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Das Band der Freundschaft
Steppi



Aufrufe: 3061
Favorisiert: 4x
Bewertung: 5.00/5.00
Erstellt: 26.08.2018, 00:17
Update: 14.05.2020, 11:33
Gore
My little Pony - FIM
A+
18
A-

„Das ganze fing zu der Zeit an, als ich gerade mal ein wenig älter war, als ihr, Celest und Stellar. Meine Mutter, Prinzessin Cadance, und mein Vater, Shining Armor, regierten bereits seit meiner Geburt, das Kristallkönigreich.
Ellex war zu der Zeit noch ein kleines Fohlen. Seine Mutter war damals Schulleiterin im Kristallkönigreich und ein sehr Magie-begabtes Einhorn. Und sein Vater war zum einen Vizerektor an der selber Schule, aber auch gleichzeitig Hüter der Bibliothek, vom Kristallkönigreich.
Es war eine friedliche Zeit. Die Kristallponys und auch die Ponys, aus dem Königreich Canterlot, welches von meiner Tante, Prinzessin Twilight Sparkle, regiert wurde, lebten in Friede und Harmonie miteinander.
Da unsere Eltern eng miteinander befreundet waren, sind Ellex und ich sozusagen, wie Geschwister aufgewachsen. Ich habe in ihm immer einen kleinen Bruder gesehen. Und er in mir die große Schwester. Dadurch konnten seine Eltern auch besser ihren Pflichten nachkommen. Und mir half es dabei, aus dem ganzen Prinzessinnenstress rauszukommen.“
Flurry Heart fängt dabei leicht an, zu lachen. Dann fährt sie mit ihrer Erzählung fort.
„Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, war das nicht immer im Interesse meiner Eltern, wenn ihre Tochter dabei immer wieder mit Ellex aus dem Schloss getürmt ist. Aber für mich war dieses ganze Prinzessinnengehabe einfach noch nichts. Auch wenn meine Eltern mich gerne in dieser Rolle gesehen hätten, so fühlte ich mich doch immer noch eher, wie ein Teenager, als ein Erwachsener. Ich hab mich dann lieber darum gekümmert, Ellex beizubringen, wie er seine Magie einsetzen kann. So wie seine Eltern mir dabei geholfen haben, während meine Eltern das Königreich geführt haben.
Eines Tages gab es in unserem Königreich eine große Feier, da meine Mutter Geburtstag hatte. Meine Tante Twilight kam extra aus Canterlot, zu Besuch. Ihr müsst wissen, sie und mein Vater, Shining Armor, sind Bruder und Schwester. Und sogar die ehemaligen Herrscherinnen von Canterlot, meine Großtanten Prinzessin Celestia und Prinzessin Luna, waren extra von den Silver Shores angereist. Aber sie waren eigentlich nicht mit uns verwandt. Jedoch waren sie schon immer wie Tanten, für meine Mutter.“
Bei diesen Namen schauen sich Celest und Lunala fragend an. Dann blicken sie verwirrt zu Flurry Heart rüber. Diese hat ihre fragenden Blicke aber bereits erwartet.
„Ihr beiden erinnert mich tatsächlich schon sehr, an meine Großtanten. Nicht nur von euren Namen her…. Auch, wie treu ihr zueinander steht.“
Wieder fängt sie an, zu schmunzeln. Aber bevor sie weiter erzählen kann, mischt sich Starry ein.
„Moment mal…. Hab ich das vorhin richtig verstanden?! Das Ganze soll sich vor eintausend Jahren abgespielt haben?! Das ist unmöglich…. Kein Pony wird so alt.“
Und auch Pitch ist bei der Erzählung, der Prinzessin etwas aufgefallen.
„Ja genau. Und du hast auch etwas von Kristallponys gesagt…. Aber davon habe ich auch noch nie gehört….“
Flurry Heart nickt den beiden zu. Dann beginnt sie damit, weiter zu sprechen.
„Ihr habt Recht…. Normale Ponys werden nicht so alt. Aber wir Alihörner besitzen von Natur aus eine besonders mächtige Magie, die dafür sorgt, dass wir bedeutend langsamer altern. Und was die Kristallponys angeht…. An sich sind sie ganz normale Ponys, wie ihr auch. Aber das Kristallkönigreich besaß, von je her, ein mächtiges Artefakt, welches zum Schutz des Königreiches diente. Und durch dieses Artefakt, wurde die Magie der Harmonie in unserem Königreich so abgewandelt, dass es mit der Zeit so wirkte, als seien die Ponys aus Kristall. Das traf natürlich auch auf die anderen Ponys, aus Canterlot zu. Sie mussten nur eine gewisse Zeit, der Magie ausgesetzt sein.“
Celest und die anderen wirken sehr nachdenklich, angesichts dieser ganzen Informationen, über die Vergangenheit. Ihre Gedanken werden aber durch Lunala unterbrochen.
„Also waren deine ganze Familie alles Alihörner?“
Aber zu ihrem Erstaunen, schüttelt Flurry Heart den Kopf.
„Nein, meine Kleine. Mein Vater war ein Einhorn. Genauso, wie meine Tante Twilight zuerst auch. Und meine Mutter war ursprünglich ein Pegasus. Und die Eltern von Ellex waren ja, wie bereits erwähnt, talentierte Einhörner. Ihr müsst wissen, ich bin bislang das erste und einzige Alihorn, welches tatsächlich geboren wurde.“
Die Ponys schauen Flurry Heart nun erschrocken an. Nun bricht auch Grace ihr Schweigen.
„Moment mal…. Aber Ellex ist doch auch ein Alihorn. Und ich hatte das jetzt so verstanden, dass deine Mutter und auch deine Tante und deine Großtanten, Alihörner waren…. Oder warum waren sie auch Prinzessinnen?!“
Aber Flurry Heart bewahrt ihre Gelassenheit und erklärt es den anderen in aller Ruhe, noch genauer.
„Das stimmt, Ellex ist ebenfalls ein Alihorn…. Und auch meine Mutter, meine Tante und meine Großtanten, waren Alihörner. Jedoch werden Alihörner eigentlich nicht auf natürliche Weise geboren. Ich bin da tatsächlich die einzige Ausnahme. Wie bereits erwähnt, meine Mutter war früher ein normaler Pegasus und meine Tante Twilight war, wie mein Vater und meine Großeltern auch, ein Einhorn. Wie es genau passiert und warum, wurde bislang nie geklärt, aber tatsächlich kann jede Ponyart sich zu einem Alihorn weiterentwickeln. Warum ich nun gleich als Alihorn geboren wurde, konnte ebenfalls nie geklärt werden. Aber tatsächlich haben wir dadurch auch erfahren, dass auch Alihörner anfangs relativ normal wachsen und altern. Und sobald wir ausgewachsen sind, verlangsamt sich das halt so drastisch. Aber das gewaltige Maß, an Magie, haben wir tatsächlich von Anfang an. Das hat meine Eltern, gerade in meinen Fohlenjahren vor so manchen Problemen gestellt hi hi….“
Wieder muss die Prinzessin dabei lächeln. Aber dann ergreift Stellar unerwartet das Wort.
„Schön und gut…. Aber was hat das denn nun alles mit unserer heutigen Situation zu tun?“
Celest schaut erschrocken auf Stellar. Sie bemerkt, dass ihre Freundin ungeduldig wird. Aber Flurry Heart lässt sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Verständnisvoll nickt sie Stellar zu.
„Ich komme gleich dazu. Jedoch dachte ich mir, dass ihr euch genauso gut und auch zu Recht die Frage stellt, was Ellex und ich eigentlich sind.“
Nun meldet sich auch Lunala wieder mal zu Wort.
„Ich war ja richtig überrascht, als Ellex uns seine Flügel gezeigt hat, wo wir doch bislang dachten, er sei ein Einhorn, wie Anima und ihre Eltern. Und dass du noch genauso bist, hat mich erst recht überrascht. Aber sag mal…. Kann ich denn auch zu so einem Ali-Dingsda werden, wenn ich groß bin?“
Darauf muss Flurry Heart schmunzeln.
„Wer weiß, kleine Lunala. Wenn du dich der Macht und Verantwortung, eines Alihorns würdig erweist, warum nicht.“
Lunala fängt an, zu strahlen. Und auch die anderen Ponys zeigen zumindest ein leichtes Schmunzeln. Flurry Heart überlegt nun kurz, wie sie weitererzählt. Währenddessen nimmt Celest ihre kleine Schwester lächelnd in den Arm.
„Du bist doch schon unsere kleine Prinzessin, zuhause…. Reicht dir das etwa nicht?“
Neckisch streck Lunala ihr daraufhin die Zunge raus und die beiden fangen an, zu lachen. Flurry Heart genießt die sorglose Atmosphäre. So eine hatte sie schon seit Jahrzehnten nicht mehr, da die Gefahr, durch die drei Weisen stetig wuchs. Dann aber, setzt sie ihre Erzählung fort. Und den anderen Ponys fällt auch gleich auf, dass ihre Stimme nun deutlich trauriger klingt.
„Während also in unserem Königreich der Geburtstag meiner Mutter gefeiert wurde, kam an einer ganz anderen Stelle, in Equestria, nach und nach ein großes Unheil auf.
Was wir bis dahin aber nicht ahnen konnten, dass sich ein altes Wesen, wovon wir glaubten, dass es bereits vor Jahren durch meine Tante Twilight und durch Tante Luna besiegt wurde, die ganzen Jahre über versteckt hatte, um neue Kräfte zu sammeln.“


