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Die Pinkie und der Brain
Sunray



Aufrufe: 585
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Bewertung: - - -/5.00
Erstellt: 24.02.2021, 10:17
Update: - - -
My little Pony - FIM
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Die Pinkie und der Brain
Die Pinkie und der Brain
Die Pinkie und der Brain,
Im schönen Ponyville, da ist es geschehen.
Der Eine ist brilliant,
die Andere Geisteskrank.
Die Pinkie, die Pinkie und der Brain, Brain, Brain, Brain, Brain.

In jeder neuen Nacht
entwickeln sie 'nen Plan,
Und greifen Nach der Macht,
in ihrem Größenwahn.

Die Pinkie und der Brain
Die Pinkie und der Brain
Jeder kann es seh'n
doch keiner versteh'n.

Brain will die ganze Welt,
weil es ihm so gefällt.
Die Pinkie, die Pinkie
und der Brain, Brain, Brain, Brain, Brain, Brain, Brain, Brain, Brain!


Ponyville. Ein wunderschöner Ort. Ländlich, friedlich, sozial unvoreingenommen. Hier ist jeder willkommen. Die Bewohner dieses Städtchens mit urigen Häuschen sind allesamt höflich, freundlich, geradezu liebenswert.
Doch ein Pfad, der kaum mehr ist, als ein dünnes Band ausgetretener Erde, kann einen vom Rand dieses entzückenden Ortes hinweg führen, zu einem alleinstehenden Haus, das so halbverfallen anmuten lässt, es würde leer stehen. Anders als die malerische Kulisse von Ponyville, welche aus niedlich verschachtelten Fachwerkhäusern besteht, ist dieses Haus ein einziger viereckiger Klotz, dessen weiße Farbe schon vor Jahren ein trübes Grau angenommen hat.
Früher ist dieses Haus für wissenschaftliche Experimente gebraucht worden, doch da das Interesse der Bewohner Ponyvilles in diesen Bereichen nicht gerade sehr hoch war, schloss man es schon nach einigen Jahren.
Trotzdem stand es nicht völlig leer.
Auch wenn man tagsüber keinen Mucks von Innen vernehmen konnte, so gab es doch, sobald der Abend einbrach ein sehr geschäftiges Treiben in seinen Innern.
Doch war es eines von der unheilvollen Art. Eines von der Art, die Eltern ihren Kindern verbieten lässt, diesem Ort nahe zu kommen, eine Art die Leute mit schwacher Konstitution die Nerven durchgehen lässt, eine Art, bei der man genau weiß, dass einem schlimme Dinge passieren werden.
Man konnte es schon vom weitem hören; das Jammern, das Stöhnen, das Poltern und das hysterische Lachen eines vom Verstand beraubten Geistes.
Doch war der Bewohner dieses Hauses alles andere als seiner geistigen Fähigkeiten beraubt. Ganz im Gegenteil hatte er eine außergewöhnlich höhere Menge davon, als es bei anderen der Fall war. Eine Menge die schon wieder ungesund war. Sein Hirn glich einem präzise laufenden Uhrwerk, einer gut geschmierten Maschinerie, einem auf Funktionalität und Genauigkeit hinarbeitendem Mechanismus.
Sein Name war Brain und er gehörte zu den intelligentesten Ponys der Welt.
Nur ging mit dieser beispiellosen Intelligenz auch jene wahnwitzige Vorstellung einher, die viele Wesen, die Intelligenten wie auch die Verrückten, haben: Der Traum der Weltherrschaft.
Brain war sich sicher. Eines Tages würde er über die gesamte Welt herrschen. Bestimmt wäre er schon weiter mit seinen Plänen, wenn er nicht die ganze Zeit unterbrochen werden würde.
Ja, die Leute machten einen großen Bogen um den Weg der zu ihm führte. Niemand wagte sich in seine Nähe. Niemand, bis auf ein ganz besonderes Pony.
Der größte Plagegeist der ganzen Welt. Ein nervtötendes Bündel zappeliger Albernheit und geisteskräftigen Unvermögens.
