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Das Band der Freundschaft
Steppi



Aufrufe: 3063
Favorisiert: 4x
Bewertung: 5.00/5.00
Erstellt: 26.08.2018, 00:17
Update: 14.05.2020, 11:33
Gore
My little Pony - FIM
A+
18
A-

Ein wunderschöner neuer Morgen ist angebrochen. Die Sonne erstrahlt über den Dächern der Stadt. Vogelgezwitscher ist an den Feldern am Standrand zu hören. Die ersten Jungen Ponys, kommen verkartert, nach den Feierlichkeiten zu ihrem Abschluss, aus den Häusern und können das grelle Sonnenlicht kaum ertragen. Viele halten sich daher einen ihrer Vorderhufe über die Augen. Im Pegasusviertel scheint die Sonne in das Küchenfenster, eines recht unscheinbaren Hauses. Doch darin befindet sich eine ungewöhnliche Konstellation von Ponys. Neben einer älteren Pegasusstute mit eisblauen Fell und hellgelber Mähne, sitzt ein eben so alter Pegasushengst mit himmelblauem Fell und weinroter Mähne. Zusätzlich sitzt dann am Tisch noch eine junge, weinrote Pegasusstute mit dunkelblauer Mähne. Und erstaunlicherweise sitz mit ihnen zusammen noch eine junge, goldbraune Erdponystute mit eisblauer Mähne und zwei pastellblauen Strähnen darin.
Während ihre Eltern bereits den Tisch gedeckt und das Brot aufgeschnitten haben, hat Stellar es man grade so mit Mühe und Not geschafft, sich auf den Stuhl am Frühstückstisch zu werfen. Hätte sie bereits ein Brot auf ihrem Frühstücksteller, so wäre es gerade mit ihrem Gesicht belegt.
Celest ist immer wieder erstaunt, wie verschlafen ihre Freundin morgens immer noch ist. Stellar's Vater, nimmt das Verhalten, seiner Tochter, heute mit Humor. Er schmunzelt lediglich darüber. Anders, als ihre Mutter. Sie kennt zwar die Gepflogenheiten ihrer Tochter, empfindet es heute aber, im Angesicht ihrer Gäste, als unangenehm.
„Stellar. Würdest du bitte aufhören, den Teller mit deinem Gesicht zu putzen und es woanders parken? Nimm dir doch mal ein Beispiel an Celest.“
Diese wiederum, genießt ihr frisches Marmeladenbrot und muss sich zusammenreißen, nicht zu sehr über Stellar zu schmunzeln. Stellar hingegen, macht sich gar nicht die Mühe, ihr Gesicht anzuheben und winkt ihrer Mutter so ab, während sie halb, in den Teller spricht.
„Sie ist ein Erdpony. Die sind auf Landwirtschaft getrimmt. Die ist das frühe Aufstehen gewöhnt.“
Nun kann sich Celest ein kleines Lachen nicht verkneifen. Sie schluckt schnell den Bissen, den sie gerade noch im Mund hat, runter und tickt dann ihre Freundin neckisch an.
„Vielleicht sollte ich dich mal zur Feldarbeit mitnehmen. Inklusive dem frühen Aufstehen.“
Endlich hebt Stellar doch mal ihren Kopf an und schaut genervt zu Celest rüber. Ihr Blick sagt dabei eigentlich schon alles. Dennoch bleibt sie Celest keine Antwort schuldig.
„Bist du doof?! Ich bin ein Pegasus. Wir haben von Natur aus nicht so starke Muskeln, wir ihr. Das halte ich doch niemals durch.“
Celest kann nur über Stellar's Antwort, gepaart mit ihrem Gesichtsausdruck lachen.
„Was für eine lahme Ausrede. Du bist einfach nur zu bequem, so früh aufzustehen.“
Stellar lässt ihren Kopf wieder auf den Teller sinken.
„Ach lass mich doch in Ruhe.“
Celest und Starry Sky lachen immer noch über Stellar’s Verhalten. Sunny Breeze gibt es nun ebenfalls auf. Sie seufzt einmal laut und setzt sich dann ebenfalls an den Tisch.
„Hach Kind, was soll ich bloß mit dir machen. Ich Frage mich echt, wie du es zu den besten Fliegern, deines Jahrgangs geschafft hast.“
Stellar hebt nur wieder den Huf zu ihrer Mutter.
„Na mit Leichtigkeit.“
Nun fängt auch sie an, über Stellar's Verhalten zu schmunzeln. Stellar's Vater fasst sich, nachdem er fertig ist mit Lachen, mit dem Huf an sein Kinn. Er wirkt nachdenklich. Seine Gattin schaut verwundert zu ihm.
„Was ist los, mein Schatz? Worüber denkst du nach?“
Er schaut sich in der Runde um.
„Ich frage mich nur gerade, was mit Nightwind und Anima ist. Schlafen die immer noch?“
Seine Frau schaut fragend in die Runde.
„Mädels, habt ihr noch was von ihnen gehört?“
Celest schaut schmunzelnd und mit großen Augen, auf ihren Teller. Stellar rührt sich mal wieder und bewegt tatsächlich ihren Kopf hoch. Auf ihrem Gesicht, kann man ein breites Grinsen erkennen.
„Gehört nicht….“
Celest muss sich daraufhin schon den Huf vor den Mund halten, um nicht zu laut zu kichern.
Stellar’s Mutter schaut ihre Tochter skeptisch an.
„Stellaaaaar……?“
Ihr Vater hingegen guckt nur verwirrt.


Anima erwacht allmählich. Sie hat wunderbar geschlafen. Langsam öffnet sie die Augen. Als sie die ersten Bilder sieht, erschreckt sie sich plötzlich. Rasch öffnet sie ihre Augen weit.
‚Wo bin ich hier? Was ist passiert? Und was war das…. Für ein…. Traum?‘
Mit den Augen, fährt sie alles ab. Dann dreht sie den Kopf etwas. Da merkt sie, dass es ihr etwas schwer fällt, sich zu bewegen. Irgendetwas behindert sie. Plötzlich spürt sie einen leichten Hauch an ihrem Ohr.
„Guten Morgen Schlafmütze. Na, gut geschlafen?“
Anima kennt die Stimme. Es ist die von Nightwind. Er kuschelt sich daraufhin noch etwas fester an Anima ran. Nun fällt es ihr wieder ein, was am Abend zuvor alles war. Sie wird leicht rot, fängt dabei aber auch an, glücklich zu Lächeln.
‚Es war also doch kein Traum? Das mit Nightwind gestern war real?‘
Langsam dreht sie sich zu ihm um. Verlegen lächelt sie ihn an und schaut ihm dabei von unten in die Augen.
„Also war es kein Traum. Heißt das…. Wir sind jetzt….“
Anima's Herz schlägt wieder schneller. Nightwind lächelt sie aber beruhigend an. Er unterbricht sie einfach.
„Was? Zusammen?“
Er beugt sich über sie und gibt ihr einen Kuss. Kurz darauf, kommt er wieder hoch und schaut ihr tief in ihre verwunderten Augen.
„Beantwortet das deine Frage, liebste Anima?“
Sie lächelt vor Freude. Und auch Freudentränen kommen ihr. Ohne nachzudenken, fällt sie ihm mit den Hufen um den Hals und zieht ihn fest an sich ran.
„Ich bin gerade so überglücklich. Ich liebe dich, Nightwind.“
Kurz überrascht von ihrem spontanen Überfall, erwidert er nun die Umarmung.
„Ich liebe dich auch, Anima.“
Kurze Zeit später lässt Anima ihn wieder los. Er steht als erster aus dem Bett auf.
„Was hälst du denn jetzt von Frühstück? Die anderen sind sicher schon alle in der Küche. Außerdem müssten wir wohl nochmal meine Verbände erneuern.“
Anima wird mit einem Mal kreidebleich. Erschrocken sitzt sie nun im Bett und blickt zur Tür.
„Stimmt ja…. Die anderen…. Was sollen wir denen sagen?!.... Was werden sie denken?!....“
Nightwind geht behutsam auf Anima zu. Er legt seinen Huf auf ihre Schulter.
„Anima. Liebes. Mach dir nicht so viele Gedanken darüber. Es ist alles gut. Und sicher denken sie sich eh schon sowas in der Art. Schließlich sind weder du noch ich irgendwo anders hier im Haus zu finden. Und sicherlich haben sie schon geguckt, wo du steckst. Zumal sie mich gestern ja vor dem Badezimmer haben sitzen sehen, als ich mich bei dir entschuldigt und mit dir über meine Gefühle geredet habe.“
Anima’s Schrecken ist durch seine beruhigende Art und seine Worte wieder verflogen. Lächelnd nickt sie ihm zu. Dann steht auch sie auf. Zusammen verlassen sie sein Zimmer und begeben sich in Richtung Küche.
Dort angekommen, hören sie die anderen gerade reden.
„Mädels, habt ihr noch was von ihnen gehört?“
„Gehört nicht….“
„Stellaaaaar……?“
Anima wirkt immer noch leicht verunsichert. Aber Nightwind ist sich sicher. Selbstbewusst mit stolzgeschwellter Brust und einem Lächeln auf den Lippen, tritt er in die Küche.
„Na ihr scheint ja alle schon wieder gut gelaunt zu sein.“
Alle vier, schauen ihn verwundert an. Anima traut sich noch nicht so recht, mit einzutreten und versteckt sich daher noch hinter dem Türrahmen. Stellar richtet sich als erste an Nightwind.
„Wo ist Anima?“
Sie grinst ihn dabei hämisch an. Schließlich hat sie die beiden ja gestern Abend noch durch das Schlüsselloch gesehen. Auch Celest sitzt da und blickt mit einem breiten Grinsen auf ihn. Nur seine Eltern gucken gerade etwas besorgt zu ihm rüber. Sunny wendet sich direkt an ihn.
„Wie geht es Anima? Geht es ihr gut? Ist sie nicht bei dir?“
Nightwind lächelt zufrieden.
„Doch ist sie….“
Freudig schaut er zur Seite, auf Anima. Er hebt seinen Huf und reicht ihn ihr.
„…. Und da bin ich auch überglücklich drüber.“
Anima sieht seine Geste. Dadurch findet sie nun auch den Mut. Sie schaut ihm glücklich in die Augen, tritt hervor und fasst seinen Huf. Dann schaut sie mit einem schüchternen Lächeln in die Küche, zu Celest, Stellar, Sunny und Starry.
„Ja…. Mir geht es wieder gut…. Entschuldigt, falls ich euch Sorgen bereitet habe….“
Die Besorgnis, in den Gesichtern von Nightwind’s Eltern verfliegt und sie Lächeln die beiden nun freundlich an. Damit ist Anima’s Sorge nun auch endgültig verflogen. Sie schaut hoch, in Nightwind’s zufriedenes Gesicht. Dann schließt sie die Augen, senkt ihren Kopf und schmiegt sich liebevoll an Nightwind ran. Er legt daraufhin seinen Kopf auf ihren und kuschelt sich an sie. Celest und Stellar beobachten das Geschehen freudestrahlend.
Nachdem Anima und Nightwind ihr Kuscheln beendet haben, hält es Celest und Stellar nun nicht mehr auf ihren Plätzen. Zu Anima’s Entsetzen, stürmen beide freudig auf sie zu und fallen ihr um den Hals.
„Oh Anima, wir freuen uns so für dich.“
Gibt Celest zu verlauten. Aber auch Stellar will nicht still bleiben.
„Ja. Endlich hat sich dein Wunsch erfüllt.“
Anima ist erleichtert, dass sich ihre Freundinnen so sehr für sie freuen. Nightwind beobachtet das ganze mit einem peinlich berührten Lächeln.
„Ähm…. Hehe…. Und für mich…. Freut ihr euch nicht? Könnte es nicht auch mein Wunsch gewesen sein?“
Stellar schaut ihren Bruder daraufhin mürrisch an.
„Wen interessierst du denn dabei schon. Du hast es doch schließlich sogar beinahe schon versaut gehabt, du Blitzmerker.“
Nightwind kratzt sich beschämt mit dem Huf am Hinterkopf.
„Ja, ich schätze, da hast du Recht, Schwesterchen. Aber zum Glück, hat Anima mir mein echt doofes Verhalten verziehen.“
Anima guckt daraufhin aus dem Gewusel der Gruppenumarmung zu Nightwind heraus und strahlt ihn nur freudig an.


