable Cobalt irritiert nach. “Es war Rose, Rose die Floristin.”

Noch eine Augenzeugin?
Grey hatte fest damit gerechnet, dass er Fluttershys Namen nennen würde.
Anscheinend war der Inspektor nicht darauf gekommen das gelbe Pegasus Pony zu befragen.
Oder er wusste nichts von ihr, weil Rarity sie bei ihrer Aussage nicht erwähnt hatte.
Fragte sich nur, was hatte diese zweite Augenzeugin gesehen?
Und reichte es aus Rainbow Dash für Tatverdächtig zu halten?
Trotzdem, ein Gespräch mit Rainbow Dash hatte jetzt Vorrang.
Diese zweite Zeugin würde er später aufsuchen.

„Bitte sagen Sie dem Inspektor nicht, dass ich Ihnen das alles gesagt habe“, sagte Constable Cobalt fast schon flehentlich.

„Machen Sie sich keine Sorge Constable. Ich plaudere niemals aus dem Nähkästchen.“

„Du kannst nähen“, fragte Pinkie. „Weiß Rarity das schon? Ihr könntet eine Kollektion von Detektivkleidern herausbringen.“

„Pinkie, das ist nur ein Sprichwort.“

„Uhhhhhhhhhhhhhh!“

„Viel wichtiger ist jetzt das wir mit Rainbow Dash sprechen. Also, auf zur Polizeiwache!“

„Oki doki loki. Tschüssi Cobi!“

„Ja, äh, Tschüssi“, sagte Constable Cobalt, während der Ballon aufstieg und in Richtung Ponyville davon glitt.

Aus seiner Erfahrung wusste Grey das die Polizei sich schnell darauf versteifte einen Täter zu finden nur um dabei die Fakten und Beweise erst einmal hintenanzustellen.
Wenn man jetzt schon ein Pony festnahm dann musste diese Augenzeugin ja faktisch genau erkannt haben das Rainbow Dash Twilight Sparkle entführt hatte.
Ansonsten stand die Festnahme der Polizei auf eher wackligen Beinen.

„Das wird ja immer komplizierter“, sagte Pinkie nach einigen Minuten.

„Korrekt, aber ich mache mir mehr Gedanken darüber was den Verlauf angeht. Ihre Freundin Rainbow Dash ist da in keiner günstigen Lage.“

„Aber Rainbow ist doch Twilights Freundin. Sie würde ihr bestimmt nichts antun.“

Irgendwie niedlich wie naiv die Ponys hier waren.
Freundschaften….
Das war in Manehattan kein Grund jemanden nicht zu hintergehen oder ihm etwas anzutun.
Doch Pinkie Pie schien sich hierbei sehr sicher zu sein.
Ihr Gesicht wirkte wesentlich ernster als er es mittlerweile gewohnt war.

„Sag mir Pinkie wie gut ist Rainbow Dash mit Twilight Sparkle befreundet?“

„Wir sind alle die besten Freundinnen. Twilight und Rarity und Fluttershy und Applejack und Rainbow und natürlich ich.“

„Applejack?“

„Sie lebt auf der Farm dort hinten“, sagte Pinkie und deutet auf das auf einen großen Bauernhof am Rande von Ponyville.

Anscheinend das einzige Pony das nichts mit dieser Sache zu tun hatte.
Zumindest im Moment.
Es gab viele erstaunte Blicke als der Heißluftballon neben der Polizeiwache von Ponyville landete. Zusammen mit Pinkie Pie betrat Grey Clues das zweistöckige Gebäude.
Es gab einige Schreibtische hinter denen Polizei Ponys saßen und mit Schreibfedern kritzelten. Ansonsten wirkte es hier recht karg und kühl.
Tatsächlich wirkte es haargenau wie eine kleinere Ausgabe des Manehattan Central Police Department, das Grey ziemlich gut kannte.

„Kann ich Ihnen helfen“, fragte eine Stute.

„Guten Tag“, sagte Grey höfflich. „Wir haben gehört das Rainbow Dash hierhergebracht wurde.“

„Ja, sie ist im Verhörzimmer im zweiten Stock.“

„Wäre es möglich sie zu sprechen?“

„Das geht nicht. Der Inspektor hat gesagt das niemand mit ihr reden darf bis er seine Befragung abgeschlossen hat und es genehmigt.“

„Hm, also wenn das so ist. Pinkie Pie.“

„Bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte…. .“

„Ja, schon gut. Sie können rauf gehen aber machen Sie das sie aufhört.“

„Ich danke Ihnen vielmals“, nickte Grey und stieg zusammen mit Pinkie die Treppe zum zweiten Stock hinauf.

Erstaunlicherweise glich der zweite Stock dem ersten so ziemlich, bis auf einige Räume die hier extra vorhanden waren.
So zum Beispiel das Verhörzimmer, dessen Tür über ein Milchglasfenster mit der Aufschrift: Verhörraum verfügte.
Es war wirklich von Vorteil, dass die Polizei so etwas immer hervorhob.
In einem unbeobachteten Moment schlichen sie sich in den Verhörraum und Grey schloss vorsichtig die Tür hinter sich.

„Rainbow Dash“, rief Pinkie Pie und fiel dem cyanblauen Pony, das an dem einzigen Tisch im Raum saß, um den Hals.

Die Mähne des Ponys war in allen Regenbogenfarben gefärbt.
So etwas hatte Grey auch noch nie gesehen.
Aber es gab ja bekanntlich für alles ein erstes Mal.
Doch da war etwas an Rainbow Dash das ihn kurz stutzen ließ.
Wenn sie ein anderes Fell hätte und die Mähne eine andere Farbe hätte dann wäre da eine enorme Ähnlichkeit mit…
Das Bildete er sich wahrscheinlich nur ein.

„Pinkie Pie? Was machst du hier“, fragte Rainbow Dash verwundert während sie ihre Freundin auf Abstand hielt.

„Wir wollten dir einen Überraschungsbesuch abstatten, uhm…. Überraschung.“

„Mir steht der Sinn aber grade nicht nach Überraschungen! Diese Hohlköpfe denken ich hätte Twilight entführt, kannst du das glauben?“

„Nö.“

„Entschuldigen Sie Miss Dash“, räusperte sich Grey Clues. „Die Polizei sagt, dass Sie aussagten am Tatort gewesen zu sein?“

„Ja, das war ich auch. Aber wer bist du denn?“

„Mein Name ist…. .“

„Das ist Greylibaily, er ist der größte Detektiv in Equestria“, plapperte Pinkie los.

„Ein Detektiv? Du siehst aber nicht nach einem Detektiv aus. Ich meine, sollten die nicht cooler aussehen?“

„Ich denke nicht das mein Aussehen etwas über meine Fähigkeiten aussagt, Miss Dash.“

„Ach lass doch diesen Miss Quatsch.“

„In Ordnung, also mein Name ist Grey Clues.“

„Rainbow Dash, die einzig wahre. Großartigstes Pegasus Pony in Equestria und beste Fliegerin seit es die Wonderbolts gibt.“

Nun, da hatte jemand ein kleines Ego Problem.
Allerdings kam ihm das sehr bekannt vor und er musste wieder an seine Bekannte denken, die ähnlich großartig war.
Vielleicht hatte er es hier mit einem Fall von verlorenem Zwilling zu tun?
Nein, das war wohl unwahrscheinlich.
Auch wenn der Gedanke ihn amüsierte und er kurz lächeln musste.

„Nun Rainbow Dash ich möchte das Verschwinden von Twilight Sparkle aufklären und daher wäre es hilfreich, wenn du ein paar Fragen beantworten würdest.“

„Ich habe das den Cops schon zigmal erklärt“, sagte Rainbow Dash und zog eine Grimasse.

„Die Polizei geht davon aus, dass du etwas getan hast, daher haben sie dir wahrscheinlich nur Fragen gestellt, um das zu beweisen.“

„Und du glaubst das nicht?“

„Ich glaube nur was sich fehlerfrei Beweisen lässt.“

„In Ordnung, dann schieß los Greyguy.“

„Gut“, räusperte sich Grey, wenig begeistert über einen weiteren Spitznamen und holte den Block hervor. „Also wann warst du gestern in der Bibliothek?“

„Ich bin um viertel vor Zehn von zuhause losgeflogen. Ich habe bestimmt fünf Minuten gebraucht um zu Bibliothek zur kommen.“

„War das nicht ein bisschen spät?“

„Ja ich weiß und Twilight ist immer etwas genervt, wenn man nach acht Uhr ein Buch ausleihen will.“

„Also wolltest du ein Buch ausleihen?“

„Ja, aber das ging nicht und zunächst wollte ich ein Buch zurückbringen.“

„Warum ging es nicht?“

„Das Buch war noch nicht da. Twilight sagte mir vor drei Tagen, das es erst heute kommen würde. Aber ich dachte ich versuche es trotzdem.“

„Um was für ein Buch handelte es sich?“

„Das… das ist doch nicht so wichtig“, druckste Rainbow Dash.

„Alles kann wichtig sein, also bitte.“

„Mrrmmbllll.“

„Wie war das bitte?“

„Okay, okay, okay es war Daring Doo und der Pokal des Greifen“, sagte Rainbow und zog eine Grimasse.

„Es ist ihr peinlich es vor Fremden zuzugeben, dass sie gerne liest“, flüsterte Pinkie.

„Ist es nicht“, sagte Rainbow gereizt, die Pinkie gehört hatte. „Ich meine, so gerne lese ich auch nicht.“

„Die Bücher von Daring Doo habe ich auch gelesen“, sagte Grey.

„Wirklich? Welches ist dein Lieblingsbuch?“

Plötzlich schien er Rainbow Dashs komplette Aufmerksamkeit zu haben, auch wenn es wegen eins ganz anderen Themas war.

„Also du wolltest ein Buch von Daring Doo zurückbringen und ein neues Ausleihen.“

„Genau, ich bin also in die Bibliothek rein und…“

„Einen Moment wie bist du in die Bibliothek hineingekommen?“

„Na durch die Tür, wie sonst?“

„Twilight Sparkle hat dir also geöffnet.“

„Ach quatsch, ich bin einfach so hinein.“

„Die Tür war nicht verschlossen?“

„Nein, das hat mich auch gewundert und das wollte ich Twilight auch sagen aber sie war nicht da.“

„Bist du da sicher?“

„Ja ich hab ja überall nachgesehen nachdem ich die Bücher auf den Tisch gelegt hatte.“

„Wirklich überall?“

„Ja.“

„Wie lange hat das etwa gedauert?“

„Ich weiß nicht, ich habe Twilight nicht gefunden und bin dann wieder nach Hause geflogen.“

„Und es kam dir nicht komisch vor das Twilight Sparkle nicht da war?“

„Nein, es äh…, hätte ja sein können das sie jemanden besucht hat.“

Das klang nicht sehr überzeugend.
Scheinbar hatte auch Rainbow Dash irgendetwas das sie nicht zur
Sprache bringen wollte.