„Im Nachhinein erfuhren wir, dass sich dieses Wesen, seit seinem Kampf, gegen meine Tanten, auf unerklärliche Weise weiterentwickelt hatte. Es nahm über die Jahre, in denen es sich versteckt hielt, verschiedene Ponys in Besitz und raubte ihnen ihre Kräfte. Dadurch wurde es immer stärker. Während der Festlichkeiten, im Kristallkönigreich, kam das Wesen nun nach Ponyville. Der Ort, in dem meine Tante Twilight viele Jahre, ihrer Ausbildung verbrachte und wo sie die allererste Schule der Freundschaft eröffnete.
Das Wesen suchte anscheinend nach einem geeigneten Wirt, um seinen Racheplan zu verwirklichen. Dabei traf es auf die drei Schulleiterinnen, der Schule der Freundschaft.“
Verwundert traut sich nun auch Pitch etwas zu sagen.
„Drei Schulleiterinnen? Warum denn so viele? Hätte nicht eine gereicht?“
Die Prinzessin nickt.
„Theoretisch ja. Aber diese drei Stuten haben schon im Fohlenalter, durch ihren eigens gegründeten Schönheitsfleckenclub, alles zusammen gemacht und waren dadurch für Ponys in ganz Equestria eine große Inspiration. Daher wollten sie auch diese Position zusammen einnehmen. Aber sie haben sich auch die eigentlichen Aufgaben geteilt und noch weitere Aufgaben der Schule übernommen.“
Celest und Stellar schauen sich daraufhin fragend an. Ungläubig starren sie auf ihre blanken Flanken. Beide wissen genau, dass sie gerade die gleichen Fragen haben. Stellar fragt als Erste nach.
„Was ist denn ein Schönheitsfleckenclub?!“
Und auch dieses Mal bleibt ihr Flurry Heart keine Antwort schuldig.
„In ihrer Jugend, als kleine Fohlen, haben die drei diesen Club gegründet, um Ideen zu sammeln und ihre Schönheitsflecken zu bekommen. Später dann haben sie aber erkannt, dass sie durch ihren Club und ihre Ideen, anderen Ponys dabei helfen können, ihre Talente zu entdecken und somit ihre Schönheitsflecke zu bekommen. Und sie haben auch anderen Ponys, die bereits ihren Schönheitsfleck bekommen haben, dabei geholfen, die wahre Bedeutung ihrer Schönheitsflecke zu erkennen. Dadurch haben sie schlussendlich auch ihre eigenen Schönheitsflecke bekommen.
Das Besondere daran war übrigens auch, dass sie sie tatsächlich zeitgleich bekommen haben und dass sie sogar beinahe identisch waren. Sie hatten alle drei dasselbe Wappen in genau der gleichen Farbgebung. Lediglich das innere Zeichen, dieser Wappen, variierte. Sie waren zwar so ziemlich die letzten Fohlen, in ihrer Klasse, die ihre Schönheitsflecken bekommen haben, aber das war ihnen dann auch egal.“
Verwundert stutzen Stellar und Celest nun zurück. Celest fällt dabei über eine weitere Sache, die ihr komisch vorkommt, neben der Tatsache, dass sie drei identische Schönheitsflecke gehabt haben sollen.
„Moment…. Sagtest du gerade, sie waren Fohlen, als sie ihre Schönheitsflecke bekamen?! Wie kann man denn schon im Fohlenalter seinen Schönheitsfleck bekommen. Das ist doch beinahe unmöglich.“
Traurig schaut Flurry Heart zu ihr rüber.
„Es ist keineswegs unmöglich. Tatsächlich war es damals völlig normal. Nur leider sind die Ponys heutzutage, in ihrer Entfaltung, so sehr eingeschränkt, dass sie eben sehr lange brauchen, um ihren Schönheitsfleck zu bekommen. Das liegt leider an diesem System, wo es im Endeffekt nur darum geht alle Ponys unter Kontrolle zu haben.“
Ungläubig schauen sich Celest und Stellar wieder an. Und ihr Blick fällt dann auch auf Lunala, die ja eben noch ein Fohlen ist. Sprachlos betrachten sie ihre Flanken. Sie können sich immer noch nicht vorstellen, dass so jungen Fohlen tatsächlich bereits ihren Schönheitsfleck bekommen haben.
Die Prinzessin bemerkt, dass die beiden dieses Thema beschäftigt. Starry, Pitch und Grace hingegen sprechen leise darüber, ob das eigentlich alles wahr ist, was Flurry Heart ihnen erzählt. Jedes Wort kann Flurry Heart zwar nicht verstehen, aber sie versteht schon, dass die Erwachsenen, ihr gegenüber immer noch recht skeptisch sind. Daraufhin wendet sie sich wieder an Celest und Stellar.
„Was ist los, ihr beiden? Bedrückt euch das Thema, mit dem Schönheitsfleck so sehr?“
Erschrocken richten die beiden ihren Blick nun wieder auf die Prinzessin. Dabei schauen sie in ein besorgt wirkendes Gesicht. Und auch Lunala scheint besorgt um ihre Schwester zu sein. Celest schließt daraufhin kurz die Augen und schüttelt den Kopf, dann öffnet sie sie wieder.
„Nein Prinzessin, das ist es nicht…. Also…. Nicht nur…. Dass unser System alles andere, als gut ist, haben Stellar, Anima und ich ja schon immer gedacht…. Aber wir sind nie auf den Gedanken gekommen, dass es uns auch in unserer Entwicklung und Entfaltung so sehr hemmt.“
Plötzlich erhebt sich die Prinzessin und steigt aus ihrem Bett. Erst jetzt wird den Ponys richtig bewusst, dass Flurry Heart ein bisschen Größer ist, als ein normales Pony. Sie geht auf Celest und Stellar zu und berührt Celest mit ihrem Vorderhuf an der Schulter.
„Lasst euch davon nicht entmutigen. Ihr könnt nichts dafür. Und auch euer Schönheitsfleck wird kommen, wenn die Zeit reif ist. Das musste auch der Schönheitsfleckenclub erkennen, bevor sie ihre bekommen haben.“
Dabei zwinkert sie den beiden jungen Stuten aufmunternd zu. Dann wandert sie ein wenig in ihrem Raum umher und nimmt sich etwas zu trinken, aus einem Krug, der auf einem kleinen Beistelltisch steht. Anschließend wendet sie sich wieder an die Ponys.
„Aber eigentlich wollte ich euch ja weiter erklären, was genau in der Vergangenheit vorgefallen ist.
Wie ich bereits sagte, diese drei Stuten leiteten zu der Zeit die Schule der Freundschaft, in Ponyville. Das Wesen hatte inzwischen aber so viel Macht angesammelt, dass es bereit war, den nächsten Schritt zu gehen. Es begab sich also auf die Suche, nach stärkeren Persönlichkeiten.
Dabei wurde es in Ponyville fündig. Es hat seinen Fokus auf die drei Schulleiterinnen gelegt, von denen ich eben erzählt hatte. Dabei kam ihm die Idee, zu einem teuflischen Plan, der die Geschichte von Equestria komplett ändern würde.
Es begann damit, sich selber aufzuspalten, um von allen drei gleichzeitig Besitz zu ergreifen. Somit hatte es für sich einen wichtigen Grundstein gelegt, um weiter gegen die Prinzessinnen vorzugehen. Die Schulleiterinnen waren auch perfekt, für seine Pläne. Durch ihren Posten und ihre ganzen Freunde, hatten die drei Stuten bereits einen gewissen Einfluss. Diesen machte sich das Wesen zu Nutze, um nach und nach, über Wochen hinweg, so etwas, wie Samen der Finsternis in den anderen Ponys, um sie herum, zu pflanzen. So konnten sie die Ponys leichter kontrollieren und beeinflussen.
Aber das Wesen machte auch keinen Halt, vor alten, kranken und schwachen Ponys. Wenn sie nicht aktiv ihrer Sache dienen konnten, kamen sie alle auf mysteriöse Weise, ums Leben, sodass sie von ihm absorbiert werden konnten. So wuchs seine Macht und es begann mit der nächsten Phase, seines Plans.“
Stille herrscht im Raum. Alle Ponys lauschen erschrocken, den Worten, der Prinzessin.


Flurry Heart schaut sich um. Ihr besorgter Blick erfasst nur noch verstörte Gesichter. Lunala hat es dabei besonders schlimm erwischt. Sie sitzt mit Tränen in den Augen und einem verängstigten Gesichtsausdruck, auf dem Bett, der Prinzessin und klammert sich an ein Kopfkissen.
Besorgt darüber, geht Flurry Heart wieder zu Lunala und nimmt sie ohne Vorwarnung, in den Arm.
„Es tut mir Leid, liebe Lunala…. Ich war gerade so im Redefluss, dass ich nicht über die Grausamkeit, meiner Worte, nachgedacht habe.“
Anschließend wendet sie sich direkt an Celest.
„Bitte verzeih mir Celest, ich wollte deine Schwester gerade wirklich nicht so verschrecken. Ich habe nicht nachgedacht….“
Lunala klammert sich dabei an Flurry Heart fest. Celest schaut sorgenvoll, auf ihre kleine Schwester. Dabei entgeht ihr aber auch nicht, der reumütige Blick der Prinzessin. Sie geht auf die beiden zu, und streicht ihrer kleinen Schwester sanft über den Rücken.
„Schon ok. Ich glaube, ich gehe mal ein wenig mit ihr, vor die Tür.“
Flurry Heart löst die Umarmung mit Lunala und lächelt Celest erleichtert an.
„Ich danke dir. Wenn ihr wollt, erzähle ich dann später weiter.“
Celest nickt ihr zu.
„Ja ok. Wir könnten vielleicht gerade alle mal eine Pause gebrauchen, um das alles sacken zu lassen. Aber ich vermute mal, das war erst der Anfang.“
Flurry Heart sieht sie nun wieder besorgt an. Celest hebt das Kinn, ihrer Schwester mit ihrem Huf an und schaut ihr in die Augen.
„Ich könnte eigentlich auch langsam mal etwas zu trinken vertragen. Und du, Schwesterherz?“
Nun guckt Lunala erleichtert zu ihrer großen Schwester auf. Schnell wischt sie sich die Tränen, aus dem Gesicht.
„Also…. Was zu trinken, könnte ich auch vertragen.“
Celest lächelt Lunala an.
„Na dann lass uns mal nach der Küche suchen.“
Lunala nickt freudig. Doch bevor sie sich auf die Suche machen können, verrät Flurry Heart den beiden direkt, wo die Küche ist.
„Die Küche findet ihr, wenn ihr den Gang entlang, geradeaus geht und dann kommt sie auf der rechten Seite. Da sie ein offener Raum ist, solltet ihr sie leicht finden können.“
Celest bedankt sich mit einem freundlichen nicken. Stellar schließt sich den beiden wortlos an. Nur Starry, Pitch und Grace verbleiben noch im Zimmer. Es ist unschwer zu erkennen, dass auch sie noch an der bisherigen Geschichte, der Prinzessin, zu knabbern haben. Gemeinsam erheben sie sich und reden über ihre jeweiligen Gedankengänge. Und ohne, dass es ihnen bewusst ist, scheinen jegliche, restliche Zweifel, von Starry, zu Pitch und Grace und ihrem ganzen, bisherigen Verhalten, verflogen zu sein. Sie schauen sich derweil die Bilder an, welche die Wände zieren und versuchen dabei auch zu deuten, was diese alle zeigen.