Und dann noch ihre Stimme!
Pinkamina Diane Pie. Oder Pinkie Pie.
Sie würde kommen, ob er wollte oder nicht und er wollte es ganz und gar nicht!
Deshalb gab es am Rand der dünnen Straße wie sie nur im Flüsterton genannt wurde, auch eine ganze Reihe von Warnschildern, die nicht von den Ponys der Stadt, sondern von Brain selbst aufgestellt worden war. Sie kündeten von Betreten verboten, weitergehen untersagt, Eltern haften für ihre Kinder, bis hin zu Grausame Schmerzen vorraus, Ewige Qualen erwarten euch und Noch ein Schritt und ihr seid Tod!
Er hatte diese Schilder aufgestellt, um seine Ruhe vor ungebetenen Gästen zu haben, was so ziemlich jedes lebende Wesen der Welt war. Das hatte Pinkie Pie aber nicht davon abgehalten trotzdem bei ihm eines Abends mirnichts dirnichts aufzuschlagen.
Seitdem belästigte sie ihn fast jeden Abend, störte seine Konzentration, machte Experimente zu Nichte und trieb ihn nahezu in den Wahnsinn.
Aber nicht heute Abend. Heute Abend würde er sich voll und ganz seinen finsteren Plänen widmen.
Wenn schon die zusätzlichen Schilder nicht helfen wollten, die er aufgestellt hatte, dann bestimmt die Überraschung die er für Pinkie bereit hielt.
Er stand gerade vor einer gewaltigen Tafel, auf der er die komplizierte Methodik der Tofallarus-lösung entschlüsselte, führte die Kreide in seinem Huf zum letzten Parameter, als die innere Uhr, die stetig in seinem Kopf tickte endlich die gewünschte Runde geschafft hatte.
Brain legte die Kreide beiseite und stellte sich ans Fenster, von wo aus er die Dünne Straße im Blick hatte.
Pinkie Pie kam immer um dieselbe Zeit. Darauf, das musste er sich neidlos eingestehen, konnte man sich verlassen.
Und schon sah er ihre Gestalt den Weg entlang hüpfen, alle Warnschilder und Todesdrohungen ignorierend.
»Seht, da kommt sie springend wieder«, konstantierte er.
Vor einer Metallplatte im Boden blieb Pinkie stehen und legte neugierig den Kopf schief. Vor der Platte war ein großer roter Knopf mit der Aufschrift Nicht drücken!
»Wie ich mich nun auf dich werfe«, führte Brain fort.
Natürlich drückte Pinkie den Knopf unverzüglich und die Platte öffnete sich.
»Gleich, Oh Kobold, liegst du nieder...«
Eine riesige Kanone fuhr aus dem Boden und richtete ihren Lauf auf Pinkie.
»...krachend trifft die glatte Schärfe!«
Mit einem ohrenbetäubendem Knall feuerte die Kanone und hinterließ nichts, als ein großes, tiefes, rauchendes, zufriedenstellend leeres Loch im Boden.
»Wahrlich, brav getroffen.« Brain lächelte, als er sich wieder seiner Tafel zuwandte. »Seht es ist vorbei, und nun kann ich hoffen, und ich atme wieder frei.«
»Frei atmen? Hast du Schnupfen?«, fragte eine vollkommen unversehrte Pinkie Pie, die plötzlich neben ihm stand.
Brain schreckte zur Seite. »Pinkie Pie! Wie bist du hier reingekommen?«
»Durch die Tür.«
»Meine Kanone hätte dich in tausend Fetzen schießen sollen!«
»Oh ja, das war lustig«, kicherte Pinkie Pie. »Ich hab auch so eine. Schau mal.« Sie zog eine Kanone hinter ihrem Rücken hervor und richtete sie auf Brain.
»Wa...?«, war alles was er sagen konnte, als auch schon eine gewaltige Ladung Konfetti und Luftschlangen in seinen Mund geschossen wurden.