Nachdem die drei jungen Stuten ihre Umarmung beendet haben, nehmen Celest und Stellar wieder ihre Plätze ein. Und auch Anima und Nightwind begeben sich nun zu Tisch. Zu Anima’s Verwunderung, ist Nightwind heute sogar so Kavalier, dass er ihr sogar den Stuhl ranschiebt. Seine Eltern schmunzeln nur darüber. Sie sind überrascht, dass ihr Sohn sogar an so was denkt. Anima und Nightwind bedienen sich nun auch am Frühstückstisch. Währenddessen wendet sich Sunny mit einem leichten Grinsen erneut an die beiden.
„Da fällt mir ein, wir haben doch Anima’s Bett in Stellar’s Zimmer getragen. Wie habt ihr das denn überhaupt mit dem Schlafen gemacht?“
Starry schaut mit einer hämischen Miene zu seinem Sohn.
„Ich hoffe doch mal, unser werter Herr Sohn, war ein echtes Gentlepony und hat der netten, jungen Ponydame, sein Bett überlassen….“
Nightwind grinst ihn leicht verunsichert an. Dabei wird er leicht rot.
„Na…. Natürlich Vater. Das gehört sich doch wohl so….“
Ohne drüber nachzudenken, ergänzt ihn Anima aber noch.
„Naja nicht so ganz…. Das Bett war ja schließlich groß genug….“
Nightwind schaut sie daraufhin erschrocken und mit hochrotem Kopf an. Und auch die anderen sind, aufgrund ihrer Aussage, völlig platt und starren sie nur mit offenen Mündern und weit geöffneten Augen an. Erst jetzt, bemerkt Anima, dass sie plötzlich im Mittelpunkt, aller Blicke steht. Auf einem Mal reißt sie ihre Augen weit auf. In diesem Moment, wird ihr dann auch klar, was sie da gerade eigentlich gesagt hat. Knallrot, versucht sie, die Sache richtig zu stellen.
„Ähm…. Was ich sagen wollte…. Er hatte es mir angeboten und…. Er wollte dann selber auf dem Boden schlafen…. Aber er ist ja verletzt. Und da sein Bett groß genug ist, hatte ich ihn gefragt, ob wir uns das nicht sonst teilen wollen. Mehr nicht…. Wirklich….“
Am liebsten, würde sie gerade vor Scharm im Boden versinken. Stellar wirft ihrem Bruder nun einen sehr skeptischen Blick zu.
„Soso…. Mehr nicht, sagst du? Und er hat wirklich nicht noch mehr mit dir gemacht?“
Empört starrt Nightwind zu seiner Schwester.
„Hey, was soll das denn heißen?!“
Stellar grinst ihn hämisch an.
„Naja, dass Anima eines der liebsten und unschuldigsten Ponys ist, die es gibt, wissen wir ja. Aber bei dir, bin ich da gerade nicht so sicher….“
Beleidigt dreht Nightwind sich nun weg. Anima schaut weiterhin, mit einem schüchternen Lächeln und hochrotem Kopf auf ihren Teller. Dann traut sie sich aber, erneut etwas zu ergänzen.
„Naja….“
Alle starren jetzt erwartungsvoll auf sie. Sogar Nightwind guckt sie nervös an. Durch seinen Kopf blitzen nun diverse Gedanken, was sie jetzt wohl noch erzählen würde. Und vor allem, wie die anderen es aufnehmen.
„…. Um ehrlich zu sein, ich war total nervös…. Und Nightwind hat das gemerkt. Er hat dann ganz lieb, seinen Huf um mich gelegt. Und hat mir damit ein Gefühl der Sicherheit gegeben. Und mir damit gezeigt, dass alles in Ordnung ist. Das hat mich dann beruhigt und ich konnte dann endlich zufrieden einschlafen.“
Celest schaut völlig entzückt zu Anima. Man kann förmlich die Herzen in ihren Augen sehen. Nightwind ist hin und weg, von Anima's unschuldiger und schüchterner Art. Ohne jetzt noch weiter auf seine gemeine Schwester, oder seine Eltern zu achten, gibt er Anima einen Kuss auf die Wange. Anima erschreckt sich leicht, lächelt ihn aber daraufhin an und gibt ihm ebenfalls einen Kuss auf die Wange. Seine Eltern wiederum schmunzeln lediglich und freuen sich, für die beiden. Und auch Stellar hat ihre Skepsis aufgegeben und erfreut sich nun ebenfalls daran, dass Anima und auch ihr Bruder jetzt glücklich sind. Sie frühstücken alle noch gemütlich zu Ende. Dann kümmert sich Anima noch mal liebevoll um Nightwind’s Verbände. Seine Wunden, sehen schon deutlich besser aus, als noch am Abend zuvor. Mit besorgten Gesicht, betrachtet Anima seine verwundeten Flügel und Rücken.
„Tut es noch sehr weh?“
Er dreht den Kopf zur Seite und antwortet ihr.
„Nein, mach dir keine Sorgen. Ab und an, ziept und brennt es noch ein wenig, aber es ist auszuhalten. Und die Wundsalbe hilft echt gut dabei, die Schmerzen zu lindern.“
Ein leichtes Lächeln bildet sich auf seinen Lippen. Seine Wangen färben sich rot.
„Außerdem bekomme ich doch die beste Pflege, die sich Hengst nur wünschen kann. Von der tollsten Ponystuten, die ich kenne.“
Anima ist gerührt von seinen ehrlichen Worten. Sie könnte fast anfangen zu weinen. Celest und Stellar kommen nun mit neuem Verbandsmaterial. Sie helfen Anima, beim erneuten Eincremen, von Nightwind's Wunden und verbinden diese anschließend wieder frisch.
Stellar’s Eltern sehen ihren Sohn da in sehr guten Hufen und kümmern sich daher um das Aufräumen und Saubermachen, der Küche. Jedoch wirken sie dabei nicht mehr so unbeschwert, wie noch zuvor, beim Frühstück. Starry schaut besorgt, während er das Geschirr wegräumt.
„Ich hoffe nur, dass Nightwind und Anima da jetzt keinen Ärger bekommen. Sie haben doch schließlich nach langer Zeit endlich zueinander gefunden. Und sie wirken richtig glücklich zusammen.“
Seine Frau wischt derweil den Tisch ab. Aber auch ihr Gesichtsausdruck wirkt recht besorgt.
„Ja das sind sie wirklich. Und ich freue mich auch so, für die zwei. Dennoch befürchte ich sogar, dass sie Probleme bekommen werden. Bedenke mal nur die Reaktion von Anima's Eltern gestern. Und da ging es lediglich darum, dass sie mit anderen Ponyarten befreundet ist. Was werden sie erst sagen, wenn sie erfahren, dass Anima jetzt mit unserem Sohn, einem Pegasus zusammen ist. So wie sie gestern schon drauf waren, braucht Anima gar nicht mehr nach Hause kommen.“
Starry beginnt, deswegen zu schmunzeln.
„Hach…. Dann bauen wir einfach an. Dann zieht sie halt hier ein. Stellar und Nightwind haben sicher nichts dagegen.“
Seine Frau schmunzelt bei diesem Gedanken ebenfalls. Doch dann wird ihr Blick wieder trauriger.
„Und wenn die Wachen oder der hohe Rat es mitbekommen? Schließlich sind Mischbeziehungen per Gesetz verboten. Sogar gemischten Freundschaften werden, wenn sie mal vorkommen, mit großem Misstrauen betrachtet.“
Starry schaut nun ebenfalls traurig.
„Und ich glaube auch nicht, dass sie es ewig verheimlichen können. Dieses Gesetz ist echt ein Problem.“
Sunny ist mit dem Tisch abwischen fertig und begibt zu ihrem Hengst rüber. Verunsichert, schmiegt sie sich an ihn.
„Und wenn wir…. Hier wegziehen? Raus aus…. Der Stadt?“
Starry fängt an zu schmunzeln.
„Du kannst es anscheinend immer noch meine Liebste….“
Sie schaut ihn verwundert an. Während sein Blick zu ihr wandert und er ihr verträumt in die Augen schaut.
„…. Meine Gedanken lesen, meine ich. Daran hab ich nämlich auch schon gedacht.“
Nun beginnt auch Sunny etwas erleichterter zu Lächeln.
„Für Anima und Nightwind wäre das auf jeden Fall das Beste. Ich mag sie wirklich. Sie ist sehr nett, freundlich, zuvorkommend, warmherzig…. Und ich will nicht, dass die beiden Opfer unserer Gesellschaft werden.“
Beide schauen nun bedrückt aus dem Fenster, in den Himmel. Sie wissen, dass sie alleine nichts an den Gesetzen ändern können.
Celest, welche gerade die alten Verbände entsorgen wollte, steht an der Wand, neben der Küchentür. Sie hat das ganze Gespräch, von Starry und Sunny mit angehört. Aber anders als die beiden, wirkt sie nicht so besorgt. Sie lächelt sogar leicht. Dann geht sie um die Ecke, in die Küche und spricht direkt zu den beiden.
„Vielen dank, dass ihr euch so viele Sorgen um Anima und Nightwind macht. Aber keine Sorge. Stellar und ich passen schon auf die zwei auf. Sie sind schließlich beide unsere besten Freunde und Familie. Und wir sind schließlich alle Ponys. Und wir müssen zusammenhalten. So. Und nun, schau ich mal, ob die anderen Lust haben, mich zu Lunala, ins Krankenhaus zu begleiten.“
Stellar’s Eltern sind erleichtert, nach Celest's Worten. Und sie sind froh, dass Stellar und auch Nightwind, solch treue Freunde haben. Kurz darauf, schauen Sie sich an, nicken sich zu und folgen Celest ins Wohnzimmer. Diese hat gerade die anderen wegen Lunala gefragt und alle haben zugestimmt. Da meldet sich Starry zu Wort.
„Du sag mal Celest, können wir zwei vielleicht auch mitkommen?“
Seine Frau ergänzt ihn noch.
„Wir wollen schließlich das Kleine Fohlen, welche ja der Auslöser, dieser ganzen Aktion war, auch mal kennenlernen.“
Celest und die anderen sind erstaunt, über diese Bitte. Aber Celest willigt, ohne weiter nachzudenken, freudig darauf ein.
In Gedanken, fragt sie sich gerade, ob das vielleicht schon eine kleine Art der Wende, in dieser Gesellschaft werden könnte.


Nightwind's Verbände sind endlich erneuert und alle machen sich langsam fertig. Celest und Stellar kommen gerade aus der Tür, während Anima, Nightwind und seine Eltern noch drinnen sind. Sie schauen sich vor dem Haus etwas um. Komischerweise, sind draußen weniger Ponys sichtbar. Aber immer wieder sehen sie Pegasi am Himmel, welche anscheinend Streife fliegen oder nach etwas suchen. Als die anderen aus dem Haus kommen, beschließen sie aber, sich darüber weiter keinen Kopf zu machen und ziehen los, Richtung Krankenhaus. Celest und Stellar gehen voraus. Sunny und Starry laufen neben den beiden her. Sie führen eine lockere Unterhaltung mit den beiden. Nur Anima und Nightwind, haben sich etwas zurückfallen lassen und rempeln sich immer mal wieder neckisch an und kichern dabei. Anima passt dabei aber sehr auf Nightwind´s verwundeten Flügel aus. Aber es macht ihnen Spaß. Immer mal wieder drehen sich Stellar und Celest um, um zu sehen, dass sie die beiden nicht verlieren. Dann schmunzeln sie wieder.
Starry und Sunny, versuchen derweil, Stellar und Celest zu erklären, wie es überhaupt zu ihrem Sinneswandel kam. Und auch, warum sie die ganzen Jahre nichts gesagt haben. Außerdem sind sie jetzt sogar froh, über die Entwicklung der Beziehung, zwischen Anima und ihrem Sohn. Gleichzeitig äußern sie Stellar gegenüber aber auch nochmal ihre Bedenken und Ängste, welche Celest zuvor in der Küche schon bei ihrem Gespräch mitbekommen hat.
„Ich kann euch schon verstehen, Mama und Papa. Aber ich will mich auch nicht zwischen die beiden stellen. Nightwind ist mein Bruder und Anima ist, wie auch Celest, wie eine Schwester für mich. Und daher freue ich mich auch so, für sie.“
Celest nickt ihr zu.
„Ja, zumal wir das ganze ja schon seit Jahren miterleben, wie sie sich halt immer wieder selbst im Weg standen.“
Sie fängt an, zu lachen und wendet sich an Stellar´s Eltern.
„Haha…. Das hättet ihr mal erleben sollen. Es war immer wieder witzig….“
Stellar ergänzt sie grinsend.
„Und man konnte sie beide immer wieder sehr gut damit ärgern.“
Ihre Mutter hält sich beim Lachen, den Huf vor den Mund.
„Hahaha…. Das hätte ich wirklich zu gerne erlebt.“
Sie wendet sich ihrem Mann zu.
„Schatz, ich glaube, wir haben da wirklich was verpasst.“
Auch er lacht nun darüber.
„Ja, zumal unser Sohn ja sonst immer so der Überflieger ist. Aber dabei ist er echt ein Spätzünder.“
Celest schaut lachend zu Starry und Sunny.
„Wobei es ja Stellar und mich manchmal selber schon hibbelig gemacht hat.“
Stellar nickt Celest zu.
„Ja. Vor allem wenn man halt bedenkt, wie lange das halt schon so geht. Unsere Grundschulzeit ist schon vier Jahre her und seit dem kennen sich die beiden ja auch. Schließlich hat mein Bruder mich ja öfter, von der Schule abgeholt.“
Celest schaut nun in Gedanken nach oben in den Himmel.
„Stimmt. Und für Anima war es schon damals immer interessant zu sehen, wie sich Geschwister verhalten. Sie hat halt keine. Deshalb hat sie recht schnell das Interesse an Nightwind gefunden. Und was als eine kleine Schwärmerei begann, wurde im Laufe der Jahre zu einer heimlichen Liebe.“
Sunny schaut derweil zu ihrer Tochter rüber.
„Und wann hat das bei deinem Bruder angefangen?“
Stellar überlegt erst und schaut dann nachdenklich nach vorne.


Zwei Jahre zuvor.