Stellar und Celest wandern gemeinsam mit Lunala, durch die Gänge der Höhle. Während die beiden jungen Stuten erstaunt hin und her sehen und sich fragen, wie groß diese Höhle sein müsste, wirkt das kleine dunkelblaue Erdponyfohlen sehr in sich gekehrt. Erst nach einigen Metern, fällt Stellar auf, wie schweigsam das, ansonsten sehr aufgeweckte, kleine Fohlen ist.
„Hey Lunala…. Was ist los, meine kleine Bruchpilotin? So ruhig hab ich dich ja seit unserem Flugcrash damals nicht mehr erlebt....“
Dabei stupst sie Lunala mit ihrem Huf leicht auf ihr Schnäuzchen und grinst sie an. Lunala wirkt sichtlich überrumpelt davon. Verwirrt schüttelt sie den Kopf und sieht mit großen Augen, zu Stellar rüber. Stellar´s Grinsen hat sich inzwischen in ein selbstsicheres Lächeln verwandelt. Dadurch zwingt sie nun auch Lunala zu einem Lächeln. Celest hat Stellar´s Fürsorge mitbekommen und ist gerührt, mit was für einer Selbstverständlichkeit sich Stellar um Lunala sorgt. Auch ihr treibt Stellar´s Geste ein Lächeln auf die Lippen.
Einige Meter vor ihnen, können die drei nun bereits den besagten Raum, in dem sich die Küche befinden soll, erkennen. Auf dem Weg dahin, sind sie an mehreren Türen und Abzweigungen vorbeigekommen. Direkt neben der Küche, finden sie eine Tür vor, die offen steht. Aber Celest und Stellar zeigen keinerlei Interesse daran, zu sehen, was sich hinter der Tür verbirgt.
Als die drei die Küche erreichen, steigt aber in Lunala die Neugier zu weit an und sie lugt gespannt, in die offene Tür hinein. Sie traut ihren Augen nicht. In dem Raum, kann sie eines dieser Geschöpfe sehen, wie schon draußen vor dem Eingang. Aber dieses ist viel kleiner. Es liegt in einem Nest aus Ästen und Blättern. Lunala dreht sich nochmal kurz zu Celest und Stellar um. Die Beiden sind bereits an der Küchenzeile und suchen in den Schränken, nach etwas zu trinken. Lunala dreht sich wieder zu dem kleinen Wesen um und erschreckt sich direkt. Das kleine ist durch die Geräusche, aus der Küche, aufgewacht und starrt Lunala nun erstaunt an.
Lunala weiß noch nicht so recht, wie sie sich verhalten soll. Sie überlegt die ganze Zeit auch schon, wie diese Kreaturen noch heißen.
‚Wie nannte Ellex sie noch gleich? Tim…. Timber…. Wölfe? Ja genau…. Timberwölfe…. Stimmt ja…..‘
Es vergehen einige Augenblicke, in denen Lunala überlegt, was nun größer ist, ihre Angst oder ihre Neugier. Doch plötzlich bewegt sich die Kreatur. Vorsichtig steigt sie aus dem Nest. Nun kann Lunala auch erst erkennen, dass das Wesen gerade mal so groß ist, wie sie selber. Vorsichtig nähert sich der kleine Timberwolf, dem ihm unbekannten Erdpony. Dabei streckt er seine Nase immer wieder in die Luft, in Lunala's Richtung, und schnüffelt.
Lunala zuckt daraufhin leicht ängstlich zurück. Als der Timberwolf das bemerkt, stoppt auch er und zuckt zurück. Als Lunala das erkennt, kommt ihr der Gedanke, dass der kleine Timberwolf eventuell genauso viel Angst hat, wie sie. Daraufhin schluckt sie ihre Angst herunter und macht einen vorsichtigen Schritt, mit gesenktem Haupt und gespanntem Blick, auf ihn zu. Nun traut sich auch der Timberwolf, die nächsten Schritte, auf Lunala zu.
Die Bewegungen der beiden, aufeinander zu, wirken so vorsichtig, als würden sie sich aneinander anpirschen. Keiner von beiden, möchte dabei einen Laut von sich geben, der den anderen verschrecken könnte. Die Augen der beiden sind vor Neugier weit aufgerissen. Nach kurzer Zeit, stoppen beide plötzlich.
Lunala beobachtet den Timberwolf so gespannt, dass sie gar nicht merkt, wie sie die gleiche Pose, wie er, eingenommen hat. Denn der Timberwolf hat sich beim Näherkommen mit dem Kopf immer weiter nach unten begeben, so dass er mit den Vorderpfoten und seinen Kopf bereits auf dem Boden liegt, während sein Hinterteil noch in der Luft verweilt, als würde er jederzeit zum Aufspringen bereit sein. Zwischen ihren Mäulern befinden sich nur noch wenige Zentimeter. Lunala spürt den Atem des Timberwolfes, an ihrem Fell, um die Nase herum. Sie öffnet vorsichtig ihr Maul und beginnt zu flüstern.
„…. Bist du ein Timberwolffohlen?....“
Aber der kleine Timberwolf, guckt Lunala nur verwundert an. Nachdem sie kurz vergebens, auf eine Antwort gewartet hat, beschließt Lunala, ihrer Neugier weiter nachzugeben. Langsam hebt sie ihren rechten Vorderhuf an und bewegt ihn vorsichtig auf den Timberwolf zu. Das kleine Wesen beobachtet ihre Bewegung genau. Aber es bleibt ganz ruhig und lässt Lunala´s Huf, auf sich zukommen.
Lunala beobachtet die Reaktion, des kleinen Timberwolfes, auf ihre Hufannäherung genau. Sie ist verwundert, wie ruhig er bleibt. Sie überwindet die letzte Hürde, ihrer Scheu, vor dem unbekannten Wesen und stupst, mit ihrem Huf, auf seine Nasenspitze. Nachdem sie seine Nase nun berührt und er immer noch ruhig da liegt, verfliegt ihre Angst restlos. Sie kneift die Augen zu und fängt an, zu kichern.
„Hi hi…. Das fühlt sich ja wirklich wie Holz an….“
Dann öffnet Lunala ihre Augen wieder und zieht ihren Huf vorsichtig zurück. Sie richtet sich langsam, mit einem Lächeln, auf. Und auch der kleine Timberwolf setzt sich nun hin.
„Hi hi…. Mein Name ist Lunala. Und wie heißt du?“
Sie lächelt ihn weiterhin freundlich an. Und langsam bewegt sich auch das Maul, vom Timberwolf.
„…. Ich Zaza…. Ich kein Timberwolffohlen…. Ich Timberwolfwelpe….“
Lunala wirkt verwundert.
„Ein…. Timberwolfwelpe?! Was ist denn ein Welpe?“
Auch Zaza wirkt verunsichert.
„…. Na…. Ich…. Welpe….. ich noch jung.... Und du? Du nicht wie Ellex…. Du kleiner“
Skeptisch schaut das Erdponyfohlen auf den Timberwolfwelpen.
„Du noch jung?“
Lunala überlegt kurz, was Zaza genau meint. Aber dann wird es ihr klar, was er meint.
„…. Aaaaahhhh…. Ich glaube, jetzt versteh ich das…. Du bist noch jung…. Also noch ein Kind…. Wie ich.“
Die Ratlosigkeit, in Zaza´s Blick, wird immer größer. Man kann ihm ansehen, dass er noch nicht so ganz versteht, was Lunala meint.
„Du noch Kind? Du also auch Welpe?“
Da muss Lunala lachen.
„Ha ha ha…. Ich bin doch kein Welpe…. Bei uns nennt man das Fohlen. Also ich bin ein Fohlen. Und Ellex ist ein erwachsener Hengst. Und wenn ich das richtig verstanden habe, bist du ein Welpe, also auch noch ein Kind. Richtig?“
Plötzlich kann Lunala an Zaza´s Mundwinkeln erkennen, dass er sich nun zu freuen scheint. Aber sie muss dazu genau hinsehen, denn da er immer noch so aussieht, als bestände er komplett aus Ästen und Blättern, fällt es ihr doch schwer, seine Gesichtszüge zu lesen. Zaza nickt ihr aber zu.
„Ja, Zaza noch Kind…. Deswegen Zaza Welpe….“
Lunala erhebt sich wieder.
„Hey Zaza…. Ich wollte etwas trinken gehen…. Kommst du mit? Dann kann ich dir auch gleich noch meine Schwester Celest und unsere Freundin Stellar vorstellen.“
Zaza neigt seinen Kopf.
„Schwester? Freundin?“
Lunala nickt und packt ihn an der Pfote.
„Ja komm mit, sie sind nett, du brauchst keine Angst haben.“
Ohne dass der Timberwolfwelpe sich große wehren kann, wird er von Lunala mitgezogen. Er ist jedoch erstaunt darüber, wie stark so ein kleines Erdponyfohlen bereits ist. Die beiden verlassen das Zimmer und Lunala folgt nun endlich auch ihrer Schwester und Stellar.