„Ich kann dir nicht helfen, wenn du nicht ehrlich bist Rainbow Dash“, sagte er. „Egal wie schlimm es ist, wenn es hilft Twilight Sparkle zu finden musst du es mir sagen.“

„Gut, also ich bin in die Bibliothek gegangen. Es war dunkel, aber davor war da noch etwas gewesen.“
„Was war da gewesen?“

„So ein Licht, nur ganz kurz, grade als ich die Tür öffnen wollte.“

„Und dann war es wieder dunkel als du hinein gegangen bist?“

„Ja.“

„Gut, kommen wir zu dem Buch.“

„Das hatten wir doch schon.“

„Nein, ich meine das Buch, das du in der Bibliothek gefunden hast.“

„Woher weißt du das? Ich meine wie kannst du davon wissen?“

„Ganz simple Schlussfolgerung. Spike, der kleine Drache hat mir gesagt, dass Twilight Sparkle die Bibliothek aufgeräumt hatte. Ergo dürften keine Bücher dort herum gelegen haben. In der Bibliothek habe ich gesehen das zwei Bücher auf dem Tisch lagen. Du sagtest, dass du ein Buch zurückbrachtest. Allerdings sagtest du auch dass du DIE Bücher auf den Tisch legtest nachdem du Twilight gesucht hattest. Daraus folgt, du musst ein zweites Buch gefunden haben.“

„Wahnsinn“, sagte Rainbow und sah Grey begeistert an. „Als ob du dabei warst.“

„Also?“

„Ich habe das Buch auf dem Boden gefunden. Es lag dort einfach herum. Ich schloss es und legte es auf den Tisch, zusammen mit dem Daring Doo Buch. Dann hatte ich plötzlich so ein merkwürdiges
Gefühl.“

„Ein merkwürdiges Gefühl?“

„Ja, etwas berührte mich am rechten Flügel. Es war kalt und ich…. .“

„Du hast dich erschreckt“, kicherte Pinkie.

Rainbow Dash murmelte etwas das sich wie: ``Ein bisschen´´ anhörte.
Großartig weiter brachte sie das allerdings nicht.
Furcht oder Grusel, waren Dinge, die man empfinden konnte, wenn man an einem Ort war, an dem man eigentlich nichts zu suchen hatte.
Vielleicht war es auch einfach Rainbow Dashs schlechtes Gewissen gewesen.
Oder vielleicht war es doch mehr?

„Was hat dich berührt“, fragte Grey und sah von seinen Notizen auf.

„Es war dunkel, ich habe nichts gesehen.“

„Und dann?“

„Ich bin weggeflogen okay! Ich habe vor nichts Angst…. außer vor Geistern.“

„Du meinst es war ein Geist“, sagte Pinkie.

„Das dachte ich zuerst, aber als ich zuhause war schien es mir wahrscheinlicher das es Twilight war die mir einen Streich spielen wollte, weil ich sie auch schon öfters reingelegt habe.“

„Hm“, machte Grey nur und lass sich die Dinge, durch die er aufgeschrieben hatte.

„Das stimmt wirklich!“

„Ich glaube dir Rainbow“, sagte Pinkie Pie zuversichtlich.

„Ich hätte nur noch eine Frage“, sagte Grey schließlich. „Du sagtest du wärest nach Hause geflogen, bist du einfach durch die Tür wieder hinaus?“

Er sah Rainbow genau an.
Das war ein wichtiger Punkt.
Hier müsste ihre Aussage sich mit dem das Fluttershy gesehen hatte überschneiden, sonst….
Ja, sonst verbarg Rainbow Dash noch immer etwas und sie wären nicht viel weitergekommen, wenn sie es weiter verheimlichen würde.

„Nein“, sagte Rainbow nach kurzem Überlegen. „Ich habe mich so erschrocken, dass ich durch das Balkonfenster geflohen bin. Es war nur angelehnt, weil es kaputt ging, als ich letztens dagegen flog.“

„Das deckt sich mit dem das wir schon wissen“, sagte Grey.

„Du glaubst mir also Greyguy?“

„Es sieht nicht so aus als würdest du lügen“, erklärte er. „Aber da gibt es jemand der gesehen haben will wie du die Bibliothek verlassen haben. Aus irgendeinem Grund scheint die Polizei diese Aussage als belastend zu empfinden.“

„Ich habe aber nichts getan.“

„Keine Angst, du hast doch gesehen wie klasse Greylibaily als Detektiv ist. Er macht das schon.“

„Das stimmt, wenn jemand dem großartigsten Pegasus in Equestria helfen kann, dann der großartigste Detektiv“, sagte Rainbow begeistert.

Großartig, naja immer noch besser als mieser Schnüffler oder dem sonstigen Repertoire an Schimpfnamen denen er ausgesetzt war.
Er verstand ohne hin nicht warum allen Ponys so ein aufheben um ihn machten.
Das einzige, das er tat, war genau hinzusehen und zuzuhören, um dann seinen Verstand zu benutzen.
Ohne frage etwas das jedes Pony ohne Probleme selbst tun könnte.

„Uh, oh“, machte Pinkie plötzlich und ihre Ohren flatterten, ihre Augen zwinkerten und ihre Knie zitterten.

Die Tür wurde aufgestoßen und Inspektor Stableton kam hinein.
Sein Blick wanderte von Pinkie Pie zu Rainbow Dash und blieb schließlich auf Grey hängen.
Die Augen des Inspektors wurden schmal und seine Nüstern blähten sich ärgerlich auf.

„Was bei Celestias Willen machen Sie denn hier“, fuhr er Grey an.

„Ich habe Sie gesucht Inspektor.“

„Sie haben mich gesucht, ausgerechnet in dem Verhörzimmer, in dem eine Verdächtige sitzt? Das soll ich Ihnen abnehmen, ja?“

„Ich habe das hier am Tatort gefunden“, entgegnete Grey und zeigte dem Inspektor den Stofffetzen. „Ich dachte sie würden sich dafür interessieren.“

„Sie haben Beweise vom Tatort entfernt? Sind Sie noch zu retten“, donnerte Stableton

„Nun der Beweis lag im Freien und ich wollte nicht das ihn der Wind wegweht, das wäre möglich gewesen.“

„Ich hoffe sie haben keine Hufspuren verwischt“, knurrte Inspektor Stableton.

„Da sie es erwähnen, an dem Fenster, vor dem ich dieses Stück Stoff fand, befanden sich Hufabdrücke. Sie sollten das überprüfen.“

„Danke, ich weiß selbst was ich zu tun habe. Würden Sie jetzt bitte endlich verschwinden!“

„Wenn Sie es wünschen, natürlich. Rainbow Dash einen guten Abend noch.“

„Bye Rainbow.“

„Tschüss Greyguy, tschüss Pinkie.“

„Raus jetzt!“

Grey Clues und Pinkie Pie verließen das Gebäude und gingen wieder zu dem Ballon hinüber.
Nun war es erst einmal Zeit einen Blick auf die Liste zu werfen.

Fall: Twilight Sparkle
-zuletzt gesehen von Rarity gegen 20:00 Uhr. (Und Fluttershy)
-verschwinden entdeckt vom Assistenten Spike um 07:15 Uhr.
-Bibliothek war nicht verschlossen
-Assistent war zur Tatzeit nicht in Ponyville
-Twilight Sparkle hatte Bibliothek aufgeräumt
-Twilight Sparkle hatte keine bekanntenFeinde (Trixie)
-Twilight Sparkle lebte in Canterlot
- Fluttershy war bis kurz vor 22:00 Uhr mit Rarity in der Boutique
- Fluttershy sah um etwa 22:00 Uhr Rainbow Dash die Bibliothek verlassen
- Trixie wusste wo Twilight Sparkle lebte
- Gefundener Stofffetzen gehörte zu Trixies Umhang
-Rainbow Dash betrat die Bibliothek um etwa 21:50 Uhr.
-Merkwürdiges Licht in der Bibliothek beobachtet
-Twilight Sparkle war wahrscheinlich schon abwesend
-Rainbow Dash fand ein Buch auf dem Boden liegend.
-Rainbow Dash nahm etwas Undefiniertes wahr.
-Rainbow Dash verließ die Bibliothek durch das kaputte Balkonfenster

Die Liste wurde länger.
Das war nichts Ungewöhnliches, was ihn allerdings etwas merkwürdig vorkam, war die Tatsache das alles zusammenzupassen schien.
Nun, er musste immer noch Trixie zu einer kompletten Aussage bewegen, aber zuerst musste er hören was die Zeugin Rose gesehen hatte.
Aber nicht mehr Heute.
Ein Blick auf die Große Uhr am Rathaus zeigte an das es fast 18:00 Uhr war.
Er wollte sich nicht den Unmut eines Ponys zuziehen und es um diese Uhrzeit stören.
Für die Polizei ging das in Ordnung, aber er war so gesehen nur ein Pony, das sich privat umhörte.
Abgesehen davon sollte er sich zumindest noch etwas Erholung gönnen bevor der Tag um war und sein Magen meldete sich auch um sein Recht zu fordern.

„Nun Pinkie, ich bedanke mich für deine Mühen, aber ich denke für heute haben wir erreicht was zu erreichen war. Es wird Zeit für das Abendessen.“

„Oki Doki Loki, wo wollen wir essen?“

„Ich denke, dass ich in der Pension essen werde. Wir machen morgen weiter.“

„Aber was ist mit Twilight und Rainbow?“

„Auch wenn sich das jetzt etwas hart anhört, aber es nutzt nichts die Dinge zu überstürzen. So etwas führt nur dazu das wichtige Details übersehen werden.“

„Aber… aber… .“
„Pinkie Pie, ich habe versprochen deine Freundin zu finden und ich pflege meine Versprechen zu halten, aber ich glaube nicht das wir heute Abend noch weiterkommen als bis hier her.“

„In Ordnung“, sagte Pinkie und machte einen niedergeschlagenen Eindruck.

Ziemlich unpassend für dieses Pony.
Aber Grey musste jetzt vor allem nachdenken und das in Ruhe.
Mit Pinkie in der Nähe war es manchmal schwer einen sinnigen Gedanken zu fassen.