Es ist ein schöner, sonniger Nachmittag im Pegasusviertel. Eine weinrote, noch recht junge Pegasusstute, mit dunkelblauer Mähne schleicht leicht nervös durch den Hausflur. Ihre bernsteinfarbenen Augen schauen sich ganz sorgfältig um. Aber sie können nichts erspähen. Also schnappt sie sich ihre Satteltaschen und geht aus dem Haus.
Aus einem Fenster desselben Hauses, wird sie jedoch von einem jungen, dunkelblauen Pegasushengst mit eisblauer Mähne beobachtet. Seine goldenen Augen verfolgen sie aufmerksam.
„Na Schwesterchen, wo willst du denn jetzt schon wieder hin? Ich glaube, ich sollte dem mal allmählich nachgehen. Ist ja schließlich nicht das erste Mal. Und Mama und Papa kommen eh heute später nach Hause.“
Vorsichtig beginnt er damit, ihr zu folgen. Er ist recht verwundert, seine Schwester verlässt nochmal die Stadt, obwohl es doch nicht mehr lange hin ist, bis zu der Ausgangssperre für junge Ponys. Außerdem wundert er sich, dass sie nicht fliegt. Er vermutet bereits, dass sie nur läuft, um nicht gleich von den Pegasusstreifen entdeckt zu werden. Er verfolgt sie bis auf einen Berg, etwas weiter weg von der Stadt. Er wundert sich. So weit nach draußen, kommen nicht mal die Stadtwachen.
Er kann noch erkennen, wie seine Schwester um eine Ecke verschwindet. Vorsichtig schleicht er sich an und schaut um die Ecke. Er kann nicht so recht glauben, was er da sieht. In der Nähe der Klippe, sitzt seine Schwester da an einem kleinen Lagerfeuer mit zwei weiteren Ponys. Nun beschließt er, das Versteckspiel aufzugeben und seine kleine Schwester zur Rede zu stellen. Er tritt um die Ecke und geht direkt auf die drei zu. Noch bevor sie ihn bemerken, spricht er sie an.
„Stellar? Was treibst du hier?“
Stellar erschreckt sich. Und auch die anderen beiden Ponys sind starr vor Schreck. Mit großen Augen, schaut sie auf ihren Bruder.
„Night…. Nightwind?! Was machst du hier? Bist du mir etwa….“
Nightwind unterbricht sie schroff.
„Gefolgt? Ja. Und wer sind diese Pon….?“
Er reißt die Augen plötzlich auf. Dieses weiße Einhorn, mit der rosafarbenen Mähne und das goldbraune Erdpony mit der eisblauen und den zwei pastellblauen Strähnen, kommen ihm doch recht bekannt vor.
„Moment….“
Er fasst sich ans Kinn und überlegt angestrengt. Dann fällt es ihm ein.
„Anima…. Und…. Celest…. Richtig?“
Celest schaut ihn immer noch mit erschrockener Miene an. Sie nickt einmal kurz. Anima sieht erst verängstigt auf den Boden. Dann guckt sie vorsichtig zu ihm hoch.
„Ha…. Ha…. Hallo…. Nightwind….“
Nightwind ist sehr verwirrt. Bislang dachte er immer, Stellar hätte keinen Kontakt mehr zu den Beiden. Und nun sitzen sie hier zusammen am Lagerfeuer. Er schaut zu seiner Schwester rüber. Sie ist immer noch erschrocken.
‚Verdammt…. Ich hoffe, Nightwind verrät uns jetzt nicht. Das könnte mächtig Ärger geben.‘
Dann sieht er wieder zu Celest. Sie ist inzwischen verunsichert, wie sie sich jetzt verhalten soll.
‚Was machen wir denn jetzt? Was wird er nun machen?‘
Zuletzt fällt sein Blick auf Anima. Seine Wangen röten sich bei ihrem Anblick. So verlegen, wie sie da sitzt, findet er sie sogar richtig süß. Obwohl sie kein Pegasus ist.
‚Nanu…. War sie schon damals so süß? Sie ist erwachsener geworden. Aber immer noch recht zierlich. Ist wohl normal bei Einhörnern.‘
Anima hingegen wird immer unsicherer.
‚Warum schaut er mich so an? Er macht mir Angst mit seinen Blicken. So bitte sag doch was, damit ich weiß, ob noch alles gut ist…. Bitte….‘
Dann schüttelt Nightwind kurz den Kopf und geht anschließend dichter an die drei ran. Er setzt wieder sein ernstes Gesicht auf und spricht mit seiner Schwester.
„Sag Stellar, wie lange geht das schon so? Ich mein, ihr trefft euch doch nicht zum ersten Mal hier oder?“
Stellar wird etwas unwohl.
„Und wissen Mama und Papa eigentlich davon?“
Nun schaut sie ihn total erschrocken an.
„NEIN! Bitte Nightwind, verrat es ihnen nicht. Ich tu auch alles für dich. Bitte sag es niemandem ja? Versprichst du mir das?“
Nightwind ist verwundert. Er merkt, dass diese Sache sehr wichtig für Stellar ist. Und sonst war ihr nie etwas so wichtig. Er schaut nochmal zu Celest und Anima rüber. Dann senkt er seinen Kopf, schließt die auch und beginnt, zu lächeln. Anima, Stellar und Celest wissen nicht, was ihm gerade durch den Kopf geht. Alle drei sind verunsichert, ob ihre heimlichen Treffen hiermit beendet sind. Sie warten immer noch auf seine endgültige Antwort. Dann hebt Nightwind seinen Kopf wieder und sieht seine Schwester freundlich an.
„Keine Sorge Schwesterherz. Ich behalte es schon für mich. Es scheint dir sehr wichtig zu sein. Heißt das denn, ihr macht das schon seit Ende der Grundschule?“
Stellar schaut beschämt zur Seite.
„Ja. Ich habe Celest und Anima einfach so lieb gewonnen…. Ich konnte den Kontakt nicht so einfach abbrechen. Und sie….“
Celest geht nun einen Schritt näher an Nightwind ran.
„…. Und wir wollten das auch nicht. Ja ok, wir gehören zwar alle drei, unterschiedlichen Ponyarten an, aber….“
Nun schaut auch Anima wieder zu ihm auf. Mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck.
„…. Aber das ist uns egal. Bei Stellar und Celest, fühle ich mich einfach wohl. Sie sind meine besten Freundinnen.“
Nightwind ist beeindruckt, vom Zusammenhalt der drei. Auch wenn sie gerade Gefahr laufen könnten, großen Ärger zu bekommen. Und auch Anima´s Entschlossenheit beeindruckt ihn.
‚Hmm…. Also früher war sie an sich eher immer schüchtern. Aber sobald ihr etwas wichtig ist, kann sie anscheinend auch sehr mutig sein. Das gefällt mir irgendwie….‘
Er geht um Stellar rum und setzt sich daraufhin, zu den dreien ans Lagerfeuer. Dabei lächelt er Celest und Anima freundlich an.
„Ok ihr zwei. Dann erzählt doch mal…. Wie geht es euch überhaupt. Wir haben uns ja schließlich ewig nicht gesehen….“
Celest und Anima sie verwundert über diese offene Frage. Nun setzen sie sich alle drei wieder hin und fangen an, mit Nightwind zu reden. Es ist eine unerwartete ausgelassene und angenehme Unterhaltung. Der ganze restliche Abend wirkt sehr entspannt. Nightwind und die drei jungen Ponystuten führen nette Gespräche, lachen zusammen, teilen sich das mitgebrachte Essen und Trinken und haben einfach Spaß. Und für diesen Augenblick ist die Tatsache, der unterschiedlichen Ponyarten gänzlich vergessen.
Inzwischen ist die Sonne bereits untergegangen. Die letzten Holzscheite glimmen nur noch leicht, als sie sich alle vier allmählich erheben. Nightwind löscht die restliche Glut noch mit etwas Erde. Währenddessen legen die drei Ponydamen ihre Satteltaschen wieder an. Anima wirkt dabei immer noch recht unbeholfen. Ihre Satteltaschen wirken ziemlich groß, bei ihrem zierlichen Körperbau. Nightwind muss erst schmunzeln darüber, dann aber geht er zu ihr und nimmt ihr, ohne zu fragen, die Satteltaschen wieder ab und setzt sie sich selber auf. Anima ist total verwundert von seiner Hilfe. Etwas eingeschüchtert, von seiner Spontanität, schaut sie zu ihm auf.
„Ähm…. Danke…. Aber warum…. Nimmst du sie mir ab?“
Er lächelt sie freundlich an, um sie etwas zu beruhigen.
„Tut mir leid, aber ich konnte mir das nicht mit ansehen. Kann es sein, dass dir deine Taschen etwas zu groß sind?“
Anima guckt etwas beschämt zur Seite. Ihre Wangen werden dabei etwas rot vor Scham.
„Ähm…. Ja kann sein…. Ich habe sie von meinem Vater…. Es sind seine alten Taschen.“
Nightwind lächelt sie immer noch an. Dann macht er sich langsam auf den Weg zu Celest und Stellar.
„Na dann komm Anima. Ich kann sie dir ja zumindest bis zur Stadt tragen. Damit du dich nicht den ganzen Weg damit quälen musst.“
Nun geht auch Anima mit einem Lächeln los und galoppiert neben Nightwind. Immer noch leicht verlegen schaut sie mit gesenktem Kopf zu ihm hoch.
„Danke…. Nightwind.“
Nightwind zwinkert er nur lächelnd zu. Sie wird rot dabei und schaut deshalb zur Seite weg. Aber innerlich freut sie sich gerade riesig, dass er so nett zu ihr ist. Und auch Nightwind schaut jetzt zufrieden nach vorne. Er genießt es gerade förmlich, für jemanden da zu sein. Und zusätzlich kreisen seine Gedanken gerade um Anima.
‚Sie hat sich wirklich schon äußerlich verändert zu damals. Aber ihr unschuldiges und liebliches Wesen hat sie immer noch wie damals. Ich glaube, sie ist wirklich eine sehr gute Freundin….‘
Und auch er wird dabei etwas rot im Gesicht. Anima sieht es jedoch nicht, da sie sich selber derzeit nicht traut, ihn anzuschauen.
Celest und Stellar beobachten das Verhalten der beiden verwundert. Dann schauen sie sich an und fangen plötzlich an, zu kichern. Sie denken sich einfach ihren Teil dazu, während sie alle gemeinsam vom Berg runtergehen, bis in die Stadt.
Die Pegasuswachen am Stadttor staunen nicht schlecht, als sie diese vier Ponys sehen. Nightwind grüßt die Wachen kurz, um sie etwas von Anima und Celest abzulenken.
„Meine werten Pegasusponys…. Seid mir gegrüßt. Ich wünsche euch noch eine ruhige Nachtschicht. Bis bald mal.“
Die Wachen sind jetzt total perplex von seinem Verhalten. Dann denken sie sich aber weiter nichts dabei und gehen ihrem normalen Dienst weiter nach. Nightwind und die drei Ponydamen, laufen eine der großen Hauptstraßen entlang, zum Platz der Einheit Stellar geht inzwischen neben ihrem Bruder her. Sie stupst ihn leicht mit dem Vorderhuf an.
„Hey, kanntest du die beiden etwa.“
Er schüttelt mit einem Grinsen den Kopf.
„Nö, warum?“
Stellar wirkt etwas verdutzt.
„Aber…. Warum hast du sie dann angesprochen und so auffällig gegrüßt?“
Er schaut mit hocherhobenen Kopf sehr selbstsicher auf seine Schwester und ihre Freundinnen runter.
„Na irgendwie musste ich doch sichergehen, dass diese Ponys nicht gleich erstmal an die Uhrzeit und somit an eure eigentliche abendliche Ausgangssperre denken.“
Da dämmert es den dreien und sie schauen sich alle drei geschockt an. Nightwind hat Recht, sie sind bereits über die Sperrstunde für Schulponys rüber. Sie hatten gar nicht geplant, so lange wegzubleiben. Aber durch das Auftauchen von Nightwind und den damit verbundenen Gespräche, haben sie alle die Zeit voll vergessen. Nightwind dreht sich nun zu seiner Schwester, Celest und Anima um, die da immer noch leicht geschockt stehen.
„Hey, kommt schon Mädels. Ist doch nichts passiert und hab euch doch versprochen, dass ich nichts sagen werde.“
Alle drei schauen ihn dankend an. Als sie endlich am Platz der Einheit ankommen, nimmt Anima nun ihre Satteltaschen durch ihre Magie wieder von Nightwind´s rücken und schnallt sie sich selber um.
„Ähm…. Danke nochmal, dass du sie mir bis hier her getragen hast.“
Nightwind ist sehr erfreut darüber.
„Gerne doch liebe Anima. Und nun wird es glaub ich Zeit, dass wir uns alle auf den Weg nach Hause machen. Guten Abend noch Mädels.“
Stellar, Anima und Celest nicken ihm zu. Dann umarmen sie sich nochmal zum Abschied und gehen dann getrennte Wege. Während Stellar mit ihrem Bruder auf dem Weg, nach Hause ist, wirkt sie immer noch leicht verunsichert.
„Sag mal Nightwind…. Und es ist echt ok für dich?“
Er schaut sie fragend an.
„Hmm? Was meinst du Stellar?“
Sie schaut mit hängenden Ohre zu ihm auf.
„Naja…. Das mit Anima und Celest…. Dass wir halt immer noch so eng befreundet sind….“
Nightwind fängt an zu schmunzeln.
„Klar, warum denn nicht? Freunde sind Freunde. Und auf mehr kommt es nicht an.“
Stellar ist erleichtert über seine Ansichten. Dann schaut er aber etwas ernster zu seiner kleinen Schwester runter.
„Aber etwas enttäuscht, bin ich ja trotzdem.“
Stellar erschrickt.
„Was?! Warum?“
Er neigt sich mit einem neckischen Grinsen zu ihr.
„Na du hättest mich ruhig schon früher mal mitnehmen können. Ich fand´s richtig lustig und entspannt heute mit euch.“
Er fängt an, laut loszulachen. Und auch Stellar kann nicht anders und lacht nun los. Dann schaut sie nochmal freudig zu ihm auf.
„Danke großer Bruder.“
Sie schmiegt sich an ihn ran. Nightwind legt schützend seinen Flügel um sie.