Celest und Stellar haben inzwischen ein paar Becher und sogar frischen Beerensaft gefunden. Sie haben sich und auch Lunala bereits etwas eingeschenkt. Als Lunala, mit Zaza im Schlepptau, zu den beiden stößt, staunen sie nicht schlecht. Beide stellen darauf erst einmal ihre Becher ab. Celest geht ein paar Schritte, auf ihre Schwester zu.
„Lunala?! Was ist das? Ist das einer dieser…. Timberwölfe?!“
Das kleine Erdponyfohlen und der junge Timberwolfwelpe stoppen vor Celest. Lunala lässt Zaza wieder los. Sie zeigt auf ihn und antwortet dabei, ihrer großen Schwester.
„Celest, das ist Zaza. Er ist ein Timberwolfwelpe…. Also genauso, wie ich, noch ein Kind. Er ist recht schüchtern, aber sehr nett.“
Dabei schaut sie wieder auf ihn und lächelt. Zaza hingegen ist das Ganze noch etwas unangenehm. Bis auf Prinzessin Flurry Heart und Ellex, hatte er zuvor, außer auf Zeichnungen, noch nie andere Ponys gesehen. Jedoch wusste er von den Zeichnungen bereits, dass es weitere Arten, von Ponys gibt, als nur Alihörner. Celest hingegen, legt ihr Misstrauen ab und reicht Zaza einen Huf hin.
„Na dann…. Es freut mich, dich kennenzulernen, Zaza. Mein Name ist Celest. Und Lunala hier, ist meine kleine Schwester.“
Zaza starrt verwundert auf Celest´s Huf. Er weiß nicht, was das bedeuten soll. Lunala bemerkt seine Verunsicherung. Daher nimmt sie einfach seine Vorderpfote und führt sie an Celest´s Huf heran, so dass sie sich berühren. Dabei schaut er auf Lunala und was sie da mit seiner Pfote macht. Als sie dann aber den Huf von Celest berührt und beide Ponys ihn freundlich anlächeln, versteht er, dass das eine Art der Begrüßung unter Freunden sein muss. Das kleine Gehölz, in seinen Mundwinkeln, zieht sich nach oben und die Blätter, welche seine Augenbrauen darstellen, wandern ebenfalls nach oben, sodass man in seinem Gesicht, eine Art von Freude erkennen kann. Dabei öffnet sich sein Maul leicht.
„Ich…. Ich Zaza…. Hallo…. Celest….“
In dem Moment kommt auch Stellar zu den beiden. Auch sie reicht Zaza nun den Huf. Verwundert schaut er nun auch auf ihren Huf. Dann wandert sein Blick wieder auf Celest. Diese merkt, dass er wieder überlegt, was er nun tun soll. Also nimmt sie ihm einen Teil der Entscheidung ab und nimmt ihren Huf wieder von seiner Pfote. Dabei lächelt sie ihn weiterhin freundlich an und nickt ihm zu.
Zurückhaltend zieht er seine Vorderpfote nun etwas ein, um sie dann an Stellar´s Huf zu halten. Als er endlich auch ihren Huf berührt, schaut er unsicher zu ihr auf. Aber auch Stellar schaut ihn mit einem freundlichen Lächeln an.
„Freut mich auch, dich kennen zu lernen, Zaza. Ich bin Stellar. Ich bin eine der besten Freundinnen von Celest und Lunala.“
Auch über diese herzhafte Begrüßung freut sich Zaza. Wieder versucht er, so gut er kann, zu antworten.
„…. Hallo…. Stellar….“
Nun nimmt er seine Pfote wieder langsam zurück. Er geht zwei Schritte rückwärts und senkt seinen Kopf.
„….Freut mich…. Junge Ponyfohlen kennen zu lernen….“
Celest und Stellar schauen ihn daraufhin nur fragend an. Lediglich Lunala kämpft damit, nicht in lautem Gelächter auszubrechen. Sie hält sich extra schon den Huf, vor den Mund.
Als Zaza wieder aufschaut, kommen in ihm wieder Zweifel auf. Er sieht nur in die Gesichter, von Celest und Stellar. Beide starren ihn verwirrt an. Wieder senkt sich sein Kopf leicht und er schaut beide völlig verunsichert an.
„…. Zaza was Falsches gesagt?“
Erneut schauen sich Stellar und Celest an. In dem Moment, kann Lunala nicht mehr länger inne halten. Sie fängt an, zu lachen. Nun starren alle drei verwundert auf Lunala. Diese wirft sich inzwischen schon vor Lachen, auf den Rücken. Zaza weiß nun gar nicht mehr, was das alles zu bedeuten hat.
„Warum du lachen, Lunala?“
In den Blicken von Stellar und Celest, kann man sehen, dass sie sich gerade genau das gleiche fragen. Lunala hingegen, wischt sich eben ein paar Tränen, welche durch das Lachen kamen, aus den Augen und richtet sich daraufhin sitzend auf. Freudig schaut sie zu dem völlig verwirrten Timberwolfwelpen rüber.
„Ha ha ha…. Zaza, du bist echt komisch…. Hi hi….“
Zaza sieht nun zu Celest rüber, um zu sehen, wie sie darauf reagiert, um zu verstehen, wie er darauf reagieren sollte. Aber auch Celest wirkt ratlos.
„Was ist denn so komisch, Lunala?“
Lunala guckt nun zu ihrer großen Schwester, um ihr zu antworten.
„Naja, als ich Zaza vorhin kennenlernte, meinte er, ich bin viel kleiner und jünger, als Ellex. Und da habe ich ihm erklärt, dass ich ja auch noch ein Fohlen bin und Ellex ein erwachsener Hengst. Und nun denkt er wahrscheinlich, weil ihr beide auch kleiner und jünger seid, als Ellex, dass ihr auch noch Fohlen seid. Deshalb musste ich eben so lachen.“
Anschließend fällt ihr Blick wieder auf Zaza.
„Keine Sorge Zaza, du hast nichts falsches gesagt. Aber Meine Schwester und Stellar sind keine Fohlen mehr. Nur ich bin noch ein Fohlen. Die beiden sind inzwischen erwachsen.“
Zaza sieht nun wieder verwundert zu Celest und Stellar rüber.
„Aber…. Ponys kleiner und jünger, als Ellex…. Aber Ponys trotzdem keine Fohlen? Ponys auch erwachsen?“
Stellar geht daraufhin auf Zaza zu und legt ihm mit einem Lächeln, ihren Huf auf die Schulter. Zaza schaut ihr daraufhin direkt in die Augen.
„Mach dir keine Sorgen, ich erklär dir das. Ellex ist älter und größer, als wir, das hast du gut beobachtet. Aber wir Ponys werden auch nicht alle gleich groß. Es gibt halt größere und kleinere. Celest und Ich sind aber inzwischen auch schon in einem Alter, wo man nicht mehr von Fohlen spricht. Wir zählen inzwischen auch schon zu den Erwachsenen. Sagen wir einfach, wir sind junge Erwachsene. Hast du das verstanden?“
Zaza wirkt immer noch etwas schüchtern. Aber nun beginnt auch er wieder damit, etwas Freude auszustrahlen. Er nickt Stellar zu.
„Denke, Zaza hat verstanden.“
Und auch Lunala kommt nun wieder zu den beiden.
„Entschuldige Zaza, ich wollte nicht, dass du denkst, ich lache dich aus. Es war einfach nur diese Situation, die komisch war. Ich mag dich.“
Mit den Worten nimmt sie Zaza in den Arm. Der kleine Timberwolfwelpe wirkt auch dabei wieder etwas unbeholfen. Aber er tut es ihr einfach gleich und legt zögerlich eine Pfote um das kleine blaue Erdponyfohlen.
Stellar beobachtet das kleine Fohlen und den Welpen, mit einem sanften Lächeln. Und auch Celest wirkt nun wieder sanfter. Während sie ihre kleine Schwester, mit ihrem neuen Freund beobachtet, fällt ihr Blick auf eine Tür, am anderen Ende des Ganges. Diese wirkt, im Vergleich zu den anderen Türen, noch relativ gepflegt. Und sie steht einen Spalt offen. Sie schaut kurz zu Stellar rüber.
„Stellar, ich bin gleich wieder da, warte kurz hier.“
Mit diesen Worten, geht Celest an Lunala und Zaza, welche sich immer noch umarmen, vorbei, zu der Tür. Stellar schaut ihr noch fragend hinterher.


Celest steht an der leicht offen stehenden Tür. Vorsichtig lugt sie hinein. Aus dem Zimmer scheint Licht. Und es sind auch ganz leise Geräusche zu hören. Mit einem Huf, öffnet sie die Tür noch ein Stückchen weiter. Irgendwas in ihrem Inneren, zieht sie in dieses Zimmer. Sie steckt ihren Kopf hinein, um diesem Gefühl noch weiter auf den Grund zu gehen.
Stellar beobachtet ihre Freundin dabei, wie sie allmählich in dem Zimmer verschwindet. Sie überlegt noch, ob sie ihr nicht besser hinterher laufen sollte. Doch dann vernimmt sie die Stimme von Zaza. Auch er und Lunala haben inzwischen bemerkt, dass Celest in dem Zimmer verschwindet.
„Das Zimmer von Ellex. Was will Ponydame von Ellex?“
Stellar schaut ihr nur weiterhin fragend hinterher, während sie ihm antwortet.
„Wenn ich das nur wüsste….“
Als Celest das Zimmer betritt, findet sie sich in einem relativ tristen Raum wieder. Bis auf ein paar schlichten Möbeln und ein Bett, gibt es nichts auffälliges, in dem Zimmer. Auf dem Tisch, am anderen Ende, des Raumes, liegt ein Paar Satteltaschen. Daher wird ihr schnell klar, dass dieser Raum, Ellex gehören muss. Bislang hat sie nämlich noch keine weiteren Ponys, in der Höhle gesehen. Aber die Satteltaschen beachtet sie nun nicht weiter.
Viel interessanter, wirkt auf sie nun, das verstaubte Bild, auf dem Nachttisch, neben dem Bett. Aber bevor sie sich weiter hinein traut, um sich das Bild anzuschauen, stellt sich ihr die Frage, wo Ellex denn überhaupt ist.
‚Komisch…. Seine Tür steht offen, es brennt Licht, aber er ist nicht hier?‘
Beim Umschauen fällt ihr dann aber eine weitere Tür auf, die sie zuvor, aufgrund des großen Kleiderschrankes, nicht sehen konnte. Unter der Türschwelle scheint ebenfalls Licht hindurch. Aber diese Tür ist geschlossen. Daher macht sich Celest nun doch auf den Weg, zu dem Bild.
Als sie am Nachttisch ankommt, nimmt sie das Bild in den Huf und betrachtet es. Aber viel kann sie darauf nicht erkennen. Daher pustet sie einmal kräftig, den losen Staub, von dem Bild runter. Anschließen, wischt sie den restlichen Dreck, mit einem Stück, vom Bettlaken weg. Nun kann sie das eingerahmte Foto betrachten.
Auf dem Bild kann sie ganz klar drei Einhörner erkennen. Ein oranger Einhornhengst, mit rotbrauner Mähne und einer auffälligen Brille. Neben ihm, steht eine blassrosafarbene Einhornstute, mit lilafarbener Mähne und einer türkisen Strähne. In der Mitte, vor den beiden, steht ein kleines Einhornfohlen, mit derselben Fellfarbe und denselben Strähnen, wie die Stute und derselben Mähnenfarbe, wie der Hengst.
Celest ist so von dem Bild gefesselt, dass sie gar nicht mitbekommt, dass die Tür, welche vorher noch zu war, inzwischen offen steht. Plötzlich vernimmt sie eine sanft klingende Stimme, hinter sich.
„Das sind meine Eltern und ich.“
Sie erschreckt sich so sehr, dass ihr beinahe das Bild aus den Hufen fällt. Aber kurz bevor es ihr entgleitet, hüllt eine magische Aura es ein und lässt es wieder sanft in ihre Hufe gleiten. Daraufhin dreht sie sich um und entdeckt Ellex, welcher nun mitten im Raum steht. Nachdem Celest sich etwas zu ihm gedreht hat, betrachtet er verträumt und traurig zugleich, das Bild, welches sich in Celest´s Hufen befindet.
Sein trauriger Blick, fällt Celest gleich ins Auge. Nun betrachtet sie erneut das Bild. Dann äußert sie laut, ihre Gedanken.
„Deine Mutter ist eine hübsche Einhornstute. Und dein Vater hat denselben beruhigenden Blick, wie du. Man kann gut erkennen, dass sie dich sehr doll lieben.“
Ellex kommt nun langsam auf Celest zu. Durch seine Magie, lässt er das Bild nun vor sich schweben.
„…. Geliebt haben…. Meine Eltern sind schon sehr lange tot. Aber das hat euch Prinzessin Flurry Heart, sicher bereits erzählt, oder?“
Celest wirkt nachdenklich.
„Nein…. Bislang meinte sie nur, dass eure Geschichte bereits vor eintausend Jahren begann. Aber stimmt das? …. Ach ja…. Und das Bild zeigt ja wirklich, dass du mal ein Einhorn warst, wie Anima.“
Ellex lässt das Bild nun etwas unter sich schweben, um Celest besser zu sehen.
„Ja richtig. Ich war ursprünglich ein Einhorn, wie meine Eltern…. Meine Mutter war damals die Leiterin, der Schule der Freundschaft, im Kristallkönigreich. Und mein Vater war damals der Hüter unserer Bibliothek und Vizedirektor der Schule, meiner Mutter. Und zudem war er auch damals der Kristallpate von Prinzessin Flurry Heart. Ihre Namen waren Starlight Glimmer und Sunburst.“
Celest bemerkt, dass Ellex gerade in Erinnerungen schwelgt. Aber sie möchte ihn dabei nicht unterbrechen, da sie es sogar interessant findet, mal etwas mehr über Ellex zu erfahren. Nach einer kurzen Gedankenpause, fährt Ellex fort.
„Und was natürlich auch stimmt ist, dass Prinzessin Flurry Heart und ich inzwischen tatsächlich schon über Tausend Jahre alt. Sie hat euch daher sicher auch von der Alihornmagie erzählt, die uns kaum altern lässt, oder?“
Celest nickt daraufhin.
„Ja genau. Aber sag, wurden deine Eltern denn nicht auch zu Alihörnern?“
Ellex schüttelt daraufhin den Kopf und starrt wieder auf das Bild.
„Nein…. Zumindest haben sie nicht so lange gelebt, um diese Chance zu haben…. Zwischen dem Bild und ihrem Tod, lag nur knapp ein Jahr….“
Celest ist Erschrocken, nach dieser Offenbarung. Und es bleibt ihr auch nicht verborgen, dass ein paar Tränen, auf das Glas, von dem Bild tropfen, während Ellex es ausspricht. Und das, obwohl er sich alle Mühe gibt, sich nichts anmerken zu lassen, während er noch das Bild betrachtet. Celest geht daraufhin, mit einer traurigen Mine, auf ihn zu und legt ihn einen Huf an seine Schulter. Erschrocken, schaut Ellex auf und blick in ihr Gesicht. Mit so einer Geste, hat er nun nicht gerechnet.
„Das muss hart gewesen sein…. So früh seine Eltern zu verlieren.“
Daraufhin besinnt sich Ellex wieder, wischt sich die Tränen aus dem Gesicht und lässt das Bild wieder auf den Nachttisch schweben. Anschließend dreht er sich von Celest weg und geht wieder zu der Tür, die anfangs noch zu war.
„Ich geh doch noch mal kurz in mein Badezimmer und wasch mir lieber vorher noch mal das Gesicht. Und dann sollten wir wieder zurück, zu den anderen…. Die Prinzessin und die anderen, warten sicher schon.“
Celest antwortet ihm nicht, sondern schaut ihm nur besorgt hinterher.
‚Verstehe…. Er tut zwar immer so stark und unerschrocken, aber innerlich scheint auch er sehr verletzlich zu sein…. Verständlich, irgendwo…. Und anscheinend macht er sich auch noch wegen etwas anderem Sorgen. Ich frage mich nur, weswegen….‘
Noch immer in Gedanken, geht sie schon mal zur Zimmertür, welche wieder in den Gang führt. Dort bleibt sie stehen, um noch auf Ellex zu warten, während sie immer noch zur Badezimmertür schaut und über ihn nachdenkt.
‚Ist er denn eigentlich wirklich über Tausend Jahre alt? Und wenn ja, warum sieht die Prinzessin bereits so alt aus und er, als sei er gerade mal in Nightwind´s Alter?‘
Als Ellex das Badezimmer wieder verlässt, geht er jedoch nicht direkt auf Celest zu, sondern biegt nochmal zu dem Tisch ab, auf welchem sich seine Satteltaschen befinden. Mithilfe seiner Magie, öffnet er diese und lässt einen herzförmigen Kristall herausschweben. Celest hat so etwas noch nicht gesehen. Neugierig fragt sie nach.
„Was ist das denn für ein Kristall?“
Ellex dreht sich zu ihr und lässt den Kristall vor sich schweben, während er auf sie zugeht.
„Genau weiß ich das auch noch nicht. Das einzige, was ich weiß ist, dass es ein uraltes Artefakt ist, welches die Prinzessin und ich wohl schon sehr lange kennen. Ich habe es gestern den drei Weisen entwendet. Sie waren kurz davor, seine Macht zu stehlen.“
Während er damit neben ihr steht und die Tür mit seiner Magie komplett öffnet, betrachtet Celest den herzförmigen Kristall genauer. Dabei fasst sie sich mit ihrem Huf, an das Kinn.
„Und was genau kann das Teil?“
Ellex will gerade zur Tür raus, als er sich nochmal zu Celest dreht und dabei nachdenklich auf den Kristall schaut.
„Ich hoffe, das kann uns die Prinzessin sagen. Bislang habe ich nur gesehen, dass es Steine umformen kann, entweder um anzugreifen oder einen Schutzkokon um sich herum zu errichten. Und dass es sich in Form, einer Lichtgestalt zeigen kann. Mehr eigentlich nicht.“
Einen kurzen Augenblick lang, starren beide noch nachdenklich, auf das Artefakt. Dann begeben sie sich wieder raus, auf den Gang.