„Wir machen morgen Früh weiter. Einen guten Abend noch Pinkie.“

„Bye Greylibaily.“

Es fiel ihm erstaunlich einfach zurück zur Pension zu finden und er schaffte es grade noch rechtzeitig zum Abendessen.
Allerdings ließ er dieses ausfallen.
Er entschuldigte sich bei Carrot Top, die extra etwas für ihn beiseitegestellt hatte und ging auf sein Zimmer.
Fast eine geschlagene Stunde verbrachte er damit sich den Kopf zu zerbrechen.
Er hatte noch nicht alle Informationen, aber normalerweise konnte er sich schon eine Theorie zu Recht legen, aber dieses Mal….
Es war wohl wirklich Trixies Aussage die entscheidenden Informationen enthielt.
Für die Polizei wäre sie noch eine bessere Schuldige als Rainbow Dash.
Nicht nur dass sie ein Motiv hatte, sie war auch am Tatort gewesen und das vor 22:00 Uhr.
Da war sich Grey absolut sicher.
Das Problem war er konnte es nicht beweisen.
Er hatte gelernt, dass man eine Theorie immer anhand von Beweisen und Fakten erstellte.
Suchte man sich anhand einer Theorie Beweise und Fakten zusammen, so kam es fast immer dazu, dass man diese Dinge seiner Theorie entsprechend auslegte.
So hatte es die Polizei in diesem Fall getan.
Sie hatten gehört das Rainbow Dash am Tatort gewesen ist und sie hatte das bestätigt.
Schon war sie Schuldig, ohne dass es einen Beweis für die Schuld gab.
Wichtig war daher auch herauszufinden was die Zeugin Rose wusste und ob es ihn irgendwie weiterbrachte.
Was Marbles jetzt wohlgetan hätte?
Nein über Marbles wollte er jetzt nicht nachdenken.
Das lenkte nur ab.
Plötzlich klopfte es wie wild an der Tür.
Grey stand auf ging hinüber und öffnete.
Es war Pinkie Pie.

„Greylibaily…. mit Kommen…. schnell…. wichtig…“, keuchte sie atemlos.

Einen Moment war er versucht sie wegzuschicken, aber ein Impuls änderte seine Meinung.
Er ließ den Block vom Tisch in seine Tasche schweben und trat dann auf dem Flur.
Pinkie war schon einige Schritte voraus.
Sie hielt sich nicht großartig mit Erklärungen auf, sondern galoppierte einfach los.
Grey folgte ihr und in der langsam einsetzenden Dunkelheit ging es durch Ponyville bis sie vor einem Haus stehen blieben.
Es lag in einiger Entfernung zur Bibliothek, allerdings noch in guter Sichtweite.
Als Grey ankam hatte Pinkie wohl schon angeklopft, denn es wurde geöffnet.
Das Pony, das sie einließ, hatte sehr helles gelbes Fell und eine himbeerfarbene Mähne.
Es waren noch zwei andere Ponys anwesend.
Das eine war Magenta Farben mit einem Limonen grünen Mähne und das andere war himbeerfarben mit einer blonden Mähne.
Die drei Ponys sahen Grey mit einer Mischung von Spannung und Erwartung an.

„Das sind Rose, Lily und Daisy“, sagte Pinkie immer noch etwas außer Atem. „Und das ist Greylibaily.“

„Erfreut“, sagte Grey und nickte den drei Ponys zu. „Rose? Sind sie diejenige die gesehen hat das jemand gestern aus der Bibliothek kam?“

„Ja das war ich“, sagte Rose und trat wie zur Bestätigung einen Schritt nach vorne.

Sie klang dabei beinahe begeistert und ihre beiden Freundinnen warfen sich nur einen weniger begeisterten Blick zu.

„Das ist so aufregend“, fuhr Rose fort. „Wie in einem echten Krimi.“

„Sind Sie wirklich ein echter Detektiv“, mischte sich Lily ein und schob ihre Freundin beiseite.

„Aus Manehattan“, fragte Daisy hinterher. „Haben Sie schon mal einen echten Verbrecher festgenommen?“

„Genaugenommen nimmt die Polizei die Verbrecher fest. Ich helfe nur bei den Ermittlungen.“

„Uhhhhhh“, machten alle drei Ponys und Pinkie.

Warum Pinkie Pie davon allerdings so überrascht war, schien ihm weniger klar.
Immerhin war sie den ganzen Tag bei den Ermittlungen dabei gewesen.
Aber die beiden Punkte Wundern und Pinkie Pie begannen sich langsam bei ihm ausszuschließen.

„Inspektor Stableton hat zwar gesagt das ich niemanden etwas von dem sagen soll, was ich gesehen habe, aber Pinkie meint, dass, wenn ich es Ihnen erzähle, werden Sie Twilight bestimmt finden. Sie sind doch der größte Detektiv von Equestria.“

Pinkie Pie.
War sie etwa extra hierhergekommen, um weiter zu ermitteln?
Ohne ihn.
Anscheinend waren ihr ihre Freundinnen sehr wichtig.
Grey gab zu das er das nicht nachvollziehen konnte, aber offensichtlich schien sie auf etwas gestoßen zu sein das ihm weiterhelfen konnte.
Er holte seinen Notizblock hervor.

„Also gut Rose, dann erzählen Sie mir bitte was sie gesehen haben.“

„Ich wollte gestern Abend grade zu Bett gehen. Als ich die Vorhänge in meinem Zimmer zuziehen wollte, sah ich wie Rainbow Dash aus der Bibliothek gelaufen kam. Sie hatte es wohl sehr eilig.“

„Können Sie sich an die ungefähre Uhrzeit erinnern?“

„Es war etwa viertel nach zehn“, sagte Daisy.

„Ich erzähle die Geschichte“, sagte Rose ärgerlich.

„Meine Damen bitte“, räusperte Grey sich. „Warum erinnern sie sich an die Uhrzeit Miss Daisy?“

„Yieh mich hat noch nie jemand Miss genannt“, sagte Daisy verzückt.

„Schön für dich“, sagte Rose und rümpfte die Nase.

„Die Uhrzeit“, räusperte sich Grey.

„Wir hatten uns alle noch unterhalten, müssen Sie wissen“, mischte Lily sich ein. „Rose meinte dann sie wolle ins Bett gehen da es schon so spät sei… .“

„Es war fast viertel nach zehn als ich auf die Uhr gesehen habe“, kam Rose ihr zuvor.

„Gut und sie sahen Rainbow Dash, sind Sie sich da sicher?“
„Ja.“

„Und sie kam aus der Bibliothek gelaufen?“

„Ja.“

„Hm, das ist seltsam. Rainbow Dash sagte das sie um etwa 21:50 Uhr in der Bibliothek eintraf und nicht lange blieb. Das bestätigte auch eine andere Zeugin die Rainbow Dash gegen 22:00 Uhr aus der Richtung der Bibliothek kommen sah. Wie kommt es zu diesem Zeitunterschied von fünfzehn Minuten?“

„Vielleicht geht die Uhr falsch“, warf Pinkie ein.

„Nein die Uhr ist in Ordnung“, sagte Lilly.

„Was mich auch etwas wundert ist, das Sie Rainbow Dash aus der Bibliothek haben laufen sehen.“

„Deswegen habe ich dich auch geholt“, flüsterte Pinkie. „Das kann doch nicht sein.“

Erstaunlich, Pinkie Pie hatte gut aufgepasst.
Das hatte er nicht erwartet.
Nicht das er Pinkie für Dumm hielt, aber dass sie ein Gedächtnis für Details hatte, das hatte er nicht erwartet.
Oder zumindest das sie sich solche Dinge merkte.

„Und warum“, fragte Rose unsicher.

„Wäre es möglich, dass ich einmal ein Blick durch das Fenster in ihrem Zimmer werfen kann“, fragte Grey. „Anschließend kann ich Ihnen eine mögliche Erklärung liefern.“

Das Zimmer von Rose lag im zweiten Stock des Hauses und war auf den ersten Blick nicht ungewöhnlich.
Es war in etwa so eingerichtet wie man es von einer Stute erwartete.
Rüschenvorhänge, ein paar Blumen und perfekte Ordnung.
Sogar die Utensilien, die vor dem Spiegel auf den Schminktischen lagen, waren feinsäuberlich angeordnet.

„Ich lasse ja sonst keine fremden Hengste in mein Zimmer“, sagte Rose etwas verlegen worauf Daisy und Lily kicherten während Pinkie sich nur interessiert umsah.

„Ich nehme an, dass dies hier das Fenster ist“, räusperte Grey sich und warf einen Blick nach draußen.

Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne tauchten den Platz vor dem Fenster in ein tiefes rotorange.
Man konnte die Bibliothek von hier aus gut erkennen, allerdings nicht den Eingang, der sich etwas versetzt befand.
Er sah ein Pony, das auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes begann die Straßenlaternen mit Glühwürmchen zu füllen.

„Wo genau ist Rainbow Dash entlanggelaufen“, fragte Grey.

„Dort drüben“, sagte Rose und deutete dorthin wo das Laternenpony grade ging.

„Wie deutlich ist die Sicht hier, wenn es dunkler ist?“

„Man erkennt nicht viel“, sagte Rose. „Die Glühwürmchen scheinen nicht so stark.“

„Aber Sie sind sich sicher Rainbow Dash erkannt zu haben?“

„Ich weiß was Sie denken, aber ich habe eindeutig gesehen, dass ein blaues Pony dort entlang lief. Und es war ein Pegasus Pony.“

„Sie haben erkannt, dass es ein blaues Pony war?“

„Ja als ich hinaussah, habe ich erst nicht drauf geachtet aber ich habe es erkannt als sie an der Laterne vorbei lief, jedenfalls ihre Rückseite.“

„Und wieso ein Pegasus Pony?“

„Sie hatte ihre Flügel ausgebreitet.“

„Finden sie das nicht merkwürdig?“

„Wie? Merkwürdig nein was denn?“

„Ein Pegasus Pony LÄUFT mit ausgebreiteten Flügeln über den Platz? Das ist doch merkwürdig.“

„Und sie hat etwas getragen“, rief Lily von hinten.

„Etwas getragen“, fragte Grey und sah Rose an.

„Das wollte ich noch sagen“, entgegnete Rose. „Mischt euch nicht dauernd ein, wenn der Detektiv mit mir redet.“

„Spiel dich nicht so auf“, gab Daisy zurück.

„Bitte meine Damen“, sagte Grey. „Also was trug das Pony?“

„Das konnte ich nicht erkennen nur in der Dunkelheit hatte sie so einen komischen Umriss.“

„So als würde sie vielleicht ein Pony auf dem Rücken tragen?“

„Hm, vielleicht. Der Inspektor hat so etwas auch gesagt.“

„Sie haben also nicht eindeutig gesehen wer dort entlanglief?“

„Nun, der Inspektor sagte, dass es Rainbow Dash war.“

„Das hat der Inspektor gesagt“, fragte Pinkie überrascht.

„Naja er sagte das Rainbow am Tatort war und sie es wohl gewesen sein musste die dort entlanglief“, sagte Lily.

„Daraus schließe ich das Sie lediglich ein blaues Pony gesehen haben, aber nicht Rainbow Dash“, sagte Grey. „Wir haben heute von einem andern Pony erfahren, das sie Rainbow Dash ebenfalls von der Bibliothek kommen sah, allerdings fünfzehn Minuten früher als Sie Rose und vor allem flog diese Rainbow Dash.“

„Ja aber…aber…“

„Könnte es vielleicht so gewesen sein“, sagte Grey und beugte sich nach vorne, um Rose ins Ohr zu flüstern.