»Und weißt du was das Beste ist?«, sagte Pinkie während Brain die Papierschnipsel wieder auszuspucken versuchte. »Man kann sie auch mit Kuchen füllen!«
»Wa...?«, fragte Brain den Kopf hebend, als ihm ein dicker Sahneschokoladenkuchen im Gesicht traf.
»Pinkie«, knurrte er, während er sich Schokoladenglasur aus den Augen rieb und dann fuhr er sie an: »Was zum Teufel tust du hier?!«
»Na, ich besuche dich«, erwiderte Pinkie lächelnd.
»Hast du nicht die Schilder gelesen?«
»Ach, meinst du die wo drauf steht: Eindringlinge werden erschossen, also lasst mich in Ruhe! Das geht ganz besonders für dich Pinkie Pie! Geh wieder nach Hause und komm ja nicht wieder. Los, Pinkie, los geh nach Hause! Meinst du die?«
Brain legte sich einen Huf an die Stirn.
»Wenn du sie gelesen hast, warum bist du dann trotzdem hier!«, keifte er.
»Ich dachte ich soll zu dir nach Hause kommen.«
»Nein, du sollst nicht zu mir nach Hause kommen. Du sollst zu dir nach Hause gehen und mich in Ruhe lassen!«
»Aber Brain, dann wärst du doch die ganze Zeit allein.«
»Ich will ja auch allein sein!«, schrie er sie unverhohlen an.
»Oh, spielen wir das Anschrei-Spiel? Das scheint dein Lieblingsspiel zu sein. Bis jetzt haben wir fast immer nur das gespielt und du hast immer gewonnen.«
»HAU AB, PINKIPIE!!!«, brüllte Brain ihr ins Gesicht.
Pinkie Pie applaudierte. »Uh, wirklich gut. Jetzt bin ich dran.«
»Wo hast du dieses Megafon her?«
Sie schrie so laut, dass es ihn glatt von den Hufen riss.

Einige Minuten später versuchte Brain sich wieder auf die Toffalaruslösung zu konzentrieren. Er würde Pinkie Pie so lange ignorieren, bis ihr langweilig wurde und dann würde sie schon von alleine gehen. Nur gelang es ihm nicht auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, weil Pinkie Pie ihn mit großen, erwartungsvollen Augen anstarrte und er ihren brennenden Blick in seinem Nacken spürte.
Sie starrte.
Sie war ein Dämon. Sie musste ein Dämon sein! Ein Geschöpf aus den Tiefen des Tartarus, nur auf der Welt, um ihn zu quälen.
Sie starrte.
Wie sonst vermochte sie es wie aus dem Nichts aufzutauchen und zu verschwinden, wie es ihr gerade passte? Sie schien physikalische Gesetze einfach so außer Kraft setzen zu können und dabei war sie kein Einhorn, sondern ein ganz normales Erdpony so wie er.
Sie starrte und Brain war sich sicher, dass sie noch nicht einmal geblinzelt hatte.
»Weißt du was toll ist?«, fragte sie auf einmal und ihre Stimme ließ Brain zusammenzucken. Er antwortete nicht. Er stöhnte nur auf und blickte weiterhin die Tafel an.
»Tagsüber kann ich Zeit mit meinen Freundinnen verbringen«, fuhr Pinkie fort. »Und Nachts kann ich dir Gesellschaft leisten.«
»Musst du denn nicht irgendwann mal schlafen?«, fragte Brain. Er wollte nicht wirklich Konversation betreiben, doch wenn er etwas fragte, konnte er Pinkie Pie wenigstens für einen Moment vom reden abhalten, ansonsten würde sie ununterbrochen weiterplappern.
»Nein«, antwortete Pinkie. »Meine Eltern sagen, ich wäre als kleines Kind in einen Kessel voll Kaffee gefallen, deswegen muss ich eigentlich nie schlafen, außer ich will es. Ich schlafe nur, weil ich so schöne Träume habe.«
»Und jetzt ist dir nicht nach schlafen zumute?«, erwiderte Brain.
»Ach nein. Bei dir ist es viel lustiger.«
„«ch hatte befürchtet, du würdest so etwas sagen.«
Sie starrte weiter.