Als Celest und Ellex, aus seinem Zimmer kommen, werden sie schon neugierig, von einer jungen Pegasusstute, einem kleinen Erdponyfohlen und einem ebenso kleinen Timberwolfwelpen erwartet. Lunala geht dabei gleich auf den Kristall zu, welchen Ellex immer noch vor sich schweben lässt.
„Was ist das denn für ein Ding?“
Ellex schaut sie fragend an.
‚Hmm…. Anscheinend genauso neugierig, wie die Schwester. Aber…. Sie ist noch ein Fohlen…. Sie darf neugierig sein.‘
Dann lächelt er sie freundlich an.
„Ich hoffe, das kann uns die Prinzessin sagen. Wollen wir wieder zu ihr?“
Lunala und Stellar nicken und gehen mit ihm und Celest los. Plötzlich dreht sich Lunala nochmal um.
„Hey Zaza…. Was ist? Kommst du?“
Verwundert sieht Zaza zu Lunala rüber.
„Ich…. Mitkommen?“
Anstatt gleich auf seine Frage zu antworten, geht Lunala noch mal zu ihm zurück, packt ihn an der Pfote und zerrt ihn regelrecht mit.
„Na klar kommst du mit…. Du musst doch hier nicht alleine Hocken.“
Unbeirrt, geht sie mit ihm an den anderen dreien vorbei. Zaza lässt das alles aber ohne Gegenwehr, über sich ergehen. Celest, Stellar und Ellex, schauen den beiden verwirrt nach. Dann sehen sich die beiden jungen Stuten an und fangen an, wieder mal über Lunala´s Verhalten zu lachen. Und sogar Ellex kann ein Schmunzeln nicht zurückhalten. Dann setzen sie ihren Weg fort und folgen Lunala und Zaza.


Nach kurzer Zeit, erreichen die fünf wieder das Zimmer der Prinzessin. Flurry Heart sitzt inzwischen wieder in ihrem Bett. Grace, Pitch und Starry hingegen, haben sich derweil zusammengesetzt und plaudern ein wenig. Aber ihre lockere Unterhaltung findet ein rasches Ende, als Lunala mit Zaza, im Schlepptau, schnurstracks an ihnen vorbei, wieder auf das Bett der Prinzessin hopst.
„Schau mal Prinzessin, ich hab einen neuen Freund gefunden.“
„Hallo Zaza. Wie geht es dir?“
Die Prinzessin lächelt ihn dabei an, während sich Zaza vor ihr verneigt.
„Gut Prinzessin. Danke für nachfragen.“
Lunala sieht die beiden verwundert an.
„Nanu… ich dachte, du magst das nicht so, wenn andere so förmlich zu dir sind, Prinzessin?“
„Richtig Lunala.“
Der Blick von Flurry Heart, wandert hämisch zu Ellex rüber.
„Aber irgendwie schaffe ich es nicht, Ellex davon abzubringen. Und die Timberwölfe folgen seinem Beispiel nun mal.“
Ellex wiederum, springt darauf gar nicht erst an. Er möchte direkt zum Punkt kommen und zeigt Flurry Heart den Kristall.
„Prinzessin, wisst ihr, was dieses Artefakt nun ist?“
Flurry Heart übernimmt mit ihrer Magie, das Artefakt und lässt es zu sich rüberschweben. Unter den gespannten Augen, der anderen Ponys, begutachtet sie das Artefakt kurz und gibt Ellex gleich darauf eine Antwort.
„Durchaus…. Und meine Vermutung war richtig. Ich dachte ja wirklich, es wäre schon vor tausend Jahren verschollen…. Aber nun ist es zum Glück, wieder da. Ellex…. Erinnerst du dich etwa nicht?“
Ellex tritt nun auch an das Bett, der Prinzessin ran. Erneut schaut er sich das Artefakt an.
„Tut mir Leid, Prinzessin. Aber ich weiß wirklich nicht, woher ich es kennen sollte.“
Ellex geht nun wieder einen Schritt zurück, damit auch die anderen Ponys wieder etwas sehen können.
„Ich schätze, das liegt daran, dass du damals einfach noch zu jung warst…. Dieses Artefakt, ist das legendäre Kristallherz.“
Ellex´s Augen weiten sich. Er geht einen weiteren Schritt zurück. Die anderen Ponys hingegen verstehen immer noch nicht, was das bedeuten soll. Deshalb fragt Grace nun nach.
„Entschuldigung, Prinzessin…. Aber was ist denn dieses Kristallherz? Ich habe noch nie davon gehört.“
Flurry Heart lässt das Kristallherz daraufhin wieder dichter zu den anderen hinüberschweben, damit sie es besser betrachte können, während sie versucht, es genauer zu erklären.
„Das Kristallherz ist ein mächtiges Artefakt, mit gewaltiger, magischer Energie. Es hat das Kristallkönigreich tausende von Jahre, vor bösartiger Magie, von Außerhalb beschützt. Selbst der damalige böse Herrscher, des Kristallkönigreiches, König Sombra, war nicht in der Lage, sich die Macht des Herzes anzueignen.“
Inzwischen hat Ellex sich wieder gefangen und geht nun wieder in die Reihen der anderen.
„Aber Prinzessin…. Wenn das Kristallherz wirklich so mächtig ist, wie konnten es die drei Weisen so lange versteckt halten und seine Macht kontinuierlich schwächen?“
Flurry Heart erhebt sich erneut aus ihrem Bett. Sie begibt sich zu einem der Wandmalereien, auf dem mehrere Ponys, um ein Fohlen herumstehen und über ihnen, ein leuchtender Stein.
„Dieses Bild zeigt die Kristalltaufe. Jedes neugeborene Fohlen, im Kristallkönigreich, wurde auf diese Weise, unter dem Segen, des Kristallherzes, in das Königreich aufgenommen. Dabei geschah aber jedes Mal noch etwas Weiteres. Durch all die positiven Emotionen, der Bewohner, wurde das Kristallherz ebenfalls immer mit neuer Energie versehen. Doch als die drei Weisen damals Equestria übernahmen, kam es nie wieder zu einer Kristalltaufe. Dadurch nahm die Magie des Kristallherzes wahrscheinlich langsam aber stetig ab und es geriet in Vergessenheit.“
Während die Ponys noch das Bild betrachten und versuchen, zu verstehen, was es damit auf sich hat, betrachtet Ellex, das Kristallherz erneut.
„Aber warum zeigt es sich denn jetzt nicht wieder in seiner Lichtgestalt? Es ist doch jetzt in Sicherheit.“
Flurry Heart dreht sich nun wieder um und geht wieder Richtung Bett.
„Ich war überhaupt verwundert, als du mir von der Lichtgestalt erzählt hast. Damals konnte es das nämlich noch nicht. Aber ich schätze mal, es muss nun erst einmal wieder Kraft sammeln.“
Nun setzt sich Prinzessin Flurry Heart wieder auf ihr Bett, zu Lunala und Zaza. Sie lässt das Herz erst einmal auf eines ihrer Kopfkissen schweben und richtet sich dann wieder an die Ponys.
„Ich denke, es wird Zeit, dass ich mit meiner Geschichte fortfahre.“
Alle Ponys setzen sich Daher auch wieder hin. Sogar Ellex gesellt sich nun dazu.