„Ja, das könnte sein, aber wer war das andere Pony, das dort entlanglief?“

„Jemand dem ich versprochen habe, dass wir uns noch einmal sprechen werden“, sagte Grey. „Meine Damen ich bedanke mich sie haben mir sehr geholfen. Pinkie, gehen wir!“

„Keine Ursache“, sagten die drei im Chor während Grey mit Pinkie die Treppe hinuntereilte. Sie verließen das Haus und galoppierten auf die Bibliothek zu.
Ein weiteres Stück im Puzzle.
Damit konnte er dafür sorgen das Trixie ihn nicht wieder auflaufen ließ.
Grey Clues hoffte das er der Lösung endlich auf der Spur war.

„Es tut mir leid“, sagte Pinkie die neben ihm galoppierte. „Ich wollte eigentlich nicht selbst weitermachen, aber….“

„Kein Grund sich zu entschuldigen“, gab er zurück. „Im Gegenteil. Ich muss mich entschuldigen. Diese ganze Urlaubsidee hat sich schon so in mir festgesetzt, dass ich so halbherzig wie die Polizei geworden bin. Es war vollkommen richtig das du weitergemacht hast.“

„Als Rose sagte sie hätte Rainbow aus der Bibliothek laufen sehen, wusste ich, dass es wichtig war und dass ich dich holen musste.“

„Ja das war in der Tat wichtig. Langsam nimmt es Gestalt an, jetzt brauche ich nur noch eine kurze Auskunft.“

Vor der Bibliothek standen noch immer zwei Polizei Ponys.
Grey bat sie Spike herauszuschicken, der sich noch im inneren befand.
Erst murrten die Polizisten, aber dann ging doch einer hinein.
Es dauerte einen Moment, aber dann kam er mit Spike zurück.
Der kleine Drache sah Grey erwartungsvoll an, doch dieser schüttelte nur den Kopf und flüsterte Spike etwas zu worauf der dieser wieder in die Bibliothek lief und einen Moment verschwunden blieb.
Dann kam er jedoch wieder heraus und flüsterte Grey Clues etwas zu.
Grey nickte nur und wandte sich dann an Pinkie.

„Dieses Mal werden wir wirklich eine Pause einlegen müssen. Trixie jetzt zu stören würde sie wahrscheinlich nur unwilliger stimmen. Außerdem muss ich dringend über etwas nachdenken. Sei nicht entmutigt Pinkie, wir haben dank dir heute Abend noch einen riesigen Sprung in Richtung der Lösung gemacht.“

„Ich mache mir trotzdem immer noch sorgen um Twilight. Was ist, wenn sie…“

„Keine Sorge, ich bin mir sicher, dass es ihr gut geht, den Umständen entsprechend.“

„Weißt du schon wer Twilight entführt hat?“

„Wenn ich ehrlich bin: Nein. Ich glaube auch nicht das Trixie Twilight entführt hat, wenn du darauf hinauswolltest. Allerdings weiß sie etwas und das wird sich als sehr wichtig herausstellen. Ihr größter Trumpf war das wir nicht beweisen konnten wann sie an der Bibliothek war, aber diesen Trumpf kann ich nun ausstechen.“

„Wirklich?“

„Ja wirklich. Wir treffen uns Morgen um acht Uhr hier. Es ist absolut wichtig, dass du dich dieses Mal daranhältst und nicht alleine zu Trixie gehst. Wir müssen sie zum richtigen Zeitpunkt erwischen.“

„Oki doki loki“, salutierte Pinkie und sah schon wesentlich hoffnungsvoller aus als sie davon ging.

Grey trabte zurück zur Pension und ging gleich auf sein Zimmer.
Draußen war es jetzt schon sehr dunkel, aber noch weit nach Mitternacht saß der Detektiv an dem Tisch in dem kleinen Raum und ging die Liste, durch die er zusammengestellt hatte, immer wieder durch.
Es war zum Mähne raufen.
Die Aussagen sofern er sie schon hatte waren schlüssig, selbst unter Berücksichtigung seines Szenarios, das er aus Roses Beobachtung konstruiert hatte, blieben immer noch zwei große Fragen offen:
Wer entführte Twilight Sparkle und wo war sie jetzt?
Grey ärgerte sich maßlos über seine eigene Unfähigkeit.
Etwas fehlte, etwas das er eigentlich schon wissen sollte, aber dennoch fehlte ihm dieses Wissens.
Er war auch selbst schuld.
Von Anfang an hätte er sich mehr mit dem ganzen Fall auseinandersetzen müssen.
Aber dieses ganze Erholen und seine eigene Meinung über das ruhige Ponyville hatten seinen sonst sehr scharfen Verstand dem ganzen sehr stumpf gegenüberstehen lassen.
Größter Detektiv von Manehattan?
Päh, oder sogar von Equestria…. Momentan fühlte er sich eher wie der größte Dummkopf, den es überhaupt gab.
Wäre Marbles hier hätte sie den Fall schon vor Stunden gelöst und ihm wieder einmal gesagt: „Grey, du darfst nie das wesentliche aus dem Auge verlieren, sonst kann die Lösung noch so einfach und offensichtlich sein, aber du wirst sie nie finden.“
Wie lange war das jetzt her? Fast acht Jahre?
Acht Jahre, in denen er so manchen Ganoven in Manehattan zur Strecke brachte und dann kam da so ein Fall, ein Fall in Ponyville, der ihn so zu schaffen machte.
Was übersah er hier?
Was?
Was?
WAS?
Als er hinaussah, war die Sonne schon aufgegangen.

„Und keinen Schritt weiter“, brummte er an sich selbst gewandt.

Er stand auf, lies den Block wieder in seiner Schaltasche verschwinden und verlies sein Zimmer.
Unten war niemand, wahrscheinlich bereitete Carrot Top das Essen vor.
Grey hatte ohnehin keinen großen Hunger.
Als er wenig später an der Bibliothek eintraf war Pinkie Pie schon dort und unterhielt sich mit den Polizisten.
Besser gesagt sie bombardierte sie mit Fragen in einer Geschwindigkeit, der nicht einmal Grey folgen konnte.

„Guten Morgen Gentlecolts, Pinkie Pie.“

„Hi Greylibaily“, sagte Pinkie gut gelaunt.

„Nehmen Sie sie BITTE mit“, sagte eines der Polizei Ponys.

„Ja, das ist nicht auszuhalten“, stimmte sein Kollege zu.

„Wir haben ohnehin zu arbeiten“, erwiderte Grey und ging weiter.

„Und ist dir etwas eingefallen als du nachgedacht hast?“

„Nein, es kommt wohl alles auf Trixie an und was sie uns sagen wird.“

„Wenn Sie etwas sagt.“

„Keine Sorge, das wird sie.“

Der Morgen war wirklich schön und es gab eigentlich kein Anzeichen das sie hier einer Entführung auf der Spur waren.
Dieses Mal fiel ihm in einiger Entfernung sogar ein Haus auf das direkt am Weg lag, der in den Everfree Forest führte.

„Dahinten wohnt Fluttershy“, sagte Pinkie die seinem Blick folgte.

„Ziemlich abgelegen für so ein schüchternes Pony wie Fluttershy“, sagte Grey.

„Ja, aber sie meint es ist besser für ihre Tiere. Sie haben hier mehr Ruhe als in Ponyville.“

„Definitiv.“

Trixies Wohnwagen war noch immer an derselben Stelle wie am Vortag.
Sie war klug genug gewesen nicht einfach das Weite zu suchen.
Oft bekamen Ponys, die man verhört hatte, kalte Hufe.
Grey klopfte an die Tür und machte einen respektvollen Schritt zurück.
Dieses Mal wurde die Tür etwas sanfter geöffnet und Trixie, ohne ihren Hut, steckte den Kopf hinaus.

„Du schon wieder“, sagte sie mit einem genervten Gesichtsausdruck. „Hast du nichts Besseres zu tun als Trixies Zeit zu verschwenden?“

„Ich wünsche Ihnen auch einen guten Morgen Miss Trixie“, sagte Grey ruhig. „Gestern sagte ich Ihnen, dass ich wiederkommen würde.“

„Und was soll sich seit gestern geändert haben du Schnüffler? Trixie braucht dir immer noch keine Fragen beantworten.“

„Das stimmt, das brauchen Sie nicht, sie können Sie stattdessen der Polizei beantworten.“

„Unerhört, du drohst Trixie du unverschämter kleiner…“

„Aber ich bitte Sie, wer droht denn hier? Ich gebe Ihnen nur den Ratschlag das es klüger wäre mir jetzt die Wahrheit zu sagen, damit ich Ihnen helfen kann falls die Polizei die falschen Schlüsse zieht.“

„Hast du es vergessen? Alles was du hast kann nicht beweisen das Trixie vorgestern Abend am Tatort war als Twilight Sparkle verschwand.“

„Doch es gibt jetzt nämlich einen Augenzeugen, der Sie gesehen hat, Miss Trixie.“

„Das ist unmöglich.“

„Ist es das?“

„Wer soll Trixie denn gesehen haben? Du bluffst doch nur du aus Hilfs Polizei Pony? Etwa dieses dumme, Pegasus Pony?“

„Nein, aber ich danke Ihnen, dass Sie sich selbst verraten haben.“

„W… was?“

„Wenn Sie nicht zur fraglichen Zeit am Tatort waren woher wissen Sie dann von dem Pegasus Pony?“

„Ich… ich… ich meine….“

„Damit haben wir ein Motiv, einen zurückgelassenen Beweis und eine Zeugenaussage. Wenn Sie mich fragen sollten sie jetzt langsam reden.“

„Nicht so schnell. Wer sagt denn das Trixi das Pegasus Pony am Abend meinte? Vielleicht meinte Trixie ein anderes Pegasus Pony.“

„Ein Vielleicht ist mir jetzt aber nicht mehr gut genug Miss Trixie. Diese Mal winden Sie sich hier nicht einfach so heraus. Sie wurden gesehen und das ist Fakt. Das ist ihre letzte Chance. Sagen Sie mir endlich warum Sie am Tatort waren und was sie gesehen haben, oder Pinkie Pie wird die Polizei holen. Inspektor Stableton ist bestimmt ganz begierig darauf ein so offensichtlich schuldiges Pony in Gewahrsam zunehmen. Also keine Lügen und Ausflüchte bitte!“

Grey Clues war zwar kein Freund, dieser unter -Druck- setzt Methode, aber Trixie war wahrscheinlich nicht anders beizukommen.

„Also schön, Trixie gibt es zu.“

„Du hast wirklich Twilight entführt“, fragte Pinkie erstaunt.