Gerade als Brain die Kreide an die Tafel setzte fragte Pinkie: »Was machst du da?«
»Ich rechne.«
»Aber Brain, deine Tafel ist voller Buchstaben. Mit Buchstaben schreibt man und rechnen tut man mit Zahlen, du kleiner Doofie.«
Ganz langsam drehte sich Brain zu ihr um. »Wie hast du mich genannt?«
Es war eine gefährliche Sache Brain als minder intelligent zu bezeichnen und sei es auch nur aus Spaß oder Floskel. Sein Verstand war sein ganzer Stolz und sein Stolz war ebenso groß wie sein Verstand.
»Ach Brain, das macht doch nichts. Sowas kann uns allen mal passieren.«
»Ich bin nicht dumm«, sagte er langsam.
»Und wieso rechnest du dann mit Buchstaben?«
»Weil ich versuche die Wirbelfluktuation eines antipotenziell implodierenden Mehrgleichstatusantrozyten auf null zu frequentieren ohne dabei die negative Wellenladung in eine neutrale Strahlenladung Konvertieren zu müssen.«
»Uhhh«, machte Pinkie. »Ach so.«
Brain seufzte. »Du hast keine Ahnung wovon ich gesprochen habe, oder?«
»Nein. Aber es klingt lustig.«
»Ja«, sagte Brain leise. »Lustig.«
Lustig war nun wirklich nicht das richtige Wort dafür. Aber wie sollte er das einem Pony wie Pinkie Pie beibringen. Das war vergebliche Liebesmüh.
Innerlich seufzte er, als er seinen Blick wieder auf die Tafel richtete. Wenn Pinkie nicht wäre, hätte er schon längst eine Lösung für dieses Problem gefunden, genauso wie für eine ganze Reihe weiterer. Er gab es nur ungern zu, aber in letzter Zeit war er nicht gerade weit gekommen mit seinen Projekten. Sein Gehirn stagnierte und je weniger er voran kam, desto unleidlicher wurde er.
Sein Magiephasendesruptor verstaubte in einer Ecke, die Arbeit von Projekt Iron lief ebenfalls nicht wie geplant und seine selbst gemachte Kakaomaschine machte komische Geräusche und spuckte nur unbekömmlichen Schlamm aus. Brain war zwar ein Pony mit nicht ganz ehrbaren Gedankengut, aber wer Kakao nicht mochte, der hatte in seinen Augen wirklich keinen Funken Anstand. Und das waren nur einige seiner Hauptprojekte. Viele weitere mit denen er genau so wenig weiter kam, saßen in seinem Hinterkopf und das plagte ihn.
Alles in Allem lief nichts so wie geplant.
Brain legte die Stirn in tiefe, verärgerte Falten.
»Und warum musst du dieses Wirbeldingsbums umfrequlieren?«, fragte Pinkie.
Brain sah an der Tafel hoch. Sie war eine Steilwand an der er festhing und nicht vor und nicht zurück kam. Er merkte bereits, dass er die Toffalaruslösung heute nicht knacken würde. Er würde sie mürrisch anstarren bis der Morgen kam und sich dann mit quälenden Gedanken ins Bett legen, wie schon seit einer Woche.
Er dachte über eine Antwort nach, bei der er die Wahrheit nicht aussprechen musste. Die wahre Wahrheit war nämlich, dass von allen Projekten die er hatte, die Toffalaruslösung diejenige war, die am leichtesten zu lösen sein sollte. Sie war noch nicht einmal besonders wichtig bei seinem Vorhaben die Welt zu beherrschen, sondern einfach nur ein Gedankenexperiment. Aber selbst hier versagte er.
»Einfach weil ich es muss«, sagte er schließlich und das entsprach auch ein wenig der Wahrheit. Er musste, musste, musste einfach weiter kommen. »Ich löse Probleme. Das kann ich gut.«
Er schaute ein weiteres Mal an der Tafel hoch und seine Miene wurde wieder eine Spur grimmiger.
»Und was machst du, wenn du das gemacht hast?«, fragte Pinkie.