Einige Tage Später, stehen Stellar, Anima und Celest bereits am Platz der Einheit. Stellar wirkt leicht genervt.
„Wo bleibt der Kerl denn? Er sagte doch vorhin, er will unbedingt mal wieder mit und müsste nur noch kurz was erledigen. Was ist denn bei ihm ‚kurz‘?!“
Celest versucht sie etwas zu beruhigen.
„Ganz ruhig Stellar. Wenn er sagt, er kommt gleich, dann wird er auch sicher gleich da sein.“
Anima nickt ihr zu.
„Celest hat Recht Zuckerschnäuzchen. Und außerdem sind wir diese Art der Pünktlichkeit doch ansonsten eh schon von dir gewohnt. Hi hi….“
Celest und Anima fangen an zu lachen. Stellar hingegen, findet das gar nicht so zum Lachen. Beleidigt schaut sie weg.
„Pff…. Lacht ihr nur. Ihr habt den Stress mit so einem großen Bruder ja nicht.“
Celest schmunzelt daraufhin.
„Nein, aber dafür hab ich eine mega süße kleine Schwester. Und mit der ist es ja manchmal auch nicht leicht.“
Anima schaut freudig auf Celest.
„Ja richtig. Wann bringst du sie denn eigentlich mal wieder mit?“
Celest schüttelt lächelnd den Kopf.
„Weiß ich noch nicht. Lunala ist schließlich gerade eingeschult worden. Sie soll sich mal lieber erstmal in der Grundschule zurechtfinden und eingewöhnen. Danach kann ich sie ja dann mal wieder mitnehmen.“
Anima stimmt ihr nickend zu. Kurz darauf ist Hufgetrappel zu hören. Alle drei schauen in die Richtung, aus der sie kommen. Es ist Nightwind. Und er trägt etwas im Maul. Eine größere Einkaufstüte. Stellar guckt ihn verwundert an, als er ankommt, die Tüte vor sich abstellt und gerade noch versucht, etwas zu Atem kommen muss.
„Nanu? Was hast du denn da noch mitgebracht?“
Nach einigen tieferen Atemzügen, antwortet er ihr prompt, bevor sie vor Neugier noch mit ihre Schnauze noch in die Tüte krabbelt.
„Sei mal nicht so neugierig Schwesterchen, ist eh nicht für dich.“
Sie schaut ihn erneut verwundert an. Er schnappt sich die Tüte, vor der Stellar inzwischen schon fast sitzt und geht zu Anima. Er stellt sie vor ihr ab und grinst sie an.
„Bitte sehr Anima. Ich hoffe, sie gefallen dir.“
Anima wird wieder knallrot. Und dieses Mal kann sie es nicht verstecken.
„Fü…. Für mich? Aber….“
Er legt ihr den Huf auf ihr kleines Schnäuzchen und grinst sie weiterhin an.
„Frag nicht…. Pack es aus.“
Verdutzt fällt ihr Blick nun auf die Tüte. Sie öffnet sie mit ihrer Magie und holt den Inhalt vorsichtig heraus. Es ist ein älteres Paar Satteltaschen. Nightwind lächelt sie an.
„Sie sind vielleicht nicht mehr so neu oder etwas Besonderes, aber ich hoffe sie gefallen dir trotzdem. Es sind meine alten. Sie haben mir immer gute Dienste geleistet. Ich bin aber schon länger aus ihnen rausgewachsen, aber vielleicht passen sie dir besser, als deine alten. Dann musst du dich nicht immer so quälen.“
Celest und Stellar sind gerade total gerührt von Nightwind. Anima wiederum ist völlig verwirrt. Mit verlegenem Lächeln, schaut sie zu ihm hoch.
„Aber…. Das kann ich…. Doch nicht…. Annehmen. Es sind doch deine.“
Nightwind dreht seinen Kopf zu Seite, streckt die Nase in die Luft grinst selbstsicher.
„Ach…. Bevor sie sich meine kleine Schwester unter den Huf reißt, schenke ich sie lieber dir. Da weiß ich auch, dass sie in guten Hufen sind. Ich fand sie halt damals zu schade zum Wegschmeißen, daher habe ich sie behalten.“
Nun schaut Anima ihn erschrocken und mit weit aufgerissenen Augen an. Sie ist hin und weg und fängt sogar an, vor Freude zu weinen. Sie springt Nightwind buchstäblich an und umarmt ihn dankend.
„Danke Nightwind, danke. Das ist so lieb von dir.“
In dem Moment steigt auch Nightwind die Schamesröte ins Gesicht. Celest und Stellar können nicht anders, als darüber zu kichern. Sie finden das Bild so süß. Kurz darauf, lässt Anima wieder von Nightwind ab und schaut anschließend beschämt zu ihm hoch.
„Aber…. Ich hab doch jetzt gar nichts für dich. Ich weiß auch gar nicht, wie ich dir das danken soll.“
Nightwind versucht cool zu bleiben. Was ihm zugegebener Maßen nicht gerade leicht fällt bei dem süßen Anblick, der sich ihm gerade bietet.
„Ach…. He he…. Brauchst du doch auch nicht…. Hab ich doch gern für dich gemacht. Denk einfach immer an mich, wenn du sie trägst.“
Anima nickt freudestrahlend.
„Mach ich.“
Schnell packt sie alle Sachen, aus ihren alten Satteltaschen, um in ihre neuen. Sie legt ihre neuen Taschen an. Sie passen perfekt. Immer noch strahlt Anima vor Freude. Nightwind sieht sie derweil zufrieden an. Stellar kommt neben ihren Bruder und Stupst ihn an.
„So so…. deshalb bist du also später gekommen?“
Nightwind schaut daraufhin beleidigt weg.
„Das geht dich gar nichts an.“
Von der anderen Seite kommt Celest. Sie schaut provokant um Nightwind rum, zu Stellar.
„Stellar ich wusste ja gar nicht, dass dein Bruder so ein liebes und aufmerksames Gentlepony ist….“
Nightwind geht daraufhin beleidigt ein paar Schritte vor, schnappt sich Anima´s alte Satteltaschen und wirft sie sich über.
„Wollten wir nicht langsam mal los?“
Anima, die von den Neckereien, von Celest und Stellar an Nightwind nichts mitbekommen hat, da sie immer noch ihre neuen Taschen bewundert hat, stimmt ihm zu.
„Ja, lass uns los.“
Freudig zieht sie los. Nightwind folgt ihr. Celest und Stellar schauen ihr erst verwundert nach. Dann aber fangen sie an, mit vorgehaltenem Huf zu kichern und folgen den beiden.


Wieder in der Gegenwart.