„Nein, du Pinker Wattebausch. Das meinte Trixie nicht. Trixie gibt zu da gewesen zu sein.“

„Was wollten Sie dort?“

„Trixie wollte sich an Twilight Sparkle rächen, deshalb hat Trixie versucht etwas über Twilight Sparkle herauszufinden.“

„Und fanden Sie etwas heraus?“

„Nein. Trixie hat Twilight Sparkle nur durch das Fenster beobachtet, aber nichts herausgefunden.“

„Ist ihnen sonst noch etwas Besonderes aufgefallen?“

„Nein!“

„Wie sah die Bibliothek aus?“

„Ganz normal wie eine Bibliothek eben aussieht.“

„Können Sie sich erinnern, wann sie begonnen hatten Twilight Sparkle zu…. Observieren?“

„Das muss so gegen acht Uhr gewesen sein. Trixie ist sich aber nicht sicher.“

„Waren Sie in der Bibliothek? Ich meine am fraglichen Abend.“

„Nein.“

„Pinkie Pie wärest du so freundlich die Polizei herzuholen.“

„Du sagtest, wenn Trixie dir erzählt was Trixie weiß, dann lässt du die Polizei aus dem Spiel!“

„Nein, ich sagte, dass, wenn sie mich belügen oder sich rausreden ich die Polizei hinzuziehen werde.“

„Aber Trixie hat nicht gelogen“, beharrte das Einhorn Pony.

„Oh ersparen sie mir dieses Schmierentheater“, sagte Grey unbeeindruckt. „Währen sie wirklich schon so früh dagewesen hätten sie sehen müssen wie Rarity und Fluttershy die Bibliothek verließen.“

„Deshalb sagte Trixie sie ist sich nicht sicher.“

„Selbst wenn Sie, sagen wir einmal um viertel nach acht an der Bibliothek eintrafen, wollen sie mir ernsthaft weiß machen, dass sie dort so lange durch das Fenster schauten, bis das Pegasus Pony Rainbow Dash die Bibliothek um etwa zehn Uhr verließ?“

„Trixie… .“

„Sie wollen sagen das sie fast zwei Stunden dort draußen standen und die Bibliothek beobachteten? Die dunkle Bibliothek? Twilight Sparkle war mit Sicherheit schon ins Bett gegangen, deshalb war dort kein Licht.“

„Aber Trixie hat... es ist ….“

„Pinkie die Polizei.“

„Oki Doki.“

„Warte!“

Jede bisschen Selbstsicherheit und Arroganz war aus Trixies Stimme verschwunden und man sah ihr an das sie sich schon in Polizeigewahrsam sah.

„Trixie wird alles sagen.“

„Gut, aber das ist Ihre letzte Chance.“

„Trixie kam um etwa viertel nach neun zur Bibliothek. Dort waren alle Lichter aus aber die Tür war nicht abgeschlossen. Also schlich Trixie hinein.“

„Ich nehme einmal an das Sie von Anfang an vorhatten sich unbefugt Zutritt zu verschaffen.“

„Die Tür war nicht verschlossen, also ist Trixie nicht eingebrochen!“

„Das ist jetzt nicht von Belang. Fahren Sie fort.“

„Twilight Sparkle war nicht dort also musste sie wohl schon schlafen. Trixie ging die Regale durch und suchte nach einem Buch für fortgeschrittene angewandte Magie.“

„Also suchten Sie in einem Buch nach einem Zauber, um Twilight Sparkle auszutricksen?“

„Wenn du alles weißt, warum soll Trixi es dir dann noch erzählen“, sagte Trixie gereizt.

„Weil ich es von Ihnen hören möchte.“

„Trixie fand ein Buch und nahm es aus dem Regal, allerdings hörte Trixie dann ein Geräusch.“

„Was für ein Geräusch?“

„Ein klappern oder so etwas, Trixie hat keine Ahnung was es war.“

„Und dann?“

„Twilight Sparkle musste wachgeworden sein, Trixie hörte wie jemand aus einem der Räume herüberkam, also hat Trixie das Buch zurück in das Regal gestellt und ist dann wieder hinaus gegangen.“

„Woher wussten Sie, dass es Twilight Sparkle war, die dort kam?“

„Trixie hat draußen durch das Fenster geschaut als Trixie wieder draußen war. Es ist Twilight Sparkle gewesen die in die Bibliothek kam. Sie sah sich um und hat dann wohl Trixie am Fenster gesehen. Trixie hat sich versteckt und abgewartet, aber dann kam dieses Pegasus Pony und ist hineingegangen.“

„Haben Sie dann wieder hineingesehen?“

„Ja, Trixie sah wie das Pegasus Pony etwas auf den Tisch legte und dann Hals über Kopf aus der Bibliothek flüchtete.“

„Konnten Sie erkennen wo das Pegasus Pony die Bibliothek verließ.“

„Sie flog oben heraus, aber Trixie weiß nicht wo.“

„Was taten Sie dann?“

„Trixie wartete noch einen Moment um wieder hineinzugehen, aber es schien zu unsicher.“

„Unsicher?“

„Vor irgendetwas musste das Pegasus Pony ja geflohen sein und Trixie hatte keine Lust dort auf irgendetwas Gefährliches zu treffen.“

„Also verließen Sie den Tatort auch?“

„Ja und das war alles was Trixie weiß.“

„Gut, eine Frage hätte ich jedoch noch.“

„Dann mach schon. Trixie hat schon genug gesagt.“

„Wie war der Titel des Buchs, das sie aus dem Regal nahmen?“

„Leitfaden für fortführende Magie der Stufe Vier.“

„Vielen Dank für Ihre Kooperation, Miss Trixie. Einen schönen Tag noch.“

Grey drehte sich um und ließ die kochende Trixie einfach stehen.
Zumindest konnte er sich damit rühmen ihr ein wenig auf den Huf getreten zu sein.
Er konnte durchaus nachvollziehen das sie bei den Ponys hier einen eher schlechten Ruf hatte.

„Und“, fragte Pinkie auf dem Rückweg. „Weißt du jetzt wer Twilight entführt hat?“

„Nein. Etwas fehlt.“

„Was soll denn fehlen?“

„Der ganze Ablauf passt perfekt zusammen. Die Aussagen ergänzen sich und sind in sich schlüssig, das heißt allerdings das alle Ponys die Wahrheit sagen.“

„Auch Trixie?“

„Auch Trixie. Glaub mir Pinkie, ich weiß, wenn man mich anlügt.“

„Uhhh.“

Das schien sie zu beeindrucken.
Zusammen setzten sie ihren Weg fort und kamen schließlich bei der Karussell Boutique an.
Als Sie eintraten fanden sie Rarity vor, die ein wenig abwesend sauber machte.

„Mr. Clues, Pinkie Pie“, sagte Rarity und kam zu ihnen herüber. „Haben Sie schon etwas herausgefunden?“

„Hi, Rarity!“

„Guten Tag Miss Rarity. Leider haben wir bis jetzt nur herausgefunden, dass alle Ponys, von denen wir wissen das sie am Tatort waren nicht schuldig sind.“

„Aber wie kann das sein?“

„Ich glaube das es etwas gibt das wir übersehen. Eine Kleinigkeit.“

„Aber was?“

„Das ist viel komplizierter als damals der Fall im Zug“, seufzte Pinkie.

Grey Clues holte seinen Notizblock hervor und ging die Punkte noch einmal durch.
Fall: Twilight Sparkle
-zuletzt gesehen von Rarity gegen 20:00 Uhr. (Und Fluttershy)
-verschwinden entdeckt vom Assistenten Spike um 07:15 Uhr.
-Bibliothek war nicht verschlossen
-Assistent war zur Tatzeit nicht in Ponyville
-Twilight Sparkle hatte Bibliothek aufgeräumt
-Twilight Sparkle hatte keine bekannten Feinde (Trixie)
-Twilight Sparkle lebte in Canterlot
- Fluttershy war bis kurz vor 22:00 Uhr mit Rarity in der Boutique
- Fluttershy sah um etwa 22:00 Uhr Rainbow Dash die Bibliothek verlassen
- Trixie wusste wo Twilight Sparkle lebte
- Gefundener Stofffetzen gehörte zu Trixies Umhang
-Rainbow Dash betrat die Bibliothek um etwa 21:50 Uhr.
-Merkwürdiges Licht in der Bibliothek beobachtet
-Twilight Sparkle war wahrscheinlich schon abwesend
-Rainbow Dash fand ein Buch auf dem Boden liegend.
-Rainbow Dash nahm etwas Undefiniertes wahr.
-Rainbow Dash verließ die Bibliothek durch das kaputte Balkonfenster
-Rose sah ein blaues Pegasus Pony um 22:15 Uhr vom Tatort laufen
-Trixie kam um etwa 21:30 Uhr zur Bibliothek
-Trixie betrat die Bibliothek durch die unverschlossene Tür
-Trixie suchte nach einem Zauberbuch
-Trixie hörte ein merkwürdiges Geräusch und verließ die Bibliothek
-Trixie sah Twilight Sparkle die Bibliothek betreten
-Trixie sah Rainbow Dash die Bibliothek betreten und durch das Fenster verlassen
- Trixie verließ ihr Versteck wenig später.

Das brachte ihn auch nicht weiter.
Die Liste war lang, aber schlüssig.

„Was ist mit diesem Licht“, fragte Rarity.

„Hm“, machte Grey. „Es scheint am wenigsten Relevant zu sein, ich wollte es schon streichen, aber irgendetwas passt mir daran nicht.“

„Nun es gibt hier manchmal Irrlichter“, erklärte Rarity.

„Rainbow Dash sagte es wäre aus der Bibliothek gekommen und verschwand auch gleich wieder. Ich glaube nicht, dass es ein Irrlicht war.“

Ein leises Knurren durchzog die Boutique.
Es war Greys Magen, der Entschädigung für das versäumte Abendessen und Frühstück forderte.

„Es scheint Sie haben Hunger Sie Armer“, sagte Rarity.

„Ich hatte keine Zeit zum Essen seit gestern Morgen.“

„Dann sollten Sie das jetzt unbedingt tun. Mit einem leeren Magen denkt es sich schlecht mein Lieber, das sollten sie wissen.“

„Sie haben wohl Recht. Ich werde etwas essen und noch einmal gründlich darüber nachdenken.“

„Tun Sie das. Ich bin mir sicher, dass Sie Twilight finden werden, Mr. Clues.“

Ja das würde er, er brauchte nur genau darüber nachzudenken.
Das war immer seine Stärke gewesen.
Nachdenken und kombinieren.
Und doch konnte er sich immer noch keinen Reim darauf machen.
Selbst nachdem er gegessen hatte und in seinem Zimmer wieder und wieder die gesammelten Informationen durchging kam er zu keinem Schluss.
Und da war noch etwas das ihm Kopfzerbrechen bereitete.
Das Buch.
Trixie sagte, sie hätte es wieder in das Regal gestellt und er zweifelte diese Aussage nicht an.
Trotzdem sagte Rainbow Dash, dass sie das Buch aufgehoben hatte.
Es handelte sie um dasselbe Buch.
Das hatte er von Spike erfragt bevor sie zu Trixie gegangen waren. Grey hatte schon so vermutet, dass dieses Buch etwa mit dieser Geschichte zu tun hatte.
Aber nun?
Wie kam dieses Buch vom Regal wieder auf den Boden?

„Ich komme nicht drauf“, seufzte Pinkie die vor dem Fenster saß.