Brain seufzte ein weiteres Mal. Pinkie Pie versuchte schon seit sie das erste Mal bei ihm aufgeschlagen war, herauszufinden, was Brain genau vor hatte.
Natürlich wusste niemand von Brains Absichten die Welt zu beherrschen. Ein solches Unterfangen verlangte eine gewisse Form von Diskretion und je weniger Pony's davon wussten, desto besser. Deswegen hatte er in Ponyville seinen Hauptsitz errichtet. Weil es zentral aber ländlich war. Mit wenigen Pony's die ihn stören konnten. Auch wenn es offensichtliche Ausnahmen gab.
»Dann löse ich das nächste Problem«, antwortete er letztendlich.
»Hmmm«, machte Pinkie und es wirkte fast, als würde sie nachdenken. Etwas von dem Brain glaubte, dass sie es nie tun würde. »Ich weiß nicht, das klingt nach einer Menge Probleme, finde ich.«
»Genau so ist es auch«, erwiderte Brain mürrisch und ließ die Gleichungen an der Tafel noch einmal durch seinen Kopf wandern.
»Hmmm«, machte Pinkie wieder und wurde plötzlich ganz still.
Brain glaubte schon, er hätte es geschafft, Pinkie Pie zur Ruhe zu bringen, (immerhin ein kleiner Sieg, selbst wenn er die Toffalaruslösung heute nicht lösen würde) als Pinkie ihm auf die Schulter tippte. Er drehte sich nach links, aber da war nur ihre Schweifspitze und als er sich verwundert nach rechts wandte, schnappte sich Pinkie Pie die Kreide aus seinem Huf und rannte kichernd in den Flur.
»Wenn du erwartest, ich werde dir hinterherlaufen, liegst du falsch, Pinkie Pie«, sagte Brain sachlich. »Ich habe noch mehr als genug Kreide.«
»Ach wirklich?«, kicherte Pinkie. Ihr Schweif erschien im Türrahmen (von oben wie ein pinker Mistelzweig) und Brain sah, dass die buschigen Krausen mit seiner Kreide bestückt waren.
Brains Kopf wirbelte zur Seite. Das Fach in dem er sonst seine Kreide fein säuberlich aufbewahrte war leer.
Eigentlich brauchte Brain keine Kreide, um mathematische Gleichungen zu lösen. Seit Jahren rechnete er einfach im Kopf. Selbst die Toffalaruslösung hätte er (wenn sein Verstand nicht stagnieren würde) mit Hilfe seines Verstandes gelöst. Kreide war nur eine Stütze zur Visualisierung. Aber Pinkie hatte den groben Fehler gemacht, sich einfach etwas zu nehmen, was ihm gehörte. Eine Unart die Brain bis aufs Blut verachtete.
»Pinkie Pie, gib mir meine Kreide zurück«, sagte er mit drohender Ruhe in der Stimme und schritt langsam auf die Tür zu.
Pinkie Pie tänzelte von der Seite in die Tür (selbst aus ihrer Mähne schauten Kreidestücke) nahm ihren Schweif von dem Rahmen und setzte ihn sich wieder an.
»Wenn du sie haben willst«, sagte sie und schüttelte ihren Schweif aus, damit er wieder richtig saß, »dann musst du mich erst fangen.«
Sie war schon halb den Gang heruntergelaufen, als Brain in einem Sprung durch die Tür stürzte.
»PINKIE PIE!«, brüllte er, was nur von Hufgetrappel und Gelächter beantwortet wurde.
Er hätte Fallen bauen sollen. Er würde Fallen bauen. Fallen im ganzen Haus. Schon strömten ein dutzend Ideen durch Brains Kopf, wie er die Sicherheitsvorkehrungen verschärfen würde, aber dafür war jetzt keine Zeit. Er wollte seine Kreide wiederhaben, also speicherte er die Ideen in einem Ordner in seinem Kopf ab, während er Pinkie Pie nach setzte.