„Wie ich vorhin bereits sagte, das Wesen hat sich selbst, in drei Teile gespalten und somit die Kontrolle, über die drei Leiterinnen der Schule der Freundschaft, aus Ponyville übernommen. Und es begann damit, mit Hilfe kleinster Samen der Finsternis, andere Ponys um sich zu scharen.
Es dauerte nur wenige Tage und ganz Ponyville war unterworfen. Aber damit es nicht auffiel, gingen alle Ponys noch weiterhin ihren Aufgaben nach. Währenddessen machten sich die drei Stuten auf den Weg, auch andere, umliegende Gegenden auf ihre Seite zu ziehen. Und leider gelang ihnen auch das. Nach wenigen Wochen, waren bereits mehrere Städte unbemerkt, unter ihrer Kontrolle.
Dann, eines schicksalhaften Tages, war es so weit…. Das Wesen sammelte seine Truppen und begann einen Angriff, auf das Schloss von Canterlot. Meine Tante Twilight, kämpfte zusammen mit ihren Truppen, einen langen und erbitterten Kampf.
Aber das Wesen hatte einen weiteren wesentlichen Vorteil, auf seiner Seite…. Denn meine Tante, Prinzessin Twilight, wollte ihrem Volk nicht ernsthaft schaden. Daher kämpfte sie nicht mit voller Kraft. Und ein weiterer, schwerer Schicksalsschlag, ereilte sie. Schweren Herzens musste sie mit ansehen, wie sogar ihre engsten Freundinnen, mit denen sie einst die Elemente der Harmonie wiedererwecken konnte, an der Seite der drei Stuten standen.
Ich vermute, dass ihr das den Rest gab. Prinzessin Twilight Sparkle, wurde von ihren eigenen Freundinnen vertrieben. Mit letzter Kraft, konnte sie sich noch retten und floh zu uns, ins Kristallkönigreich. Daraufhin kontaktierten meine Eltern sofort die ehemaligen Herrscherrinnen von Equestria, Prinzessin Luna und Prinzessin Celestia.
Wir nutzten die Zeit, die uns blieb, um uns zu wappnen und so viele Verbündete, wie möglich, um uns zu scharren. Aber lange hatten wir nicht. Nach wenigen Tagen, stand eine gewaltige Armee vor unseren Pforten. Und sie war seit dem Angriff auf Canterlot sogar noch weiter angewachsen.
Ich traute meinen Augen nicht. Mein Kristallpate, Sunburst und seine Ehestute Starlight, baten mich darum, auf ihren Sohn, den kleinen Ellex, aufzupassen. Also begaben wir beide uns in das Innere des Kristallpalastes. Ich sah in Ellex Augen die blanke Furcht. Und ich konnte ihn sehr gut verstehen. Auch ich durchlebte einen wahren Albtraum.
Lange dauerte es nicht und draußen vor den Toren, begannen die ersten Gefechte. Es war grausam. Die kontrollierten Ponys, töteten ohne Skrupel. Unsere Truppen waren, trotz unserer Verbündeten, zahlenmäßig weit unterlegen. Zumal die gegnerische Armee es auch immer wieder schaffte, Teile unserer Truppen, unter ihre Kontrolle zu bringen. Somit wurde unsere Armee immer kleiner und die gegnerische immer größer. Es waren sehr lange und grausame Stunden, die Ellex und ich, in unseren jungen Jahren, durchleben mussten.
Nach und nach kamen die feindlichen Truppen, dem Palast immer näher. Und dann passierte es. Die Tür schlug auf und unsere Eltern wurden samt den anderen Prinzessinnen und einigen Wachen, hineingeschleudert. Ellex klammerte sich fest an mich, während ich nur hilflos zusehen konnte, wie die anderen erschöpft am Boden lagen.“
Alle Ponys starren gespannt auf Flurry Heart. Lunala klammert sich inzwischen schon ganz fest an Zaza. Dieser wirkt etwas verwundert, dass die Ponys so erstaunt, über diese Geschichte sind.
‚Sie wirken, als wenn nie vorher erlebt.‘
Aber in sich drin, spürt er, dass Lunala sich sehr fürchten muss.
‚Lunala Angst. Zaza muss helfen. Ich spenden Trost.‘
Zaza legt seine Pfote über Lunala´s Schultern. Celest wiederum, wirkt schon ganz gespannt.
„Und?! Haben die ersten Ponys, der Armee, dieser drei Stuten wirklich schon dein Zimmer erreicht?!“
Bevor Flurry Heart antwortet, schüttelt sie bereits den Kopf.
„Nein…. Schlimmer noch…. Denn nun standen SIE vor uns. Und hinter ihnen standen mindestens zweidutzend Ponys. Und nun stellten sie sich auch zum ersten Mal als die drei Weisen vor. Tante Twilight versuchte noch, sie wieder zur Vernunft zu bringen.
‚Apple Bloom, Scootaloo, Sweetie Belle…. Was ist los mit euch?! Warum tut ihr das?!‘
Aber die drei Stuten schwiegen nur und grinsten finster. In dem Moment fingen ihre Augen das erste Mal an, zu glühen. Ein schwarzer Schatten umhüllte sie und fing an, sich über ihnen zu vereinen. Eine große, schattenhafte Ponygestalt bildete sich über ihnen und grinste uns an. Und dann viel mir das angsterfüllte Gesicht, von meiner Großtante Luna auf.
Prinzessin Luna versuchte, panisch weiter von der Gestalt wegzukommen. Dabei bekam sie nur schwer ein paar Worte raus.
‚Nein…. Nein…. Das…. Das kann nicht…. Wie ist das möglich?!‘
Dann öffnete die finstere Gestalt ihr Maul. Dieses bestand aus schwarzen spitzen Zacken, die wie Reißzähne aussahen.
‚Wie ich sehe, hast du mich nicht vergessen, Prinzessin Luna. Es ist eine wahre Freude, diese elende Prinzessin Twilight und dich, zusammen mit den anderen Prinzessinnen in dieser aussichtslosen Lage zu sehen.‘
Dabei grinste es finster und seine Augen leuchteten. Zu dem Zeitpunkt verstand ich noch nicht, was Prinzessin Luna genau damit meinte, aber wir sollten umso schneller erfahren, wie mächtig dieses Wesen war. Rasch, saugte es die Energie unserer letzten Wachen ein. Zurück blieben nur noch leere, mumifizierte Leichen. Es war grausam.
Das Wesen wuchs durch dieses neue Energie noch etwas weiter an und die drei Stuten bewegten sich mit ihm, langsam auf uns zu. Prinzessin Celestia und meine Mutter, versuchten noch, ihre Magie zu bündeln und sie auf das Schattenwesen abzufeuern, aber es erzeugte einfach einen Schild, der den gesamten Energiestrahl absorbierte. So verzweifelt habe ich meine Eltern nie gesehen. Und auch Prinzessin Celestia war fassungslos.
‚Wie…. Wie ist das möglich…. Woher hast du…. So eine Macht….‘
Die drei Weisen blieben stehen. Und mit ihnen auch das Wesen. Es fing tatsächlich an, uns zu erklären, was mit ihm geschah.
‚Dank einer unerwarteten starken magischen Energie, vor ein paar Jahren, erwachte ich zu neuem Leben. Ich glaube, das war dieselbe Energie, die mich damals von Luna trennte. Ich brauchte viele Jahre, um genug Energie zu sammeln und mich zu dem zu entwickeln, was ich heute bin. Zum Glück musste ich dafür aber nicht von Null anfangen…. So ein komisches Wesen half mir unbewusst dabei. Ich hatte mich unbemerkt in seinem Körper eingenistet und übernahm dadurch sogar seine besondere Fähigkeit, Magie und Energie aufzusaugen und dadurch stärker zu werden…. Ich glaube, sein Name war Tirek oder so. Leider wurde er ja denn von euch vernichtet. Schade eigentlich…. Witziger Zeitgenosse.‘
Wir merkten daran, dass es uns nicht ernst nimmt. Wir waren für ihn wohl nichts Weiteres mehr, als Spielfiguren. Und leider bewahrheitete sich seine Einschätzung.
Meine Eltern, Ellex´s Eltern und die Prinzessinnen…. Alle begannen ihre Magie zu bündeln und sich gegen das Wesen zur Wehr zu setzen. Aber nichts half. Entweder erzeugte es Schilde oder es wich einfach aus. Sogar Überraschungsangriffe auf die drei Stuten brachten nichts. Das Wesen teilte sich nur wieder auf und zog sich wieder in die Körper der drei zurück. Und nun auch noch gegen diese drei kämpfen, erwies sich als noch schwieriger.“