Grey hatte gar nicht bemerkt, dass sie ihm gefolgt und mit in sein Zimmer gekommen war.
Manchmal blendete er alles aus was um ihn herumgeschah, wenn er grübelte.
Einmal hatte er Violette Ink, seine geschätzte Sekretärin zwei Tage unbewusst ignoriert.
Ihre Reaktion war schließlich ihm eine Schüssel kaltes Wasser über den Kopf zu gießen.
Er bezweifelte das bei Pinkie Pie diese Gefahr bestand.

„Worauf kommst du nicht?“

„Wer Twilight hätte entführen können. Ich meine Twilight ist so super gut im Zaubern, es gibt bestimmt kein Einhorn Pony hier in der Nähe das so gut im Zaubern ist wie Twilight.“

„Was hast du da gesagt?“

„Huh?“

„Schnell Pinkie, was hast du grade gesagt!“

„Ich sagte Huh.“

„Unsinn, das davor.“

„Das es hier kein Pony gibt, das so gut zaubern kann wie Twilight?“

„Heißt das etwa Twilight Sparkle ist ein Einhorn Pony?“

„Natürlich Dummerchen, wusstest du das nicht?“

Es war als hätte jemand eine Weiche in seinem Kopf umgestellt, damit ein Zug, der bis eben noch im Kreis fuhr, endlich seine Fahrt aufnehmen konnte.
Jetzt ergab alles plötzlich Sinn und es war so einfach.
Geradezu lächerlich einfach.

„Ha, ha, ha“, lachte Grey laut. „Oh bei Celestia natürlich ist es so.“

„Greylibaily geht es dir nicht gut?“

„Doch, es ist nur das du dich grade in der Gesellschaft des größten Esels in ganz Equestria befindest“, seufzte Grey und rieb sich mit dem Huf über die Stirn.

„Esel? Aber du siehst doch gar nicht aus wie ein Esel?“

„Jetzt ist mir alles klar, oh Pinkie ich könnte dich umarmen.“

„Oh? Okay“, sagte Pinkie die wohl immer noch nicht so recht verstand was los war.

Was hatte er da grade gesagt?
Er musste sich wieder beruhigen.
Es gab jetzt wichtigeres als aus dem Häuschen zu sein.

„Das, ähm war nur eine Redewendung.“

„Oh, also nicht?“

„Ja, ich meine nein, ich meine..., klären wir das später. Jetzt musst du mir einen Gefallen tun. Sag Inspektor Stableton das er dafür sorgen soll das er und alle Verdächtigen sich umgehend in der Bibliothek versammeln.“

„Hast du den Fall gelöst?“

„Lückenlos, aber jetzt ein wenig Tempo.“

„Oki, doki, loki“, salutierte Pinkie und sauste davon.

Grey eilte ebenfalls aus der Pension und galoppierte zu der Bibliothek.
Die Polizei Ponys, die am Morgen noch die Tür bewacht hatten, waren verschwunden und er traf nur auf Spike der immer noch in Sorge in der Bibliothek auf und ab lief.
Als er dem kleinen Drachen sagte, dass er den Fall gelöst hatte heiterte sich dessen Miene deutlich auf.
Er half Grey Clues schnell ein paar Dinge vorzubereiten bevor der Inspektor und die anderen Ponys eintrafen.
Wieder einmal überraschte ihn Pinkie Pie.
Nicht nur dass sie alle Beteiligten herbeigeschafft hatte, sie hatte es auch noch erstaunlich schnell erledigt.
Die Bibliothek füllte sich neben den Polizisten auch mit Rarity, Fluttershy, Rainbow Dash, Trixie und den Ponys Rose, Lily und Daisy.

„Warum hast du die Drei denn hergebracht“, fragte Grey Pinkie die ihn stolz angrinste.

„Ich habe sie unterwegs getroffen und ihnen gesagt, dass du den Fall gelöst hast. Das wollten sie sich nicht entgehen lassen.“

„Ja, sehr schön“, sagte Grey und sah skeptisch zu den drei Ponys hinüber die ihr anhimmelten. „Ich danke Ihnen allen für Ihr schnelles erscheinen und ich werde ihnen jetzt aufzeigen was am Tatabend hier passierte, wie Twilight Sparkle verschwand und wer dafür verantwortlich ist.“

„Also Sie sagen das Sie wissen was hier passiert ist“, räusperte sich Inspektor Stableton. „Verzeihen Sie mir, wenn ich das anzweifle.“

„Lassen Sie mich es Ihnen erklären und Ihre Zweifel werden sich auflösen. Das garantiere ich.“

„Päh, große Worte“, brummte Inspektor Stableton und setzte sich.

„Gut, dann werde ich einmal alles zusammenfassen, um die Sachlage zu klären.“

„Trixie hofft das du nicht nur die Zeit der Anwesenden verschwendest.“

„Halt den Schnabel du Zauberniete“, sagte Rainbow die zwischen zwei Polizei Ponys stand.

„Selber du fliegender Farbeimer“, blaffte Trixie zurück

„Dürfte ich um etwas mehr Ruhe bitten“, sagte Grey streng.

Die Anwesenden wurden ruhig, auch wenn hier und da ein wenig murren von Trixie und dem Inspektor zu hören war.
Er sah sich die versammelten Ponys und Spike noch einmal an, räusperte sich und begann dann.

„Also, vorgestern Abend verließen Miss Rarity und Miss Fluttershy die Bibliothek von Twilight Sparkle gegen 20:00 Uhr. Beide blieben noch bis 22:00 Uhr in Miss Raritys Boutique. In diesem Zeitfenster von zwei Stunden verschwand Twilight Sparkle.“

„Woher wollen Sie das wissen“, mischte sich Inspektor Stableton ein. „Der Drache hier sagte, dass er um 7:00 Uhr hier herkam und niemanden vorfand. Das erweitert ihr Zeitfenster ja wohl um ganze neun Stunden.“

„Präzise gesagt um 7:15 Uhr Inspektor und was das Zeitfenster betrifft so werde ich Ihnen zeigen, dass es unmöglich nach 22:00 Uhr zu Twilight Sparkles verschwinden gekommen sein kann.“
„Na da bin ich aber gespannt“, höhnte der Inspektor.

„Dann seien Sie gefälligst still und hören zu“, mahnte Rarity.

„Genau“, pflichtete Daisy bei.

„Wie unhöflich“, sagte Rose.

„Und so etwas ist ein Inspektor“, fügte Lily hinzu.

Von so viel Kritik eingeschüchtert verschränkte Inspektor Stableton seine Vorderbeine und schenkte Grey Clues einen eisigen Blick.

„Kommen wir zurück zur Tatnacht und zum Tatort“, fuhr Grey unbeeindruckt fort. „In Anbetracht dessen, dass sowohl Rainbow Dash als auch Miss Trixie sagten das kein Licht in der Bibliothek war, können wir sagen das Twilight Sparkle geschlafen hat.“

„Ach so“, sagte Inspektor Stableton und sah zu Trixie hinüber die in ihrer vollen Aufmachung erschienen war. „Also von Ihnen stammt dieser Stofffetzen.“

„Sei doch endlich mal still“, sagte Pinkie die neben dem Inspektor stand. „Greylibaily, mach weiter!“

Der gute Inspektor bekam es aber auch von jeder Seite ab.
Nicht das Grey besonders viel Mitleid mit ihm gehabt hätte, aber es musste schon seltsam sein, sich als Inspektor von ein paar Ponys zum Schweigen verdonnern zu lassen.

„Miss Trixie kam um etwa 21:30 Uhr an der Bibliothek an und betrat diese durch die Tür, die nicht verschlossen war. Wie mir der Assistent Spike erzählt ist er normalerweise dafür zuständig abends die Tür zu verschließen. Es würde mich nicht wundern, wenn Twilight Sparkle es schlicht vergessen hatte. Ponyville scheint auch ein Ort mit eher wenig Gefahr auf Einbruch sein. Miss Trixie, die einen Disput mit Twilight Sparkle hatte betrat also die Bibliothek und suchte nach einem Buch mit Zaubersprüchen. Sie fand auch eins, allerdings hörte sie dann ein Geräusch, das sie das Buch zurückstellen ließ.“

„Und was war das für ein Geräusch, wenn die Frage gestattet ist“, meldete sich der Inspektor ungewohnt höfflich zu Wort.

„Es war das kaputte Fenster am Balkon. Rainbow Dash sagte mir das es nicht richtig schließt und wahrscheinlich hat der Wind es gegen den Rahmen schlagen lassen. Wie schon gesagt verließ Miss Trixie die Bibliothek und versteckte sich im Busch vor einem der Fenster im ersten Stock. Sie sah hinein und erkannte Twilight Sparkle, die aus dem Raum dort hinten hier hereinkam. Dabei wurde sie am Fenster gesehen und tauchte unter. Das war gegen 21:45 Uhr, als schließlich Rainbow Dash am Tatort erschien. Miss Trixie sah das Rainbow Dash die Bibliothek betrat. Dabei fiel ihr allerdings auf das einen Moment lang ein Licht in der Bibliothek aufleuchtete.“

„Genau, das Licht habe ich durch den Türspalt gesehen!“

„Was war das für ein Licht“, fragte Inspektor Stableton.

„Dazu komme ich später. Jedenfalls ging Rainbow Dash in die Bibliothek und fand dort etwas nicht vor das eigentlich hätte da sein sollen. Twilight Sparkle.“

Plötzlich begannen alle aufgeregt untereinander zu tuscheln und überraschenderweise war es dieses Mal der Inspektor, der für Ruhe sorgte.

„Hm wenn die Aussagen stimmen, haben Sie recht. Dann ist Twilight Sparkle vor 22:00 Uhr entführt worden. Aber von wem?“

„Ich bin noch nicht fertig Inspektor. Rainbow Dash fand zwar nicht Twilight Sparkle vor dafür etwas anderes. Ein Buch. Bevor sie fragen, ja das ist eine wichtige Tatsache. Es handelt sich nämlich dabei um dasselbe Buch das Miss Trixie zuvor wieder in das Regal schob. Rainbow Dash tat das was jedes Pony wohl getan hätte das ein Buch in der Bibliothek gefunden hätte. Sie hob es auf und legte es auf den Tisch dort drüben.“

Alle richteten ihre Aufmerksamkeit auf den Tisch, auf dem noch immer die zwei Bücher lagen.

„Dort sind aber zwei Bücher“, sagte der Inspektor.

„Das andere Buch brachte Rainbow Dash hier her zurück. Sie hatte es ausgeliehen.“

„Ich weiß zwar nicht warum es für Sie wichtig ist, aber könnte es nicht sein das es ein anderes Buch ist, das hier einfach so herumlag?“

„Das ist aus zwei Gründen unmöglich. Erstens hat Miss Trixie mir den Titel des Buchs bestätigt und zweitens hatte Twilight Sparkle die Bibliothek aufgeräumt. Daraus folgt das hier nichts herum gelegen hat. Aber kommen wir jetzt zum Ende. Rainbow Dash verließ die Bibliothek gegen 22:00 Uhr, weil sie etwas Merkwürdiges wahrnahm. Dabei verließ sie die Bibliothek durch das schon erwähnte kaputte Fenster.“

„Einen Moment“, unterbrach der Inspektor erneut. „Das geht mir ein wenig zu schnell. Was für ein merkwürdiges Gefühl und wieso aus dem Fenster? Eine Zeugin sah sie doch über den Platz laufen, etwas tragend?“

„Zu dem merkwürdigen Gefühl komme ich später. Die Zeugin Rose kann nicht Rainbow Dash gesehen haben. Diese wurde nämlich fliegend und von der Bibliothek kommen, von Miss Fluttershy gesehen die um 22:00 Uhr nach Hause unterwegs war.“

„Stimmt das“, fragte der Inspektor.