Stellar schaut nun wieder zu ihren Eltern rüber.
„Und so kam es dann, dass sich auch mein Bruder immer mal wieder mit zu uns gesellt hat.“
Celest hält sich den Huf vor ihre Schnauze und fängt an zu lachen.
„Teilweise war er sogar der erste am Treffpunkt.“
Stellar muss nun auch anfangen zu lachen.
„Ja das stimmt. Ha ha…. Aber auch nur, weil er es nie erwarten konnte, Anima wiederzusehen. Manchmal lag er mir schon Zuhause damit in den Ohren. Und dann tat er wieder so, als wenn er es doch nicht so meinte und sich einfach auf das ganze freut. Man hat auch schon damals gemerkt, dass Anima ihm imponiert hat, mit ihrer Entschlossenheit, wo sie doch sonst so schüchtern wirkt. Ich glaube, diese Mischung ist das, was er seither an ihr mag. Also kann man eigentlich sagen, hat es ihn wohl schon beim ersten Wiedersehen so erwischt.“
Während die vier sich vorne noch weiterhin über die lange Zeit, die Anima und Nightwind gebraucht haben, amüsieren, hören diese gar nicht wirklich hin. Sie genießen jetzt endlich ihre Zweisamkeit. Aus den anfänglichen Rempeleien, sind inzwischen immer wieder kürzere Kuschelgänge geworden. Dabei passen sie aber immer wieder auf, dass es nicht zu auffällig wird. Schließlich kennen sie auch beide die Gesetze.
Nach einigen Metern, wirken Celest und Stellar jedoch wieder nachdenklicher. Sunny, schaut zu den beiden rüber.
„Kinder, was habt ihr denn?“
Stellar guckt ihre Mutter skeptisch an.
„Na…. Ist euch das noch nicht aufgefallen?“
Ihre Eltern schauen sie nur verwirrt an.
„Celest hat das vorhin auch schon bemerkt.“
Nun wirken ihre Eltern noch verwirrter. Nun guckt Celest zu ihnen rüber.
„Na…. Es sind kaum Ponys auf der Straße. Und immer wieder kann man Pegasistaffeln erkennen.“
Nun gucken sich Stellar´s Eltern auch um. Celest hat Recht. Es sind wirklich kaum Ponys auf den Straßen. Und das zu dieser Uhrzeit. Nun blickt ihre Mutter nachdenklich auf den Boden. Sie hält sich den Huf ans Kinn.
„Jetzt wo ihr es sagt…. Normalerweise sind um diese Zeit, die Straßen voll. Und die Flugstaffeln sind mir ehrlich gesagt, auch noch nicht wirklich aufgefallen.“
Sie sieht ihren Mann fragend an.
„Oder haben wir irgendwas versäumt? Irgendein Treffen, irgendeinen neuen Befehl oder so?“
Er schüttelt mit dem Kopf.
„Nein gar nichts. Nach unserer letzten Patrouille, haben sie uns doch auch noch eine schöne freie Woche gewünscht.“
Beide denken weiter, beim Gehen nach. Aber ihnen fällt nicht ein, dass sie etwas vergessen haben könnten.
„Macht euch darüber jetzt mal nicht so viele Gedanken.“
Stellar beobachtet ihre Eltern mit leichter Sorge, in den Augen. Sie möchte nicht, dass sie sich unnötig Sorgen machen.
Celest fängt nun an, etwas schneller zu gehen. Das Krankenhaus ist bereits in Sichtweite. Die Freude, ihre Schwester wieder zu sehen wächst langsam wieder in ihr. Anima und Nightwind haben bislang von den Gesprächen der anderen vier noch nicht so viel mitbekommen. Jedoch bemerken sie Celest´s Freude. Sie lassen daraufhin etwas voneinander ab und gesellen sich nun zu den anderen.
Gemeinsam betreten sie den Eingangsbereich des Krankenhauses. Auf den ersten Blick, sieht alles recht normal auch. Jedoch fallen Nightwind und seinem Vater recht schnell die Blicke auf, die ihre gemischte Gruppe auf sich ziehen. Sein Vater tritt näher an ihn ran.
„Sag mal Nightwind, war das gestern auch schon so?“
Nightwind schüttelt den Kopf.
„Nein Vater. Ganz und gar nicht.“
Celest geht währenddessen zum Empfangspony.
„Guten Tag, wir würden gerne meine Schwester Lunala besuchen.“
Das Empfangspony schaut sie skeptisch an.
„Du warst doch gestern schon hier oder?“
Celest nickt wortlos.
„Und diese anderen Ponys da auch?“
Celest nickt erneut.
„Ja, bis auf die beiden älteren Pegasi. Die waren gestern nicht mit.“
Der Blick des Empfangsponys wird noch skeptischer.
„Und du bist dir sicher, dass du sie mitnehmen möchtest?“
Nun wird Celest misstrauisch.
„Ja klar. Warum denn auch nicht? Das sind meine Freunde?!“
Fast schon schockiert, schaut das Pony am Empfang nun auf die Gruppe.
„Aber…. Du bist ein Erdpony…. Und das da sind…. Vier Pegasi und…. Ein Einhorn?!“
Anima ist ihr zuvor unter den Pegasi gar nicht so aufgefallen. Celest wiederum wird inzwischen ein wenig böse auf dieses Pony. Genervt fragt sie erneut.
„Können wir dann jetzt endlich zu Lunala? Oder spricht etwas Medizinisches dagegen?“
Das Pony am Empfang ist immer noch etwas verdattert.
„Ehm…. Ja…. Nein…. Also…. Medizinisch nicht….“
Celest lässt sie gar nicht weiter reden.
„Kommt Freunde, wir können.“
Die Anderen bemerken, dass Celest leicht genervt ist. Sie folgen ihr wortlos.
Das Empfangspony und auch alle anderen Ponys im Eingangsbereich, welche das ganze Gespräch mit Celest gerade mitbekommen haben, gucken den sechs Ponys ungläubig hinterher. Einige von ihnen, hört man sogar tuscheln. Aber Celest und die Anderen überhören es absichtlich.
Endlich sind sie bei Lunala's Zimmer angekommen. Celest klopft an. Sie öffnet vorsichtig die Tür, falls Lunala gerade schläft. Aber was sie im Zimmer vorfindet, überrascht sie. Ein dunkelblaues Erdponyfohlen mit schwarzer Mähne und einer dunkelblauen Strähne darin, sitzt lachend auf ihrem Bett. Und neben ihr sitzen eine hellblaue Erdponystute mit schwarzer Mähne und ein schwarzer Erdponyhengst mit goldbrauner Mähne. Verwundert schaut Celest die drei an.
„Mama? Papa?“
Als die drei Celest bemerken, strahlt Lunala sie freudig an.
„Oh Celest. Schwesterherz. Schön, dass du wieder da bist.“
Und auch Celest's Mutter geht direkt freudig auf sie zu.
„Hallo Große. Schön dich wiederzusehen.“
Als sie Celest erreicht, nimmt Sie sie direkt in den Arm. Celest ist anfangs noch etwas verwundert darüber, erwidert die Umarmung dann aber.
„Hallo Mama.“
Es fühlt sich schön für Celest an. Sie lächelt. Die letzte herzliche Umarmung, mit ihrer Mutter war schon lange her. Schließlich ist sie die letzte Zeit eher immer wieder mit ihr aneinander geraten. Nun hat sie das erste mal wieder das Gefühl, nach langer Zeit mit ihrer Mutter, eine Familie zu sein. Sie schaut rüber zu Lunala und ihrem Vater. Lunala ist so glücklich darüber, dass sich ihre Mutter und ihre große Schwester wieder vertragen, dass sie übers ganze Gesicht strahlt. Und auch ihr Vater hat einen sehr freundlichen und zufriedenen Gesichtsausdruck.
Nach kurzer Zeit, lösen Celest und ihre Mutter die Umarmung. Auch ihre Mutter schaut sie nun noch freudig und zufrieden an. Dann fällt ihr Blick hinter Celest auf Anima, Stellar und Nightwind.
„Ah, ihr drei seid auch wieder da. Das freut mich, kommt doch bitte alle mit rein.“
Sie hat die anderen beiden Pegasi hinter den anderen noch gar nicht registriert. Anima, Stellar und Nightwind folgen Celest ins Zimmer zu Lunala. Und zur Verwunderung von Lunala und Celest's Eltern, folgen nun auch Sunny Breeze und Starry Sky der Einladung. Alle drei schauen das fremde Pegasus-Pärchen fragend an. Auch Celest und die anderen bemerken nun, dass Lunala und ihre Eltern verwirrt über Stellar's Eltern sind. Noch bevor Celest es erklären kann, wendet sich Sunny direkt an Celest's Mutter.
„Entschuldigt bitte unser spontanes Erscheinen hier. Wenn wir uns kurz vorstellen dürfen, mein Name ist Sunny Breeze. Und das ist mein Ehehengst Starry Sky. Wir sind die Eltern von Stellar und Nightwind. Und nachdem uns die Kinder die letzten zwei Tage schon so viel von Lunala erzählt haben, wollten wir sie unbedingt mal kennenlernen.“
Als sie fertig ist, reicht sie Celest's Mutter ohne zu zögern, den Huf. Celest's Mutter ist immer noch sichtlich verwirrt und starrt verwundert auf den Huf, den Sunny ihr reicht. Dann schaut sie wieder hoch und sieht in ein freundlich, lächelndes Gesicht. Nun beginnt auch sie zu Lächeln und reicht auch Sunny den Huf. Freundlich begrüßt sie Stellar's Eltern.
„Angenehm. Ich bin Kinky Roots. Und das da drüben sind mein Ehehengst Heavyplow und unsere kleine Tochter Lunala. Unsere große Tochter Celest, kennt ihr ja bereits.“
Nun begibt sich auch Heavyplow in ihre Richtung. Und auch er nimmt seine große Tochter zur Begrüßung in den Arm.
„Hallo Celest. Wie geht es dir meine Liebe?“
Und auch diese Umarmung erwidert Celest mit Freude.
„Hallo Papa. Schon viel besser. Danke.“
Anschließend, nach der Umarmung, wendet er sich direkt an Sunny und Starry.
„Schön, euch kennenzulernen. Und ich will mich gleich mal herzlich bei euch bedanken, dass ihr unsere Große so freundlich aufgenommen habt. Das war alles andere, als selbstverständlich.“
Man sieht, dass ihm dieser Dank schwer fällt. Er wirkt leicht beschämt. Und auch Kinky schaut nun etwas beschämt zur Seite. Auch ihr fällt es schwer, darüber zu reden.
„Ja, wir haben uns echt nicht schön, Celest gegenüber verhalten. Und als wir dann die Nachricht erhielten, dass unsere kleine Lunala im Krankhaus ist, waren wir noch wütender.“
Einzelne Tränen laufen ihr nun die Wange herunter.
„Wir haben immer geglaubt, dass unser Verhalten, mit der Gesellschaft mitzugehen, das Richtige wäre. Und dass wir unsere Töchter so auch schützen könnten.“
Heavyplow geht nun zu seiner Stute und legt tröstend einen Huf um sie. Sie schmiegt sich nun an ihn, weil ihre Tränen nun doch etwas mehr durchkommen, als sie dachte. Ihr Ehehengst hingegen, ergänzt sie weiter, während er nun auf Celest, Stellar, Anima und Nightwind.
„Eben. Aber das Verhalten der Kinder, miteinander und auch Lunala gegenüber, hat uns zum Nachdenken gebracht. Und gerade euer Sohn, hat uns dann noch mal richtig die Augen geöffnet.“
Celest, Anima und Stellar gucken nun verwirrt zu Nightwind. Sein Gesichtsausdruck wirkt nun mehr erschrocken. Er hatte den dreien ja immer noch nichts von den Pegasi erzählt. Lunala spricht letztendlich das aus, was die anderen denken.
„Ach so? Was hat er denn gemacht Papa?“
Aber noch bevor Heavyplow antworten kann, übernimmt Nightwind verlegen das Ruder.
„Ja stimmt, das hab ich euch ja noch gar nicht erzählt. Tut mir leid Celest. Aber ich wollte gerade dich und Anima nicht noch weiter stressen gestern.“
Celest und Anima sehen sich nun fragend an. Dann schauen sie wieder auf Nightwind. Sie verstehen nun gar nichts mehr. Aber Nightwind beschließt, sie nicht länger im Dunkeln stehen zu lassen.
„Als ich gestern nochmal deinen Eltern hinterher gegangen bin, Celest, wollte ich ihnen noch etwas zeigen. Ich hatte gestern, als wir hier im Krankenhaus ankamen, zufällig mitbekommen, dass gestern Morgen eine Gruppe junger Pegasi, mit schweren Verletzungen eingeliefert wurde. Ich habe dann mit deinen Eltern das Zimmer von ihnen besucht und sie ihnen gezeigt.“
Die Augen von Celest und Anima weiten sich erschrocken. Und auch Stellar dämmert es, was Nightwind gerade sagen möchte. Celest geht einen Schritt auf Nightwind zu.
„Heißt das etwa….“
Nightwind unterbricht Celest sofort wieder, während er besorgt zu Lunala rüber schaut.
„Es sind die Pegasi, welche Lunala vorgestern angegriffen und verletzt haben.“
Celest schluckt einmal laut. Und auch Anima schaut nun entsetzt zu Boden.
„Und es ist meine Schuld, dass sie jetzt hier im Krankenhaus liegen….“
Aber noch bevor sie daraufhin traurig wird, geht Nightwind direkt zu ihr und nimmt sie ganz fest in den Arm.
„Nein Anima. Es ist ihre eigene Schuld. Sie haben es sich selbst zuzuschreiben. Ich bin sehr Stolz auf dich, dass du Lunala damit gerettet hast.“
Anima schmiegt sich nun dankend an ihren Nightwind ran. Die Vier Elternteile begeben sich derweil mit Celest und Stellar wieder an das Bett von Lunala. Und auch Anima und Nightwind lösen kurz darauf ihre Umarmung. Anima schaut Nightwind nochmal dankend in die Augen. Am liebsten würden sie ihm jetzt auch noch einen Kuss aufdrücken. Aber sie ist unsicher, wie Kinky und Heavyplow darauf reagieren würden. Deshalb begibt sich sie nun auch an Lunala's Bett. Nightwind folgt ihr direkt. Celest geht mit dem Kopf zu Lunala runter und streicht ihr mit dem Huf über die Mähne.
„Hey kleine Schwester, wie geht es dir denn? Hast du noch große Schmerzen?“
Lunala schüttelt den Kopf und strahlt Celest dabei an.
„Nein, alles gut. Mir geht schon wieder viel besser. Und ich darf heute sogar schon aufstehen und ein bisschen nach draußen.“
Sunny Breeze wendet sich verwundert an Kinky Roots.
„Also…. Ich bin ja kein Arzt…. Aber ist das normal, dass das so schnell geht, bei euch Erdponys? Eure große Tochter hat uns schließlich was von gebrochenen Rippen und Schulter erzählt.“
Nightwind, Anima, Stellar, Celest und auch Starry schauen jetzt fragend auf Kinky. Diese neigt sich, mit ahnungslosen Gesichtsausdruck zu Sunny.
„Wir können uns das auch nicht erklären. Sogar der Arzt meinte vorhin noch, dass er so was noch nie erlebt hat. Lunala's Rippen scheinen schon wieder verheilt zu sein. Viel schneller, als es eigentlich sein sollte.“
Nun mischt sich Starry mit ein.
„Waren sie denn wirklich gebrochen oder hat man sich nur geirrt.“
Heavyplow kommt nun auch dazu.
„Ja eindeutig. Der Arzt hat uns vorhin extra nochmal das Röntgenbild gezeigt, welches bei Lunala's Einlieferung gemacht wurde. Da waren eindeutig zwei gebrochene Rippen zu erkennen.“
Das kleine Fohlen auf dem Bett wendet sich nun auch an ihre Eltern.
„Das war das Licht.“
Alle Augenpaare gehen nun fragend auf Lunala. Anima spricht direkt zu Lunala.
„Wie meinst du das? Welches Licht?“
Lunala lacht sie an.
„Na das freundliche Licht. Aus meinen Träumen.“
Nun kommt auch Stellar auf sie zu.
„Das Licht aus deinen Träumen? Was denn für Träume?“
Lunala nickt Stellar zu und gibt sogleich Antwort.
„Seit meinem Unfall, besucht mich jede Nacht ein nettes Licht in meinen Träumen und redet mit mir. Es sagt, es hilft mir dabei, wieder gesund zu werden, weil ich noch lange nicht da hingehöre, wo wir uns das erste Mal begegnet sind. Ich weiß nur nicht, was es damit meint.“
Celest stellt darauf gleich die Frage, welche wohl als nächstes in aller Köpfe kommt.
„Wo seid ihr euch denn das erste Mal begegnet? Beziehungsweise wann?“
Nun wandelt sich Lunala's Gesichtsausdruck. Ihr Blick wandert betrübt auf die Decke vor sich.
„Das war als….“
Nun schaut sie unsicher auf die vier anwesenden Pegasi im Raum.
„…. Als diese bösen Pegasi mich geärgert hatten. Da wurde mir kurz schwarz vor Augen. Und ich bin dann in einem dunklen Raum gewesen. Das war so unheimlich, sag ich euch. Ich konnte nichts sehen und meine Hufe haben keine Geräusche gemacht. Da wurde ich traurig und fing an zu weinen. Und dann hörte ich erst, wie meine Tränen auf den Boden topften. Anschließend kam dieses Licht auf mich zu. Und es meinte da schon ‚ein junges Fohlen wie ich, gehört doch noch gar nicht hier her‘ und kurz darauf ward ihr ja schon da, Celest.“
Celest schaut nun beunruhigt auf ihre Freunde. Und auch ihre Gesichter wirken, bei der Erinnerung daran, wie sie Lunala vorgefunden haben, betrübt. Plötzlich wendet sich Sunny mit beruhigender Stimme an die Vier.
„Kinder, wisst ihr vielleicht, was Lunala damit meint?“
Nightwind schaut nun verunsichert zu seiner Mutter.
„Naja, sie war schon wirklich schwer verletzt. Und ich glaube inzwischen, sie hatte auch kurzzeitig Atemaussetzer. Es ist zwar jetzt nur eine Vermutung, aber ich glaube sie war schon auf der Schwelle zum….“
„SCHWEIG!“
Prompt wird er von seinem Vater unterbrochen. Starry schaut erst kurz zu seiner Stute und darauf dann zu Kinky und Heavyplow.
„Ich denke, wir wissen schon, was Nightwind sagen will. Und das sollten wir hier nicht weiter vertiefen. Wir sind alle froh, dass es nicht so weit gekommen ist….“
Er geht mit freundlicher Miene an Lunala's Kopfende. Lunala ist erst verunsichert, was dieser fremde Pegasusonkel denn jetzt von ihr will. Doch dann beginnt er damit, sie leicht am Kopf zu kraueln, sodass sie sogar etwas lachen muss.
„…. Und das dieses süße Fohlen uns immer noch so schön anlachen kann.“
Celest und ihre Eltern sind regelrecht gerührt von dieser Geste. Nun wendet sich Stellar erneut an Lunala. Ein paar Fragen hat sie nun doch noch.
„Sag mal Lunala. Weißt du denn, wer oder was dieses Licht ist, wenn es zu dir spricht? Was sagt es denn so.“
Lunala überlegt kurz. Dann erzählt sie munter weiter.
„Naja…. Also die meiste Zeit reden wir nur so über unsere Welt. Es hat manchmal echt viele Fragen. Und es versucht auch immer wieder, mich dann zum Lachen zu bringen, wenn ich mal wieder etwas traurig werde beim Erzählen. Und wenn es das geschafft hat, lacht es auch mit. Aber wer oder was es genau ist…. Tja…. so genau, weiß ich das ehrlich gesagt auch nicht. Weil es ja nur ein Licht ist. Aber seine Stimme klingt nach einer eleganten Stute. Ach ja…. Und es sagte auch mal, es sei eigentlich eine Prinzessin. Hier aus Equestria. Aber mehr weiß ich eigentlich nicht von ihr. Und komisch ist das ja auch irgendwie, weil wenn sie hier aus Equestria kommen würde, müsste sie doch nicht so viele Fragen über unsere Welt stellen oder?“
Alle schauen sie erstaunt an. Nightwind fasst sich nun nachdenklich mit seinem Huf an sein Kinn.
‚Hmm…. Eine Prinzessin aus Equestria? Hab ich da nicht schon mal was von gelesen?....‘
Aber bevor er weiter Nachdenken kann, wird er von Heavyplow angesprochen. Dieser hat ihn schon länger im Auge.
„Sag mal Nightwind…. Warum hast du eigentlich Bandagen um deine Flügel und am Rücken? Hast du dich etwa verletzt?“
Nightwind ist völlig aus dem Konzept. So eine Frage hat er jetzt, während er gerade noch nachdenkt, nicht erwartet. Anima erkennt seine Verwirrung und übernimmt daher mit einem geschönten Lächeln das antworten.
„Also…. Um ehrlich zu sein, war es mein Vater, der ihn so verletzt hat.“
Dann schaut sie traurig zu Boden.
„Meine Eltern sind leider nicht so verständnisvoll, anderen Ponyarten gegenüber.“
Besorgt tritt Kinky wieder vor.
„Und deshalb hat er ihn angegriffen?“
Aber bevor Anima was sagen kann, bringt Celest sich mit ein.
„Nein. Genau genommen hat er mich angegriffen. Nightwind hat sich daraufhin dazwischen geworfen und alles abgefangen.“
Das Entsetzen ist Celest's Eltern buchstäblich ins Gesicht geschrieben. So eine selbstlose Tat, hätten sie nie von einer Ponyart zu einer anderen Ponyart hin, erwartet. Inzwischen hat sich auch Nightwind wieder gefangen. Gerade noch rechtzeitig, um zu erkennen, dass seine Verletzungen Anima immer noch sehr belasten. Er nimmt sie direkt in den Arm. Zur Beruhigung, und flüstert er ihr ins Ohr.
„Du kannst nichts dafür und ich liebe dich, meine Anima.“
Anima's Wangen röten sich. Aber seine Stimme hat sie auch beruhigt. Sie schließt nun ihre Augen und schmiegt sich lächelnd an ihn ran. Der entsetzte Gesichtsausdruck von Kinky und Heavyplow wechselt zu einem erstaunten. Zuerst wollten sie nicht glauben, was Celest gerade noch in Bezug zu Nightwind's Wunden erzählt hat…. Und nun können Sie fast gar nicht glauben, was sie da gerade sehen. Ein Pegasushengst und eine Einhornstute, so innig und vertraut. Ihre Mäuler klappen auf. Und auch Lunala bemerkt die romantische Stimmung zwischen Anima und Nightwind. Vor Scharm, zieht sie sich die Decke halb über ihr Gesicht. Darunter fängt sie leise an, verlegen zu kichern. Celest wiederum schaut lächelnd auf ihre Eltern. Sie geht zu ihnen und klappt ihre Mäuler mit dem Huf wieder zu. Kinky wendet sich nun an Celest und Sunny, ihren Blick immer noch an Anima und Nightwind gebunden.
„Sagt mal…. Kann es sein, dass die beiden….“
Sunny legt, beinahe vertraut, ihren Huf auf Kinky's Schulter.
„Ja sind sie.“
Kinky schaut nun erschrocken zu Sunny rüber. Diese lächelt sie jedoch nur freundlich an.
„Seit gestern sind die beiden endlich zusammen. Anima ist wirklich eine liebe und höfliche junge Stute. Und was noch viel wichtiger ist, sie steht immer für ihre Freunde ein. Aber das wisst ihr ja sicherlich schon. Und unser Nightwind kann sich glücklich mit ihr schätzen.“
Nun wandert Kinky's Blick wieder rüber zu Anima und Nightwind. Sie umarmen sich immer noch. Heavyplow hingegen wirkt, nach diesen neuen Informationen, etwas betrübt. Er wendet sich leise an Starry.
„Aber…. Könnten sie nicht Probleme kriegen?“
Bedrückt antwortet Starry ihm ebenfalls leise.
„Ja könnten sie. Das ist auch unsere Sorge.“
Sunny und Kinky haben auch das Geflüster ihrer Hengste verstanden. Sie ziehen sich nun alle vier, etwas von ihren Kindern zurück. Sunny schaut nun ebenfalls besorgt zu den beiden Hengsten rüber.
„Deshalb hatten wir heute sogar schon die Idee, von hier wegzuziehen. Raus aus der Stadt, wo wir dann vielleicht unsere Ruhe haben. Ihr müsst wissen, Anima's Eltern haben sie gestern sogar quasi verbannt. So sauer waren sie.“
Kinky hat nun wieder Tränen in den Augen. Beschämt schaut sie zu Boden. Sunny legt ihr den Huf auf die Schulter und fragt nach.
„Kinky? Was ist denn los? Ist es wegen Anima? Aber….“
Kinky schüttelt den Kopf. Auch ihr Ehehengst weiß genau, was in ihr vorgeht. Beschämt antwortet sie auf Sunny’s Frage.
„Nein, das nicht direkt. Nur haben wir vor zwei Tagen noch genauso über unsere Celest gedacht. Wir waren so sauer. Obwohl es ja sogar unsere eigene Schuld war. Ich schäme mich so dafür, als Mutter so gedacht zu haben.“
„Aber nun ist doch alles gut Mama.“
Celest kommt freudig auf ihre Mutter zu und umarmt sie direkt. Stellar, Celest, Anima, Nightwind und sogar Lunala, haben trotz des Geflüsters ihrer Eltern, genug verstanden. Kinky ist gerade so erleichtert, dass sie das von der Seele hat. Und dass ihre große Tochter dennoch so freundlich zu ihr ist. Celest wiederum schaut nun auch noch auf ihren Vater. Auch er hat inzwischen leichte Ansätze von Tränen in den Augen. Sie zieht ihn mit ran und umarmt nun beide Elternteile.