Das Haus hatte mehr zu bieten, als es von Außen den Anschein hatte. Als Brain hier eingezogen war, hatte er ein stillgelegtes wissenschaftliches Gebäude vorgefunden, wie man sie eben kennt. Lange Gänge, sterile Räume, nicht viel Persönlichkeit. Genau so wie er es wollte. Aber er hatte auch weitreichende Veränderungen vorgenommen. Das was man von Außen sah, machten nur zehn Prozent von seinem Haus aus. Die wahre Größe erstreckte sich in der Tiefe. Der Keller war, um es in einem Wort zu sagen, gewaltig. Und wenn Pinkie Pie diesen erreichte, würde Brain selbst seine liebe Not damit haben, sie wieder zu finden. Bevor sie den Aufzug erreichte, musste er sie auf jeden Fall aufhalten.
»Uh, wo führt denn dieser Aufzug hin?«, hörte Brain in eben diesem Moment Pinkie's Stimme aus der Ferne.
»Nirgendwo hin«, rief Brain ein wenig verzweifelt und ein wenig außer Atem. Er gehörte zwar zu den intelligentesten Pony's auf der Welt, aber nicht gerade zu den sportlichsten. Ein weiterer Punkt, um den er sich bald noch kümmern musste. »Das ist nur mein Keller.«
»Ist das so ein riesiges Labor in dem du alle deine geheimen, wissenschaftlichen Experimente aufbewahrst, die niemand sehen soll, gefüllt mit aberwitzigen Maschinen die ein normales Pony sich kaum vorstellen kann?«
»N-nein«, antwortete Brain versuchsweise.
»Oh, das muss ich mir ansehen!«
Kein Grund zur Sorge, Brain, versuchte dieser die Ruhe zu bewahren, während er schnaufend um die Ecke bog. Es war unmöglich, dass Pinkie Pie das Labor ohne seine Hilfe erreichte. Wenigstens diese Sicherheitsvorkehrungen hatte er angebracht.
»Stimmabfrage benötigt«, bat der kleine Lautsprecher neben Zugang 1, als Brain in den Gang stolperte.
Pinkie beäugte interessiert den Lautsprecher neben der stählernen Tür mit der roten Aufschrift 01.
»Hey Brain«, grüßte Pinkie fröhlich. »Ich glaube, da steckt jemand in der Wand fest.«
»Zugang verwehrt«, sagte der Lautsprecher.
Obwohl er so außer Atem war, erlaubte Brain sich einen überlegenen Gesichtsausdruck. Auf seine Technik war immer noch Verlass.
»Da steckt niemand in der Wand fest, Pinkie Pie. Das ist mein Sicherheitsschloss. Es lässt sich nur mit meiner Stimme öffnen.«
»Stimmabfrage benötigt«, sagte der Lautsprecher noch einmal.
»Nur mit deiner Stimme?«, fragte Pinkie.
»Zugang verwehrt.«
»Genau, nur mit meiner Stimme.« Brain nickte stolz. »Also versuch es erst gar nicht. Meine Technik ist unfehlbar.«
»Stimmabfrage benötigt.«
Pinkie wühlte mit ihrem Huf in der Mähne und zog ein Diktiergerät daraus hervor.
»Ich bin Brain«, erklang es, als sie auf den Knopf drückte.
»Stimmcode erkannt. Willkommen Brain«, sagte der Lautsprecher und der Aufzug öffnete sich.
»Nutzloser Schrott!«, blaffte Brain.
Pinkie hüpfte in den Aufzug und drückte einen Knopf. Brain, der im selben Moment einen Satz nach vorne machte, hinterließ einen Abdruck in Form eines Braingesichts in der stählernen Tür.
»Stockwerk Sieben«, hörte er die automatische Stimme noch sagen.
Kichernd fuhr Pinkie Pie in sein Labor.

 
 


 


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Kommentare:
Sakima sagt:25.02.2021, 16:38
"Ich weis wie es ihm grade geht. ^^

Pinkie Pie erwürgen wollen ist nur eines der dinge die ich selbst schon so oft mit diesem Bündel von Nertöterischer Naivität tun wollte"
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