„Uhm, ja es ist so wie der Mr. Detektiv es sagt“, erwiderte Fluttershy etwas eingeschüchtert.

„Warum sagten Sie dann, dass Sie Rainbow Dash gesehen haben“, sagte der Inspektor ärgerlich zu Rose.

„Geben Sie nicht ihr die Schuld Inspektor“, warf Grey ein. „Sie haben zu Ihr gesagt, dass sie Rainbow Dash gesehen haben müsste. Das nahm Rose dann auch selbstverständlich an, da sie ein blaues Pony sah. Aber das ist unmöglich denn Rainbow Dash hatte wie schon gesagt die Bibliothek fünfzehn Minuten vor ihrer vermeintlichen Entdeckung durch Rose fliegend verlassen. Ich gebe aber zu bedenken das Rainbow Dash nicht das einzige blaue Pony ist, das am Tatort war.“

„Sie“, sagte der Inspektor und sah Trixie triumphierend an.

„Schauen Sie die Große und Mächtige Trixie nicht so anklagend an! Trixie hat Twilight Sparkle nicht entführt!“

„Natürlich haben Sie das nicht getan“, sagte Grey. „Ich sagte doch schon das Twilight Sparkle verschwand als Sie draußen vor dem Fenster waren. Trotzdem waren Sie das Pony das Rose gesehen hat. Aus der Entfernung hat sie nur ihre Farbe erkannt und ihren wehenden Umhang hielt sie für Flügel. Zu guter Letzt sah ihr Hut im Dunkeln so aus als würden sie etwas auf dem Rücken tragen.“

„Ich muss zugeben, dass sich das alles sehr schlüssig anhört, aber wer soll dann Twilight Sparkle entführt haben? Laut Ihrer Argumentation ist weder Rainbow Dash schuldig noch diese Trixie hier.“

„GROßE und MÄCHTIGE Trixie!“

„Wie auch immer“, räusperte sich der Inspektor. „Wer hat denn nun Twilight Sparkle entführt?“

„Ich habe denselben Fehler begangen wie sie Inspektor. Wir gingen immer von einer Entführung aus, aber was ist wenn wir da falsch lagen? Was ist, wenn Twilight Sparkle nicht entführt wurde?“
„Und wo ist sie dann? Außerdem sagten Sie selbst sie wüssten wer sie entführt hat.“

„Nein Inspektor, ich sagte ich weiß wer für Twilight Sparkles verschwinden verantwortlich ist.“

„Entführt, verschwunden. Was auch immer, wer war es denn nun.“

„Es war niemand anderes als Twilight Sparkle selbst.“

Jetzt brach endgültig der Tumult los.
Alle redeten wild durcheinander und es dauerte einige Zeit bis Ruhe eingekehrt war.
Grey hatte mit so etwas gerechnet.
Es war auch nicht grade etwas gewesen das alle erwartet hatten.

„Dann ist Twilight von selbst verschwunden“, fragte Rarity.

„Das könnte man im weitesten Sinne so sehen, ja.“

„Also ist Twilight Sparkle davongerannt. Besser für Sie jetzt da die Große und Mächtige Trixie wieder in Ponyville ist.“

„Twilight würde nie vor dir davonlaufen, du aufgeblasener Luftballon“, sagte Rainbow Dash.

„Wie kannst du es wagen die Große und Mächtige Trixie zu beleidigen du...“

„Meine Damen bitte“, sagte Grey, nicht sicher ob das Wort Damen hier angebracht war. „Wir sind noch nicht fertig.“

„Also ich verstehe das wirklich nicht mehr“, seufzte der Inspektor. „Ist sie jetzt davongelaufen, oder entführt worden, oder was?“

Überraschenderweise war er jetzt sehr höflich und schien sehr an dem interessiert zu sein was Grey Clues herausgefunden hatte.
So war es fast immer.
Wenn Grey den Fall aufrollte erschien er für die Polizei Inspektoren plötzlich als Experte und verbündeter, obwohl sie vorher nicht mit ihm kooperieren wollten.

„Nein, nein, nein“, sagte Grey und hob den Huf. „Es ging mir genau wie Ihnen. Ich konnte mir keinen Reim darauf machen was genau passiert ist. Ich kann es nicht anders sagen, ich habe versagt.“

„Sie haben…, wie bitte?“

„Mein Spürsinn ist, durch diese ganzen Urlaubs- und Erholungsgeschichte irgendwie ein wenig eingeschlafen. Ich kann mich dafür nur entschuldigen.“

„Uhm, bitte entschuldigen Sie Mr. Detektiv aber Sie müssen uns noch sagen wo Twilight ist, wenn es Ihnen nichts ausmacht“, sagte Fluttershy.

„Selbstverständlich nicht Miss Fluttershy, dafür sind wir ja schließlich hier. Also gut, Wie verschwand Twilight Sparkle? Um das zu klären müssen wir uns jetzt den Punkten zuwenden, die wir zunächst zurück gestellt hatten.“

„Sie meinen das Licht und das Buch“, fragte der Inspektor.

„Präzise. Ich werde ihnen den Zusammenhang erklären. Es war als Miss Trixie die Bibliothek verließ. Erinnern sie sich bitte das Miss Trixie das Buch in das Regal zurückstellte.“

„Trifft das zu Miss Trixie.“

„Ja es stimmt wohl“, sagte Trixie.

„Gut, Miss Trixie sah wie Twilight Sparkle die Bibliothek betrat, musste sich aber verstecken als sie Rainbow Dash sah, die vor der Eingangstür landete. Wichtig ist für uns die Frage: Was geschah in der Zwischenzeit in der Bibliothek? Eine Entführung in so kurzer Zeit? Das halte ich mittlerweile für ausgeschlossen.“

„Warum halten Sie das für ausgeschlossen?“

„Der Dank dafür gebührt Pinkie Pie.“

„Pinkie Pie“, kam es als Chor zurück und alle sahen das pinke Pony fragend an.
Pinkie hingegen lächelte nur breit zurück.
Offensichtlich freute sie sich das sie so maßgeblich an allem beteiligt war.

„Hätte Pinkie Pie mir nicht gesagt, das Twilight Sparkle ein Einhorn ist und dazu das Pony mit der größten Zauberkraft in Ponyville würde ich immer noch im Trüben fischen. Stellen wir es uns einmal wie folgt vor: Twilight Sparkle betritt die Bibliothek und sieht Miss Trixie oder zumindest eine schattenhafte Silhouette am Fenster. Sie geht hinüber und dann passiert es.“

„Was passierte“, fragte Rose, die mit Lilly und Daisy zusammen dem Platzen vor Neugier nah war.

„In der Eile in der Miss Trixie das Buch in das Regal stellte, achtete sie nicht darauf, dass es auch
wieder richtig an seinem Platz stand“, erklärte Grey und lies das Buch in der Luft schweben. „Dieses Buch ist größer und länger als das Regal.“

„Sie… sie meinen doch nicht etwa…“

„Doch genau das, Inspektor. Das Buch fiel aus dem Regal und landete direkt auf dem Kopf von Twilight Sparkle, genau in dem Moment, in dem kein Pony es sah.“

„Zugegeben, so könnte es gewesen sein, aber woher können wir wissen, dass es so war und wohin ist Twilight Sparkle dann verschwunden“, fragte Inspektor Stableton und kratze sich am Kopf.

„Tatsächlich kannst du es doch gar nicht beweisen du Schnüffler, nicht wahr? Trixie war ja gleich der Meinung das dies hier reine Zeitverschwendung ist.“

„Tatsächlich kann ich zumindest beweisen, dass es so passiert sein kann Miss Trixie“, sagte Grey und lies das Buch vor die versammelte Menge schweben. „Wie man sieht gibt es dort am unteren Teil des Einbandes einen deutlichen Abdruck. Ein deutlicher Abdruck eines Einhorn Hornes.“

„Ist das alles“, kicherte Trixie. „Das beweist nur das dort ein Abdruck ist, aber nicht wann oder woher er kam.“

„Das war noch nicht alles. Im Buch selbst ist ein Haar aus einer Mähne. Spike hat bestätigt das es zu Twilight Sparkles Mähne gehört.“

„Trixie wiederholt sich nicht gerne, aber auch das beweist nichts. Das Haar kann auch von irgendeinem anderen Zeitpunkt herstammen.“

„Wenn ich nicht wüsste, dass Sie nichts mit dem zu tun haben, würde ich mich spätestens jetzt Fragen warum Sie so erpicht darauf sind meine Theorie falsch ist.“

„Pah, Trixie ist nur daran interessiert was wirklich passiert ist und nicht an dem von dem du glaubst das es passiert ist. Trixie verlangt Beweise, ansonsten ist dein Geschwätz überflüssig, so wie du selbst.“

Die Rüde und Unhöfliche Trixie war offensichtlich sehr gereizt.
Wahrscheinlich hatte sie gehofft das Twilight Sparkle noch eine Weile verschwunden bleibt.
Das konnte sie sich jedoch abschminken.

„Sie wollen einen Beweis, dann gebe ich Ihnen einen Beweis“, sagte Grey und legte das Buch auf den Boden, während er eine Seite aufschlug. „Miss Sparkle, wenn Sie so freundlich wären uns Gesellschaft zu leisten.“

Alle sahen sich verwundert, um und versuchten Twilight Sparkle zu finden doch niemand konnte sie sehen.
Trixie sah Grey nur spöttisch an und der Inspektor schien sich nicht sicher zu sein ob er das alles ernst nehmen sollte.
Doch das spöttische Gesicht von Trixie erstarb als plötzlich ein Licht im Raum aufglimmte und immer heller wurde. Es nahm die Form einer großen Blase an, die in einem lila Funkenregen explodierte und ein taumelndes purpurfarbenes Pony zurücklies.
Sie hatte eine saphirblaue Mähne mit je einem violetten und rosa Streifen darin.

„Twilight!“

Jetzt waren Twilight Sparkles Freudinnen und Spike nicht mehr zu halten. Sie fielen dem noch etwas orientierungslos scheinenden Pony in die Arme und drückten sie erleichtert an sich.
Inspektor Stableton stand sichtlich überrascht da und zwinkerte mit den Augen als hätte er etwas vollkommen Unglaubliches gesehen.