Nachdem Celest und ihre Eltern die Umarmung beendet haben, begeben Sie sich wieder zu Lunala, an’s Bett. Diese erwartet sie schon wieder freudig. Sie ist überglücklich darüber, dass sich Celest und ihre Eltern wieder so gut verstehen. Anima und Nightwind haben ihr Gekuschel inzwischen auch wieder beendet. Da sie das Gespräch der Elternpaare auch mitbekommen haben, wirken sie jedoch inzwischen recht bedrückt. Ihnen ist auch klar, dass sie eigentlich gegen das Gesetz verstoßen. Aber gleichzeitig wollen sie ihr neu gewonnenes Glück nicht verlieren oder verleugnen.
Plötzlich reißt Heavyplow seine Augen weit auf und schaut zu seiner Ehestute. Diese wirkt leicht erschrocken, über sein aprubtes Verhalten. Aber Heavyplow hat gerade einen Gedanken, den er sofort loswerden muss.
„Was ist denn mit der Sonnenscheinfarm?“
Kinky Root schaut ihren Hengst verwirrt an.
„Was soll denn damit….“
Nun reißt auch sie ihre Augen auf. Jetzt wird ihr klar, worauf ihr Hengst hinaus will. Ihr Blick wandert rüber zu Celest, Anima, Stellar und Nightwind. Celest wiederum ist völlig verdutzt. Sie hat keine Ahnung, was ihre Eltern gerade im Sinn haben. Auf einem Mal hört mal die zierliche Stimme eines kleinen Fohlens.
„Was ist denn die Sonnenscheinfarm Papa?“
Lunala sieht ihre Eltern fragend an. Und auch Celest schaut mit fragendem Gesicht zu ihren Eltern.
„Sonnenscheinfarm? Sagt mir auch nichts Mama.“
Kinky Roots geht daraufhin zu ihrer großen Tochter rüber und fasst ihr mit einem Huf an die Schulter.
„Die Sonnenscheinfarm könnt ihr zwei auch gar nicht kennen. Unsere Familie hat sie bereits vor eurer Geburt aufgegeben.“
Heavyplow streichelt nun mit seinem Huf Lunala´s Mähne, während auch er nun zu Anima und Nightwind rüber schaut.
„Die Sonnenscheinfarm liegt auf der anderen Seite Felder, weit außerhalb der Stadt. Sie war einst von unserer Familie aus, als Ernteunterkunft gedacht. Als ich Kinky als junge Stute kennenlernte, gaben ihre Großeltern die Farm gerade auf.“
Celest guckt ihre Eltern immer noch mit fragendem Gesicht an.
„Aber warum haben sie denn die Farm aufgegeben?“
Nun wird Kinky etwas unwohl, bei dem Gedanken. Dennoch antwortet sie.
„Als das Problem mit den Windigos schlimmer wurde, hatten sie die Befürchtung, sie würden uns dort ebenfalls irgendwann heimsuchen. Sie liegt halt in dem Gebiet der Windigo.“
Nun schaut auch Nightwind verwirrt zu Heavyplow und Kinky Roots.
„Aber was hat das ganze denn jetzt hiermit zu tun? Sollen wir die Windigo etwa von dort verjagen?“
Kinky schüttelt den Kopf. Dann geht sie auf Nightwind und Anima zu.
„Nein. Das ist nämlich das Seltsame. Ihr müsst wissen, ab und an schauen wir nochmal nach der Farm. Einfach weil für mich daran auch noch Erinnerungen hängen. Und dabei ist uns aufgefallen, dass die Windigo einen großen Bogen, um die Farm machen, obwohl sie, wie gesagt, mitten in deren Gebiet liegt. Meine Urgroßmutter hatte einst behauptet, die Farm würde von starker Magie beschützt werden. Wir hielten das immer für ein Ammenmärchen. Aber da die Windigo anscheinend wirklich nie in die Nähe der Farm kommen, glauben wir inzwischen, dass da etwas dran sein könnte.“
Nun will auch Stellar mehr wissen.
„Ja aber…. Warum erzählt ihr uns das?“
Kinky strahlt Nightwind und Anima förmlich an.
„Versteht ihr nicht? Da die Farm mitten im Windigogebiet liegt, verirrt sich da nie ein Pony hin.“
Sie schaut zu Nightwind´s Eltern rüber.
„Oder fliegt ihr Pegasi dahin auch Streifen?“
Sunny und Starry gucken sich fragend an. Dann sehen sie wieder zu Kinky und schütteln beide den Kopf. Sunny antwortet ihr noch.
„Nein, nicht dass wir wüssten. Wir fliegen eigentlich nie in Windigogebiet.“
Kinky lächelt zufrieden.
„Na dann ist es doch einfach. Ihr habt doch sowieso überlegt, wegzuziehen. Die Farm steht leer und ihr hättet da eure Ruhe. Außerdem sind rund um die Farm auch genug Felder und einen Brunnen gibt es auch. Somit ist sie auch komplett unabhängig, was die Versorgung angeht.“
Sunny geht nun mit einem betrübten Gesichtsausdruck, zu Kinky rüber.
„Das ist echt lieb. Aber zum einen, sind wir Pegasi und haben keine Ahnung von Landwirtschaft und zum anderen können wir das nicht annehmen.“
Stellar, Nightwind, Anima und auch Celest, lassen daraufhin die Köpfe sinken. Sie wissen, dass Sunny Recht hat. Aber Kinky lächelt immer noch. Sie sieht zu ihrem Hengst rüber. Dieser nickt ihr einfach nur zu. Dann fasst sie Sunny an die Schulter. Diese schaut sie daraufhin betrübt an. Kinky hingegen strahlt sie förmlich an.
„Na ihr glaubt doch wohl nicht, dass wir euch damit dann alleine lassen. Außerdem könnte ich wetten, Celest wäre dann eh die meiste Zeit bei euch.“
Sie zwinkert ihrer Tochter zu.
„Und deshalb kommen wir mit. Glaubt mir, die Farm ist riesig. Da haben wir alle genug Platz. Und das ist das Mindeste, was wir nach unserem beschämenden Verhalten, machen können.“
Sie geht nun auf ihre große Tochter zu.
„Celest…. Du und deine Freundinnen hattet so Recht. Und wir lagen falsch. Und das tut uns so leid. Lasst uns bitte einen Neuanfang machen. Ja?“
Nun dreht sie sich zu Lunala um.
„Oder was sagst du dazu, Liebes?“
Lunala nickt ihrer Mutter freudig zu. Anima hingegen hat inzwischen Tränen in den Augen. Sie geht vorsichtig auf Kinky zu. Sie schaut mit verheulten Augen und einem zarten Lächeln auf den Lippen zu ihr hoch. Kinky ist zuerst überrascht, über Anima´s Verhalten. Dann aber lächelt sie und nimmt sie in den Arm. Anima ist richtig erleichtert darüber. Schüchtern flüstert sie nur.
„Danke….“