Bedenklich schaut Flurry Heart wieder in die Gesichter von Lunala, Celest und Stellar. Sie bemerkt Lunala´s feuchte Augen. Und auch sie kämpft gerade schwer mit den Tränen. Zum ersten Mal, verspürt Celest nun ein Gefühl von Mitleid, für die Prinzessin. Obwohl sie sich ja erst seit ein paar Stunden kennen und Celest ihr und Ellex noch etwas misstraut. Aber sie merkt selber, dass dieses große Misstrauen, vom Anfang, beinahe komplett verschwunden ist.
Besorgt schaut sie zu Ellex rüber. Dieser wirkt genauso traurig, wie die Prinzessin. Er kann Celest nicht einmal in die Augen sehen. Beschämt schaut er zur Seite. Daher sieht Celest wieder rüber auf Flurry Heart und erwartet das Fortsetzen, der Geschichte. Flurry Heart hat sich in der Zeit wieder etwas gesammelt und redet weiter.
„Die ersten, die die Macht der drei Weisen zu spüren bekamen, waren meine Eltern. Die drei Stuten konzentrierten ihre Macht und feuerten sie auf Ellex und mich ab. Ihnen war klar, dass sie dadurch meine Eltern aus der Reserve locken würden. Prinzessin Cadance und Shining Armor warfen sich vor uns und erschufen einen gemeinsamen Schild. Aber dieser hielt der gewaltigen Energie des Wesens nicht lange stand und sie wurden vor unseren Augen von den Strahlen getroffen. Beinahe leblos sackten sie zusammen. Ich fing bitterlich an zu weinen. Aber bevor ich zu ihnen laufen konnte, befahl mir meine Mutter mit letzter Kraft, zurückzubleiben und mich um Ellex zu kümmern.
‚Wir lieben dich, mein Engel.‘
Das waren die letzten Worte meiner Eltern. Dann absorbierte das Wesen nicht nur ihre letzte Energie, sondern gleich ihre gesamten Körper. Und nicht nur ich weinte bitterlich, auch meine Tante Twilight konnte sich durch den Verlust, ihres Bruders und ihrer Schwägerin nicht mehr einkriegen.
Twilight fing sich dann aber einen Hufschlag von Celestia ein. Erstaunt schaute sie ihre ehemalige Lehrerin an. Celestia schrie sie daraufhin an.
‚Reiß dich zusammen Twilight!!! Wir müssen jetzt kämpfen!!!‘
Das brachte meine Tante wieder zurück und sie begann damit, ihre gewaltige Trauer und noch größere Wut umzuwandeln. Aber leider hatten die drei Weisen auch damit gerechnet. Als meine Tante gerade eine gewaltige Energiekugel, auf ihrem Horn formte und kurz darauf abfeuerte, sprangen hinter den drei Weisen plötzlich fünf altbekannte Stuten hervor. Sie warfen sich blindlinks in den Angriff.
Leider konnte meine Tante ihren Angriff nicht mehr stoppen und er traf die fünf Stuten so hart, dass sie daraufhin alle leblos zu Boden sanken. Ihre Augen wirkten trüb. Es war kein Glanz mehr in ihnen zu erkennen. Ihre Körper bewegten sich nicht mehr und ihre Zungen hingen raus. Sie atmeten nicht mehr.
In dem Moment wurde der Blick von Twilight leer. Sie erstarrte komplett, bei dem Anblick, der sich ihr nun bot. Sie hatte ihre besten Freundinnen, mit ihrem Angriff getötet. Fassungslos flüsterte sie ihre Namen.
‚…. Pinkie…. Rainbow…. Applejack…. Rarity…. Fluttershy….‘
Celestia und Luna waren ebenso geschockt, wie wir. Und auch Ellex´s Mutter hielt sich vor Schreck, einen Huf, vor die Augen und fing heftig an, zu heulen. Schließlich waren es auch ihre Freundinnen. Ihr Ehehengst Sunburst nahm sie direkt in den Arm und versuchte, sie zu beruhigen. Sogar Celestia und Luna konnten nicht fassen, was sie mit ansehen mussten.
Die drei Weisen jedoch, ließ dieser Anblick kalt. Im Gegenteil, sie lachten noch dreckig darüber. Und lange Zeit, zum Erholen, wollten sie uns auch nicht lassen. Erneut flog eine Welle aus finsteren Spitzen auf uns zu. Da meine Tante Twilight immer noch zu mitgenommen war, von dem Schock, konnte sie diesem Angriff leider nicht mehr ausweichen. Sie wurde von den Spitzen durchbohrt und sogleich von ihnen Absorbiert.
Die Lage war Hoffnungslos. In ihrer eigenen Verzweiflung, stellten sich Luna und Celestia nun zwischen uns und den drei Stuten. Prinzessin Celestia drehte sich zu uns um und sprach zu Ellex´s Vater.
‚Sunburst…. Nimm deine Familie und Flurry Heart und verschwinde! Bringt euch in Sicherheit!‘
Sunburst tat, wie ihm befohlen. Er packte Ellex mit seiner Magie und drängte seine Ehestute und mich aus dem Raum. Ich konnte nur noch aus dem Augenwinkel heraus erkennen, wie sich meine Großtanten, den drei Weisen stellten. Und dann verschloss Sunburst die Tür mit seiner Magie.
Starlight und ich hatten uns inzwischen wieder etwas gefangen und konnten wieder selber laufen. Zu viert flohen wir aus dem Palast und aus der Stadt. Es war ein grausamer Anblick, all die Verluste, auf beiden Seiten. Und viel Schlimmer war noch, dass sich die Prinzessinnen für uns geopfert haben.
Einige Ponys, flüchteten mit uns. Gemeinsam zogen wir uns weit in die Berge zurück, in der Hoffnung, dass uns die drei Weisen nicht finden würden. Gemeinsam mit den anderen Kriegsflüchtlingen, errichteten wir eine Notunterkunft. Wir suchten und sammelten alles, was essbar erschien. Und wir hatten alle Hufe voll zu tun, uns auch um einige Verletzte zu kümmern.
Stunden wurden zu Tagen. Und Tage wurden zu Wochen. Langsam erholte sich unsere kleine Flüchtlingskolonie. Und sogar einige neue Flüchtlinge, kamen hinzu. Und wie wir erschreckender Weise feststellen mussten, nicht nur aus Equestria. Die drei Weisen hatten in der Zwischenzeit auch unsere Verbündeten, außerhalb von Equestria, angegriffen.“
Grace hat inzwischen auch schon leichte Tränen, in den Augen. Sie stellt sich gerade vor, wie es ihr und ihrer Tochter, in so einer Situation gehen würde. Pitch bemerkt, wie seine Stute, bei dieser Geschichte mitleidet. Deshalb nimmt er sie, ohne Zögern, in den Huf. Und auch Starry tröstet inzwischen seine Tochter. Celest schaut traurig zu ihrer Schwester rüber. Lunala klammert sich immer noch an Zaza ran, welcher sie ebenfalls mit seiner Pfote umarmt.
Als Celest gerade, das bisher Gehörte, versucht zu verarbeiten, spürt sie neben sich plötzlich etwas Wärme. Verdutzt schaut sie zu ihrer Rechten. Da sitzt Ellex plötzlich neben ihr und schaut sie an.
„Ich weiß, die Geschichte ist alles andere, als schön und entspannt. Ich hoffe, sie verstört euch nicht zu sehr….“
Celest denkt nun auch über seine Worte nach. Sie schaut nachdenklich zu Boden, bevor sie ihm darauf antwortet.
„Ich stell mir gerade eher vor, was es für euch für ein Horror gewesen sein muss. Ich mein, wenn ich das richtig verstanden habe, war Prinzessin Flurry Heart gerade mal in unserem Alter. Und du ja anscheinend man gerade so alt, wie Lunala. Für ein Fohlen muss das alles noch verstörender sein.“
Ellex schaut daraufhin nachdenklich an die Zimmerdecke.
„Die Zeit war wirklich hart. Und die ganzen Jahrhunderte danach waren auch nicht viel leichter….“
Dann sieht er wieder zu Celest, welche ihn inzwischen mitleidig ansieht und lächelt sie an.
„…. Aber nun haben wir das Gefühl, etwas könnte sich ändern.“
Diese Worte verwundern Celest. Fragend schaut sie Ellex an, ohne ein Wort zu sagen.
‚Wie meint er das denn? Und warum lächelt er mich dabei so an?‘


Celest denkt immer noch über Ellex´s Worte nach. Sie kann sich keinen Reim darauf machen, was Ellex damit meint. Aber bevor sie noch weiter in Gedanken versinkt, erzählt Prinzessin Flurry weiter, von der Vergangenheit.
„Inzwischen war unsere Kolonie bereits zu einem kleinen Dorf angewachsen. Starlight und Sunburst übernahmen die Führung der Kolonie. Aber gleichzeitig zeigten sie auch mir, was wichtig ist, auf einer Führungsposition. Und ihrem Ellex brachten sie so viele nützliche Zauber bei, wie möglich. Aber leider war unsere friedliche Zeit bald vorbei.
Eines Tages vernahmen wir einen lauten Aufruhr, am Fuße, der Berge. Als einige von unserer Siedlung nachsehen wollten, wurden sie sogleich von feindlichen Ponys zurückgedrängt. Der Krieg hatte uns eingeholt. Gleich hinter der ersten Vorhut, erblickten wir die drei Weise, Sweetie Belle, Apple Bloom und Scootaloo, mit einem teuflischen Grinsen. Und sie hatten sich inzwischen auch die typischen Roben angelegt, welche sie bis heute tragen.
Ohne große Vorwarnung, griffen sie uns an und vernichteten auf einen Schlag die halbe Kolonie. Und erneut, fokussierten sie ihre schwarze Aura, in Form, mehrerer Spitzen, die sie sogleich auf mich abfeuerten. Aber zu unserem großen entsetzen, warfen sich Starlight und Sunburst davor. Auch ihre Schilde brachten nichts. Nach kürzester Zeit, durchbrachen die Spitzen sie und spießten die beiden, vor den Augen von Ellex und mir auf. Uns blieb daher nichts anderes übrig, als erneut zu flüchten.
Wir sprangen vom Berg runter. Einige wenige Pegasi und Greifen, aus der Kolonie, folgten uns. Und einen Hufvoll Einhörner, teleportierte sich mit wenigen Erdponys und Yaks, ebenfalls den Berg hinab. Aber auch bei dieser Flucht, mussten wir noch weitere Verluste wegstecken.
Wir flüchteten weit in den dichten Wald hinein, welcher sich um das Königreich erstreckte. Dabei stießen wir irgendwann nach langem Marsch, auf einige Timberwölfe. Anfangs wollten sie uns angreifen, weil wir in ihrem Revier waren. Wir waren selber auch inzwischen viel zu erschöpft, um uns noch in irgendeiner Weise zur Wehr zu setzen. Und so ergaben wir uns kampflos.
Doch dann geschah etwas Wundersames. Ellex näherte sich einem der Timberwölfe. Er besaß kaum mehr Kraft, da er beinahe durchgängig, durch den Verlust, seiner Eltern, geweint hatte. Seine Schritte wirkten schlaff. Man hätte denken können, dass er in Trance wäre. Mit letzter Kraft, flehte er den Timberwolf um Hilfe an. Skeptisch schaute ihn der Timberwolf an. Die Narbe, an seinem linken Auge, machte seinen Blick noch etwas gefährlicher. Aber dann verflog die Skepsis, in seinem Blick und er wirkte regelrecht gelassen.
Und widererwartend, beruhigten sich auch die anderen Timberwölfe, auf unerklärliche Weise. Der Wolf, auf den dieses kleine, schwache Einhornfohlen zu taumelte, fing ihn, zu unserer großen Verwunderung, auf und gab ihm halt.
Ellex lag nun in den Klauen, des Timberwolfes. Ich erkannte in seinem Gesicht, eine gewisse Unsicherheit. Er schaute zu seinen Artgenossen. Aber auch diese schienen mit dieser Situation überfordert. Nachdem ich mich von dem ersten Schock, über diese Situation, erholt hatte, begann ich damit, den Timberwölfen unsere Friedfertigkeit darzustellen. Ich ging nun ebenfalls vorsichtig auf den Timberwolf zu, welcher immer noch Ellex in einer Pfote hielt und verneigte mich ehrwürdig vor ihm. Und die paar Verbündeten, die mit uns flüchten konnten, taten es mir gleich.
Was wir später dann herausfanden war, dass Ellex, aus irgendeinem Grund, zufällig genau auf das Alphatier dieser Gruppe zugewandert ist. Ellex meinte damals zu uns, eine innere Stimme hatte ihn dazu bewogen.
Das Timberwolfsrudel, brachte uns daraufhin weiter, in den Wald hinein. Und irgendwann kamen wir dann auch bei der Höhle an, in der wir uns heute noch befinden. Und bis heute haben die drei Weisen, diese Höhle nicht aufspüren können. Das verdanken wir nicht zuletzt dem Umstand, dass zwischen uns und dem Kristallkönigreich, eine Schneise existiert, in denen die Windigo herrschen. Und sollten sich doch Truppen hier her verirrt haben, wurden sie von den Timberwölfen vertrieben. Da außer uns niemand weiß, wie schlau und sanftmütig, die Timberwölfe eigentlich sind, haben alle anderen Ponys große Angst, vor diesen wild erscheinenden Wesen.
Mit der Zeit, lernten wir dann, uns mit den Timberwölfen zu verständigen und wir konnten ihnen schlussendlich auch unsere Sprache beibringen. Dabei haben wir dann auch erfahren, dass sie uns nur angegriffen haben, weil sie Angst davor hatten, wir gehören ebenfalls zu den drei Weisen. Seither sind sie unsere treuesten Verbündeten.
Wir haben festgestellt, dass sie, genauso wie wir, nur Frieden wollen. Timberwölfe sind eng mit der Natur verbunden. Daher haben sie uns Ponys Jahrhundertelang immer nur als Bedrohung gesehen, da wir für die Errichtung, unserer Städte, die Natur verändert haben. Wir haben Wälder abgeholzt, ganze Landstriche umgeformt und all das, nahmen die Timberwölfe als Bedrohung wahr. Wir haben sie die ganze Zeit einfach missverstanden.
Aber als die drei Weisen sich erhoben, trat eine völlig neue Bedrohung auf. Das spürten auch die Timberwölfe. Und daher hatten sie uns verschont.“