„W…wie…woher…wie konnten Sie das Wissen?“

„Ja mein Lieber“, sagte Rarity. „Wie sind sie nur darauf gekommen?“

„Vor allem worauf sind Sie gekommen? Ich verstehe ehrlich nicht was hier passiert ist“, sagte der Inspektor ratlos.

„Ich werde es Ihnen erklären. Twilight Sparkle braucht sicherlich noch einen Moment, um sich wieder zu fangen sonst würde ich ihr den Vortritt lassen. Gut, wo waren wir? Ah natürlich, das Buch fiel Twilight Sparkle auf den Kopf. Hinweis dafür der Hornabdruck und das Haar. Kommen wir jetzt wieder zu dem zurück was Rainbow Dash sagte. Sie sah ein Licht, hm Rainbow Dash? War es ungefähr so ein Licht wie eben?“

„Äh, ich habe es nur durch den Türspalt gesehen, aber es sah so aus, ja.“

„Sehr gut. Ich gehe jetzt noch einmal kurz auf das Buch ein. Es ist der Leitfaden für fortführende Magie der Stufe Vier. Eines der schwersten und komplizierten Werke für magiekundige Einhörner. Es enthält unteranderem einen sehr komplizierten Spruch Namens Astrale Neuordnung.“

„Astrale… was… ?“

„Astrale Neuordnung Inspektor. Bei diesem Zauberspruch macht der Anwender seinen Körper nicht nur unsichtbar, sondern gibt ihm auch die Fähigkeit durch feste Objekte zu gehen.“

„Das… das… das ist ja wie mit einem Geist“, sagte der Inspektor.

„Präzise, das Ganze hat aber auch einen Nachteil. In dieser Form kann man weder etwas festes Berühren noch sprechen.“

„Warten Sie aber das heißt ja das Twilight Sparkle…, aber wie?“

„Sie liegen richtig Inspektor. Nach dem Twilight Sparkle von dem Buch getroffen wurde, muss sie zufällig auf die aufgeschlagene Seite geschaut haben und bevor sie das Bewusstsein verlor den Text gelesen haben.“

„Wie kommen Sie darauf, dass sie das Bewusstsein verloren hat?“

„Simpel geschlussfolgert. Wäre sie nicht ohnmächtig geworden hätte sie sich wieder zurück verwandelt.“

„Das hätte sie doch die ganze Zeit tun können, oder nicht?“

„Eben nicht, der Spruch für die Rückverwandlung steht in dem Buch, sie kannte den Spruch aber nicht also folgt daraus, dass sie ihn nicht lesen konnte. Daher nehme ich an das sie ohnmächtig war und es nicht konnte.“

„Ja, aber sie hätte doch nachschauen können als sie wieder bei Bewusstsein war.“

„Eben nicht, da kommt Rainbow Dash ins Spiel.“

„Ich warum? Ich habe doch nichts getan?“

„Doch das hast du, indem du das Buch aufgehoben hast und es auf den Tisch legtest. Damit machtest du es für Twilight Sparkle unmöglich sich zurück zu verwandeln. Sie kannte die Formel nicht und konnte das Buch auch nicht öffnen so lange sie unter dem Zauber stand.“

„Aber… ich… das war doch keine Absicht.“

„Keine Sorge, es ist auch nichts gravierendes“, erwiderter Grey. „Letztendlich ist ja alles gut ausgegangen.“

„Das war es“, fragte der Inspektor. „Das war der ganze Fall?“

„Es war so wie Detektive Clues es gesagt hat“, meldete sich Twilight zu Wort.

Sie sah schon etwas besser aus als noch vor wenigen Minuten.
Grey wusste nicht ob schon jemals ein Pony solange unter der Wirkung dieses Zaubers gestanden hatte, aber er glaubt wohl eher nicht.

„Ich weiß nicht was ich davon halten soll“, sagte der Inspektor nicht unfreundlich. „Ich habe Sie wohl unterschätzt Mr. Clues.“

„Das ist schon in Ordnung Inspektor. Auch wenn sie es vielleicht nicht für möglich halten das passiert mir häufiger.“

„Nun gut, aber da wäre noch der Einbruch von Miss Trixie… aber wo ist sie denn?“

„Sie hat wahrscheinlich das Weite gesucht, wie immer“, sagte Rainbow Dash.

„Verdenken kann man es ihr nicht“, sagte Rarity. „Sie ist mehr oder weniger ja doch schuld an allem, wenn auch nicht gewollt. Celestia sei Dank ist nun alles wieder vorbei.“

„Nicht ganz“, sagte Grey. „Miss Sparkle, eine Frage hätte ich noch an sie.“

„Natürlich Detektive Clues.“

„Waren Sie, nach dem Vorfall bei mir im Zimmer der Pension und haben mich geweckt? Ich hatte so ein ähnliches Gefühl wie Rainbow Dash es beschrieben hatte.“

„Ja, das stimmt. Rarity sagte mir am Abend wo sie wohnen und ich dachte, wenn jemand mir helfen könnte dann ein so guter Detektiv wie sie. Nachdem ich versucht hatte das Rainbow mich wahrnimmt, aber sie damit nur verscheucht hatte, dachte ich das ich versuchen musste Sie auf die Spur zu bringen.“

„Was ja auch funktionierte, allerdings erst ein wenig spät. Entschuldigen Sie bitte nochmal vielmals.“

„Oh, nein. Ich muss Ihnen danken. Wer weiß was ohne Sie passiert wäre?“

Grey konnte es sich gut vorstellen.
Vermutlich hätte man Rainbow Dash eingesperrt und Twilight nie gefunden.
Trixie wäre wahrscheinloch das einzige Pony gewesen, das die darüber gefreut hätte.
Aber so weit war es ja nicht gekommen.

„Ich danke ihnen ebenfalls Mr. Clues“, sagte Rarity. „Sie haben ihr Versprechen gehalten.“

„Das tue ich immer“, lächelte Grey.

„Dann können wir ja endlich anfangen“, sagte Pinkie und hüpfte ungeduldig herum.

„Anfangen“, fragte Fluttershy. „Aber womit denn Pinkie?“

„Na mit Greylibailys Urlaubsparty!“

Auch später am Abend war es für Grey Clues immer noch unerklärlich wie Pinkie Pie die Party hatte organisieren können während sie eigentlich die letzten Tage fast ausschließlich mit ihm zusammen gewesen war?

„Pinkie Pie ist eben Pinkie Pie“, hatte Twilight ihm während der Party erklärt.

Das schien nach seiner Einschätzung auch die treffendste Erklärung zu sein.
Überhaupt schien man einige der Dinge die Pinkie Pie tat nicht wirklich erklären zu können.
Vielleicht war es auch besser so.

„Hallo Herr Detektiv!“

Es waren Rose, Lily und Daisy die im Halbkreis um ihn herumstanden und ihn bewundernd ansahen.

„Das war so spannend wie Sie den Fall gelöst haben“, sagte Lily.

„Wie haben Sie das nur raubekommen? Als ob sie hellsehen könnten“, flötete Daisy.

„Ich wollte Sie das schon gestern fragen“, räusperte sich Rose. „Was ist mit ihrem Auge? Ich finde das sehr interessant.“

„Das kannst du doch nicht so einfach fragen Rose“, tadelte Lily.

„Verzeihen Sie ihr, sie weiß manchmal nicht was sich gehört“, sagte Daisy.

„Das weiß ich wohl und ihr wolltet es gestern doch auch wissen!“

„Meine Damen, bitte. Es ist in Ordnung mich danach zu fragen. Es macht mir nichts aus.“

„Wirklich“, fragten die Drei im Chor.

„Mit diesem Auge kann ich mehr erkennen als ein anderes Pony. Ihm fallen die kleinsten Kleinigkeiten auf. Etwa wenn jemand mit dem ich Rede lügt oder kleine Details, wie zum Beispiel das Sie sehr in Eile gewesen sein müssen Miss Lily, da sie vergessen haben die Lilie in ihre Mähne zu stecken. Bei den anderen beiden Malen bei denen ich auf Sie traf trugen sie eine.“

„Das stimmt“, sagte Lily mit einem Huf vor dem Mund. „Ich habe sie wirklich vergessen.“

Die anderen beiden Ponys begannen zu applaudieren, so dass Grey sich schon wie ein Zauberkünstler vorkam.
Für ihn war das nichts Besonderes, es gehörte schon lange zu seinem Leben dazu.
Seine drei Fans waren jedoch so begeistert, dass sie ihn mit noch mehr Fragen löcherten.

„Hi Greylibaily, hast du spaß?“

„So in der Art“, entgegnete Grey.

„Willst du kurz mit zu den Anderen rüberkommen? Wir möchten gerne mit dir anstoßen, weil du Twilight geholfen hast. Ich habe extra meinen Pinken Punsch gemacht.“

„Das hört sich sehr interessant an“, sagte Grey und wandte sich den anderen drei Ponys zu. „Meine Damen, wenn Sie mich bitte einen Moment entschuldigen würden.“

Pinkies Freundinnen standen an einem Tisch versammelt.
Neben Twilight, Fluttershy, Rainbow und Rarity stand dort noch ein orangenes Pony mit blonder Mähne und einem braunen Cowboyhut.

„Oh, Detektiv Clues“, sagte Rarity. „Da sind Sie ja, ich möchte Ihnen gerne Applejack vorstellen.“

„Miss Applejack, es ist mir ein Vergnügen.“

„Hey Partner, du brauchst nich so förmlich zu sein. Wir sind hier unter uns einfachen Ponyville Ponys.“

„Greylibaily ist immer so förmlich“, lachte Pinkie Pie. „Noch förmlicher als Rarity.“

„Als ob das möglich wäre“, grinste Rainbow.

„Rainbow Dash! Wie unhöflich“, sagte Rarity.

„Nun“, sagte Twilight und lies einen Becher voll Punsch vor sich schweben. „Trinken wir darauf, dass
Sie alles zu einem guten Abschluss gebracht haben.“

„Ich danke Ihnen meine Damen, aber sie sollten auch an Pinkie Pie denken, ohne die ich diesen Fall wahrscheinlich nicht zu seinem guten Abschluss gebracht hätte. Auf Pinkie Pie.“

„Auf Pinkie“, echoten alle und tranken vom Punsch.

„Uhm und was haben Sie jetzt vor Mister Detektiv, nachdem der Fall gelöst ist? Wenn ich das fragen darf.“

„Ich denke ich werde jetzt erst einmal Urlaub machen“, nickte Grey Clues und lächelte.

Meine Liebe Violett Ink,
ich glaube das die Idee, Urlaub in Ponyville
zu machen, letztendlich doch keine so
schlechte Idee war.
Anscheinend bin ich hier etwas auf der Spur,
von dem ich lange Zeit glaubte das es
nichts sei, das von Bedeutung ist.
Freundschaft.
Sie scheint wesentlich mehr zu sein
als ich annahm.
Wie sage ich immer?
Man lernt nie aus, auch ich nicht.
Ich schreibe dir bald wieder und
ich wünsche dir noch eine ruhige Zeit.

Mit freundlichem Gruß,

Grey Clues
 
 


 


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