Aufgrund des schönen Wetters, beschließen daraufhin alle, mit Lunala mal wieder nach draußen zu gehen. Celest nimmt dabei ihre kleine Schwester auf den Rücken, damit Lunala sich nicht gleich am Anfang wieder überanstrengt. Immer wieder werden sie von anderen Patienten, Besuchern und sogar einigen Ponys aus dem Pflege- und Ärztepersonal mit Skepsis angeschaut. Aber inzwischen ist es neben Celest, Stellar, Anima und Nightwind, auch Sunny, Starry, Heavyplow und Kinky egal. Sie wollen einfach nur einen schönen Tag mit ihren Kindern verbringen.
Gemeinsam besuchen sie die großzügig gestaltete Parkanlage, des Krankenhauses. Stellar und Anima haben noch eben schnell im Krankenhausgeschäft ein paar Stücke Kuchen und Getränke besorgt. Sie suchen sich nun einen ruhigen Ort im Park. Die Sonne scheint heute richtig schön. Der ganze Park wirkt friedlich und ruhig. Vogelgezwitscher ist zu sogar hören. Im Schatten eines großen Baumes, lassen sich alle nieder und genießen bei Kuchen und Getränken, angenehme Gespräche. Celest setzt sich derweil neben ihre Mutter.
„Sag mal Mama…. Meintet ihr das wirklich ernst, mit der Farm?“
Kinky schaut verwundert zu Celest.
„Was genau meinst du Kind?“
Celest wirkt immer noch etwas verunsichert.
„Naja…. Dass wir alle zusammen auf die Farm ziehen.“
Kinky fängt an zu kichern. Ihre Tochter schaut sie nur ungläubig an.
„Hey…. Warum lachst du jetzt? War das etwa doch nicht so gemeint.“
Sie sieht Celest mit zufriedenem Gesichtsausdruck an.
„Doch, natürlich war das unser Ernst. Wie gesagt, die Farm ist riesig, mit mehreren Wohngebäuden.“
Celest wirkt gerührt. Sie kann immer noch nicht ganz glauben, was ihre Eltern da angeboten haben. Ein leichtes Lächeln bildet sich auf ihren Lippen. Und noch bevor es jemand merkt, wischt sie sich schnell eine Träne weg. Das wiederum fällt ihrer Mutter dennoch auf. Sie schaut nun auf Lunala, Stellar, Anima, Nightwind und die Anderen.
„Weißt du Celest, die letzten Tage brachten für deinen Vater und mich ziemlich starke Veränderungen mit sich. Wir haben vorher nie verstanden, was eigentlich in dir vor sich geht. Bislang dachten wir immer, wir tun das Richtige, indem wir alles genauso machen, wie die Gesellschaft es fordert. Und auch, dass du nur ein bockiges Kind bist. Aber das bist du nicht. Und als wir dich dann, zusammen mit deinen Freunden erlebt haben…. Euer Zusammenhalt, wie ihr füreinander da seid und euch gegenseitig beschützt….“
Sie schaut wieder auf das inzwischen verwunderte Gesicht, ihrer Tochter.
„…. Und das alles, ohne dass ihr gegenseitig etwas dafür verlangt. Sowas findet man in unserer Gesellschaft echt selten. Und vor allem nicht unter verschiedenen Ponyarten. Ihr seid da völlig anders.“
Und wieder schweift ihr Blick auf die fröhlich, ausgelassene Gruppe.
„Ihr seid einfach herzlich. Und wir haben das nicht erkannt. Wir wussten gar nicht, dass es sowas geben kann.“
Kinky lässt den Kopf sinken. Trotz eines zufriedenen Lächelns, rinnt ihr eine Träne aus dem Auge. Celest dämmert langsam, dass es ihrer Mutter schwer fällt, zuzugeben, wie falsch sie doch all die Jahre lag. Ohne ein Wort zu sagen, umarmt sie ihre Mutter. Und Kinky erwidert die Umarmung direkt.
Ohne, dass die zwei es mitbekommen haben, hat Sunny die ganze Zeit zugehört. Und sie ist glücklich über die Entwicklung von Celest´s Eltern. Und auch Heavyplow, der nicht weit von seiner Stute weg sitzt, hat einige Teile von dem Gespräch mitbekommen. Er rutscht zu ihr rüber und legt einen Vorderhuf an die Schulter seiner Tochter und den Anderen an die, seiner Gattin.
„Deshalb, lasst uns die Vergangenheit begraben und zusammen in eine neue Zukunft schauen. Weg von der Zwietracht unter den Ponyarten. Nach dem, was die letzten Tage so passiert ist, wollen wir das einfach nicht mehr.“
Celest nickt ihrem Vater, erfreut über seine Worte, zu. Die restlichen Ponys, im Schatten des Baumes, haben inzwischen auch mitbekommen, wie sich Celest nun endgültig mit ihren Eltern versöhnt hat. Alle freuen sich darüber. Bis auf Anima, welche etwas traurig wirkt. Nightwind sieht ihren Gesichtsausdruck streckt seinen Huf aus und zieht sie an sich ran. Nun umfasst er sie von hinten mit beiden Hufen und kuschelt sich an sie ran.
„Mach dir keinen Kopf meine Liebste. Deine Eltern werden es früher oder später auch verstehen. Sollst sehen.“
Anima schaut mit erstaunten Augen und offenem Maul zu Nightwind auf. Dieser lächelt sie nur an und schaut ihr dabei tief in die Augen. Auch Sunny und Stellar, haben Anima´s Ausdruck bemerkt und kommen etwas dichter zu ihr. Stellar geht extra dicht an Anima´s Gesicht ran.
„Und vergiss nicht, du bist nicht allein…. Du hast uns an deiner Seite.“
Sunny nickt nur zustimmend. Da braucht sie nichts weiter zu sagen. Anima schließt nun glücklich die Augen und lehnt ihren Kopf entspannt zurück, an Nightwind´s Brust.
Lunala isst derweil genüsslich ihren Kuchen, so gut es halt mit nur einem Huf geht. Starry hilft ihr aber dabei. Sie genießt diese friedliche Ruhe, nach den letzten Tagen. Celest und ihre Eltern kommen nun auch wieder etwas dichter an die Gruppe ran. Entzückt, betrachten sie nun auch Anima, welche zufrieden in Nightwind´s Hufen sitzt und sich an ihn kuschelt. Kurz darauf schaut Celest auf die Kuchen.
„Und? Was habt ihr uns denn noch übriggelassen?“
Stellar wirft Celest nun einen neckischen Blick rüber.
„Ach…. Erst nich an Land kommen und dann auch noch fragen, was wir euch gelassen haben?“
Beide schauen sich daraufhin an und müssen anfangen zu lachen. Gemütlich setzen sie sich nun alle wieder im Kreis zusammen und genießen das schöne Wetter. Auch Nightwind und Anima haben sich nun wieder normal hingesetzt. Eine ausgelassene Stimmung hallt durch den Park. Inzwischen stören sich die anderen Ponys im Park auch gar nicht mehr daran. Sie ignorieren diese bunt gemischte Gruppe an Ponys einfach.
Lunala genießt das Zusammensein mit allen. Und sie freut sich inzwischen auch sehr darüber, Nightwind und seine Eltern kennengelernt zu haben. Sie mag die drei. Und auch Nightwind´s Vater Starry, scheint einen kleinen Narren an Lunala gefressen zu haben. Zur leichten Belustigung aller, betüddelt er die Kleine förmlich.

Plötzlich ertönt eine Stimme aus einigen Metern Entfernung.
„Anima! Geh sofort von diesen…. Ponys weg.“
Anima dreht sich überrascht um und schaut auf ihre Eltern. Sie ist total verwirrt, ihre Eltern so plötzlich im Krankenhauspark zu sehen.
„Mutt…. Mutter?! Vater?! Was macht ihr hier? Und sind das…. Sind das nicht die drei….“
Sie hat einen Kloß im Hals. Bevor sie weitersprechen kann, muss sie diesen erst mal runterschlucken.
„…. Die drei Weisen?!“
Die anderen Ponys, hinter Anima, stehen nun auch bereits. Während Celest, ihre Eltern, sowie Stellar und auch ihre Eltern völlig verwirrt sind, ist Nightwind leicht beunruhig. Er erkennt Anima´s Nervosität. Und auch Lunala wirkt sehr eingeschüchtert. Sie versteckt sich hinter ihrer großen Schwester und klammert sich mit ihrem gesunden Vorderhuf an Celest´s Hinterhuf.
In der Zeit ist nun auch Anima´s Vater vorgetreten und steht nun neben seiner Ehestute.
„Anima?! Komm sofort von ihnen weg! Ansonsten….“
Böse kneift er die Augen zusammen.
„…. Bist du nicht mehr unsere Tochter.“
Anima zuckt erschrocken zurück. Dieser Satz trifft sie mitten ins Herz. Nightwind geht zu ihr und legt einen Huf schützend um sie. Dennoch laufen ihr die Tränen. Nightwind sieht, wie verletzt sie ist und kann es auch sehr gut nachvollziehen. Er schaut nun mit einem bösen Blick auf Anima´s Eltern. Dann aber fängt sich Anima wieder. Sie beißt sich auf die Unterlippe und schaut ihre Eltern entschlossen an.
„NEIN! Ich bleibe hier!“
Die Blicke von Anima´s Eltern wirken regelrecht emotionslos. Anima muss ansehen, wie sich ihre Mutter von ihr wegdreht und in Richtung der drei Weisen geht. Und auch ihr Vater wendet sich von ihr ab. Das ist ein weiterer Stich in ihrem Herzen. Sie kneift die Augen vor Schmerz zusammen und lehnt ihren Kopf an Nightwind´s Brust. Dieser ist völlig ratlos, was er nun machen soll. Anima ist total verzweifelt. Und auch Celest und Stellar wissen keinen Rat. Celest´s Eltern wiederum sind völlig entsetzt, von der Kaltherzigkeit von Anima´s Eltern. Kinky hat sogar Tränen in den Augen und hält sich vor Entsetzen den Huf vor ihre Schnauze. Ohne sich nochmal zu seiner Tochter umzudrehen, richtet Anima´s Vater nochmal ein paar Worte an sie.
„Du hast es so gewollt.“
Für Anima fühlt es sich so an, als wären es die letzten Worte von ihrem Vater an sie. Sie bricht nun vollständig in Tränen aus. Nightwind nimmt sie zur Beruhigung noch fester in den Arm. Aber sie kann sich nicht beruhigen. Zu tief sitzt der Schmerz. Celest und Stellar können auch nur tatenlos zusehen. Und auch Stellar´s Eltern, wissen nicht, was sie zu so einem Verhalten sagen sollen. Heavyplow hat inzwischen auch seine Ehestute in den Arm genommen. Die beiden schauen sich an und denken gerade darüber nach, dass ihr Verhalten auch nicht viel anders, ihrer großen Tochter gegenüber war.


Einige Zeit zuvor im Einhornviertel.


Vor einem größeren Wohngebäude, steht ein Schwarzer Einhornhengst, mit knirschenden Zähnen. Seine beigefarbene Mähne wirkt noch etwas zerzaust. Hinter ihm kommt eine weiße Einhornstute mit türkisfarbener Mähne zum Vorschein. Ihre türkisen Augen schauen bedrückt zur Haustür. Auch die gelben Augen des Hengstes begutachten die Tür. Sie ist beinahe komplett zerstört. Der ganze Rahmen ist zerborsten. Nun geht er bedächtig vorsichtig auf die Tür zu. Die Stute folgt ihm. Immer noch knirscht er mit den Zähnen und seine Augen sind zornig verengt.
Beide erreichen die Tür und gehen hindurch. Innen drin, sind sämtliche Wände von leichteren und schwereren Rissen durchzogen. An einigen Stellen sind die Wände sogar eingedrückt. Die Stute wandert zu einer der eingerückten Stellen und berührt sie vorsichtig mit ihrem Huf. Kleinere Mauerstücke bröckeln heraus.
„Ich hätte nie gedacht, dass unsere Tochter so viel Macht besitzt. Sie ist doch sonst immer so zurückhaltend gewesen.“
Der schwarze Einhornhengst tritt nun neben ihr.
„Das war nicht unsere Anima. Sicher haben diese anderen Ponys sie verdorben.“
Er schaut mit entschlossenem Blick zu seiner Stute.
„Wir müssen was unternehmen Grace. Lass uns ins Stadtarchiv gehen. Vielleicht ist der Weise Somnia da. Er weiß sicher Rat.“
Grace überlegt kurz. Aber dann stimmt sie ihrem Hengst zu.
„Du hast Recht Pitch. Lass uns gehen.“
Gemeinsam verlassen sie ihr Haus und machen sich auf den Weg zum städtischen Archiv. Die Straßen wirken auf sie relativ leer an diesem Vormittag. Pitch sieht seine Stute fragend an.
„Haben wir irgendwas verpasst Grace?“
Sie schüttelt mit dem Kopf.
„Nicht, dass ich wüsste, Liebling.“
Als sie ein Stück weitergehen, treffen sie auf ein älteres Einhorn. Es hat eine graue Mähne und sein Fell schimmert in einem sanften Grün daher. Als es die beiden entdeckt, geht es direkt auf sie zu und spricht sie an.
„Ah, wenn das nicht Graceful Nib und Pitch Column sind. Schön, dass ich euch treffe. Weiser Somnia und der Einhornrat haben alle Bewohner des Einhornviertels zu einem außerordentlichen Bürgertreff im großen Saal des Stadtarchives eingeladen.“
Pitch schaut ihn verwundert an.
„Ach echt? So kurzfristig? Naja wir wollten eh mal mit ihm reden.“
Also folgen Grace und Pitch dem alten Einhorn.
Nach kurzer Zeit, kommen sie am Archiv an. Zu ihrem Glück, hat das Treffen noch nicht angefangen. Und sie sehen sogar den Weisen, Somnia noch in einigen Büchern des Archives lesen. Er scheint akribisch nach etwas zu suchen. Pitch und Grace treten an ihn heran. Trotz seines konzentrierten Suchens, bemerkt er sie aber.
„Oh…. Bist du nicht der Abteilungsleiter der Buchrestaurierung? Pitch Column…. Richtig?“
Pitch verneigt sich vor Somnia.
„Richtig Weiser Somnia. Und wenn ich vorstellen darf, das ist meine Ehestute Graceful Nib. Und sie ist die beste Bibliothekarin hier. Sie kennt sämtliche Bücher hier.“
Somnia fängt an zu grinsen.
„Das trifft sich ja gut. Ich suche nämlich Berichte über seltene Magie. Würdet ihr beide mir bitte suchen helfen? Alle anderen Ponys hier konnten mir leider nicht weiterhelfen.“
Grace nickt Somnia zu.
„Gerne doch. Und ich hab da auch schon ne Idee. Bin gleich wieder da.“
Sie läuft los in eine benachbarte Abteilung. Währenddessen wendet sich Pitch an Somnia.
„Weiser Somnia, ich habe da noch ein persönliches Anliegen. Es geht um….“
„Bitte nur Somnia. Wir sind hier unter uns und du und deine Stute helft mir ja. Also sag einfach nur Somnia.“
Pitch nickt ihm mit einem Lächeln zu.
„Gerne…. Somnia…. Also, worum es uns geht, ist unsere Tochter. Sie bereitet uns große Sorgen.“
Somnia schaut Pitch betroffen an.
„Deine Tochter also? Das kann ich verstehen. Wenn mit den eigenen Kindern etwas nicht stimmt, machen sich Eltern besonders stark Sorgen. Was genau ist denn mit ihr?“
Pitch fährt mit der Erzählung fort.
„Wir haben vorgestern erfahren, dass sie immer noch Kontakt zu ihren Freundinnen aus der Grundschule hat. Ein Erdpony und ein Pegasus. Und dann ist sie auch noch, ohne Bescheid zu geben, die ganze Nacht weggeblieben.“
Währenddessen kommt Grace mit einem Stapel alter, verstaubter Bücher wieder.
„Bitte sehr, Weiser Somnia.“
Somnia betrachtet die Bücher und ist verwundert. Diese kennt er noch nicht. Er wendet sich nun an Grace.
„Danke sehr. Die hatte ich tatsächlich noch nicht. Ach und nenn auch du mich hier bitte nur Somnia, solange wir hier sind.“
Sie nickt nur. Anschließend wendet sich Somnia an beide.
„Sagt, wie alt ist eure Tochter denn, wenn euch das mit ihren Freundinnen so beunruhigt?“
Pitch und Grace schauen nun beide etwas beschämt. Dann übernimmt Grace das Reden.
„Sie hätte gestern ihren Abschluss gehabt.“
Somnia wirkt verwundert.
„Moment…. Ist ihr Name Anima?“
Beide nicken nur beschämt.
„Ach dann war sie es, die nicht zur offiziellen Abschlussfeier gekommen ist? Schade, ich hätte sie gerne kennengelernt. Sie soll ja ein außerordentliches Talent haben, wurde mir gestern berichtet.“
Immer noch beschämt, schaut Pitch nun zu Somnia.
„Das ganze tut mir auch sehr Leid Somnia. Aber sie hat es lieber vorgezogen, mit ihren Freundinnen rumzuhängen. Und gestern Abend kam sie dann endlich mal wieder nach Hause.“
Sein Blick verfinstert sich.
„Und dann besitzt sie noch die Frechheit, ihre Freundinnen mitzubringen. Und einen etwas älteren Pegasushengst, hatten sie auch noch dabei.“
Somnia lauscht mit einem Ohr weiterhin Pitch, während er in den Büchern stöbert, die Grace ihm gebracht hat.
„Und als ich ihnen gerade klar machen wollte, dass wir das nicht dulden, greift unsere Tochter uns plötzlich mit einem gewaltigen Schild an. Es war so mächtig, wir waren beide komplett machtlos. Es hätte uns beinahe zerquetscht, als es sich immer weiter in alle Richtungen ausgedehnt hat.“
Langsam wird die Geschichte auch für Somnia interessant. Er fragt nochmal genauer nach.
„Ein gewaltiger Schild, sagt ihr? Welcher sich in alle Richtungen ausgedehnt hat? Und was ist mit den anderen gewesen? Sie müssen doch dann auch davon erfasst worden sein.“
Nun guckt Grace verunsichert zu ihrem Hengst rüber. Sie fährt mit der Geschichte weiter fort.
„Ja, anfangs wurden sie das auch. Aber aus irgendeinem Grund, schien es ihnen mit der Zeit, immer weniger auszumachen. Und es hatte kurz den Anschein, dass sie von irgendetwas umgeben waren. Aber diese Art der Magie haben wir vorher noch nie gesehen.“
Nun wird Somnia ganz hellhörig.
„Es schien so, als seien sie von etwas umgeben gewesen, sagst du? Wann war das?“
Grace und Pitch sehen sich verwirrt nach dieser Frage an. Dann antwortet Pitch ihm.
„Später Nachmittag. Kurz vor Sonnenuntergang.“
Somnia fasst sich nachdenklich an sein Kinn.
‚Interessant…. Könnte es sein, dass….‘
Nun geht er mit gelassenem Lächeln auf Grace und Pitch zu.
„Ihr wisst nicht zufällig, wo eure Tochter und ihre Freundinnen gerade sind oder?“
Pitch guckt nun verunsichert zu Grace, bevor er sich dann wieder Somnia zuwendet.
„Nein leider nicht. Tut uns leid.“
Somnia steht nun vor Grace und Pitch. Ein beinahe beängstigendes Lächeln ergänzt nun seinen finsteren Blick. Langsam geht nun zwischen den beiden durch.
„Ich glaube, ich sollte nochmal mit Umbra und Memoria reden. Wenn Anima gestern gefehlt hat, gehe ich mal davon aus, dass ihre Freundinnen auch nicht bei ihren Abschlussfeiern waren.“
Als er gerade an ihnen vorbei ist, beginnen seinen Augen wieder, zu leuchten. Sein Gesichtsausdruck wird finster. Mit einem breiten Grinsen. Um ihn herum ist ganz schwach, eine finstere Wolke zu erkennen. Ohne es zu merken, werden auch Grace und Pitch davon umhüllt und sie folgen Somnia nun mit einem fiesen Grinsen.