Alle Ponys hören gespannt, der Geschichte von Flurry Heart zu. Als diese eine Pause macht, kommen in diverse Gedanken dazu, in ihren Köpfen, zum Vorschein. Außerdem wandern ihre Blicke nun auch wieder auf Zaza. Es ist dem kleinen Timberwolfwelpen anzusehen, dass ihm das etwas unangenehm ist. Aber dann sieht er zu Lunala, welche ihn immer noch im Huf hält und ihn anlächelt.
„Also haben die Timberwölfe damals erkannt, dass ihr lieb seid? Und dass ihr nicht zu den Bösen gehört?“
Daraufhin mischt sich Ellex ein.
„Ja das auch. Aber der Alphawolf, auf den ich damals zu getaumelt bin, meinte später auch, dass er in mir etwas Vertrautes gespürt hat. Etwas, was ihn an einen besonderen Hengst erinnert hat, welchen er mal traf. Timberwölfe sind nämlich viel feinfühliger, als andere Wesen. Weshalb sie auch Energien wahrnehmen, die andere nicht spüren.“
Und wieder schauen Celest und die anderen verwundert auf die Prinzessin, auf Ellex und auf Zaza. Jeder von ihnen macht sich nun Gedanken darüber, wie düster diese Vergangenheit gewesen sein muss und wie wenig sie doch eigentlich darüber gewusst haben. Gleichzeitig wird ihnen bewusst, dass die ganze Geschichte, von Equestria, die sie in der Schule einst gelernt hatten, eine gewaltige Lüge zu sein scheint.
Die ersten Anhaltspunkte dafür, hatten sie bereits kennengelernt. Und zwar friedliche Timberwölfe. In den Büchern, werden Timberwölfe bis heut, als wilde Bestien dargestellt, die keinerlei zivilisiertes Verhalten kennen und alles Jagen, was ihnen in die Quere kommt. Schon alleine dieser Punkt, dass sie nun eine völlig andere Form, dieser Wesen kennengelernt haben, lässt sie bereits zweifeln.
Jedoch bei Celest machen sich zu alledem noch andere Gedanken breit. Gedanken darüber, wie ein kleines Fohlen wohl mit dem Verlust, seiner Eltern fertigwerden kann. Sie schaut wieder mit traurigen Blick zu Ellex. Sein Blick wirkt zwar traurig, aber auch gefasst und er bleibt weiterhin auf Flurry Heart gerichtet. Auch Celest´s Blick wandert nun wieder auf die Prinzessin.
„Sag mal, Prinzessin…. Wenn ihr doch damals mit anderen Verbündeten geflüchtet seid, wie ihr sagt, warum sind du und Ellex denn die einzigen Ponys hier?“
Flurry Heart antwortet, ohne zu zögern.
„Das liegt daran, dass das ganze eben schon eintausend Jahre her ist. Wie ich bereits sagte, waren es lediglich ein paar, die mit uns fliehen konnten. Die Zeit hat bei ihnen einfach ihr Übriges getan. Sie sind einfach mit der Zeit verstorben. Lediglich Ellex wurde eines Tages zu einem Alihorn. Und durch die besondere und einzigartige Alihornmagie, lebt auch er nun immer noch. Das einzige, was wir halt über die Verwandlung, zu einem Alihorn wissen ist, dass man sie sich verdienen muss. Wodurch genau, weiß aber niemand.“
Ellex spürt, wie alle Blicke auf ihn gerichtet sind. Starry, welcher bislang noch recht ruhig geblieben ist, richtet sich nun an ihn.
„Ich frage mich gerade wirklich, wie genau diese Art der Verwandlung möglich sein soll….“
Sein Blick wird skeptischer.
„Warst du wirklich vorher ein normales Einhorn?! Wie Pitch, Grace und Anima?“
Ellex merkt, dass man ihm und der Prinzessin immer noch nicht richtig glaubt. Er überlegt, was er sagen könnte. Jedoch nimmt ihm Celest die Antwort bereits ab.
„Ja er war definitiv, als Fohlen, ein normales Einhorn.“
Starry, Stellar und die anderen Ponys, starren verwundert auf Celest. Pitch fragt daher nach.
„Weißt du das genau? Wenn ja, woher?!“
Celest überlegt kurz, ob sie das Thema wirklich nochmal ansprechen sollte. Fragend schaut sie dabei zu Ellex. Dieser wirkt erstaunt, dass sich Celest plötzlich so für ihn einsetzt. Und er kann sich denken, warum sie zögert. Bedrückt nickt er ihr deshalb zu. Sie soll ruhig sagen, was sie weiß. Celest vernimmt Ellex´s Zustimmung, in Form von Nicken und berichtet weiter.
„Vorhin…. Bin ich aus Neugier, in eines der Zimmer hier gegangen. Es war zufällig Ellex‘s Zimmer. Und auf seinem Nachttisch stand ein altes Bild. Auf diesem war unter anderem Ellex als Fohlen zu sehen. Und da war er definitiv ein Einhorn.“
Grace, welche sich inzwischen wieder beruhigt hat, hinterfragt Celest nun ebenfalls. Dabei wischt sie sich die letzten Tränen aus dem Gesicht.
„Celest, bist du dir wirklich sicher, dass das Ellex hier war? Ich meine, könnte es nicht auch ein Einhorn gewesen sein, welches ihm nur ähnlich sah?“
Aber Celest schüttelt den Kopf.
„Nein, das war ganz sicher Ellex.“
Starry fragt erneut nach.
„Was macht dich da so sicher.“
Zögerlich sieht Celest erneut auf Ellex. Aber dieser macht keine Anstalten, sie davon abzuhalten, zu antworten. Daher spricht sie nun erneut das Thema an, welches ihm bis heute weh tut.
„Seine Reaktion, auf das Bild, macht mich so sicher. Denn es ist ein Bild, wo er, zusammen mit seinen Eltern, drauf ist. Als ich es ihm zurück gab und er mir darüber berichtete, sah ich in seinen Augen den gleichen Schmerz, wie ihn nur ein so großer Verlust hervorrufen kann.“
Sie schaut zu Grace und Pitch rüber.
„Den gleichen Schmerz, den Anima gefühlt haben muss, als ihr ihr sagtet, sie wäre nicht mehr eure Tochter.“
Diese Worte treffen Grace und Pitch hart. Und auch wenn sie zu der Zeit noch unter dem Einfluss von Somnia standen, haben sie deshalb immer noch große Schuldgefühle. Pitch geht aus diesem Grund, zu Celest und Ellex.
„Und das werden wir uns auch nie verzeihen.“
Nun schaut auch er zu Ellex.
„Tut mir leid, dass wir an euch gezweifelt haben.“
Ellex schaut aber weg, um zu verstecken, dass ihn das Thema erneut so hart trifft.
„Schon ok…. Die Geschichte muss für euch ja auch alles andere als glaubhaft sein.“
Wieder sehen sich die Ponys nachdenklich an. Doch dann bricht die kleine Lunala das Schweigen wieder.
„Aber sag mal Prinzessin…. Was ist denn dieses böse Wesen überhaupt, welches diese drei Stuten übernommen hat?“
Stellar setzt dazu auch noch etwas drauf.
„Ja genau. Und warum hat es eigentlich damals deine Tante und diese Prinzessin Lunala speziell so angesprochen. Und wird der Titel der drei Weisen dann eigentlich auch irgendwie weitergegeben?“
Starry, Grace und Pitch haben die Fragen von Lunala und Stellar ebenfalls vernommen und erwarten gespannt die Antwort. Nur Celest schaut noch weiterhin auf Ellex. Aber dieser erwartet nun ebenfalls die Antwort. Flurry Heart öffnet ihr Maul und antwortet.
„Das Wesen ist damals durch meine Tante Luna überhaupt erst entstanden. Es gab eine Zeit, in der Prinzessin Luna böse war. Und nachdem sie durch meine Tante Twilight wieder gut wurde, hat sie daraufhin Schuldgefühle bekommen. Aus diesen Schuldgefühlen ist dann dieses Wesen entstanden. Und als es das erste Mal versuchte, aus seinem Gefängnis, im Herzen der Prinzessin auszubrechen, wurde es von ihr und meiner Tante, zusammen mit ihren Freundinnen, besiegt und wieder zurückgedrängt. Später wurde es dann von einem Freund mittels Magie von Luna isoliert und in ein neues Gefängnis gebracht. Aber dort blieb es anscheinend nicht lange, da es ja meinte, es hätte die Fähigkeit, die Energie der Lebewesen abzusaugen, von einem Dämon, namens Tirek. Ich schätze, das ist auch ein Grund dafür, dass es sich so sehr verändert hat. Denn das, was uns da angegriffen hat, ähnelte kaum noch der Kreatur, die in Prinzessin Luna lebte.
Es war viel klüger, viel stärker und vor allem viel überlegter. In den Geschichten, die ich von meinen Eltern und meiner Tante Twilight gehört habe, war das Wesen eher primitiv und handelte eher instinktiv. Aber nun handelte es clever und geplant.“
Dann schaut Flurry Heart zu Stellar.
„Und was die Frage mit dem Titel der drei Weisen angeht, über die ganzen Jahrhunderte, haben wir nie herausgefunden, woher die Nachfolger, der ausgedienten drei Weisen kamen und wo die abgelösten drei Weisen daraufhin abgeblieben sind. Immer wenn eine Lebensperiode vorbei war, zogen sich die drei Weisen zurück und nach ein paar Wochen erschienen dann die neuen drei Weise und die alten blieben verschwunden. Wir wissen nur, dass es immer ein Einhorn, ein Pegasus und ein Erdpony sind, die die drei Weisen bilden.“
Stellar schaut nun nachdenklich zu Boden.
„Aber…. Wenn dieses Wesen doch eigentlich gar kein Pony ist, warum bleibt es denn unter uns?“
Dann schaut sie wieder fragend zu Flurry Heart rüber, um ihre Antwort abzuwarten, welche auch prompt kommt.
„Weil es immer mehr Macht haben will. Und wir Ponys scheinen eine gute Quelle dafür zu sein. Und nun wissen wir ja auch, dass sie es auf das Kristallherz abgesehen hatten. Anscheinend braucht die Kreatur nach eintausend Jahren wohl immer noch einen Wirtskörper, um dauerhaft zu überleben. Jedes Mal, wenn die neuen drei Weisen in Erscheinung treten, wirkt das Wesen geschwächt. Wir haben auch schon mal versucht, diesen Vorteil für uns zu nutzen. Aber das schlug leider fehl und daraufhin wurde dann das Wachpersonal während der Übergangszeit jedes Mal aufgestockt.“
Nun meldet sich Lunala erneut zu Wort.
„Und hat dieses Wesen denn auch einen Namen?! Oder heißt es nur ‚Das Wesen‘?!“
Die Prinzessin lacht daraufhin kurz.
„Ha ha ha…. Tut mir leid Lunala…. Ja natürlich hat dieses Wesen auch einen Namen. Das Wesen heißt Tantabus.“

 
 


 


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