Gemeinsam sind Somnia, Grace und Pitch nun vor dem Archiv in einen Nebenraum eingetreten. Somnia bleibt stehen, schließt die Augen und konzentriert sich. Sein Horn beginnt zu leuchten. Währenddessen schließen Grace und Pitch die Türen. In einem hellen Blitz erscheinen plötzlich Umbra und Memoria. Beide schauen sich verwirrt an. Dann fällt ihr Blick auf Somnia und die beiden Ponys hinter ihm. Memoria schaut verärgert zu Somnia rüber.
„Dürfte ich erfahren, was das soll Somnia? Warum teleportierst du uns ohne Vorwarnung hier her. Und vor allem, wer sie die beiden Einhörner hinter dir.“
Somnia schaut grinsend hinter sich, zu Pitch und Grace.
„Das sind Pitch Column und seine Stute Graceful Nib. Zwei sehr talentierte Angestellte vom Stadtarchiv. Und sie haben mir etwas recht Interessantes von ihrer Tochter Anima und ihren Freundinnen erzählt.“
Er dreht sich zu den beiden um.
„Sagt mal, kennt ihr denn auch noch die Namen ihrer Freundinnen?“
Graceful Nib tritt etwas vor. Ihr Gesichtsausdruck wirkt dabei beinahe emotionslos.
„Ich habe mitbekommen, dass Anima diese Erdponystute ‚Celest’ genannt hat. Aber den von der Pegasusstute weiß ich nicht.“
Somnia wendet sich daraufhin an Memoria.
„Sag mal, kann es sein, dass bei der Abschiedsfeier der Erdponys gestern zufällig eine Erdponystute, namens Celest gefehlt hat?“
Memoria überlegt kurz. Dann sieht er wieder zu Somnia.
„Ja tatsächlich. Und auch ihre Eltern waren nicht da. Angeblich, weil ihr kleines Fohlen im Krankenhaus liegt.“
Umbra horcht bei diesen Worten auf. Er mischt sich nun auch in die Unterhaltung von Somnia und Memoria mit ein.
„Das ist ja seltsam. Bei mir hat auch eine Pegasusstute gefehlt. Ich glaube…. Stellar oder so. Und ihre Familie war auch nicht da. Außerdem bekam ich gestern noch den Bericht, von 5 jungen Pegasi, welche schwerverletzt ins Krankenhaus kamen. Augenzeugen zufolge, sollen darin auch zwei Erdponys und ein Einhorn, zusammen mit zwei Pegasi involviert gewesen sein.“
Somnia’s Grinsen wirkt inzwischen regelrecht heimtückisch.
„Meine werten Hengste, ich glaube, wir sollten mal das Krankenhaus aufsuchen. Und nur zur Sicherheit, sollten wir jeweils ein paar Wachen mitnehmen. Ich habe nämlich die Vermutung, dass unsere Suche nach dieser mysteriösen Energie, von gestern, doch schneller beendet ist, als gedacht.“
Umbra nickt Somnia zu.
„Ok dann treffen wir uns nachher vor dem Krankenhaus. Und was ist mit ihnen?“
Er deutet dabei auf Anima's Eltern.
Somnia dreht sich um und geht langsam Richtung Tür.
„Sie kommen natürlich mit. Dann fällt es leichter, die richtigen Ponys zu erkennen.“
Somnia dreht seinen Kopf nochmal seitlich und schaut mit einem Auge auf Memoria und Umbra.
„Dann treffen wir uns später wie besprochen. Ich melde mich, wenn es losgeht.“
Sein Horn beginnt erneut zu leuchten und Umbra und Memoria verschwinden genauso, wie sie erschienen sind. Somnia schaut erneut zu Pitch und Grace.
„Ihr beide geht bitte los und verkündet, dass das Treffen abgesagt ist. Und dann treffen wir uns vor dem Archiv wieder.“
Anima’s Eltern verneigen sich vor Somnia und ziehen schweigend los.


Einige Zeit später, stehen Somnia, Umbra und Memoria, zusammen mit einigen Wachen, aus ihren jeweiligen Truppen und Anima's Elter vor dem großen Krankenhaus am Platz der Einheit. Gemeinsam betreten sie, allen voran die drei Weisen, den Eingangsbereich, des Krankenhauses. Schlagartig hören alle Gespräche der umstehenden Ponys auf, als sie die drei Weisen erblicken. Somnia tritt an den Empfang heran. Die Erdponystute hinter dem Tresen wirkt sehr eingeschüchtert. Sie schluckt noch einmal, bevor die die Gruppe empfängt.
„He…. He…. Herzlich will…. Kommen. Wie kann…. Ich euch…. Helfen?“
Somnia spricht mit ruhiger Stimmen.
„Schönen guten Tag. Wir wollten mal fragen, ob hier zufällig vor kurzem eine Gruppe junger Ponys gekommen ist, die aus unterschiedlichen Ponyarten bestand? Vermutlich wollten sie zu einem jungen Erdponyfohlen.“
Das Empfangspony schaut kurz in die Protokolle. Dann guckt sie wieder hoch zu Somnia.
„Ähm…. Ja…. Ein Erdponyfohlen namens Lunala hat derzeit Besuch von ihrer Schwester. Und sie war in Begleitung von drei Pegasi und einem Einhorn. Außerdem sind die Eltern der Kleinen Lunala ebenfalls da.“
Somnia schaut weiterhin mit gelassener Miene auf die Stute am Empfang.
„Interessant. Und dürften wir auch erfahren, in welchem Zimmer sie liegt?“
Das Erdpony am Empfang überlegt kurz, gibt ihm dann aber Auskunft.
„Ja klar. Sie liegt im Zimmer 1010. Aber da werdet ihr sie im Moment nicht antreffen, denn vor kurzem sind sie alle nach draußen, in den Krankenhauspark gegangen. Also wenn, müsstet ihr dahin gehen und sie suchen.“
Somnia nickt ihr dankend zu.
„Vielen Dank Schwester.“
Er geht direkt weiter zum Hinterausgang des Krankenhauses, dicht gefolgt, von den anderen. Der Hinterausgang führt direkt auf eine erhöhte Terrasse, welche über eine große Treppe, zum Beginn des Parks führt. Aufmerksam schauen er, Umbra und Memoria sich um. Nach kurzer Zeit, erspäht Umbra am anderen Ende des Parks, eine Gruppe an Ponys, um ein kleines Fohlen herum, die unter einem Baum im Schatten sitzen und vergnügt miteinander lachen. Und es sind eindeutig verschiedene Ponyarten. Er zeigt sie Memoria und Somnia. Alle drei gehen nun direkt in ihre Richtung. Dicht gefolgt von Pitch, Grace und ihren Wachen.
Nach einigen Metern, signalisiert Somnia den Wachen, sie sollen hier warten, damit sie nicht zu sehr auffallen. Die drei Weisen und Anima's Eltern gehen vorsichtig weiter, um nicht gesehen zu werden. Als sie selber nur noch einige Meter weit weg sind, bleiben auch sie stehen. Somnia flüstert Anima´s Eltern mit einem finsteren Lächeln zu.
„Sagt, wollt ihr eure Tochter nicht begrüßen?“
Grace nickt nur und geht dann zwei Schritte vor. Währenddessen neigt sich Umbra zu Somnia und flüstert ihm ins Ohr.
„Wie sehr kontrollierst du sie?“
Somnia flüstert zurück.
„Nicht sehr…. Ich habe quasi nur…. Das Feuer weiter angeschürt.“
Er grinst dabei hämisch. Währenddessen spricht Grace nun direkt zu Anima.
„Anima! Geh sofort von diesen…. Ponys weg.“
Anima ist überrascht, ihre Eltern hier zu sehen. Etwas schüchtern antwortet sie ihrer Mutter.
„Mutt…. Mutter?! Vater?! Was macht ihr hier? Und sind das…. Sind das nicht die drei….“
Sie schluckt einmal stark, bevor sie weiterspricht.
„…. Die drei Weisen?!“
Nun geht auch Pitch vor und stellt sich mit geschwellter Brust und hocherhobenen Haupt neben seiner Ehestute.
„Anima?! Komm sofort von ihnen weg! Ansonsten….“
Er kneift du Augen böse zusammen.
„…. Bist du nicht mehr unsere Tochter.“
Grace und Pitch beobachten, wie sehr sie ihre Tochter gerade getroffen haben. Jedoch ist es ihnen egal. Sie erwarten lediglich ihre Entscheidung. Nach einigen Augenblicken, schaut Anima ihre Eltern nun böse an.
„NEIN! Ich bleibe hier.“
Ihre Eltern wirken nur wenig überrascht. Grace dreht sich um und geht zurück zu den drei Weisen. Dabei schaut sie beinahe Emotionslos zu Somnia und nickt ihm nur zu. Auch Pitch wendet sich jetzt von seiner Tochter ab und spricht nur noch beiläufig zu ihr.
„Du hast es so gewollt.“
Somnia beginnt äußerst finster zu grinsen. Er dreht den Kopf ein bisschen und spricht zu den Wachen.
„Ergreift sie…. ALLE!!!“

 
 


 


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